Mein erstes Ankommen bei Yoga Vidya Westerwald

In dem Moment, in dem man in die gewundene Straße zu Yoga Vidya Westerwald einbiegt, ist man in einer anderen Welt. Sanft schlängelt sich der Weg durch den Wald in ein kleines Tal. Die Luft ist erfüllt vom Brummen der Insekten. Vögel zwitschern, das Wasser plätschert und nach der letzten Biegung dann sieht man das helle, freundliche Haus mit den blau umrandeten Fenstern, umgeben von Bäumen und dem liebevoll angelegten Garten.

An der Sonnenplattform vorbei erstreckt sich eine gepflegte Wiese und viele Blumen. Es ist Sommer und einige haben hier schon ihre Zelte aufgeschlagen.

Ein junger Mann hat es sich auf einer der Holzbänke in der Sonne bequem gemacht. Drei Frauen sitzen vor ihrem Zelt, unterhalten sich über die Erlebnisse der letzten Yogastunde und von Ferne hört man den typischen Klang eines Harmoniums.

Keine anderen weltlichen Geräusche sind zu hören. Es ist ein absolut friedlicher Ort.

Wenn man ins Haus geht, spürt man auch hier die positive Schwingung. Viel helles Holz in den Fluren, sowie auf den Zimmern.

Die Unterkunft ist einfach. Ein kleiner Raum mit Hochbett und Waschbecken. Beim Öffnen des Fensters dringt gleich wieder der wunderschöne Duft der Natur in die Nase, welcher bei mir direkt Kindheitserinnerungen aufkommen lässt.

Badezimmer und WC befinden sich auf dem Gang, sowie überall verteilt im Haus.

Am Nachmittag geht es dann in die Yogastunde, die wegen des schönen Wetters im Freien stattfindet.

Es ist ein herrliches Gefühl, den Sonnengruß direkt in den Himmel zu schicken und in Shavasana streicht der Wind noch die allerletzte Anstrengung aus dem Körper.

Direkt im Anschluss gibt es ein reichhaltiges Abendessen mit liebevoll zubereiteten warmen und kalten Speisen, welches entweder auf der großen Terrasse eingenommen werden kann oder schweigend im Wintergarten.

Ein kleiner Verdauungsspaziergang ist nun angesagt, bevor es um 20:00 Uhr in den Satsang geht.

Alle finden sich mit Decken, Kissen und dem Kirtan Textbuch im Shiva-Saal ein und richten sich ihren persönlichen Platz ein.

Am ersten Abend fällt mir die Stille Meditation noch etwas schwer. Aber nicht nur mein Körper weigert sich in die Bewegungslosigkeit zu gehen. So hört man immer wieder mal ein Rascheln, ein Räuspern oder das Klimpern eines Armbandes.

Das OM des Satsangleiters erlöst uns nach 20 Minuten und gesungen wird das fröhliche Jaya Ganesha.

Es folgen weitere Lieder die von allen mit Rasseln, Tamburin und Klatschen begleitet werden. Das gemeinsame Musizieren macht viel Spaß, vertreibt alle Negativität und gibt unglaublich viel Kraft. Man muss es einfach mal erlebt haben.

Beendet wird der Abend dann mit dem Arati, der Lichterzeremonie. Das Licht des Feuers wird mit den Händen aufgenommen und über den Kopf gestreift. So soll das eigene innere Licht erhellt werden. Abschließend wird das Prasad verteilt, die Opferspeise, die nun mit göttlicher Segenskraft behaftet ist.

Für mich endet der erste Tag mit einer weiteren kleinen Runde durch den Garten und um 22:00 Uhr, der beginnenden Nachtruhe, liege ich schon in meinem Bett, lausche noch etwas dem Wind in den Bäumen, dem sanften Glucksen des Baches und schlafe zufrieden ein. Maewa.

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