Mantrasingen: Kirtan in Zeiten von Corona

Wir bekommen öfter die Frage gestellt: Wie ist es mit Mantrasingen in Zeiten von Corona? In Niedersachsen darf mit Abstand von 1,50 Meter ohne Maske gesungen werden, in den meisten anderen Bundesländern nicht. In den Yoga Vidya Ashrams Bad Meinberg, Allgäu, Westerwald gibt es im Rahmen von Satsang Mantrasingen – mit Abstand von 1,50 Meter, und mit Maske, die Satsangleiter auf der Bühne ohne Maske (mit größerem Abstand).

Bei Yoga Vidya Bad Meinberg wird der Kirtan mit Lautsprecher aus dem Sivananda Saal auf die Wiese davor übertragen. So ist dort draußen Mantrasingen ohne Maske – typischerweise mit 3 Meter Abstand zu Menschen davor, möglich. Im Westerwald Ashram findet bei gutem Wetter Satsang draußen statt. Wenn dabei 3 Meter Abstand nach vorne gehalten werden kann, ist das Mantrasingen ohne Maske.

Ist Mantrasingen ok in Zeiten von Corona? Ist es sicher? Wie wirkt Mantrasingen mit Maske?

Nach bisherigem wissenschaftlichen Kenntnisstand gilt: Corona Ansteckung kommt durch

  • Husten zu einer anderen Person hin, insbesondere wenn diese weniger als 1,50 Meter entfernt ist (Tröpfcheninfektion)
  • Niesen zu einer anderen Person hin, insbesondere wenn diese weniger als 1,50 Meter entfernt ist (Tröpfcheninfektion)
  • Sprechen oder Singen zu einer anderen Person hin, insbesondere wenn diese weniger als 1,50 Meter entfernt ist (Tröpfcheninfektion) und das Gesicht zu einem gerichtet hat
  • Ansammeln von mit Viren angereicherten Aerosolen in einem Innenraum (Aerosolinfektion)

Mantrasingen hat wie jedes Singen einen erhöhten Tröpfchenausstoß – und einen erhöhte Aerosolausstoß, insbesondere wenn es enthusiastischer ist. Wenn Mantrasingen ruhig und meditativ ist, ist es vergleichbar mit ruhigem Sprechen. Man muss also unterscheiden zwischen meditativem Mantrasingen und lauterem enthusiastischen Kirtan.

Meditatives, ruhiges Mantrasingen:

Beim meditativen, ruhigen Mantrasingen ist die Lautstärke ähnlich als ob Menschen miteinander sprechen. Nach wissenschaftlichem Kenntnisstand gibt es keine Tröpfcheninfektion, wenn Menschen in normaler Lautstärke bei Mindestabstand von 1,50 Meter Abstand miteinander sprechen. In (coronagerechten) Satsangs haben Menschen typischerweise 1,50 Meter Abstand zu allen um sich herum. Sie sitzen sich dabei nicht gegenüber. Vielmehr schauen alle zum Altar hin. So kann es beim ruhigen, meditativen Mantrasingen bei Abstandswahrung von 1,50 Meter keine Tröpfcheninfektion geben.

Yoga Vidya empfiehlt, in Satsangs, Vorträgen und Yogastunden ständig die Fenster offen zu halten (in den Yoga Vidya Ashrams und Zentren machen wir das immer, unabhängig von den Außentemperaturen – und werden das auch im Herbst/Winter durchhalten: Zieht euch bitte warm an 🙂 ). Eine virenbelastete Aerosolansammlung ist daher nicht möglich. Unsere Messungen in unseren Yogaräumen während Mantrasingen zeigen, dass unser Lüftungsverhalten z.B. ausreicht, dass eine Kohlendioxidanreicherung in Räumen bis 500-600 ppm bleibt (kritischer Wert wäre 800-900, gefährlicher Wert ab 1000) – was klar zeigt, dass es keine Aerosolanreicherung gibt.

Daher sieht Yoga Vidya das gemeinsame meditative Singen, wenn alle mindestens 1,50 meter entfernt sind und zum Altar schauen, auch ohne Maske als ungefährlich an. Da die Coronaverordnungen der meisten Bundesländer jedoch (momentan) das jedoch anders singen, gibt es in den Yoga Vidya Ashrams Bad Meinberg, Allgäu, Westerwald sowie in den meisten Yoga Vidya Zentren, auch beim meditativen Singen Maskenpflicht. Ausnahme ist das Singen im Freien mit Distanz von 3 Metern zum Vordermann/Vorderfrau, die alle nach vorne schauen (also sich nicht gegenüber sind).

Enthusiastisches, lautes Mantrasingen:

Beim enthusiastischen, lauten Mantrasingen wird man davon ausgehen können, dass Tröpfchen mindestens 3 Meter weit fliegen könnten. Daher sollte beim enthusiastischen Mantrasingen Maske getragen werden, außer im Freien bei Distanz von mindestens 3 Metern. Es ist allerdings davon auszugehen, dass die Gefahr im Satsang geringer ist, da ja alle zum Altar schauen und sich nicht gegenseitig anschauen, ist nicht ausreichend untersucht. Wegen dem typischen intensiven Belüften in den Yoga Vidya Ashrams und Zentren kann sicher davon ausgegangen werden, dass es keine Aerosolansammlung geben kann.

Ist Mantrasingen/Kirtan mit Maske überhaupt schön und inspirierend?

Wir haben inzwischen viel Erfahrung mit Mantrasingen/Kirtan mit Maske, da die Yoga Vidya Ashrams seit Mai/Juni/Juli (je nach Bundesland) geöffnet haben und dort mindestens 2 Mal täglich mit Maske gesungen wird. Wir können daher sagen: Ja, Mantrasingen/Kirtan ist mit Maske schön und inspirierend. Da man ja nur 10-30 Minuten am Stück singt, klappt das sehr gut. Wer das öfter gemacht hat, merkt seine Maske kaum noch – sofern er/sie die für ihn/sie geeignet Maske gefunden hat. Maskenkauf ist wie Schuhkauf: Nicht die erstbeste ist die beste. Man muss ausprobieren, mit welcher man/frau am besten zurecht kommt.

Lass dich also nicht von der Vorstellung, mit Maske singen zu müssen, abschrecken: Kirtan, Mantrasingen, ist immer eine großartige Erfahrung. Und in Bad Meinberg und Westerwald kannst du ja auch auf die Wiese nebenan ausweichen. Und Nordsee Ashram gehört zu Niedersachsen…

Ein Spiegel Artikel, der bestätigt, dass Singen nicht gefährlicher ist als Sprechen – sondern dass es einfach auf die Lautstärke ankommt:

Kleiner Hinweis: Wer noch sicherer sein will, kann sich FFP2 oder FFP3 Masken zulegen. Diese gibt es heutzutage leicht zu erwerben.

0 Kommentare zu “Mantrasingen: Kirtan in Zeiten von Corona

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.