Yoga im Rehabilitationssport – Weiterbildung mit hohen Zukunftsaussichten

Rehabilitationssport Vorwärtsbeuge

Kaum eine gesundheitliche Maßnahme wird so großzügig durch den Staat und die Krankenkassen gefördert wie Rehabilitationssport. Auch Yogalehrer haben jetzt die Möglichkeit, sich durch den angesehenen Verein RSD e. V. als Übungsleiter zertifizieren zu lassen – und von besonders vielen Teilnehmern zu profitieren.

Versicherte haben ein Recht auf Rehabilitationssport

Rehabilitationssport ist nicht neu, er existiert schon seit über 50 Jahren. Seit 2001 haben die Versicherten hierauf einen Rechtsanspruch. Das heißt, die Leistung ist nicht mehr nur eine Ermessensentscheidung der Kostenträger. Die Durchführung regelt die Rahmenvereinbarung über den Rehabilitationssport und das Funktionstraining vom 1. Januar 2022.

Aus der Versorgungslandschaft ist der Rehabilitationssport schon längst nicht mehr wegzudenken. Bis zu 2 Millionen Menschen nehmen jährlich an dieser Maßnahme teil. Das Segment wächst seit Jahren.

Rehasport wird bei gesundheitlichen Beeinträchtigungen vom Arzt verordnet und die Krankenkasse erteilt eine Kostenübernahmeerklärung. Die erbrachten Leistungen werden dann vom Rehasportanbieter direkt mit der Kasse abgerechnet.

Der Yogalehrende als Übungsleiter im Rehabilitationssport

Auch Yogastudios oder Yogalehrende können Rehasportanbieter werden, wenn sie ein entsprechendes Anerkennungsverfahren durchlaufen. Informationen hierzu halten die Leistungserbringerverbände, beispielsweise der Rehasport Deutschland e. V., bereit.

Das Interesse Yogalehrender am Rehabilitationssport ist groß. Allerdings gab es bisher kein Ausbildungsangebot, das die bei dieser Berufsgruppe vorhandenen Kenntnisse und Erfahrungen in geeigneter Weise berücksichtigt. Deshalb war der Weg zum Übungsleiterschein recht weit.

Diese Lücke ist nun geschlossen: Ab sofort können Interessierte den RSD Sonderlehrgang Rehabilitationssport für Yogalehrende (Orthopädie) besuchen. Die Ausbildung umfasst 110 Unterrichtseinheiten und schließt bei erfolgreicher Absolvierung und Vollständigkeit aller Unterlagen mit der Erteilung der Berechtigung zur Anleitung von Rehabilitationssportgruppen im Profil Orthopädie ab.

Die Vorteile der Rehabilitationssport Weiterbildung

Rehabilitationssport Vorwärtsbeuge

Für Yogastudios und Yogalehrende machen folgende Aspekte die Umsetzung von Rehabilitationssport interessant:

  1. Langfristig: Im Regelfall beträgt der Umfang einer Verordnung 50 Einheiten, die in 18 Monaten zu absolvieren sind. Die Versicherten haben also viel Zeit, Yoga für sich zu entdecken, die Wirkung wahrzunehmen und Bindung und Gewohnheit zu entwickeln.
  2. Hohe Reichweite: Die von den zuständigen Verbänden zugelassenen Rehabilitationssportgruppen sind bei den Kostenträgern gelistet. Versicherte mit einer Rehasportverordnung werden durch ihre Krankenkasse über Anbieter in der Nähe informiert. Ergänzend kann natürlich der Rehasportanbieter selber seine Rehabilitationssportgruppen bekannt machen, indem er Arztpraxen informiert, Flyer erstellt etc.
  3. Wichtigkeit: Ärztlich verordneter Rehabilitationssport ist eine medizinisch notwendige Leistung und war von den Einschränkungen während der Pandemie deutlich weniger betroffen, als beispielsweise der Freizeitsport. Rehabilitationssportanbieter mussten i. d. R. nicht schließen.
  4. Yoga neu denken: Laut zugrundeliegender Rahmenvereinbarung ist es ein Ziel des Rehabilitationssports, die eigene Verantwortlichkeit des Menschen für seine Gesundheit zu stärken. Der Teilnehmer soll nach Abschluss der Maßnahme auf eigene Kosten weiterhin aktiv bleiben, zum Beispiel in seiner bisherigen Gruppe. Der Rehabilitationssport bietet damit die Chance, Yoga neu zu betrachten und als orthopädischen Problemlöser für eine immer träger und immobiler werdende Gesellschaft zu vermitteln.

Hol dir jetzt deinen Übungsleiterschein

Jetzt heißt es schnell sein und dir noch einen Platz sichern. Alle weiteren Info’s zu den Terminen, Inhalten, Preisen und Voraussetzungen des “Sonderlehrgang für Yogalehrende (Orthopädie)” findest du auf der offiziellen Website der RSD School. Wähle hier in der Seminarsuche in der linken Spalte unter “Vorqualifikationen” einfach Yogalehrer:in aus:

7 Kommentare zu “Yoga im Rehabilitationssport – Weiterbildung mit hohen Zukunftsaussichten

  1. Das finde ich auch sehr interessant. Ich frage micht nur, ob hierfür ebenfalls die Voraussetzung besteht, dass man aus einem Gesundheitsberuf kommt oder unendlich viele Unterrichtsstunden geleitet hat (wie bei der Anerkennung um Präventionskurse zu geben)?

    • Ich habe dir mal die geforderten UE von der im Artikel verlinkten Webseite der RSD kopiert:
      Ausbildung von Übungsleiter:innen im Rehasport
      Laien und fachfremde Quereinsteiger:innen müssen zuerst die Grundausbildung [90 UE] und im Anschluss die Fachausbildung [90 UE] absolvieren.
      Vorqualifizierte – z.B. Sportwissenschaftler:innen, Übungsleiter:innen C [DOSB] – steigen direkt in die Fachausbildung [90 UE] ein. Für viele andere Vorqualifikationen muss eine Einzelfallprüfung durchgeführt werden.
      Physio- und Ergotherapeut:innen absolvieren die Ausbildung in Sonderlehrgängen [52 UE] mit stark reduziertem Stundenumfang.
      Sportwissenschaftler:innen mit dem Schwerpunkt Prävention und Rehabilitation können nach Einzelfallprüfung für einzelne Rehasportprofile direkt zugelassen werden und müssen nur noch das Pflichtmodul absolvieren.
      Yogalehrer:innen müssen die Grundlagen- und die Fachausbildung absolvieren; der Gesamtumfang beträgt 180 UE.
      Ich hoffe das hilft!

  2. Leonie Schubert

    Das sind tolle Nachrichten. Nun überlege ich wirklich, ob ich eine derartige Weiterbildung mache. Ich habe bereits viele gute Erfahrungen mit Yoga gesammelt und würde gern andere Personen davon begeistern.

    • Freut mich, das du so inspiriert bist! Für dieses wird voraussichtlich nur noch die eine Yoga im Rehasport Weiterbildung am 24. April 2023 stattfinden.

  3. Wo ich selbst auch viel Yoga mache, finde ich es toll, dass dieses jetzt auch als Rehabilitationssport geltend gemacht werden kann! Wisst ihr, ob das auch für die Kleinen möglich ist, wenn Kinder-Orthopädie beansprucht werden musste? Bei denen ist es ja schließlich nochmal viel, viel wichtiger, dass die Rehabilitation gut verläuft, und die Gelenke und alles Weitere sich gut erholt.

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