Erinnerst du dich noch an das allererste Musikfestival bei Yoga Vidya? So viel hat sich seither verändert – und doch ist der besondere Geist geblieben: Gemeinschaft, Musik als Herzenssprache und ein Miteinander, das berührt. In diesem Artikel blickt einer unserer langjährigen Künstler Sundaram zurück auf berührende Anekdoten, lehrreiche Momente und die Magie des gemeinsamen Musizierens.
Erinnerst du dich noch an das allererste Festival vor 20 Jahren? Welche Momente aus den vergangenen Jahren sind dir besonders in Erinnerung geblieben? Gibt es eine Anekdote, die dich immer wieder schmunzeln lässt?
Ja, sehr gut. Das erste Festival war von viel Enthusiasmus geprägt, überhaupt von einem sehr vollen Angebot und Programm. Das war einerseits sehr inspirierend, andererseits hatte das z. B. zur Folge, dass es oft nur eine ganz kurze Lücke gab zwischen den einzelnen Events.

Für die Musiker:innen war das mitunter Stress, weil kaum Zeit war für Soundcheck etc. Aber das waren wichtige Erfahrungen, aus der wir alle gelernt haben. Im Laufe der Jahre hat sich das entscheidend entwickelt und gebessert. Auch die technische Ausstattung und Betreuung ist um ein Vielfaches besser geworden.
Anekdoten gibt es mehr, als ich hier berichten kann. Einmal ist mir am Schluss eines Abendkonzertes einfach der Strom abgedreht worden, weil es Punkt 22:00 Uhr war 🙈. Seitdem frage ich bei Zugaben immer erstmal höflich nach! Ich kann mich auch noch an einen Workshop mit Lex v. Someren erinnern, den ich als Teilnehmer besucht habe. Er war alleine ohne Band angereist und hatte aber eine CD mitgebracht, wo alles außer seinem Gesang drauf war.
Diese CD hat er dann kurz vorher dem damaligen Techniker in die Hand gedrückt und wollte damit seinen Workshop bestreiten. Der Techniker hat aber viele seiner Zeichen während des Workshops missverstanden. Z. B. hat Lex mit dem Daumen nach oben gedeutet, weil es lauter sein sollte. Der Techniker hat dann aber mitten im Lied den nächsten Titel der CD abgespielt – was unfreiwillig komisch war. So ging das immer weiter. Für das Publikum war das erheiternd – als Musiker hab ich da natürlich eher mitgelitten.
In deinen Konzerten entsteht oft eine fast magische Atmosphäre. Mehrfach lautete der Titel eines deiner Konzerte „The Magic of Mantra“. Was genau macht für dich diese Magie aus? Wie schaffst du es, diesen besonderen Raum für die Zuhörer:innen zu öffnen?
Das Wichtigste ist aus meiner Sicht das Zusammenspiel. Zunächst zwischen den Musiker:innen auf der Bühne. Dabei spielt selbstverständlich die hohe musikalische Qualität der Musiker:innen eine große Rolle. Ich fühle mich sehr gesegnet und beschenkt, dass ich im Laufe der Jahre mit so vielen fantastischen Musiker:innen zusammen musizieren konnte.
Und dann geht es aber insbesondere um das Zusammenspiel mit den Menschen im Publikum, das gemeinsame Singen und miteinander Grooven. Die Leute reagieren auf die Musik und die Band lässt sich vom Publikum inspirieren. So entsteht – wenn es gelingt – eine Resonanzschleife, wie ein Ping Pong, in der wir uns alle lösen (von der Enge unserer Gedanken) und zugleich verbinden (von Mensch zu Mensch) können.

