Saturn und die Illusion der Kontrolle – Der strenge Lehrmeister Saturn hat stets das letzte Wort, egal wie edel oder diszipliniert unsere Anstrengungen auch sein mögen. Wir können uns abmühen, hart arbeiten und pflichtbewusst unsere Aufgaben erfüllen. Doch letztlich bleibt uns nichts anderes übrig, als uns als Diener unseres eigenen Schicksals zu begreifen.
Ein Beitrag von Kavi.
Diener unseres eigenen Schicksals
„ Alles, was entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht.“ — Goethe
Leider ist die Realität ernüchternd: Die Todesrate bleibt konstant bei 100%. All unsere Bemühungen, Kontrolle zu bewahren und das unvermeidliche Ende aufzuhalten, erscheinen absurd. Raja Yoga — ein Witz ohnegleichen. Wenn du glaubst, deinen Geist im Griff zu haben, frage dich: Was wirst du in fünf Minuten denken? Die Wahrheit ist, dass du darüber keine Ahnung hast.
Symbolisiert durch den Planeten Saturn und die Turmkarte im Tarot, sind Beschränkung, Niedergang und Zerstörung eine harte Realität des Lebens, die wir nicht leugnen können. Mars hingegen liebt die Herausforderung; er will sich durchbeißen und den Kampf gegen innere Dämonen gewinnen. Doch letztlich unterliegt jede vermeintliche Sicherheit, die wir uns aufbauen, der Auflösung — der Kampf beginnt immer wieder von Neuem.
Als Menschen sind wir begrenzt: in Raum und Zeit sowie in unseren Kräften und unserer Willenskraft. Jegliche Anstrengung innerhalb der Strukturen des Lebens kann nur begrenzte Ergebnisse hervorbringen. Wie also ist es möglich, durch Willensanstrengung das Unbegrenzte zu erfahren?
Der strenge Lehrmeister Saturn hat stets das letzte Wort, egal wie edel oder diszipliniert unsere Anstrengungen auch sein mögen. Wir können uns abmühen, hart arbeiten und pflichtbewusst unsere Aufgaben erfüllen. Doch letztlich bleibt uns nichts anderes übrig, als uns als Diener unseres eigenen Schicksals zu begreifen.
Saturn und die Illusion der Kontrolle – Die Grenzen unserer Realität
Die New-Age-Idee, dass wir unsere eigene Realität erschaffen können — auch diese Seifenblase zerplatzt mühelos unter dem Druck von Saturn. In einem Kosmos voller Gesetzmäßigkeiten und Prinzipien ist es leider nicht möglich, einfach so seine Wünsche zu manifestieren. Karma lässt sich nicht einfach auflösen; der Pfeil wurde bereits abgeschossen. Die Gesetze wirken unabhängig von unserem Wollen oder Nicht-Wollen. Das Leben ist weder ein Ponyhof noch ein Wunschkonzert. Meistens erhalten wir das, was wir brauchen — doch selten das, was wir wirklich wollen.
Freiheit kann nur innerhalb von Beschränkungen existieren. Jeder Versuch, die Begrenzungen zu leugnen, zu verdrängen oder vor ihnen zu fliehen, führt unweigerlich zu weiterem Leiden.
Frieden mit der Ordnung des Lebens schließen
Die transformative Kraft von Saturn – Im Bewusstsein, dass meine wahre Natur all durchdringend, vollständig und frei ist, kann ich den garstigen Würgegriff des Saturn überwinden oder zumindest lernen, mit ihm Frieden zu schließen.
Denn selbst in meinem Leid, meinen Alpträumen, existenziellen Ängsten und tiefsten Krisen wirkt letztlich eine größere Ordnung, die auf meine Evolution, mein Seelenwachstum und meine Reifung abzielt. Auf diese Weise kann ich lernen, Mutter Kali zu lieben und die Schocks sowie Schläge des Schicksals als liebevolle Fügungen zu begreifen, die mich beschützen, sobald ich meine Lektion gelernt und in Harmonie mit der Ordnung gefunden habe.
Das Leben zielt nicht darauf ab, mich fertigzumachen oder zu demütigen. Ich bin niemals ein Opfer, denn ich kann mich niemals von dieser Ordnung entfremden. Die Dinge geschehen nicht willkürlich; sie sind in der Ordnung der Liebe begründet.
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Über den Autor
Kavi ist leidenschaftlicher Astrologe und begeistert von vedischer Rezitation und Advaita Vedanta. Er hat intensiv in der Dayananda-Tradition studiert und verfügt über mehrere Jahre Erfahrung im Integrationsbereich als Sprachwissenschaftler. Nach 9 Monaten als Sevaka in Bad Meinberg machte er sich nun erfolgreich als Berater selbstständig.
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