5 coole Ayurveda-Tipps für den Sommer

Abkühlen mit sanftem Yoga: Ayurveda im Sommer

Die letzten Wochen haben uns bereits mit viel Sonne und heißen Sommertemperaturen verwöhnt. Viele von uns fühlen sich jetzt eher vom Badesee angezogen als von der Yogamatte. Hier erfährst du 5 coole Ayurveda-Tipps, die dir helfen, auch an heißen Sommer-Tagen einen kühlen Kopf zu bewahren, belastbar und fit zu sein.

Ayurveda: Sommer ist Pittazeit

Dass wir uns an solchen Tagen nicht voller Energie fühlen und uns der Sinn eher nach Entspannung und einem Sprung ins kühle Nass als nach viel Bewegung steht, ist ganz normal. Durch die Hitze dehydrieren unsere Zellen und wir werden schlapp – wie ein Salatkopf, der zu lange in der Sonne lag.

Im Ayurveda ist der Sommer die Jahreszeit, in der das Pitta Dosha stark erhöht ist. Pitta ist dem Feuerelement zugeordnet, enthält aber auch etwas Wasser und hat eine flüssige Qualität, ähnlich wie Lava.

Dies erklärt, warum unser Agni, unsere Verdauungskraft, im Sommer abnimmt. Das Agni ist unser Verdauungsfeuer, das die Nahrung verbrennt und umwandelt. Steigt nun das Pitta Dosha, wird dieses Feuer schwächer, denn auch wenn man heißes Wasser auf ein Feuer kippt, geht es aus.

So kannst du dich im Sommer mit Ayurveda abkühlen

Coole Ayurveda Tipps - Viel trinken, Tee

Ayurveda gibt uns viele nützliche Tipps, wie wir Pitta Dosha senken und unser Verdauungsfeuer stärken können, um gesund, belastbar und fit zu bleiben. Einige coole Ayurveda-Tipps habe ich hier für euch zusammengefasst.

1. Kühlende Nahrung zu sich nehmen

Der Sommer stellt uns vor die Herausforderung, Agni – unser Verdauungsfeuer – zu stärken, während wir gleichzeitig Pitta senken wollen. Zwar sind Agni und Pitta nicht dasselbe, haben jedoch sehr ähnliche Eigenschaften.

Ayurveda empfiehlt eine leichte Pitta-Diät. Coole Ayurveda-Tipps: Viel Flüssigkeit und die Nahrung sollte süß, saftig und leicht sein. Also keine schweren Nahrungsmittel. Süßes, saftiges Obst, frisches Gemüse, leichtes Getreide und Kokosöl sind besonders zu empfehlen. Hier findest du eine detaillierte Übersicht über Pitta-reduzierenden Nahrungsmitteln.

Meiden solltest du saure Obst- und Gemüsesorten wie Zitrusfrüchte, Karotten und Rote Beete. Auch andere erhitzend wirkende Nahrungsmittel wie Knoblauch, Chili, Zwiebeln, Tomaten, salziger Käse und saure Sahne sind im Sommer nicht angezeigt.

Salat wirkt kühlend, ist aber gleichzeitig schwer verdaulich und sollte deswegen am besten mittags gegessen werden, wenn die Verdauungskraft am höchsten ist.

2. Viel Trinken: am besten lauwarm

Um dem Körper ausreichend Flüssigkeit zuzuführen, solltest du viel Wasser trinken – am besten in Zimmertemperatur. Heißes Wasser oder Tee würde Pitta erhöhen. Gekühlte Getränke behindern die Verdauung und begünstigen die Anhäufung von Giftstoffen (Ama) im Körper. Deswegen ist das Konsumieren kalter Getränke zu keiner Jahreszeit empfehlenswert.

3. Hitze meiden

Wenn es sehr heiß ist, ist die Vermeidung von direkter Sonneneinstrahlung oberstes Gebot. Gerade in der Mittagszeit solltest du dich im Schatten oder im Haus aufhalten. Da im Sommer unsere Energie sowieso eher geschwächt ist, ist eine Siesta erlaubt. Richtige Entspannung ist zudem ein wichtiger Aspekt des Yoga.

