Heute ist Devshayani Ekadashi! Jedes der 24 Ekadashis hat eine eigene Bedeutung und Ausrichtung. Wem es spiritueller Erneuerung und innerem Frieden bedarf, sollte sich an König Mandhata ein Beispiel nehmen. Dank Shayani Ekadashi konnten er und sein Land spirituelle Erneuerung erfahren und alle wieder in Frieden leben.
Wenn du deine Praxis hast schleifen lassen und es dir durch die daraus entstehende Unruhe immer schwerer fällt, wieder hineinzukommen, ist Devshayani Ekadashi ein guter Moment, um die Weichen neu zu stellen.
Erklärung und Bedeutung
Name |
Der Name „Devshayani Ekadashi“ kann als „der Ekadashi, des Gott Schlafs“ oder „der Ekadashi, der zur spirituellen Erneuerung führt“ übersetzt werden. Es markiert den Beginn des Yoga Nidra (kosmischen Schlafs) von Vishnu auf Shesha im Milchsee, der bis Prabodhini Ekadashi, über die vier Monate der Regenzeit, anhält. Andere Bezeichnungen: Shayani, Hari, Maha, Vaishnava Ekadashi |
Zeitpunkt |
Shayani Ekadashi fällt auf den 11. Tithi (lunarer Tag) von Shukla Paksha (zunehmender Mond) im Monat Ashadha (Juni/Juli). |
Fasten |
Vollständiges Fasten an Shayani Ekadashi reinigt von Sünden, reinigt Beschmutzung. Die Bedeutung von Ekadashi findest du hier, erläutert von Swami Krishnananda. Wenn das vollständige Fasten nicht eingehalten werden kann, ist eine vegetarische Mahlzeit pro Tag erlaubt. Das Fasten verlangt dabei den Verzicht auf alle Körner, Bohnen und Getreide sowie auf Honig, Zwiebeln, Knoblauch und Hing (Asfoetida, Teufelsdreck). |
Verehrung |
Vishnu in seiner Form als Narayana (auch „der aus dem Wasser Kommende“) wird an diesem Tag besonders verehrt. |
Die Art des Fastens |
Das Fasten beginnt in der Morgendämmerung des Ekadashi und dauert bis zum Morgen des folgenden Tages. Nach der Darbringung einer Puja und Prashad, darf nach der Gabe von Speisen an die Brahmanen das Fasten gebrochen werden. Dieser Ekadashi wird gerne als Startpunkt für eine längere Zeit Abstinenz von einer schlechten Angewohnheit genommen. Wer etwas ändern möchte (wie z. B. Zuckerkonsum reduzieren, mehr meditieren), beginnt dies an Devshayani Ekadashi und verpflichtet sich für vier Monate (chaturmasya), die neue Angewohnheit zu integrieren. Bis Prabodhini Ekadashi, solange Vishnu schläft. |
Eine Legende zu Devshayani Ekadashi
Die Legenden zu den Ekadashis können je nach regionalen Traditionen variieren. In der Regel sind Ekadashis jedoch mit Legenden verbunden, die die Bedeutung und das Fasten in Verbindung mit diesem speziellen Tag erklären. Hier ist eine kurze Geschichte, die auf den Legenden zu Shayani Ekadashi basiert:
Vor langer Zeit herrschte über ein blühendes Königreich König Mandhata – ein König, so großzügig und gerecht, wie es keinen Zweiten gab. Das Volk hatte gut daran getan, ihn zum Herrscher zu machen, denn seine Rechtschaffenheit brachte Frieden und Wohlstand für das ganze Land.
Doch dieser Zustand währte nicht ewig. Nach Jahren des Wohlstands und des Friedens, brach Dürre über das Land. Daraus entstanden Seuchen, Leid, Unruhen und Gewalt. Der König konnte es sich nicht erklären. Er war doch stets sehr um Rechtschaffenheit bemüht. Ließ weder Korruption noch Übervorteilung zu. Auch seine spirituelle Praxis, noch die seiner Minister, ließ zu wünschen übrig. Dennoch: Kein Ritual, kein Opfer brachte Regen. Das Volk flehte um Hilfe, und so machte sich der König auf, Rat zu finden.
Im tiefen Wald fand er schließlich den Weisen Angiras. Der erklärte dem König, dass der Unbill, der sein Land heimsuchte, davon käme, dass jemand Riten durchführe, der in seiner spirituellen Entwicklung noch nicht weit genug fortgeschritten sei (2-fach wiedergeborener Brahmane), was im damaligen Zeitalter (Satya Yuga) ein Verbrechen ist. Die Person müsse nur geopfert/getötet werden und alles sei wieder in Balance.
Oh, aber das gefiel König Mandhata gar nicht. Er hatte seinen Untertanen immer gesagt, sie alle seien Vishnus Kinder. Wie konnte er nun eines von ihnen töten? Gerade, weil dieses Geschöpf noch nicht so weit in der spirituellen Entwicklung war, war dies geschehen … er bat den Weisen Angiras also, noch einmal nachzudenken, ob es nicht noch eine andere Lösung gab.
Und da erzählte ihm Angira von Devshayani Ekadashi. Der König und das ganze Land sollten an diesem Tag fasten. Auch so könne die Balance wieder hergestellt werden, denn dieser Ekadashi bringt spirituelle Erneuerung, mit dem Frieden wieder einkehren kann.
Entschlossen, sein Königreich zu stabilisieren, beschloss der tapfere König, Shayani Ekadashi zu begehen. Auch dem ganzen Land schärfte er ein, sich an die Regeln zu halten. Nur so könne der Frieden wieder einkehren. Alle fasteten Tag und Nacht, reinigten sich und baten Gott Vishnu um Beistand. Und so, während König Mandhata inbrünstig betete, erschien ihm Vishnu höchstpersönlich und versprach, das Königreich zu segnen und inneren Frieden zu bringen.
Und tatsächlich, nachdem das ganze Land Ekadashi eingehalten hatte, strömte der ersehnte Regen vom Himmel. Schon bald erblühte das Land wieder, Frieden, Harmonie und Wohlstand erstreckten sich über das ganze Land. Von nun an wurde Jahr um Jahr Devshayani Ekadashi begangen, mit dem die spirituelle Ausrichtung erneuert wird und der Frieden gewahrt wird.
Fröhlicher Devshayani Ekadashi!
ॐ नमो भगवते वासुदेवाय

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