3 Fragen an Sevaka Anu

Wir sind Yoga Vidya! Unsere neue Portrait-Serie gibt Einblicke in den vielfältigen Alltag von Sevakas hinter den Kulissen von Yoga Vidya Bad Meinberg.

Durch ihr uneigennütziges Dienen tragen und gestalten Sevakas den spirituellen Alltag in den Yoga Vidya Ashrams. Dieses Mal erzählt Anu, was ihr Seva für sie bedeutet.

 

Anu, Yoga Vidya Wiki-/Ayurveda-Team

Wie sieht dein Seva-Alltag aus?

Ich gehe um acht Uhr ins Büro vom Yogawiki-Team. Zuerst schaue ich, ob E-Mails gekommen sind, bespreche mich mit Kollegen und dann bearbeite ich die Wiki-Artikel. Grundlage für Artikel sind Videos, die Sukadev gemacht hat und transkribiert wurden. Diesen Text bringe ich ins Wiki-Format, verlinke diesen mit weiterführenden Begriffen und addiere passende Bilder.

Dazu habe ich die wunderbare Aufgabe, dass ich einmal in der Woche einen Blogartikel schreiben kann. Die letzten Themen gingen um Ayurveda hilft gegen Stress, Rauhnächte oder auch Dankbarkeit als spirituelle Übung. Aktuell schreibe ich einen Artikel über Bäume an Kraftorten.

Dann verbringe ich noch sechs Stunden in der Ayurveda Oase, diese teile ich in zwei Tage je drei Stunden auf. Dort biete ich Rückenmassagen und Abhyanga-Massagen an. Dafür habe ich eine Ausbildung hier bei Yoga Vidya gemacht. Nächste Woche mache ich eine weitere Ausbildung: Fußreflexzonenmassage bei Bhajan Noam. Das ist das Tolle hier, dass ich viele Ausbildungen kostenlos an meinen freien Tagen machen kann.

Im November letztes Jahr habe ich die Ayurveda Gesundheitsberater Ausbildung bei Janavallabha Das Jürgen Wloka gemacht. Da habe ich so viele Griffe gelernt, dass ich direkt beginnen konnte in der Ayurveda Oase zu arbeiten. Vorher wusste ich nicht, wie viel Spaß mir das bereitet. Es ist sehr meditativ und schön in einer so ruhigen Atmosphäre zu sein und ebenso zu erleben, wie der Körper sich während der Behandlung entspannt und wie mich am Ende glücklich strahlende Gesichter anschauen und sich bedanken. Das ist ein schöner Energieaustausch. Dabei fühle ich mich als Kanal, die Heilenergie kommt nicht von mir. Ich öffne mich, die Energie fließt durch mich hindurch und kommt über meine Hände beim Massierten an. Das ist für mich eigentlich wie eine Meditation.

Ich hab auch noch viele andere Interessen. Ich unterrichte liebend gerne Yoga. Dabei gebe ich am liebsten fortgeschrittene Stunden, weil ich dann Chakra Yogastunden anbiete und wir uns eine Stunde lang auf ein Chakra konzentrieren. Alle Asanas sind dann auf das Chakra angepasst und im langen Halten der Asanas erzähle ich über das Chakra und die Wirkungen auf Körper und Geist.

Ab und zu gebe ich auch Seminare, zum Beispiel Familienwochen, das ist ein Format für Eltern, die mit ihren Kindern hier Zeit verbringen wollen. Sie sind immer zusammen, haben auch gemeinsame Yogastunden. Ich integriere viel Spiel und Spaß, gehe viel nach draußen in den Park und bin mit den Familien in der Natur.

Da ich Sozial- und Erlebnispädagogin bin, kann ich dabei viel aus meinem Erfahrungsschatz nutzen und weitervermitteln. Mir selbst machen die Spiele auch viel Spaß.

Einführungsseminare gebe ich auch. Das ist ein Kurs für Leute, die neu bei Yoga Vidya sind. Dabei lerne ich immer mal wieder tolle Leute kennen, die ich dann im Jahr immer mal wieder hier sehe und treffe. Manche von diesen Teilnehmern sind auch mittlerweile Sevakas oder Karma Yogis geworden.

Ich verbinde gerne meine spirituelle Praxis mit meinem Tun, ob bei Ayurveda Anwendungen, beim Seminarleiten oder beim Blogartikel schreiben.

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Was ist an deinem Leben bei Yoga Vidya anders als vorher?

Ich bin hergekommen, um meine Meditations- und Yogapraxis zu intensivieren. Das hat auch Früchte getragen, ich praktiziere hier viel mehr und habe viel dazugelernt.

Während der Ausbildung zur Yogalehrerin und zur Ayurveda Gesundheitsberaterin, aber auch bei Vorträgen in den Satsangs gibt es immer wieder Gelegenheit zu lernen. Außerdem lerne ich hier viele spannende Sevakas und Seminarleiter kennen, die einen großen Wissensschatz haben und das über die verschiedensten Sachen. Das geht von Massagestilen bis hin zu schamanischer Heilung. Von ihnen konnte ich schon viel viel lernen, auch über mich.