Die beste Zeit für Sport oder andere körperliche Betätigungen ist der frühe Morgen, wenn es noch relativ kühl ist. Auch die Kleidung macht viel aus. Helle Farben und leichte Stoffe, die locker sitzen, sind für heiße Tage am besten geeignet.

Und dann gibt es da ja auch noch den kühlen See oder das Freibad – also ab ins Wasser!

4. Kühlende Yogaübungen

Abkühlen mit sanftem Yoga: Ayurveda im Sommer

Wie schon im letzten Tipp beschrieben, ist die beste Zeit für Yoga der frühe Morgen. Am besten Sonnenaufgang.

Eine besonders Pitta-senkende Wirkung haben sitzende Vorwärtsbeugen wie Paschimotthanasana oder Janu Shirsasana sowie Drehungen wie Ardha Matsyendrasana (Halber Drehsitz). Zudem eignen sich Übungen zur Hüftöffnung wie Kurmasana (Schildkröte) besser als hüftschließende Asanas wie beispielsweise Garudasana (Adler).

Rückbeugen sollten sanft geübt werden. Das bedeutet, dass du nicht unbedingt bis an die Endposition zu gehen brauchst.

Halte die Stellung auch nicht so lange, wie du es sonst vielleicht tust, sondern gehe dafür lieber zwei oder drei Mal etwas kürzer hinein. Matsyasana (Fisch) eignet sich sehr gut, um unterstützt zu üben.

Bei diesen Asanas gerne kürzertreten

Einige Umkehrstellungen sind eher weniger coole Ayurveda-Tipps, denn sie wirken stark Pitta-erhöhend und sollten daher gar nicht oder nur kurz geübt werden:

Als Umkehrhaltung eignet sich Sarvangasana (Schulterstand) dafür umso besser, besonders wenn er unterstützt geübt wird.

Empfehlenswert: Kühlendes Pranayama

Als Pranayama (Atemübungen) werden empfohlen:

Tiefenentspannung ist das A und O

Shavasana (Entspannung) gleicht das Pitta Dosha sehr gut aus und kann täglich 20-30 Minuten geübt werden. Meditation harmoniert gleich alle Doshas. Deshalb kannst du im Sommer mehr Sitzungen machen als den Rest vom Jahr – vielleicht bleibst du ja auch dabei, wenn du merkst, wie gut das tut.

5. Mondlicht tanken

Das Mondlicht steht mit dem Wasserelement in Verbindung und wirkt sehr stark kühlend und regenerierend auf den menschlichen Organismus. Deswegen ist der Aufenthalt im Mondlicht gerade im Sommer besonders lohnend.

Wer die Möglichkeit hat, draußen zu schlafen, sollte dies unbedingt tun. Ansonsten ist ein Spaziergang im Mondschein auch sehr angenehm.


Ich wünsche euch einen tollen Sommer! Lasst es euch gut gehen!

Om Shanti

Ayurveda für Sommer, Herbst, Winter und Frühling

Ayurveda ist die uralte Wissenschaft von Leben, die über Jahrtausende hinweg erprobt und verfeinert wurde. Da jeder Mensch einzigartig ist, werden auch Behandlungen typgerecht gegeben. Die Entspannungstechniken, natürlichen Heilverfahren und Ayurveda lernst du am besten in der Praxis von Seminaren kennen.

Ob ayurvedische Ernährung, ayurvedische Massage, Ayur-Yoga, ayurvedische Medizin, Panchakarma oder ayurvedische Wellness: Alle inneren Kanäle öffnen sich und der Körper wird in seiner Entgiftung, Zellerneuerung und Heilung angeregt.

Asanas, Meditation und Mantra-Singen ergänzen die Seminare in idealer Weise. Die Yoga Vidya Ashrams sind inzwischen langjährige Ausbilder für ayurvedische Seminare. Sie stehen für die Synthese traditioneller Yogalehre und ayurvedischer Gesundheitslehre.

