Wie Yoga bei ADHS helfen kann

Die Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung, kurz ADHS, ist alles andere als eine Modekrankheit. Schon Heinrich Hoffmann schrieb im Jahre 1844 im bekannten “Struwwelpeter” die Geschichte vom Zappel-Philipp, der einfach nicht still sitzen kann – ein Problem, das mittlerweile jedes vierte Kind betrifft.

Ob der Philipp heute still wohl bei Tische sitzen will?“ Also sprach in ernstem Ton der Papa zu seinem Sohn, und die Mutter blickte stumm auf dem ganzen Tisch herum. Doch der Philipp hörte nicht, was zu ihm der Vater spricht. Er gaukelt und schaukelt, er trappelt und zappelt auf dem Stuhle hin und her. „Philipp, das mißfällt mir sehr!“

Heinrich Hoffmann – Der Struwwelpeter

In Deutschland haben rund 26% der Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen 3 und 17 Jahren die Diagnose ADHS. Aber wie verhalten sich solche Kinder? Anzeichen für ADHS sind unter anderem:

  • emotionale Instabilität
  • aufbrausende, impulsive Verhaltensweisen
  • Vergesslichkeit und Zerstreutheit
  • schlechte Feinmotorik
  • leichte Ablenkbarkeit
  • schlechte Konzentrationsfähigkeit
  • häufiges Trödeln und Verspäten
  • schlechtes Zeitmanagement
  • Ungeduld
  • niedrige Frustrationstoleranz
  • ausgeprägte Unruhe

ADHS als Gabe Gottes – Botschaft der Engel

Diese Worte wurden von Heidi Madhavi Garzella in einem Engelchanneling empfangen und aufgeschrieben.

“In unserer Gesellschaft wird ADHS als Krankheit, anormal, nicht sinnvoll, schwierig angesehen. Wir betäuben die Betroffenen, um uns nicht mit der Thematik auseinander zu setzen. Doch die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. ADHS wird häufiger. Warum? Weil wir es wegschieben statt zu sehen, was es für uns bereithält.

Kinder mit ADHS sind feinfühlig. Daran ist nichts Schlimmes. Es wird zum Problem, wenn die Erwachsenen nicht damit umgehen können und den Eltern vermittelt wird, etwas stimme nicht mit ihrem Kind. Durch ihre Feinfühligkeit empfangen ADHS-Kinder diese Botschaft und den Zweifel direkt von ihren Eltern und der Gesellschaft, was sie verwundet und in die Situation des nicht-akzeptiert-seins bringt.

ADHS ist keine Krankheit oder ein Problem. Es ist eine Chance!

Die Chance für die Menschheit sich erneut zu verbinden. Mit ihrem Ursprung, ihrer Herkunft, ihrer Familie und insbesondere mit ihren Kindern.

Was haben wir denn erwartet? Jahrzehnte lang war der Fernseher der nächste Angehörige. Jahrzehnte lang haben Schlüsselkinder keine Bezugspersonen zu Hause gehabt und mussten ihre Erfahrungen und Gefühle allein managen. Jahrzehnte lang ist unsere Sprache, unsere Gesellschaft vernachlässigt worden und Handy, Tablet, Computer, Internet sind die engsten Vertrauten geworden.

Aber wir sind Herdentiere. Wir brauchen die Gemeinschaft, die Gespräche, den Austausch. Wir brauchen unsere Mitmenschen, denn wir sind nur mit-Menschen stark und in unserem Geist stabil.

Vor Jahren gab es Forschungen zum Alleinsein. Kinder, die ohne Bezugspersonen aufwuchsen, starben. Sie erreichten nicht einmal das Erwachsenenalter. Aus diesen Forschungsergebnissen haben wir nichts gelernt. Wir haben stattdessen eine Situation geschaffen, die uns noch mehr in Isolation führt. Schlüsselkinder, Ganztagsschulen, zwei in Vollzeit arbeitende Elternteile, keine Gespräche – nur Fernsehen, Computerspiele als Ablenkung, keine Bücher – Internetartikel…

Es gibt so viel was uns von dem ablenkt, was wir wirklich brauchen.

