3 Fragen an Sevaka Sven

Wir sind Yoga Vidya! Unsere neue Portrait-Serie gibt Einblicke in den vielfältigen Alltag von Sevakas hinter den Kulissen von Yoga Vidya Bad Meinberg.

Durch ihr uneigennütziges Dienen tragen und gestalten Sevakas den spirituellen Alltag in den Yoga Vidya Ashrams. Dieses Mal erzählt Sven, was sein Seva für ihn bedeutet.

 

Sven, Küchen-Team

Wie sieht dein Seva-Alltag aus?

Es gibt zwei Schichten in der Küche. Morgens beginnen wir erst schweigend, dann machen wir eine Willkommensrunde nur mit den Sevakas und besprechen den Tag. Ab 8 Uhr kommen dann auch Mithelfer dazu. Bei der Nachmittagsschicht läuft es ähnlich ab.

Jeden Tag kann man einen anderen Posten besetzen: Salatküche, Tee, Spülküche oder Schichtleiterfunktion. Letzteres mache ich meistens. Dann plane ich das Essen, auch das Gericht für den nächsten Tag. Abends haben wir Standardgerichte je nach Wochentag. Innerhalb dieser Gerichte und auch bei den Mittagsgerichten ist aber viel Raum, um kreativ zu sein. Ich kann selber gestalten, wie abwechslungsreich das Essen ist. Es kommt aber natürlich auch darauf an, was uns unsere lokalen Biohöfe gerade liefern, was eben gerade reif ist.

Das Liebste an meinem Seva ist mir das Teamgefühl. Dazu gehört die Kommunikation mit den anderen Sevakas und den Mithelfern. Nur als Team kann man zum Ziel kommen und das Essen am Ende servieren. Und dann sehen, wie man als Team gemeinsam die Leute zufrieden macht, das ist auch schön. Die Verköstigung ist für viele bei Yoga Vidya das Highlight des Tages.

 

Die Zusammenarbeit und das Teamgefühl ist besonders intensiv. Nur als Team kann man zum Ziel kommen und am Ende das Essen servieren.

 

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Was ist an deinem Leben bei Yoga Vidya anders als vorher?

 

Ich bin Koch und habe über 20 Jahre lang gekocht. Irgendwann ist mir dieses Leben über den Kopf gewachsen. Ich habe gemerkt, dass es da noch etwas anderes gibt und dass dieser Bereich meines Lebens zum Abschluss gebracht werden muss. Dass es jetzt Zeit ist, mich persönlich, spirituell und auch beruflich weiterzuentwickeln.

Über Bekannte, die schon einen Bezug zu Yoga Vidya hatten, bin ich dann hierher gekommen. Ich habe ein Einführungsseminar gemacht und schnell gemerkt, dass dies ein Weg für mich sein kann. Eigentlich stand es sehr schnell für mich fest. Als Mithelfer habe ich dann hinter die Kulissen geschaut. Ich wollte einmal reinfühlen, wie es ist hier länger zu sein. Von außen betrachtet kann man sich ja kein richtiges Bild machen. Dann habe ich eine Liste gemacht und nur die Kontras aufgeschrieben. Pros hatte ich da schon genügend gesammelt. Ich musste mich geistig, psychisch und materiell von meinem vorherigen Leben lösen, das war das Kontra.

Jetzt bin ich sehr froh, dass ich hier bin. Es gibt hier vielfältige Möglichkeiten, sich zu entwickeln, zu entfalten und den Weg zu sich zu finden. Anders ist auch, dass ich hier nicht gegen Leistung arbeite. Das fühlt sich wirklich anders an. Es nimmt den Stress und die Erwartungen. Hier ist genau dieser Druck weg, der mir früher da draußen die Energie genommen und mich ausgelaugt hat.

Es ist schön in einer Gemeinschaft zu sein, in der alle ähnliche bis gleiche Vorstellungen und Ziele haben. Man hat immer einen Ansprechpartner, wenn man möchte. Die Leute sind einfach auf einer Wellenlänge. Hier wird man nicht allein gelassen. Im Gegenteil, man bekommt ungeahntes Verständnis und Mitgefühl auf einem ganz anderen Level. Neulich zum Beispiel war ich alleine spazieren und habe eine Sevaka getroffen, wir haben geredet, sie hat mir zugehört und alles wurde klarer für mich. Jeder Gedanke, jedes Gefühl hat hier Platz und wird aufgenommen. Ich bin selbst noch dabei, mich daran zu gewöhnen. Aber kann es auch schon genießen.

 

Ich lebe jetzt in einer echten Gemeinschaft. Jeder Gedanke, jedes Gefühl hat hier Platz und wird aufgenommen. So kommt man auf einem ganz anderen Level zusammen.

 

 

Wieso sollte jeder in seinem Leben einmal Sevaka sein?

 

Ich glaube wirklich, dass jeder diese Erfahrung mal gebrauchen könnte. Die Welt besteht nicht aus dem, was man in seinem Alltag da draußen wahrnimmt. Diese Welt ist voll von Verständnis, Mitgefühl, Zusammenhalt und Gemeinschaft – und das kann man bei Yoga Vidya erleben. Jeder kann sich so einbringen wie er ist und wird auch so akzeptiert. Jeder kann aus der Erfahrung als Sevaka das herausziehen und die Entwicklung für sich finden, die ihm am wichtigsten ist und die für ihn gerade passt.

 

Um zu verstehen, dass die Welt nicht aus dem besteht, was man im Alltag wahrnimmt.

 

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 Was sind Sevakas? 

In Ashrams gibt es keine Mitarbeiter/innen sondern Sevakas, die durch uneigennütziges Dienen den spirituellen Alltag im Ashram tragen und gestalten. Das Wort Sevaka stammt aus dem Sanskrit und bedeutet wortwörtlich übersetzt Praktizierender, Diener, Anhänger, Verehrer. Sevakas leben im Ashram und geben sich mit dem Notwendigsten und wenig materiellen Komfort zufrieden, um sich der spirituellen Praxis und Entwicklung intensiv zu widmen.

Sevakas leben in den Yoga Vidya Ashrams und Zentren in spirituellen Lebensgemeinschaften. In diesen spirituellen, alternativen und engagierten Kommunen dienen sie, praktizieren gemeinsam Yoga und entwickeln sich persönlich und für eine bessere Welt weiter.

 

Weitere Einblicke in den Alltag unserer Sevakas →

 

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