Das Musikfestival ist über die Jahre gewachsen, doch viele beschreiben es nach wie vor als familiär und fast wie ein großes Yoga Vidya Family Fest. Was macht für dich den besonderen Geist dieses Festivals aus? Was unterscheidet es von anderen Musik-Events?
Ja, das empfinde ich auch so. Für mich persönlich unterscheidet es sich dadurch, dass ich viele bekannte Gesichter sehe, die ich bei den verschiedenen Seminaren oder meinen Jahresgruppen her kennen und schätzen gelernt habe.
Man trifft sich und tauscht sich aus, isst zusammen Mittag, nährt die Freundschaften und knüpft neue Verbindungen. Das finde ich sehr herzerwärmend und unterscheidet das Musikfestival von vielen anderen Musik-Events.
Du warst der erste Künstler, der Mantra-Yogastunden musikalisch gestaltet hat – eine Verbindung, die für viele heute ganz natürlich erscheint. Mit welcher Intention gehst du dabei vor? Ist es eher ein kreativer Schaffensprozess oder leitet dich die uralte Weisheit des Yoga?
Aus meiner Sicht sollte im besten Fall der kreative Schaffensprozess dazu führen, dass die Essenz des Yoga zur Geltung kommt und unmittelbar erfahrbar wird. Oder anders gesagt: Die Erkenntnisse und Weisheiten des Yoga sollten meinen kreativen Prozess leiten. Meine Intention ist also zu verweben und zu integrieren.
Okay, jetzt mal konkret: Aus dem Prinzip der Hingabe und des Dienens (Bhakti Yoga) wird klar, dass in einer Mantra-Yogastunde die Intention der Musik dienend ist. Die Musik dient der Yogapraxis und nicht umgekehrt. Eine Mantra-Yogastunde ist eine Gelegenheit zur Begegnung mit sich selbst, kein modifiziertes Konzert.
Das bedeutet auch, dass das Gelingen einer Mantra-Yogastunde nicht ausschließlich von den musikalischen Möglichkeiten bestimmt wird. In der authentischen, tiefgehenden Darbietung dessen, was einen selbst im Herzen berührt, liegt der Schlüssel für eine gelungene Mantra-Yogastunde. Bei der praktischen Umsetzung ist achtsame Balance und inspirierte Kreativität gefragt.
Zum Abschluss: Hast du eine Vision für die Zukunft des Musikfestivals? Gibt es eine Idee oder einen Wunsch, den du für dieses besondere Event hast?
Mein Wunsch für dieses Festival wäre, dass es sich immer weiter und weiter entwickelt und auch Neues probiert. Ich könnte mir z. B. sehr gut ein Abendkonzert vorstellen, wo sich die Trennung zwischen Bühne und Publikum auflöst und alle Anwesenden auch als Musiker:innen miteingebunden sind. Weg vom Konsum, hin zur Wirksamkeitserfahrung. Das könnte man musikalisch in vorangehenden Workshops vorbereiten und dann abends zusammenfließen lassen.
2022 haben wir das schon einmal bei einem Benefiztag der WiRCommunity erfolgreich umgesetzt. So ein Zusammenspiel fände ich nicht nur super spannend, sondern auch sehr wertvoll. Gerade wenn wir auf die unvermeidlich auf uns zukommenden Herausforderungen in der Welt blicken, wird unsere Fähigkeit des Zusammenspiels über nichts weniger als unsere Zukunft als Menschheit entscheiden. Die Musik kann uns helfen, genau das zu üben.
Sei dabei – sichere dir dein Ticket!
Wenn du dieses besondere Festival nicht verpassen möchtest, sichere dir jetzt dein Ticket. Pack deine Yogamatte ein, bring gern Freund:innen mit und erlebe vier Tage voller Musik, Magie und Gemeinschaft.
Wir freuen uns auf dich!

Sundaram bei Yoga Vidya
Sundaram nutzt das Mantra- und Kirtansingen als Werkzeug, um uns in Resonanz mit unserem Herzen zu bringen. Er richtet unsere Achtsamkeit ganz auf das aus, was uns im Innersten berührt. So geschieht Herzensöffnung, wir kommen in Kontakt oder sogar in Einklang mit unserem Wesen. Außerdem ermutigt Sundaram, tief in diese Erfahrung einzutauchen, damit das Erleben nachhaltig wirken kann. Er inspiriert, mit Präsenz und Offenheit zuzuhören, unsere Sehnsucht ernst zu nehmen und die richtigen Schritte zu tun – Schritte in die eigene unbedingte Verbundenheit und in den Mut, mit Hingabe hervorkommende Fähigkeiten und somit Facetten unseres Wesens zu entfalten.