Wir brauchen Menschen! Mitgefühl, Liebe, Gespräche, Vertrauen, Echtes… nicht das im World Wide Web. Wir verheddern uns im WWW immer mehr. Wir lassen unsere Gefühle nur noch beim Psychiater raus.

Und nun stell dir vor, dass du fühlst, was andere fühlen. Du fühlst alle unterdrückten Bedürfnisse in deinem Umfeld – im Bus, im Auto, in der Bahn, in der Schule, zu Hause, auf der Arbeit, beim Aufstehen, Frühstücken, Anziehen, Zähneputzen, beim Schlafengehen und sogar in der Nacht.

Was würdest du tun?

Du würdest schreien, um dich schlagen, beißen und kratzen, du würdest dich in Aufgaben flüchten, um zu vergessen, du würdest unruhig sein, laut oder sehr leise… Du würdest zeigen, dass du es nicht ertragen kannst.

Und dann gibt man dir eine Pille, damit du den Alltag schaffst. Doch du bist nicht das Problem. Die Welt um dich herum ist falsch. Du bist nur die Person, die es spüren und ausdrücken kann.

Genau das geschieht Kindern mit ADHS. Sie fühlen mit-Menschen. Sie fühlen ihre Mitmenschen. Und statt ihnen zu helfen, diese Gefühle kanalisieren und ausdrücken zu lernen und ihnen die Möglichkeit des Loslassens zu geben, betäuben wir die Kinder, um selbst nicht sehen zu müssen, was bei uns falsch läuft. Um unseren Alltag zu schaffen, werden diese wundervollen Gefühlsmenschen von uns betäubt. Wir vermitteln ihnen das Gefühl, nicht richtig zu sein, nicht gewollt zu sein, anstrengend zu sein und ihren Gefühlen nicht vertrauen zu dürfen.

Und statt diese Themen zu einem öffentlichen Anliegen werden zu lassen, vertrauen wir uns und unsere Kinder nur dem einen Psychiater an, der lange Wartezeiten hat, weil es so viele Seelen gibt, die der Heilung bedürfen, weil sie in der Gesellschaft nicht anerkannt sind. Unsere Kinder erfahren auf so vielen Ebenen Ablehnung. Ablehnung ihres ureigenen Wesens. Des Wesens, das Heilung bringen könnte, wenn es so leben dürfte, wie es geschaffen ist und seine Talente nutzen und leben dürfte.

Jedes Kind hat Talente.

ADHS-Kinder haben oft sehr musische, künstlerische, esoterische Talente. Diese gilt es zu sehen und zu nutzen. Wozu braucht ein Kind eine langjährige Schulbildung und einen guten Notendurchschnitt, wenn es doch in dieser Zeit nur leidet und geformt wird, in eine Richtung zu gehen, die ihm nicht liegt?

Warum 10 Jahre Mathe und Deutsch büffeln, um dann endlich die Kunst zu zeigen, die keine Zahlen und Worte braucht?

Es ist nicht nötig.

Jedes ADHS-Kind hat mindestens ein ganz besonders ausgeprägtes Talent. Gesang, Malerei, Zeichnen, Dichten, Orakelkarten legen, Tanzen, Musizieren, Gebete sprechen, Cartoons malen, Segnen und vieles mehr. All dies ist in ihnen vorhanden und für sie mit Leichtigkeit abrufbar, weil es in ihrem Wesen gegeben ist. Sie brauchen nichts Anderes. Sie sind berufen.

Wenn unsere Gesellschaft es schafft, die alten Wege und Traditionen loszulassen und sich darauf einstellen kann, Menschen zu haben, deren Weg eindeutig ist, dann können wir beginnen ADHS/ADS als Chance zu sehen.

Eine Chance, den Weg des Lebens und Lernens anders zu gehen und das mit Liebe, Güte und Verständnis.”


