Ayurveda im Winter – 22 Tipps zum Warmbleiben

Frau hält Tee

Wenn wir auf die dunkle Jahreszeit zugehen, wird kalte und trockene Luft zunehmend zu unserem ständigen Begleiter. Kapha und Vata drohen dann durch die Decke zu schießen. Zeit also für eine clevere Ayurveda Winter-Gesundheitsstrategie! Also: Tee kochen, einmummeln und reinlesen!

Da wir ein integraler Bestandteil der Natur sind, wirken sich bestimmte jahreszeitliche Veränderungen in der Natur auf unsere Physiologie und Psychologie aus. Daher müssen wir ein bestimmtes Muster befolgen, um die Homöostase des Körpers im Einklang mit den verschiedenen Jahreszeiten aufrechtzuerhalten. Im Ayurveda wird diese Praxis Ritucharya genannt.

Was ändert sich im Winter?

Das Agni steigt: Die Wintersaison dauert in Deutschland normalerweise von Mitte November bis Mitte März. Laut Ayurveda ist der Winter eine Zeit des Regens, der Kälte und der Trockenheit. Daher beginnt unser Körper, die Wärme im Inneren des Körpers zu bewahren, was unser Verdauungsfeuer anregt, sodass wir im Winter mehr Hunger verspüren.

Vata Ungleichgewicht: Während der Wintersaison gerät auch die Vata-Energie aufgrund der Trockenheit und Kälte in der Luft aus der Balance. Menschen, die an Vata-Störungen wie Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen oder Arthritis leiden, haben dann mehr Schmerzen.

Kapha steigt: Während der Wintersaison sammelt sich auch Kapha in unserem Körper an, weil wir weniger aktiv sind und es in der Umgebung kalt ist. Menschen, die zu Grippe oder Husten neigen, leiden dann unter diesen Symptomen.

Diese 22 Ayurveda Tipps halten dich warm!

Aus der obigen Beschreibung geht eindeutig hervor, dass aufgrund der äußeren Veränderungen in der Umwelt auch bestimmte Veränderungen in unserem Körper stattfinden. Und um uns in dieser Zeit gesund zu halten, müssen wir einen bestimmten Lebensstil einhalten. Diese Lebensstilvorschläge lauten wie folgt.

Ayurveda Kriyas im Winter

Öl für die Haut
Warmes Öl nährt trockene Haut im Winter

1. Abhyanga: Die Winterzeit ist perfekt für eine warme Ölmassage. In der Wintersaison empfiehlt es sich, einmal pro Woche eine Abhyanga-Massage zu machen. Auch die tägliche Selbstabhyanga ist sehr hilfreich, um den Körper gegen Vata zu isolieren. Die regelmäßige Abhyanga kann man zusätzlich mit Vata und Kapha reduzierenden Ölen kombinieren.

2. Swedana bedeutet Dampfbehandlung. Dabei setzt man sich traditionell in einen Holzapparat, aus dem der Kopf rausguckt. Doch auch gegen die in unseren Breitengraden bekannte schwedische Sauna ist nichts einzuwenden.

3. Avgahan ist ein ca. 30-45 min langes Bad in einer ayurvedischen Warmwasserbadewanne. Aromaöle im Wasser entspannen zusätzlich. Warmwasserbäder sind äußerst beruhigend und senken Vata.

4. Während Lepa wird eine ayurvedische Kräuterpaste über einen bestimmten Zeitraum auf den Körper aufgetragen. Für die kalten Wintertage eignen sich dazu Agaru und Kasturi.

5. Pizhichil ist sehr gut für den Vata-Ausgleich im Winter. Dabei wird der Körper zunächst mit speziellen Kräuteröl beträufelt und anschließend rhythmisch massiert.

6. Inhalieren: Menschen, die in der Wintersaison anfällig für Kapha-Probleme sind, sollten täglich 3-5 Minuten lang ihre Nase und ihren Mund mit Dampf behandeln.

7. Nasya: Regelmäßiges Nasya bedeutet, morgens zwei Tropfen Sesamöl oder ein spezielles ayurvedisches Öl in die Nase zu gießen. Es hält den Nasenkanal während der Wintersaison offen und isoliert.

8. Gandusha ist in unseren Breitengraden besser bekannt als “Ölziehen“. Dabei wird ein ayurvedischer Kräutersud 5-10 Minuten im Mund behalten und durch die Zahnzwischenräume gezogen. Anstelle des Suds kann auch warmes Sesam- oder Kokosnussöl verwendet werden.

Das sagt Ayurveda zur Ernährung im Winter

Immer schön viel und vor allen Dingen schön warm trinken!

