Vom Winde verweht? Mit 10 Ayurveda Tipps gesund in den Herbst!

Liegende Drehung - Yin Yoga Asanas

Mal ist es kalt, dann wieder warm, dann regnet es, ist dunkel und trübe, oder der Wind weht uns um die Ohren. Herbst ist Bewegung, ist Veränderung, ist Vata Zeit. 10 Ayurveda Tipps wie du gut im wunderschön abwechslungsreichen Herbst für dich sorgen kannst.

Wie Ayurveda im Herbst helfen kann

Die meisten von euch haben es sicher schon gemerkt: Die Tage werden kürzer, die Nächte kühler und es riecht nach Herbst. Es wird windig und manche Bäume tragen schon gelbe und braune Blätter. Und auch an uns selbst können wir Veränderungen feststellen.

Veränderungen im Herbst

Die Verdauung wird schwächer oder unregelmäßiger. Vielleicht kannst du die Rohkost, die du den ganzen Sommer über problemlos gegessen hast, nicht mehr so gut vertragen. Womöglich äußert sich das in Blähungen, Verstopfung oder Müdigkeit.

Bei manchen Menschen wird die Haut trocken und rau, bei einem anderen machen sich Gelenk- oder Kopfschmerzen breit und wieder andere machen sich vermehrt Sorgen, denken über viele Dinge nach oder bekommen sogar eine Depression.

Erhöhung des Vata Doshas

Dies alles sind Anzeichen dafür, dass das Vata Dosha zu stark erhöht ist. Vata setzt sich aus den Elementen Luft und Äther zusammen und hat die Eigenschaften kalt, rau, trocken, beweglich und leicht. Der Herbst bringt oft die gleichen Eigenschaften mit. Deswegen erhöht sich Vata im Herbst und kann zu gesundheitlichen Problemen führen.

So ist es wichtig, rechtzeitig Maßnahmen einzuleiten, bevor sich Krankheiten manifestieren. Müdigkeit, Verdauungsbeschwerden und leichtes Unwohlsein sind Vorboten für eine Ansammlung eines Dosha. Jetzt heißt es Handeln, denn ansonsten kann es zur Provokation kommen.

Bei einer Provokation steigt das Dosha weiter an. Das wirkt sich negativ auf die Abwehrkräfte aus und je nachdem, wo körperliche Schwachstellen sind, kann es zu Krankheiten oder Beschwerden kommen.

Vata zu reduzieren ist deine Ayurveda-Strategie für den Herbst

Liegende Drehung - Yin Yoga Asanas
Yin Yoga ist ein ruhiger und meditativer Yogastil, wie geschaffen für den Herbst

Bei der Harmonisierung von Vata geht darum, Kälte, Trockenheit und die Unruhe, die der kalte Herbstwind mit sich bringt, durch die entgegengesetzten Eigenschaften auszugleichen. Wir brauchen also Maßnahmen, die warm, feucht, stabil und schwer sind.

1. Wärmende Ölbehandlungen

Klassisch im Ayurveda können vatareduzierende Ölmassagen (Abhyanga) gemacht werden. Ein Stirnguss (Shirodhara) eignet sich sehr gut, um den Geist zu beruhigen. Öleinläufe reinigen den Darm und helfen bei Verstopfung. Ein Einlauf mit 50ml Sesamöl kann bedenkenlos nach der Hauptmahlzeit durchgeführt werden. Kontraindikation sind Hämorrhoiden. Auch eine Selbstmassage mit Sesamöl vor dem Duschen oder Baden ist sehr zu empfehlen,

2. Ayurvedische Ernährung

Weiterhin kann man einer vatareduzierenden Ernährung folgen. Hinweise auf die dafür passende Lebensmittelauswahl findest du unter Ernährung nach Ayurveda.

3. Meditatives Hatha Yoga

Es ist auch möglich, über die Hatha Yoga Praxis Einfluss auf die Dosha zu nehmen. So wird im Ayuryoga zur Vatareduzierung empfohlen, Asanas langsam zu praktizieren und mit ruhigem Atemfluss. Besonders geeignet sind Standhaltungen, beckenöffnende und drehende Asanas sowie Vorwärtsbeugen, die den Unterleib massieren, Fersensitz und Bhujangasana.