Studien zur Wirkung von Yoga bei ADHS

Eine amerikanische Studie der Duke University in North Carolina hat bewiesen, dass Yoga für die Betroffenen sehr hilfreich ist. Dr. Meera Balasubrahmaniam hat alle verfügbaren Veröffentlichungen zu dieser Krankheit kritisch geprüft und in einem Yoga-Programm, das über 20 Wochen ging, praktisch belegt.

Auf diese Weise konnte gezeigt werden, dass Yoga eine Verbesserung vieler Symptome bewirkt. Yoga und andere Entspannungstechniken sowie Konzentrationsübungen sind also ergänzend oder sogar ersatzweise zur schulmedizinischen Behandlung sehr effektiv.

Daneben gibt es einige Studien, die zeigen, dass Yoga bei ADHS sehr wirkungsvoll ist. Es wurde nachgewiesen, dass in Schulen mit einer Yogastunde als Pflichtprogramm, weniger Fälle von ADHS bei den Kindern auftreten.

In einer Vergleichsgruppe, in der Kinder waren, die mit Ritalin oder einem vergleichbaren Medikament behandelt wurden, konnte bei ¾ der Kinder durch das Praktizieren von Yoga das Medikament sogar abgesetzt werden.

Durch Yoga können Medikamente entbehrlich werden

Man kann demnach auch versuchen, Yoga vor einer medikamentösen Behandlung bei ADHS einzusetzen. Ganz besonders bei Kindern empfiehlt es sich, zuerst nach Alternativen zu suchen und diese auszuprobieren, bevor als letzte Option die Darreichung von anderen Mitteln in Betracht gezogen wird.

Mittlerweile gibt es sehr viele Yogalehrerinnen und Yogalehrer, die sich auf Kinderyoga oder bestimmte Entspannungstechniken spezialisiert haben. Auch in Kindergärten und Schulen hält Yoga durch die vielen Vorteile und positiven Effekte mehr und mehr Einzug.

ADHS: Wie wichtig ist das Umfeld?

Da Kinder so offen durch die Welt gehen, nehmen sie sehr stark die Anspannung, die Unruhe und den Stress der Erwachsenen auf. Kinder haben im Normalfall noch keine starke Verbindung zu ihrem Körper entwickelt und sind dadurch sehr durchlässig für Fremdenergien.

Yoga ist eine wunderbare Methode, die Verbindung zum eigenen Körper aufzubauen, zu stärken und sich so selbst besser zu spüren. Entspannungstechniken helfen dabei, zwischendurch auch mal abzuschalten und zur Ruhe zu kommen.

Dadurch, dass Kinder oft die Stimmungen, Probleme und Themen der Erwachsenen in ihrem Umfeld übernehmen, ist es sehr hilfreich, wenn auch die Eltern Entspannungstechniken und Yoga üben.

So bekommen sie ihrerseits einen besseren Kontakt zu sich selbst und können gute Vorbilder und Ruhepole für die Kinder sein, anstatt ungewollt ADHS durch ihren eigenen Stress zu fördern.

Ganzheitlichkeit als Zauberformel

In den USA rückt die Mind-Body Medizin immer mehr in den Vordergrund. Dabei werden bei der Behandlung einer Krankheit nicht nur die körperlichen Symptome behandelt, sondern man versucht auch, den Verstand, die Gedanken und Gefühle zu berücksichtigen, da diese oft die Wurzel der (körperlichen) Probleme sind.

Yoga ist im Grunde schon immer Mind-Body Medizin gewesen, aber es ist für viele Teile der Gesellschaft nach wie vor wichtig, dass seine Wirksamkeit auch wissenschaftlich belegt werden kann.

Folgende Wirkungen des Yoga bei Kindern und Jugendlichen haben mittlerweile zahlreiche Studien belegt: Yoga hilft bei:

  • Stress und Ruhelosigkeit
  • Umgang mit Aggressionen
  • Schulangst
  • Depressionen
  • Essstörungen
  • Problemen mit der Aufmerksamkeit
  • Hyperaktivität
  • Traumata

Yoga stärkt nicht nur das Selbstbewusstsein, sondern verbessert auch Wahrnehmung, Körpergefühl, Konzentration und Kognition. Auch das soziale Miteinander läuft reibungsloser und liebevoller ab, denn Mitgefühl und Toleranz werden gefördert.

