Obwohl du alles hast, fehlt dir etwas? Du verspürst eine tiefe Sehnsucht in dir nach Erfüllung, Bedeutung und Ganzheit? Der Wunsch nach einem Zustand, der weit über das Materielle und Alltägliche hinausgeht. Dann könnte Vedanta ein Weg zur Befreiung und Überwindung der Unwissenheit sein.
Ein Artikel von Sanatani
- Du sehnst dich nach Wahrheit? Du stellst dir Fragen wie:
- Wer bin ich?
- Warum existiere ich?
- Was ist Glück?
- Was ist der Sinn des Lebens?
- Du spürst einen Drang nach Verbindung oder Einheit, nach einem Gefühl der Zugehörigkeit und Harmonie.
- Du suchst nach Sinn und Bedeutung, eine Mission, die deinem Leben einen tieferen Sinn verleiht.
- Da ist eine Suche nach Liebe, nicht begrenzt auf romantische Beziehungen, sondern bedingungslose Liebe, die Mitgefühl und Barmherzigkeit einschließt.
- Dein Ziel ist Frieden, die Freiheit von den ständigen Gedanken, Sorgen und Wünschen.
Einheit, Wahrheit, Liebe und Frieden wird nicht im Außen, sondern in der inneren Transformation gefunden. Deshalb studiere und reflektiere unter Anleitung eines qualifizierten Lehrers die Schriften und steige tiefer in Vedanta ein, um zu verstehen, wer du wirklich bist und die Unwissenheit zu überwinden.
Vedanta: Ein Weg zur Befreiung und Überwindung der Unwissenheit
Vedanta ist eine der bedeutendsten philosophischen Traditionen Indiens und bildet den Höhepunkt der Veden, der ältesten heiligen Schriften des Sanatana Dharma oder oft als Hinduismus bezeichnet. Das Wort „Vedanta“ bedeutet wörtlich „das Ende des Wissens“ (von Veda = Wissen, und Anta = Ende) und verweist auf die abschließenden Lehren der Veden, die in den Upanishaden zu finden sind. Vedanta ist keine dogmatische Lehre, sondern ein universeller Weg, der darauf abzielt, das wahre Selbst zu erkennen und die höchste Realität zu erfahren.
Kernkonzepte von Vedanta
Brahman (Die ultimative Realität) ist die alles durchdringende, unveränderliche Realität, die jenseits von Zeit, Raum und Kausalität existiert. Es ist formlos, ewig und unendlich.
Atman (Das wahre Selbst): Vedanta lehrt, dass Atman (das individuelle Selbst) identisch mit Brahman ist. Dies bedeutet, dass das wahre Wesen jedes Individuums unendlich, frei und göttlich ist.
Maya (Die Illusion) ist die Kraft, die die wahre Natur der Realität verschleiert. Sie erzeugt die Illusion von Dualität und Vielfalt in der Welt.
Unwissenheit (Avidya) ist die falsche Identifikation des Selbst (Atman) mit dem Körper, Geist
und Ego. Sie ist die Ursache von Leid und Wiedergeburt.

Ein Beispiel: Der Seil-Schlange-Fehler
Ein bekanntes Beispiel aus Vedanta illustriert die Wirkung von Maya und Unwissenheit:
Ein Mensch sieht in der Dunkelheit ein Seil, hält es jedoch irrtümlich für eine Schlange und
empfindet Angst. Erst wenn Licht die wahre Natur des Seils enthüllt, verschwindet die Angst.
In diesem Gleichnis steht das Seil für die ultimative Realität (Brahman), die Schlange für die
Illusion (Maya), und das Licht symbolisiert das Wissen (Vidya), das die Unwissenheit (Avidya)
vertreibt.
Was ist Unwissenheit (Avidya)?
Unwissenheit ist die Unkenntnis unserer wahren Natur. Sie entsteht durch unsere Identifikation mit vergänglichen Aspekten des Lebens wie Körper, Emotionen und Gedanken. Diese falsche Identität führt zu Anhaftung, Verlangen, Angst und letztlich zu Leid. Beispielsweise glauben viele Menschen, dass ihr Glück von äußeren Objekten oder Beziehungen abhängt. Vedanta lehrt jedoch, dass wahres Glück und Frieden nur durch die Erkenntnis des wahren Selbst möglich sind.
Dimensionen von Unwissenheit:
Falsche Identifikation: Die Unwissenheit führt dazu, dass sich der Mensch mit seinem Körper, seinen Gedanken, seinen Gefühlen und seinem egoistischen Selbst identifiziert, anstatt das wahre Selbst (Atman) zu erkennen, das jenseits dieser flüchtigen Aspekte des Lebens ist.
Trennung und Dualität: Avidya verursacht das Gefühl der Trennung vom Göttlichen, dem Universum und den anderen Lebewesen. Das grundlegende Missverständnis ist die Vorstellung, dass der Mensch von allem anderen getrennt ist, anstatt zu erkennen, dass alles Teil des einen höchsten Prinzips, Brahman, ist.