Die Autorin

Die Autorin

Seminarleiterbild Gauri Daniela Reich 2021

Gauri Daniela Reich Yogalehrerin (BYV), Ayurveda Gesundheitsberaterin (BYVG), Vegane Ernährungsberaterin, ausgebildet in Yoga Personal Training, Vinyasa Sequenzing, Thai Yoga Massage und Yin Yoga, Lehrerin für Prävention und Gesundheitsförderung (BSA), Fitnesstrainer B-Lizenz, Cardiofitness- und Entspannungstrainerin, Diplom Betriebswirtin (BA). “Yoga hat mein Leben von Grund auf verändert.

Dank der ganzheitlichen Yogapraxis hat mein Leben heute einen Sinn. Ich bin zufriedener, gesünder, umgänglicher und habe erfüllendere Beziehungen. Dieses Glück steht allen Menschen zu und ich sehe es als meine selbstverständliche Pflicht, dieses Wissen mit anderen zu teilen.” Seminare mit Gauri >>

8 Kommentare zu “5 coole Ayurveda-Tipps für den Sommer

  1. Andreas

    etwas verwirrende tipps. soweit ich weiß ist es so:

    – rote beete und karotten sind zwar süß im geschmack aber entwickeln auch hitze, daher wahrscheinlich nur in maßen zu empfehlen.
    – Zitrusfrüchte sind zwar sauer im geschmack, wirken aber kühlend in der verdauung, deswegen sollten die eher sogar zu empfehlen sein
    – tomaten: sind tatsächlich pitta-erhöhend, deswegen eher zu meiden, aber aber kerne entfernen (da ist viel säure drin), oder mit kräutern/gewürzen die wirkung abschwächen
    – ansonsten kann ich ein lassi empfehlen! joghurt + wasser + gewürze + evtl. süße bei nicht zu kühl zur mahlzeit trinken

  2. Lissoune

    Liebe Gauri,
    vielen Dank fuer dieses sehr aufschlussreiche Artikel 🙂
    Lissoune aus Paris, Frankreich

  3. Gabriela

    Ich bin auch erstaunt darüber, dass Rote Beete und Karotten im Sommer gemieden werden sollen. Warum? Beide haben eine süße Wirkung und süß ist kühlend, also gut im Sommer. Ziemlich irritierend….

  4. Anne Rhiemeier

    Ich bin auch sehr überrascht, denn ich esse sehr gern Tomaten, Rote Beete, Zwiebel roh, gerade im Sommer

    • Manisha

      Om liebe Anne, die Autorin Gauri hat die Tipps aus Ayurvedischer Sicht gegeben. Sommerzeit ist demnach Pittazeit. Hier werden diese Nahrungsmittel als sauer eingestuft und um Pitta zu reduzieren sollen salzige, saure, scharfe und sehr heiße Nahrung vermieden werden. Wir bieten viele Seminare zum Thema und Ernährung an, falls du mehr darüber lernen möchtest: https://www.yoga-vidya.de/seminare/?daterange=&q=ayurveda Om Shanti, Manisha

  5. Ralf (Yoga-Lehrer + Heilpraktiker)

    Vielen Dank für die Tipps.
    Vielleicht darf ich ergänzen, dass es hilfreich ist, seine Wohnräume abzukühlen, insbesondere den Schlafbereich.
    Das schafft man, in dem man die Fenster verdunkelt, kräftig lüftet am Morgen, ansonsten die Fenster eher geschlossen hält. Versprühen von Wasser in die Raumluft, aufstellen von Ventilatoren (besonders geeignet sind Deckenrotatoren), aufstellen von Schüsseln mit Wasser oder aufhängen nasser Handtücher oder anderer Textilien – am Besten vor die Ventilatoren.
    So, es ist Sonntagmorgen und kühl – also gehe ich Laufen 😉
    Aber Achtung! Klimaanlagen nicht zu kalt und Rotoren nicht zu schnell einstellen

  6. Ich war immer der Meinung Tomaten wären ein Sommergemüse und wirken kühlend auf den Körper. Das wäre auch logisch und nachvollziehbar.

  7. Sigrid Weiland

    Hallo,
    Rezekt des Monats
    Rote Beete carpaccio

    Oben steht als Tipp Rote Beete meiden
    🤔

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