Haus Shanti – eine Phantasiereise

In ihrem Gastbeitrag nimmt uns Diana Helen Fegert mit auf eine Hausführung der besonderen Art. 1x Haus Shanti und zurück. Alles einsteigen. Die Phantasiereise geht los!

Haus Shanti – Wo man in Frieden und Liebe ist

Gibt es eigentlich einen Ort des Friedens und der Liebe hier auf Erden?

Ja, man braucht nur an heilige Orte wie Kirchen oder Tempel zu gehen und sich mit dem höchsten Licht, mit Brahman, zu vereinen und nach einer Weile beginnt man ein Gefühl des Friedens zu empfinden, das zunimmt, je öfter man sich an solchen Orten aufhält. Im besten Fall begegnet man dem Scheinen in seinem eigenen Herzen – Atman – und es erblüht wie eine prachtvolle Lotusblüte, die in den Himmel hinaufwächst, um uns vom Reich des Lichtes zu berichten.

Für mich ist das Haus Shanti in Bad Meinberg auch ein Ort, an dem man mit diesem Licht und dieser Liebe in Verbindung treten kann. Wenn du nach deiner Anreise dort ankommst und dieses große Haus betrittst, um an der Rezeption einzuchecken, betrittst du gleichzeitig einen heiligen Raum. Vielleicht fragst du dich jetzt: „Wie kann das sein?“.

Aber ja, doch doch…, das Haus Shanti ist ein Ort, an dem Gott gerufen wird, in den Satsangs, den Meditationen und in Gebeten. Es ist ein Ort, an dem man Kirtangesänge hört, die einen sanft in den Schlaf wiegen, an dem Yogis und Yoginis im Kloster- und Retreatzentrum Shivalaya achtsam Yoga und Meditation praktizieren und Pujas – Zeremonien zur Verehrung des Göttlichen – beiwohnen.

Hast du Lust, mich auf eine kleine Phantasiereise durch das Haus Shanti zu begleiten?

Dann stell dir einmal vor, wie du durch den Eingang hinein in ein lichtdurchflutetes Foyer gehst und der Rezeption zustrebst. Du bist müde, deine Anreise war anstrengend und du sehnst dich nach einem Zimmer und einem Bett.

Gleichzeitig bist du aufgeregt, neugierig und auch ein bisschen nervös, ob es denn auch ein schöner Aufenthalt wird und ob du richtig entschieden hast bei deiner Planung. Diese wunderbare Mischung aller möglichen Gefühle, wenn wir auf Reisen sind und endlich am Zielort ankommen.

Aber gut, alles ist in Ordnung. Deine Zimmerbuchung wird gefunden, du bekommst deinen Schlüssel und schreitest an Ganesha vorbei in Richtung der langen Flure. Halt, stop, jetzt erst einmal nicht weitergehen.

Zuallererst müssen wir noch Ganesha huldigen und ihn um einen schönen Aufenthalt hier bitten. Ohne ihn geht es einfach nicht, denn er räumt uns die Hindernisse aus dem Weg – im Inneren wie im Äußeren. Also lächeln wir ihm zu, verneigen uns innerlich und rezitieren: „Om Gam Ganapataye Namaha. Lieber Ganesha, bitte hilf uns, dass wir hier einen schönen Aufenthalt haben.“  Und Ganesha,… er blinzelt dir verschmitzt zu.

Oder hast du dir das jetzt nur eingebildet? Wer weiß, aber in einem Yogahaus mit einer derart hohen energetischen Schwingung ist letztendlich vieles möglich, auch dass sich dir die Lichtwesen annähern und du sie intensiver wahrnehmen kannst.

Weiter geht die Reise durch Haus Shanti, an einem liebevoll gestalteten, künstlerischen Trinkwasserbrunnen vorbei, an dem die Gäste sich nach Herzenslust bedienen können. Dann biegst du nach rechts ab, in Richtung der Fahrstühle. Plötzlich merkst du es. Es ist, als ob dir jemand unaufhörlich zuflüstert, ganz sanft und leise, kaum vernehmbar: „Ich liebe dich, ich liebe dich, ich liebe dich…“.

Und mit einem Mal fühlst du dich gar nicht mehr so müde. Du ziehst deinen Koffer dynamischer, dein Körper richtet sich auf, deine Schritte werden weiter. Es ist, als ob eine nicht sichtbare Kraft in dir Platz genommen hat. „Hm, denkst du, das ist seltsam und wer flüstert mir da kaum vernehmbar zu: „Ich liebe dich…“?

