Ostern aus Yogischer Sicht

Ostern

Ostern ist in christlicher Tradition das Fest der Auferstehung. Es ist das Frühlingsfest, das Fest der Astarte, das Fest der Ostara. Es geht um Untergang und Wiederauferstehung, um Dunkelheit und Licht, um Unheil und Rettung. Sukadev, Gründer und Leiter von Yoga Vidya, teilt seine Gedanken zur Bedeutung von Ostern mit – aus einem breiten, sehr weitem ökumenischen Blickwinkel – letztlich aber aus yogischer Sicht.

1 Kommentar zu “Ostern aus Yogischer Sicht

  1. willem w.

    Ein paar Gedanken, was das Christentum an Weiterentwicklung dieser frühlingshaft erneuernden Dynamik in die Weltenseele gebracht hat:

    Gedanken zum Ostergeschehen

    – Das ist das schöne an der christlichen Botschaft, dass die Essenz in 6 Wörtern enthalten ist. „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“.
    – Im Ostergeschehen tritt die gelebte Konsequenz dieser Botschaft in drastischen Deutlichkeit zu Tage.
    – „Vater, dein Wille geschehe.“ Wie oft beten wir diese Zeile im Vater unser. Aber wie weit erkennen und leben wir die Konsequenz?
    – Im Ritual der Fußwaschung, macht sich das Große klein, um zu dienen.
    – „Dies ist mein Leib, der für euch gegeben wird“, weg vom archaischen Ritual, weg von den alttestamentarischen, blutverschmierten Türpfosten, weg vom Opfer eines Sündenbock. Sich selber in die Waagschale werfen.
    – Judaskuss: „Mein Freund“. So weit kann Verständnis und Liebe gehen.
    – Erstmalig Botschaft der Gewaltfreiheit. Petrus und das abgeschlagene Ohr des Malchus: „Wer Gewalt anwendet, wird durch Gewalt umkommen“.
    – Dreifache Verleugnung Christi. Dadurch folgend Verzweiflung aber auch Reue, Selbsterkenntnis und geistige Stärkung von Simon Petrus.
    – Erstmalig klare Trennung von Kirche und Staat durch das klare Statement: Ja ich bin es, aber mein Königreich ist nicht von dieser Welt.
    – Sogar der aufgeklärte Heide Pilatus fragt: Wahrheit, was ist das?
    – „Vergib Ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“.
    – Alle Werte über den Haufen geworfen: nicht wichtig, was du an guten Taten angesammelt hast, im Hier und Jetzt entscheidet es sich immer neu. Beispiel Schächer: „Wahrlich ich sage dir, noch heute wirst du mit mir …“
    – Auch Gottes Sohn zweifelt: „mein Gott, warum hast du mich verlassen.“
    – Und dann Ostern: Christ ist erstanden, er ist wahrhaft auferstanden. Ein Wunder, das sich unserem Verstehen entzieht, an das wir nur glauben können. Hier sind wir an die Grenzen unseres Geistes geführt, der Intellekt zweifelt oder er gibt auf und verneint. Letztendlich ist es zweitrangig. Was zählt ist die Botschaft der 6 Worte und die Bereitschaft, sie selber zu leben.
    – Meditation: Welche Konsequenz zeigt mein Glaube im Alltag?
    – Kanon: Mache dich auf und werde Licht.

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