Im Schamanismus und in der Naturspiritualität spielt Vater Sonne eine zentrale Rolle. Ein Schamane, der höchste Achtung vor der Natur und dem Kosmos hat, ruft Vater Sonne während Zeremonien in sein Herz. Warum aber tut er das? Warum ruft er, wie ein Sonnenpriester, das höchste Strahlen im Universum an?
Ein Beitrag von Diana Helen Fegert
Vater Sonne wird von Sonnenpriestern angerufen um die göttlichen Energien in sich zu bündeln, in seinem Herzen, damit sich sein Bewusstsein zum großen Licht erhebt. Dieses Licht wird im Yoga Brahman genannt, Ishvara oder vielleicht ein wenig greifbarer für den menschlichen Geist: Surya, der Sonnengott.
Vater Sonne – Brücke zwischen Schamanismus und Yoga
In meinem Leben spielt seit vielen Jahren der Yoga eine wichtige Rolle, vor einigen Jahren dann habe ich mich auch intensiv dem Schamanismus zugewandt. Anfangs versuchte ich beides zu trennen, denn ich verstand nicht so recht die Zusammenhänge.
Anrufung des Lichts
Mit der Zeit aber, als ich immer mehr auf die Lehrer in meinem Herzen – das uns alle innewohnende göttliche Strahlen – hörte, wurde mir klar, dass das alles entscheidende Bindeglied zwischen Schamanismus und Yoga der Vater Sonne ist.
Sowohl ein Yogi als auch ein Schamane rufen das höchste Strahlen im Universum an, um damit eins zu werden, um göttliche Schau zu erlangen, das Licht in ihren Herzen erwachen zu lassen und auf diesem Wege Heilung zu erreichen – für sich selbst als auch für die Menschheit, für alles Leben auf Erden.
Wie Yogis und Schamanen Vater Sonne verehren
Ein Schamane ruft Vater Sonne, indem er trommelt, rasselt und singt, oder die göttlichen Energien in der Natur sucht, die dort häufig als hoch entwickelte Seeleneinheiten in Bäumen, Steinen und Bergen vorübergehend ihren Platz eingenommen haben, um Licht und Liebe zur Erde zu tragen. Wenn ein Schamane trommelt, ruft er Vater Sonne, er betet zu ihm und bittet ihn, in seinem Herzen Platz zu nehmen.
Ein Yogi ruft auch nach dem großen Licht – Om Suryaya Namaha – Surya, ich grüße dich, ich verneige mich vor dir. Er singt Kirtan, meditiert und rezitiert Mantras, die die göttlichen Qualitäten widerspiegeln, oder er praktiziert schon zu früher Morgenstunde den Gruß an die Morgensonne und wiederholt dabei die Surya Namaskara-Mantras – als Ehrung und Anrufung an die Sonne.
Sowohl der Yogi als auch der Schamane versuchen sich, mit Gott zu vereinen, denn durch diese Einheit mit unserem Ursprung heilen wir auf allen Ebenen. Wir erlangen göttliches Wissen und unsere Intuition reift in einem Maße, sodass wir verstehen, ohne studieren zu müssen. Heiliges Wissen fließt aus dem Kosmos zu uns, in unser Herz, unseren Körper, unseren Verstand und wir werden erleuchtet.
Es gibt zahlreiche Wege zu Vater Sonne
Ob man nun lieber Kirtan singt, den Sonnengruß praktiziert, meditiert oder sich an einem Platz in der Natur hinsetzt und mit der schamanischen Trommel, dem Pferd des Schamanen, Vater Sonne ruft und Mutter Erde huldigt, seine Krafttiere herbeiruft, um im Alltag Unterstützung zu finden und ihre Qualitäten in das eigene Herz einzuladen, das hängt letztendlich von den Neigungen eines Menschen ab, die bei uns allen bekanntlich verschieden sind.
Und das ist auch gut so, denn das macht die Welt so herrlich bunt und vielfältig. Auch in der Gemeinschaft von Yoga Vidya findet dies seinen Ausdruck, so kann jeder seinen Neigungen entsprechend sowohl Yogakurse als auch Seminare über Schamanismus und Naturspiritualität besuchen.
In meinem Herzen hat beides seinen Platz gefunden. Beides ergänzt sich ganz wunderbar, und je öfter ich trommele und dabei Vater Sonne rufe und dann am nächsten Morgen den Gruß an die Morgensonne praktiziere und die Surya Namaskara-Mantras mein Herz mit Licht und Liebe erfüllen, desto näher komme ich Vater Sonne, desto mehr spüre ich die göttliche Liebe und Verbindung zu ihm in mir.