Auf der physischen Ebene steigert Yoga die motorische Leistungsfähigkeit sowie Flexibilität und wirkt zudem gegen Übergewicht, das heute unter Kindern weit verbreitet ist. Kinder lernen, sich zu entspannen und wenden diese Techniken unaufgefordert auch im Alltag an. Zudem wurde Yoga bei autistischen Kindern mit Erfolg eingesetzt.

Und das Beste ist, dass Yoga keinerlei negative Nebenwirkungen hat. Stattdessen ist es auf so vielen Ebenen hilfreich, gesund und effektiv – Kinder lieben Yoga, sie haben Spaß dabei und führen die erlernten Übungen stolz Eltern und Freunden vor.

Du möchtest Kindern zu Entspannung und Konzentration verhelfen?

Schon Kinder leiden enorm unter Stress und Leistungsdruck. Die Folgen von Stress sind häufig motorische Unruhe und Unkonzentriertheit, bis hin zu AD(H)S, Lernschwierigkeiten sowie Verhaltensauffälligkeiten. Entspannungsverfahren des Yoga können helfen. Lerne, die Kinder dazu anzuleiten.

Die Kursleiter-Ausbildung zum Entspannungstrainer für Kinder befähigt dich zum professionellen Umgang mit Entspannungsverfahren bei Kindern und zur Durchführung von Entspannungskursen für Kinder in Kindergärten, Schulen, freien Kinder- und Jugendzentren sowie in Familienbildungsstätten und Volkshochschulen.

Du kannst in dieser Ausbildung Verfahren der Entspannung und der Meditation kennenlernen, die zusammen mit Yoga helfen, mit alltäglichen Stresssituationen fertig zu werden.

  • Autogenes Training für Kinder
  • Fantasiereisen
  • meditative Spiele und Stilleübungen
  • Arbeit mit Klangschale, Gong und Zimbeln
  • eutonische und kinesiologische Spiele
  • Progressive Muskelentspannung nach Jacobson für Kinder
  • Atemspiele und Spiele aus dem Bereich des Yoga
  • Körpererfahrungs- und Massagespiele
  • Arbeit mit Mandalas

Ausbildungen werden mehrmals in Jahr in den Yoga Vidya Ashrams an der Nordsee, am Teutoburger Wald sowie im Allgäu angeboten. Die Ausbildungsinhalte werden dabei sinnvoll mit viel eigener Praxis im integralen Yoga kombiniert.

Du möchtest gerne Entspannungstrainer für Kinder werden, aber es ist dir nicht möglich, persönlich vorbei zu kommen? Dann nutze die Chance, diese wunderbare Ausbildung online von zuhause aus zu machen:

4 Kommentare zu “Wie Yoga bei ADHS helfen kann

  1. Interessanter Artikel über Yoga und ADHS! Es zeigt, wie Yoga eine sinnvolle Alternative zu herkömmlichen Behandlungsmethoden sein kann, besonders bei Kindern und Jugendlichen. Die positiven Effekte von Yoga auf Symptome wie Stress, Unruhe und Konzentrationsschwierigkeiten sind beeindruckend. 🧘‍♂️

    Ergänzend dazu, auf https://omeditations.com/adhs-meditation/ gibt es auch einen tollen Artikel darüber, wie Meditation speziell bei ADHS helfen kann. Meditation kann eine wertvolle Ergänzung zu Yoga sein, um Achtsamkeit und innere Ruhe zu fördern. Beide Praktiken zusammen könnten eine kraftvolle Kombination für Betroffene sein, um besser mit den Herausforderungen von ADHS umzugehen.

  2. Guten Morgen – vielen Dank für das Aufgreifen dieser Thematik! Ich arbeite in einer Praxis für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -Psychotherapie und würde mich sehr über einen Link zu den erwähnten Studien freuen, um den Beitrag samt Studien bei mir in der Praxis zu verteilen, wenn es möglich ist.
    Ich freue mich!!!
    Vielen Dank schon jetzt und lichtvolle Grüße
    Tanja

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