Inspiriert vom Podcast: Erfülle deine Aufgaben mit einem Geist des Loslassens – Bhagavad Gita VI, 1-9
„Sri Krishna sprach: Wer die ihm auferlegte Pflicht erfüllt, ohne an den Früchten seiner Handlungen zu hängen – der ist ein Sannyasin und ein Yogi, nicht der, der ohne Feuer und untätig ist.“
(Baghavad-Gita VI – Vers 1)
In diesem Teil der Baghavad-Gita schließt vor allem die Frage nach dem Karma Yoga ab. Die Frage, ob es der richtige Weg sei, Allem zu entsagen und nur noch zu meditieren. Wie kommen wir zur Gottverwirklichung, wie kommen wir zur Erfahrung des Unendlichen und Ewigen?
Die Suche nach dem Glück im Außen aufzugeben ist eine Herausforderung für alle Yogi*nis. Aber was ist Glück im Außen und wie sieht dieses Glück aus? Ist es möglich im Innen das Glück zu finden, dass du bisher im Außen erfahren hast? Kannst du dadurch lernen, die Illusion der Wirklichkeit ein wenig mehr loszulassen?

Desto durchdrungener dein Leben in dieser materiellen Wirklichkeit ist, desto schwieriger kann es sein, wirklich loszulassen, um zu dir zu finden. Um inneren Frieden und Glück zu erfahren. Wenn du dich damit beschäftigst für unbestimmte Zeit, als Sevaka in ein Yoga Vidya Ashram zu ziehen, um dich hier in einer spirituellen Gemeinschaft zu entwickeln, kann es sein, dass Loslassen für dich zu einem großen Thema wird.
Durchschaue die Struktur der Materie
Wenn du ein erfülltes und glückliches Leben führst, viele Freunde hast, Erfüllung in deinem Beruf gefunden hast, und auch sonst alles so ist, wie du es dir wünscht, wirst du dich vielleicht nie damit beschäftigen, als Sevaka in ein Ashram zu ziehen. Meistens ist irgendetwas in deinem Leben ins Schwanken geraten. Etwas erfüllt dich nicht so, wie du es dir wünscht. Vielleicht merkst du auch, dass dir etwas fehlt! Du durchschaust ein Stück die Struktur der Materie, in der du gefangen bist.

Du beginnst Loszulassen von Materiellem, von Freunden und Familie und alten Gewohnheiten. Auch die Vorstellung Karriere zu machen und vieles, was dich in der Illusion der Wirklichkeit gefangen hält, lässt du los.
Doch bevor du Loslassen kannst, wirst du dich vielleicht fragen, was du gerade aufgibst und wofür.
Ist es in der westlich geprägten, schnelllebigen, materiellen Welt überhaupt möglich, sich auf das Glück im Innen zu konzentrieren?
Lasse die Illusion los und befreie deinen Geist
Von klein auf lernen wir in Europa und in anderen westlich geprägten Kulturkreisen, dass es wichtig ist angesehen zu sein. Gute Noten in der Schule zu schreiben, um etwas zu erreichen. Erfolgreich zu sein, um Wohlstand zu erzielen, um sich alle die Dinge zu kaufen, die unser Herz begehrt. Unsere Geburtstage und Feieretage zelebrieren wir mit Geschenken, also mit materiellen Gütern, die uns in diesem Leben glücklich machen sollen.
Hier in Europa schätzen die Menschen materielle Dinge oft mehr als vieles andere. So ist es schwierig sich zu trennen und loszulassen, zu entsagen und diese Dinge hinter sich zu lassen. Es kann sein, dass deine Suche nach etwas Höherem erwacht, weil du dich in dieser materiell verfangenen Welt verloren fühlst. Du weißt, dass es mehr geben muss, als diese ewige Illusion. Also machst du dich auf die Suche.
Schaffe Platz für Neues
Ein indischer Sannyasin hat allem entsagt. Er besitzt nichts, außer den Kleidern, die er am Leibe trägt und einer Schüssel für Essen. Er hat von allem Losgelassen und ist frei. Befreit von den materiellen Dingen, die uns im Maya ablenken und uns festhalten. Desto mehr wir besitzen, desto schwieriger wird es wirklich loszulassen und allem zu entsagen.

Wenn du dich für ein Leben im Ashram entscheidest, lässt du einiges los. Du verlässt deine Wohnung, dein Zuhause. Du trennst dich vielleicht von lieb gewonnenen Dingen, weil sie nicht in dein kleines Zimmer im Ashram passen. Machen dich diese Dinge wirklich glücklich? Ist es wahres Glück, das du in diesen Dingen findest? In dem Moment wo du loslässt, befreist du deinen Geist von einer alten Last und schaffst Platz für Neues.
Nächste Woche Veröffentlichen wir mehr Gedanken zum Thema „Illusion der Wirklichkeit loslassen“.
Hier geht es zu Lasse die Illusion der Wirklichkeit los – Teil 2