Anhaftung und Begierden: Avidya führt zu Anhaftung an materielle Dinge und weltliche Vergnügungen, die letztlich nur zu Enttäuschung und Leid führen, da sie vergänglich sind.
Leiden (Dukkha): Da der Mensch in der Illusion lebt und die wahre Natur des Selbst nicht erkennt, erlebt er das Leben als schmerzhaft und leidvoll, was zu ständiger Suche nach Glück und Erfüllung führt, die jedoch nie dauerhaft sind.

Wie Vedanta hilft, Unwissenheit zu überwinden
Der Weg, um Unwissenheit zu überwinden, besteht aus mehreren Schritten:
Hören (Shravana): Der erste Schritt ist das Studium der vedantischen Schriften unter Anleitung eines
Lehrers. Das Ziel ist, die Wahrheit über Brahman und Atman intellektuell zu verstehen.
Nachdenken (Manana): Das Gehörte wird durch Reflexion vertieft, um Zweifel zu beseitigen. Hierbei werden logische Argumente verwendet, um das Wissen zu festigen.
Meditation (Nididhyasana): Durch kontemplative Praxis wird das Wissen direkt erfahren. Meditation hilft, die Identifikation mit dem Ego zu lösen und das Selbst als reines Bewusstsein zu erkennen.
Selbstloses Handeln (Karma Yoga): Handlungen ohne Egoismus und Anhaftung reinigen den Geist und bereiten ihn auf die spirituelle Erkenntnis vor.
Unterscheidung (Viveka): Die Fähigkeit, zwischen dem Vergänglichen (Anitya) und dem Ewigen (Nitya) zu
unterscheiden, ist entscheidend. Man erkennt, dass alles Vergängliche keinen dauerhaften Wert hat.
Vairagya (Loslösung): Durch Loslösung von den materiellen Anhaftungen und Begierden wird der Geist rein und kann sich der höheren Wahrheit zuwenden. Die Befreiung erfolgt, wenn man erkennt, dass materielle Dinge und das Ego keine dauerhafte Erfüllung bieten und letztlich nur zur Anhaftung und zum Leiden führen.
Hingabe (Bhakti): Ein weiterer Weg zur Befreiung in der Vedanta ist die Hingabe an das Göttliche.
Durch bedingungslose Liebe und Hingabe an das höchste Wesen (Brahman) kann der Praktizierende die Illusion der Trennung überwinden und das Einssein mit dem Göttlichen erfahren. Bhakti wird oft als ein direkter Weg zur Befreiung angesehen, da sie Egoismus und „Ich-Bewusstsein“ auflöst.
Zur Befreiung (Moksha) gelangen
Moksha, die endgültige Befreiung, ist das Ziel von Vedanta. Es ist der Zustand völliger Freiheit von Leid, Begrenzungen und Wiedergeburt. Moksha bedeutet, die Einheit mit Brahman zu realisieren und die Illusion der Getrenntheit zu überwinden.
Ein praktisches Beispiel:
Ein Mensch, der aus einem Traum erwacht, erkennt, dass der Traum nicht real war. Ebenso
erkennt der Befreite, dass das Ego und die Welt nur scheinbar real sind. Die Erkenntnis von
„Aham Brahmasmi“ („Ich bin Brahman“) führt zu einem Leben in Frieden, Freude und
Freiheit.
Fazit
Vedanta ist eine zeitlose Lehre, die universelle Antworten auf die zentralen Fragen des Lebens gibt: „Wer bin ich?“, „Was ist die Realität?“, und „Wie kann ich wahres Glück finden?“
Durch die Überwindung von Unwissenheit und die Erkenntnis des Selbst zeigt Vedanta den Weg zur Befreiung. Es ist nicht nur eine Philosophie, sondern ein Lebensweg, der jedem offensteht, der sich nach Wahrheit und Freiheit sehnt.
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Namaste 1
Tausend Dank für diesen wundervollen Beitrag !!!!! Vedanta ist die einzige Lösung all unserer weltweiten Probleme !!!!!Dieses Wissen braucht die Menschheit !!!Zur Joga Ausbildung sollte auch Vedanta vermittelt werden !!! Sehr viele Menschen leiden sehr an Unwissenheit !!!
Lichtvolle Grüße
Maria
Namasté liebe Maria,
vielen Dank für dein eindrückliches Plädoyer für Vedanta!
Vedanta ist meines Wissens Teil der Yogalehrer:innen Ausbildung und wird in diesem Rahmen vermittelt. Zudem bietet Yoga Vidya zahlreiche Vedanta Seminare und Ausbildungen an.
Zu finden sind diese Seminare in unsere Seminarübersicht /seminare/interessengebiet/vedanta/.
Om Shanti – Omkara