Aber erst einmal gehst du weiter und bestaunst eine Allee mit Yantras. Yantras, das sind geometrische heilige Formen, in die man sich während der Meditation vertiefen kann. Bleibe einmal vor dem Ganesha-Yantra stehen und betrachte es eine Weile. Kannst du seine Energie wahrnehmen, die durch die Muster des Yantras in dein Energiefeld hineinfließt und dich direkt ins Herz Ganeshas trägt, dein Gewahrsam zu ihm bringt?

Nun kann er in dir wirken und Ordnung in deine energetischen Muster bringen – das deine dem seinen angleichen, so dass du ein wenig heiler, lichter, göttlicher wirst. Dein Herz pulsiert im Gleichklang mit ihm, als du dich wieder umdrehst, um weiterzugehen. Du lächelst. Alle Zweifel sind verflogen und auch ein Großteil deiner Müdigkeit. „Dies ist ein guter Ort“, denkt es in dir.

Neugierig schweift dein Blick nach links in den Schweige- und Meditationsgarten und die dahinter-liegenden Yogaräume, in denen Seminare stattfinden und neue Generationen Yogalehrer ausgebildet werden. Eine Ausbildung, die dir den Weg zu mehr Gesundheit, Stabilität und Spiritualität weißt, durchaus beizeiten auch anstrengend ist und Durchhaltevermögen erfordert.

Zu guter Letzt ist sie ein Wegweiser zum höchsten Strahlen des Universums – zu Brahman, zur Liebe und zum Glück in dir selbst, unabhängig aller Umstände. Das ist Yoga in seiner Essenz. Der Weg dorthin ist weit, aber hier im Haus Shanti findest du wunderbare Bedingungen, um diese Samen in dir heranreifen und zu kleinen Lotusblüten erblühen zu lassen.

In einem ruhigen Zimmer hast du die erste Nacht gut verbracht, beständig begleitet von dem Flüstern, das du vernimmst, seit du hier angekommen bist: „Ich liebe dich, ich liebe dich…“. Immer noch wunderst du dich darüber, aber es tut so gut, es wahrzunehmen, hier zu sein. Es hüllt dich ein wie ein Kokon aus Liebe.

Du gehst ausgeruht hinab zum Foyer, um dir Wasser am Brunnen zu holen. Es ist ein sonniger Tag und überall flutet das Licht in den Empfangsbereich hinein. Magisch zieht es dich nach draußen zu einem Spaziergang im Park und im Silvaticum.

Du gehst auf kleinen gewundenen Wegen zur Rückseite des Hauses, an den Essenssälen im Haus Mahameru vorbei, siehst von weitem den Schamanenplatz, dem du später unbedingt mit deiner Trommel einen Besuch abstatten willst, und gehst durch einen kleinen Garten in Richtung des Parks. Auf den Liegewiesen lächeln dich Jesus, Buddha und die Mutter Maria als Figuren dargestellt an.

Du lächelst zurück und freust dich, auch hier vom Göttlichen begleitet zu sein. Die Sonne strahlt, aber es ist noch recht kühl. Du verbindest dich durch deine Schritte mit Mutter Erde, hörst die Vögel, nimmst das Blau des  Himmels in dich auf, erfreust dich an den vielen schönen verschiedenen Bäumen und wirst immer ruhiger, stiller im Geist.

Du beginnst dich eins mit der Natur, mit deiner Umgebung zu fühlen. Es ist beinahe so, als würde das Energiefeld der Yoga-Vidya-Häuser auch hierher zu dir strahlen und dir Ruhe schenken und immer noch ist es da das Flüstern: „Ich liebe dich, ich liebe dich…“ Nach einer Weile kommst du bei der Chakra-Pyramide an.

Einige Karma-Yogis arbeiten im Garten und du gehst hinein in das Gebäude. Du gehst die Gänge entlang und lächelst den Vorbeieilenden zu. Sicher haben sie gleich eine Yoga-Stunde. Dann begegnest du Sukadev, dem Gründer und Leiter von Yoga-Vidya. Auch er ist in seinen Gang vertieft, scheint auf dem Weg zu einem Seminar zu sein. Er grüßt dich und du ihn und für einen Augenblick sind eure Herzen eins. Namaste, der Geist in mir grüßt den Geist in dir und wenn wir beide an diesem Ort sind, sind wir eins – kosmisches Bewusstsein.

Am Abend gehst du zum Satsang im Sivananda-Saal in der Chakra-Pyramide. Es ist ziemlich voll, aber ganz hinten findest du noch ein Kissen und einen ruhigen Platz. Du betrachtest die Bilder von Swami Sivananda an den Wänden des Saals und schenkst ihm ein dankbares Lächeln.

Es scheint, als würde seine Energie in alle Richtungen den Saal schützen und einen heiligen Raum erschaffen. Und jetzt, hier im Sivananda-Saal, beim Jaya-Ganesha-Singen hörst du es auf einmal ganz laut. „Ich liebe dich, ich liebe dich“…, schreit es dich beinahe an.