Beruhigende Atemübungen wie Anuloma Viloma, Ujjayi und Brahmari oder wärmendes Surya Bheda sind sehr zu empfehlen. Genauso ausführliche Entspannung, Yoga Nidra oder autogenes Training sowie tägliche Meditation. Mehr dazu findest du in diesem Blog Artikel Vatareduzierende Yoga- und Atemübungen für den Herbst.

4. Wie oft essen?

Am besten dreimal täglich essen. Die Speisen sollten dabei möglichst warm sein, ein Yogi Brei am Morgen oder bunte Suppen sind dazu ideal. Daneben sind saftige und ölige Speisen sehr zu empfehlen!

5. Gönn dir einen Tee!

Ein Kräutertee aus Cumin, Fenchel und Koriander oder aus Zimt, Ingwer und Nelken hilft Vata zu senken. Neben den Inhaltsstoffen nährt uns die wohltuende Wärme im Inneren. Probiere doch mal dafür unseren Vata-Zeit-Tee aus!

6. Halte dich warm

Wie im Außen, so im Inneren. Im Herbst immer warm genug anziehen, Schal und Mütze werden jetzt deine besten Freunde. Insbesondere wenn es windig ist, Kopf und Ohren gut bedecken. Wenn du Sport machst, achte außerdem darauf, nicht zu stark auszukühlen.

7. Gönne dir mehr Ruhe als sonst

Die viele Bewegung des Herbstes schreit geradezu nach Ruhe als Gegenprogramm. Besonders für Menschen mit Vata-Konstitution ist ein Mittagsschläfchen erlaubt, gerne begleitet von einer geführten Meditation oder Tiefenentspannung.

8. Meide starke Reize

Vermeide möglichst alles, was den Geist im Übermaß reizt und damit in Bewegung hält. Dazu gehören vor allen Dingen Lärm, schnelles Autofahren und Stress, oder dem Luftzug des Windes, denn all das verstärkt Vata.

9. Geregelter Tagesablauf

Ein möglichst gleichmäßiger Tagesablauf sorgt für zusätzliche Stabilität und Erdung. Gerade am Morgen sind jedoch viele Menschen träge und tun sich schwer, eine wohltuende Routine einzubauen. Einfache Tipps zum Aufbauen einer Morgenroutine gibt dir dieser Artikel.

10. Warmes Wasser

Kein Element überträgt Wärme so gut wie Wasser. Eine warme Badewanne oder der Aufenthalt in einem Thermalbad oder einer feuchten Sauna sind im Herbst sehr zu empfehlen!

Achtung! Es ist nicht immer Vata!

So kann Yoga bei Depressionen im schweren Herbst helfen
Der Herbst – Spiel von Hitze, Kälte und Wind

Nur weil der Herbst die klassische Vata Jahreszeit ist, heißt das noch lange nicht, dass es immer nur um Vata geht. Der Spätsommer schenkt uns immer noch sehr warme Nachmittage, an denen hohes Pitta sehr wohl eine Rolle spielt. An regnerischen Tagen ist es außerdem nicht nur kalt, sondern auch feucht. Das bedeutet, dass sich Kapha Dosha erhöht und uns schwer und träge machen kann.

Somit müssen an solchen Tagen die Empfehlungen für Pitta-Reduzierung im Sommer bzw. für Kaphareduzierung, wie im Frühling beachtet werden. Hierzu findest du im Yoga Vidya Blog folgende Artikel:

Da wir in dieser Übergangszeit einem ständigen Wechsel des vorherrschenden Dosha unterliegen, ist es wichtig, ganz besonders gut auf sich zu achten und sich nicht zu überfordern. Starke körperliche, geistige und emotionale Belastungen sollten so gut wie möglich vermieden werden.

Der Übergang der Jahreszeiten ist eine tägliche Herausforderung und erfordert eine hohe Achtsamkeit auf den eigenen Körper, die eigenen Empfindungen und auf das, was im Außen geschieht. Damit kann dein Alltag zur Meditation werden, die dir hilft dich selbst, deinen Körper und deine Umwelt noch genauer kennenzulernen. Om Shanti.