Zu meinem Weg gehören sowohl Yoga als auch der Schamanismus. Auf meiner schamanischen Trommel prangt in der Mitte eines meiner Krafttiere und unten das OM-Zeichen. Und das hat so seine Richtigkeit. Beides weist mir den Weg zu Gott.
Vater Sonne im eigenen Herzen finden. Ein Ashram ist eine Möglichkeit dafür…
Und wie siehst du das? Hat der Yoga dich zum Licht getragen, mit Gott vereint? Wird dein Herz mit Licht und Liebe erfüllt, während du meditierst oder achtsam Yoga-Asanas praktizierst? Oder schmilzt es dahin, wenn du hingebungsvoll Kirtan singst?
Wenn du das noch nicht so recht erlebt hast, dann nimm doch einmal an einem Satsang in einem Ashram teil. Die Menschen um dich herum werden dir helfen, dein Licht in deinem Herzen zu finden, ob ihr nun gemeinsam trommelt, singt oder meditiert. Denn wir alle haben den Funken Gottes in unserem Herzen. Wir alle tragen das höchste Selbst, das höchste Strahlen in uns. Wir alle sind ein Tempel Gottes – in unserem Herzen ist die Verbindung zum Licht.
Es ist ein uns innewohnender heiliger Ort. Und wenn wir Vater Sonne ausdauernd rufen und sein Licht in diesen kleinen menschlichen Tempel hineintragen, beginnt er zu strahlen und den Glanz Gottes auf Erden zu spiegeln.
Seminare
Yoga Vidya lehrt Naturspiritualität und sattwigen Schamanismus. Das bedeutet, in Reinheit, Wahrheit und Mitgefühl mit allen Wesen verbunden zu sein. Mit sattwigen schamanischen Techniken und dem Loslösen von Gedanken wird die Trennung von Raum, Zeit und Identität aufgehoben.
Komme in deine Intuition und damit in deine volle Kraft. Lerne, wie du dir selbst einen heiligen Raum schaffst. Erfahre dich als Teil des Ganzen. Du nimmst dich als universelles Bewusstsein wahr. Dadurch wird Heilung auf allen Ebenen für dich und die Welt möglich.
Über die Autorin
Diana Helen Fegert ist seit Kindesbeinen mit dem Yoga verbunden. Über lange Jahre hinweg hat sie intensiv meditiert, bis sich die Grenzen zwischen diesen und den Lichtwelten begannen aufzulösen. Schamanische Praktiken haben es ihr außerdem später erleichtert, noch intensiver in Kontakt mit diesen Welten, die im Alltag oft verborgen scheinen, zu treten.
Bei Yoga Vidya hat sie ihr Wissen durch Seminare und Ausbildungen in den Bereichen Yoga, Meditation, Schamanismus und Ayurveda erweitert. Seit einigen Jahren begleiten sie intensiv auch jene Lehrer, die in ihrem Herzen residieren. Das Herz ist der Ort, der uns an unseren inneren Guru verweist, an das göttliche Licht, das uns lehrt, begleitet und durch unser Leben führt.
Dieses göttliche Licht zu finden, ist unsere wichtigste Aufgabe im Leben und wenn wir es gefunden haben, dann strahlt es durch uns hinaus in die Welt. Auf diesem Wege hat Diana ihr Dharma gefunden und möchte die Welt bereichern, mit ihren Texten, Bildern, Meditationen und dem Wissen, das die geistige Welt ihr schenkt.
Danke für den Artikel. Auch mich spricht Yoga und Schamanismus, beides sehr an. Durch den Schamanismus habe ich meinen Platz im Leben gefunden und auch Yoga heilt mich stetig.
Herzliche Grüße
Mir geht es genauso. Es ist wundervoll, nicht wahr!?! Danke für dein Feedback!
Danke Diana Helen Fegert für diesen Beitrag! Hat mich sehr angesprochen!
Auch ich bin seit gut 10 Jahren durch Yoga Vidya auf dem Weg ….habe auch Heilung erfahren, bin seit 3 Jahren regelmäßig im Ashram im Allgäu.
Im Schamanismus bin ich noch unerfahren, aber Meditation, Yoga und Kirtan sind für mich der Schlüssel zur Herzöffnung.💛🕉🙏
Vielen Dank, liebe Silvi, für dein Feedback. Es ist mir immer eine Freude über Yoga und Schamanismus zu schreiben, und ich hoffe, dass viele Menschen den Weg zum Licht, zu Surya, finden.