Du schaust dich um. „Hört das denn niemand außer mir!?“, wunderst du dich. Scheinbar nicht. Mit einem Mal aber erkennst du die Quelle. Hier in diesem Raum wird es dir klar. Es kommt aus deinem Herzen. Aus welchen Gründen auch immer, ist eine Stimme in deinem Herzen erwacht, seit du das Haus Shanti vor einigen Tagen betreten hast, die dir zuflüstert: „Ich liebe dich, ich liebe dich…“. Es ist die Stimme Gottes, sein Strahlen – Atman, der in deinem Herzen residiert.

Und hier an diesem Ort, an dem das Göttliche so oft in den Satsangs und während Meditationen gerufen wird, erwacht und erblüht es auch in deinem Herzen und erzählt dir unentwegt von dem Wichtigsten im Leben: davon, dass Gott uns liebt, das Brahman in unserem Herzen wohnt, dass wir begleitet werden vom Licht, das wir wahre Wonne sind, die in uns ist – Sat Chit Ananda – und dass wir die Dunkelheit hinter uns lassen können, vor allem dann, wenn wir an lichtvollen Orten sind, an denen viele Menschen praktizieren, die Götterwelten anrufen und  wir uns gemeinsam auf den langen Pilgerweg zurück zum Licht machen.

Am nächsten Tag ist es dann wieder so weit. Es geht zurück nach Hause. Dein Aufenthalt war nur recht kurz diesmal. „Leider…“, denkt es in dir. Du schreitest durch die Tür hinaus und schaust dich noch einmal um. Es ist dir wahrhaftig ein wenig wehmütig ums Herz, aber eines weißt du sicher, Haus Shanti wird dich wiedersehen. Das nächste Mal ein wenig länger. So vieles wartet noch darauf, entdeckt zu werden…

Und wenn du wieder zu Hause bist und Yoga praktizierst, dann kannst du dich in Erinnerung mit diesem wunderbaren Ort und seiner Energie verbinden. Denn unsere Seelen können das. Sie können durch Zeit und Raum reisen und sich in lichtvollen Orten baden – in Verbindung bleiben.

Vielleicht wirst du es dann auch wieder hören, das eigentümliche Flüstern deines Herzens, vermutlich etwas leiser, nicht so intensiv, und die Erinnerung wird in dir wach bleiben, dass das Licht Brahmans während deines Aufenthaltes in Haus Shanti in deinem Herzen Platz genommen und dich an deinen wahren Ursprung erinnert hat, indem es dir unentwegt das Wichtigste im Leben zuflüsterte: „Ich liebe dich, ich liebe dich…“, und dein Herz zu Gott erhob.

Diana Helen Fegert, Mai 2023


Hat Diana dich inspiriert? Dann komm doch mal ein paar Tage als Individualgast zu uns. Hausführungen gibt es bei uns in Bad Meinberg täglich, frei für all unsere Gäste!

Über die Autorin

Diana Helen Fegert ist seit Kindesbeinen mit dem Yoga verbunden. Über lange Jahre hinweg hat sie intensiv meditiert, bis sich die Grenzen zwischen diesen und den Lichtwelten begannen aufzulösen. Schamanische Praktiken haben es ihr außerdem später erleichtert, noch intensiver in Kontakt mit diesen Welten, die im Alltag oft verborgen scheinen, zu treten.

Bei Yoga Vidya hat sie ihr Wissen durch Seminare und Ausbildungen in den Bereichen Yoga, Meditation, Schamanismus und Ayurveda erweitert. Seit einigen Jahren begleiten sie intensiv auch jene Lehrer, die in ihrem Herzen residieren. Das Herz ist der Ort, der uns an unseren inneren Guru verweist, an das göttliche Licht, das uns lehrt, begleitet und durch unser Leben führt.

Dieses göttliche Licht zu finden, ist unsere wichtigste Aufgabe im Leben und wenn wir es gefunden haben, dann strahlt es durch uns hinaus in die Welt. Auf diesem Wege hat Diana ihr Dharma gefunden und möchte die Welt bereichern, mit ihren Texten, Bildern, Meditationen und dem Wissen, das die geistige Welt ihr schenkt.

3 Kommentare zu “Haus Shanti – eine Phantasiereise

  1. Dieser Bericht hat mich sehr inspiriert. Er verführte mich in Gedanken, mitzureisen, was ich als wunderschön empfunden habe. Mir war, als ob ich bei dieser Reise tatsächlich mitgegangen bin und in meinem Herzen hörte ich, das Rufen“ ich liebe dich, ich liebe dich … „ es hat in mir den Wunsch erweckt, das Haus Shanti kennen zu lernen.
    Vielen Dank Diana für diesen wunderschönen Beitrag!

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