Zudem gibt es hier die Yogatherapie, wo man als Sevaka günstiger Behandlungen bekommt. Dort habe ich das Schröpfen kennengelernt und für ein halbes Jahr eine Behandlung für meinen oberen Rücken bekommen. Das tat so gut.

Vorher habe ich mich auch schon gesund ernährt, aber hier bekomme ich noch mehr Input von anderen Sevakas, was man alles noch an Reinigungsprozessen ausprobieren kann. Aktuell faste ich zum Beispiel mit frischen Gemüse- und Obstsäften.

Es gibt hier jeden Tag viele Veränderungen und viele neue Dinge, die ich erfahren kann. Das ist toll für mich, da ich ein Mensch bin, der Veränderungen liebt.

Wieso sollte jeder in seinem Leben einmal Sevaka sein?

Das sollte nicht jeder. Das ist eine wichtige Entscheidung. Gut ist, dass man es vorher kann als Mithelfer ausprobieren. Da kann man hineinspüren, ob ein Ashramleben etwas für einen sein kann, denn es ist ein besonderes Leben. Mit der Entscheidung dafür, entscheidet man sich für eine Gemeinschaft, einen Arbeits- und Lebensort, an dem alles sehr konzentriert eben an diesem einem Ort staffindet.

Der Vorteil ist, dass man sich mehr auf sich und seine Praxis konzentrieren kann. Denn man kann andere Dinge des Lebens ausblenden, die stressig sein können wie zum Beispiel Hektik im Straßenverkehr, Kontakt zu Vermietern, Dienstleistungsanbietern, öffentliche Verkehrsmittel usw..  Allerdings passieren andere Dinge des Lebens auch weniger, wie zum Beispiel seine Freunde und Familie regelmäßig sehen zu  können. Jeder sollte sich im Klaren sein, ob er oder sie diese Intensität auf Yoga, Meditation und Gemeinschaftsleben haben möchte.

Mir und auch vielen anderen Sevakas ist es so ergangen, dass man am Anfang viele Phasen durchlebt. Hochphasen, wo ich das Gefühl habe: „Wow! was für ein Luxus habe ich hier! Ich brauche nicht kochen, ich kann praktizieren, ich habe viele interessante Menschen um mich herum und ich kann viel lernen. Aber es gibt auch viele Tiefphasen, denn durch die viele Praxis kommen auch viele persönliche Themen hoch. Sonst konnte man diese vielleicht gut ausblenden oder vor ihnen flüchten. Die Intensität hier aber bringt sie hoch, das kann natürlich auch etwas anstrengend sein. Themen, die man mitbringt, wird man auch hier wiederfinden und auch intensiver bearbeiten können als in einem Leben außerhalb des Ashrams. Hier haben sie etwas mehr Platz und es gibt nicht so viele Ablenkungsmöglichkeiten.

Für mich war das Einleben im Ashram immer wieder in Phasen. Alle zwei bis drei Monate dachte ich: Jetzt habe ich mich richtig eingelebt. Das passierte wieder und wieder und hat bis heute nicht aufgehört. Das wirkliche Verständnis dafür, was das Sevakaleben hier eigentlich bedeutet, fängt erst nach einem Jahr richtig an. Aber die Zeit vergeht hier sehr schnell.

Jeder kann sich hier sehr auf seine eigene Praxis konzentrieren und muss sich aber auch im Klaren darüber sein, ob er oder sie diese intensive Konzentration möchte. Das ist eine große Entscheidung.

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 Was sind Sevakas? 

In Ashrams gibt es keine Mitarbeiter/innen sondern Sevakas, die durch uneigennütziges Dienen den spirituellen Alltag im Ashram tragen und gestalten. Das Wort Sevaka stammt aus dem Sanskrit und bedeutet wortwörtlich übersetzt Praktizierender, Diener, Anhänger, Verehrer. Sevakas leben im Ashram und geben sich mit dem Notwendigsten und wenig materiellen Komfort zufrieden, um sich der spirituellen Praxis und Entwicklung intensiv zu widmen.

Sevakas leben in den Yoga Vidya Ashrams und Zentren in spirituellen Lebensgemeinschaften. In diesen spirituellen, alternativen und engagierten Kommunen dienen sie, praktizieren gemeinsam Yoga und entwickeln sich persönlich und für eine bessere Welt weiter.

 

Weitere Einblicke in den Alltag unserer Sevakas →

 

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2 Kommentare zu “3 Fragen an Sevaka Anu

  1. Gabriela

    Liebe Anu,

    sehr schöner Artikel,man merkt richtig das es eine richtig gute Entscheidung von dir war Sevaka in Bad Meinberg zu werden.Es hat Spaß gemacht mit dir ein kleines Stück in der Ayurveda Gesundheitsberater Ausbildung gegangen sein.Vielleicht sieht man sich zum Ayurveda Kongress im Juni.Alles Gute Gabriela

  2. Anonymous

    Liebe Anu , es freut mich sehr das du dich sehr wohl fühlst bei Yoga Vidya.
    Ist ja auch ein sehr besondere Ort um mal in der Gemeinschaft zu Leben.
    Auf jedenfall vermisse ich um in BM zu sein noch immer sehr.
    Oma Shanti.

    Mahavira

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