9. Viele warme Getränke: Es ist sehr wichtig, während der Wintersaison viel warmes Wasser zu trinken. Wer sich die Zeit nehmen möchte, kann ayurvedisches Wasser zubereiten – also das Wasser vor dem Trinken abkochen. Darüber hinaus gibt es spezielle Tees, die Vata und Kapha ausgleichen.

10. Hauptsächlich warmes Essen: Wichtig ist auch, dass du in der Winterzeit deine Speisen möglichst warm ist. Morgens einen warmen Brei und Abends eine Suppe sind ideal.

11. Gewürze wie Kreuzkümmel, Tulsi/Basilikum, Fenchel, Ingwer, Pfeffer, Nelken, Muskatnuss, Asafoetida, Zimt, Kardamom, Süßholz usw. sollten im Winter vermehrt verwendet werden, um sowohl Vata als auch Kapha auszugleichen.

12. Regelmäßige Mahlzeiten: Der Winter ist hier in Deutschland eher trocken und rau, daher ist es wichtig, dass die Menschen regelmäßig ihre Mahlzeiten einnehmen.

13. Ayurvedische Kräuter wie Brahmi, Ashwagandha, Shatavari, Goksharu, Arjuna, Musali usw. können mit dem Rat eines Ayurveda-Praktikers während der Wintersaison eingenommen werden. Auch zu empfehlen sind Amalaki, Zimtbaum, Giloya, Chawanprash und Shilajeet.

14. Süß, sauer und salzig sind die Hauptgeschmacksrichtungen, die du während der Wintersaison bevorzugen solltest.

15. Esse schwere Nahrung, wie schwarze Kichererbsen, Bohnen und frische Körner.

16. Nutze Zuckerrohrprodukte, wie die ayurvedische Zuckeralternative Jaggery als Süßungsmittel.

17. Vermeide bittere, adstringierende und trockene Lebensmittel, oder führe sie nur in sehr geringen Mengen zu.

18. Nicht hungern: Vermeide es im Winter zu fasten!

Sonstige Ayurveda-Winter-Tipps

19. Genieße ein Sonnenbad, wenn Sonne vorhanden ist, zum Beispiel während eines entspannten Spaziergangs.

20. Halt dich möglichst warm! Trage ausreichend warme Kleidung und verwende warmes Wasser zum Duschen. Schau auch, das deine Wohnung angenehm temperiert ist und nicht auskühlt.

21. Tägliche Bewegung und Yoga-Praktiken, wie Asanas, Pranayama und Meditation sind ideal. Tiefenentspannung danach aber nicht vergessen!

22. Lese gute Literatur, am besten warm eingemummelt in einem gemütlichen Sessel!

Immer schön ausgeglichen bleiben: Ayurveda für alle Jahreszeiten

Ayurveda ist die uralte Wissenschaft von Leben, die über Jahrtausende hinweg erprobt und verfeinert wurde. Da jeder Mensch einzigartig ist, werden auch Behandlungen typgerecht gegeben. Die Entspannungstechniken, natürlichen Heilverfahren und Ayurveda lernst du am besten in der Praxis von Seminaren kennen.

Ob ayurvedische Ernährung, ayurvedische Massage, Ayur-Yoga, ayurvedische Medizin, Panchakarma oder ayurvedische Wellness: Alle inneren Kanäle öffnen sich und der Körper wird in seiner Entgiftung, Zellerneuerung und Heilung angeregt.

Asanas, Meditation und Mantra-Singen ergänzen die Seminare in idealer Weise. Die Yoga Vidya Ashrams sind inzwischen langjährige Ausbilder für ayurvedische Seminare. Sie stehen für die Synthese traditioneller Yogalehre und ayurvedischer Gesundheitslehre.

Der Autor

Ayurveda Kongress Dr. Devendra

Bachelor und Master in Ayurveda Medizin, mit Schwerpunkten im traditionellen Ayurveda sowie der westlichen Medizin. Im Himalaya aufgewachsen, ist er besonders der Naturheilkunde und der spirituellen Dimension ärztlichen Wirkens zugeneigt.

Dr. Devendra leitete zuletzt eine Ayurveda Praxis in Rishikesh/Indien und die Kewalya Nature Care Society. Er unterrichtete weltweit Ayurveda, Marma Therapie, Panchakarma Kuren und Phytotherapie. Seit 2020 lebt er in Bad Meinberg, gibt Vorträge und Konsultationen und leitet Studien, Seminare und Ausbildungen im Rahmen des Centers of Excellence Ayurveda Vegan. Besucher des Bad Meinberger Ashrams können ihn in der Ayurveda Oase konsultieren und sich von ihm behandeln lassen.

Seminare mit Dr. Devendra

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