Ayurveda für Herbst, Winter, Frühling und Sommer

Ayurveda ist die uralte Wissenschaft von Leben, die über Jahrtausende hinweg erprobt und verfeinert wurde. Da jeder Mensch einzigartig ist, werden auch Behandlungen typgerecht gegeben. Die Entspannungstechniken, natürlichen Heilverfahren und Ayurveda lernst du am besten in der Praxis von Seminaren kennen.

Ob ayurvedische Ernährung, ayurvedische Massage, Ayur-Yoga, ayurvedische Medizin, Panchakarma oder ayurvedische Wellness: Alle inneren Kanäle öffnen sich und der Körper wird in seiner Entgiftung, Zellerneuerung und Heilung angeregt.

Asanas, Meditation und Mantra-Singen ergänzen die Seminare in idealer Weise. Die Yoga Vidya Ashrams sind inzwischen langjährige Ausbilder für ayurvedische Seminare. Sie stehen für die Synthese traditioneller Yogalehre und ayurvedischer Gesundheitslehre.

Die Autorin

Seminarleiterbild Gauri Daniela Reich 2021

Gauri Daniela Reich Yogalehrerin (BYV), Ayurveda Gesundheitsberaterin (BYVG), Vegane Ernährungsberaterin, ausgebildet in Yoga Personal Training, Vinyasa Sequenzing, Thai Yoga Massage und Yin Yoga, Lehrerin für Prävention und Gesundheitsförderung (BSA), Fitnesstrainer B-Lizenz, Cardiofitness- und Entspannungstrainerin, Diplom Betriebswirtin (BA). “Yoga hat mein Leben von Grund auf verändert.

Dank der ganzheitlichen Yogapraxis hat mein Leben heute einen Sinn. Ich bin zufriedener, gesünder, umgänglicher und habe erfüllendere Beziehungen. Dieses Glück steht allen Menschen zu und ich sehe es als meine selbstverständliche Pflicht, dieses Wissen mit anderen zu teilen.” Seminare mit Gauri >>


Quellen

  • Das Neue Ayurveda Praxis Handbuch, Hans Heinrich Rhyner
  • Selbstheilung mit Ayurveda, Vasand Lad

5 Kommentare zu “Vom Winde verweht? Mit 10 Ayurveda Tipps gesund in den Herbst!

  1. Kanti Devi Fischer

    Vielen Dank für die vielen hilfreichen Tipps 🙏.
    Ich wende auch schon viele davon an. Ich unterrichte 4x die Woche Hatha Yoga, gerne mit Elementen aus dem Kundalini, was den Teilnehmerinnen gut gefällt und mir selbst auch innere Ruhe und Energie schenkt. Selber mache ich täglich ein paar Asanas und Reinigungspraktiken, wie z. B. die Nasendusche und A.V. . Das Trinken von warmem Wasser mit Ingwer praktiziere ich das ganze Jahr über und es tut mir sehr gut. Der Herbst mit der Veränderung der Farben in der Natur lädt zu längeren Spaziergängen im Wald ein 🍁🍂 und schenkt Ruhe und neue Kraft. Natürlich ist ein Besuch bei Yoga Vidya auch immer hilfreich und schön. Ich liebe den süßen Brei beim Vormittagsbrunch. Genau das Richtige jetzt im Herbst ☺.
    Liebe Grüße, Om Shanti
    Kanti Devi

  2. Ja gerade zu Herbstbeginn und der Uhrenumstellung ist es von Vorteil täglich zu
    meditieren. Es ist heilsam , das wurde in Studien bewiesen.
    Ich mache täglich Yoga-Übungen nach der Mondstellung und meditiere.
    Einmal in der Woche gebe ich Yogakurse mit Meditation und meine Schüler lieben es,

  3. Hey,

    also ich finde den Herbst ja wunderschön, leidet habe ich immer Mittags eine Downphase.

    Könntest du mir da etwas empfehlen?
    Und vielen Dank für die ganzen Tipps.

    Larry

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