Die 10 besten Tipps für (werdende) Veganer

http://eatsmarter.de/ernaehrung/ernaehrungsarten/tipps-fuer-veganer

Er ist wohl Deutschlands bekanntester Veganer: Attila Hildmann. Der Deutsche mit türkischen Wurzeln entschied nach einem Herzinfarkt seines Vaters sich fortan fleischlos zu ernähren. Es folgte bald der komplette Verzicht auf tierische Produkte. Heute zeigt Hildmann mit seinen Kochbüchern vielen, wie lecker und vielfältig vegane Ernährung ist. Bei EAT SMARTER gibt er exklusive Tipps für Veganer und alle, die es werden wollen.  Rezept für vegane Erdbbeertorte von Pashupati.  http://mein.yoga-vidya.de/profiles/blogs/vegane-erdbeertorte?xg_source=activity

  1. Die Entscheidung, vegan zu essen oder zu leben, ist eine Privatsache. Lass dir da von niemandem reinquatschen. Damit meine ich: weder vom fleischessenden Umfeld, noch von Veganern, die meinen, du würdest nicht genug machen und müsstest erstmal dein komplettes Leben umkrempeln, um wirklich dazuzugehören.
  2.  Finde dein eigenes Tempo. Wenn du es gern mal ausprobieren möchtest, koch doch einfach mal selbst und schmöker etwas beim Biodealer deines Vertrauens. Es geht nicht um eine Alles- oder Nichts-Einstellung. Jeder Schritt zählt.
  3.  Es gibt kein Muss. Nur weil du dich vegan ernährst, musst du nicht gleich deine alten Lederschuhe wegschmeißen oder plötzlich darüber nachdenken, ob du noch normalen Apfelsaft im Restaurant trinken darfst, weil der oft mit Gelatine gefiltert wird. Alles ist eine Frage der eigenen Entwicklung. Natürlich gibt es coole vegane Sneakers, frischen Bio-Apfelsaft ohne Gelatine und Bio-Kosmetik, die ohne Tierversuche auskommt. Aber das findest du am besten selbst heraus, ohne dich unter Druck zu setzen.
  4. Lerne selbst zu kochen. Du hast da draußen die Arschkarte, das vegane Angebot in Restaurants und Mensen ist einfach oft katastrophal. Wenn du kochen kannst, bist du in der Lage, günstig und gesund zu essen, selbst wenn du unterwegs bist.
  5. Erwarte Spott von deinem Umfeld. Ich persönlich kann mit dem einen oder anderen Joke aus dem Bekanntenkreis sehr gut umgehen. Hier heißt es, nicht den spaßbefreiten militanten Müsli-Jochen-Veganer raushängen zu lassen, sondern einfach mal mitzuschmunzeln. Man muss nicht alles todernst nehmen.
  6. Missioniere nicht: Gut, du hältst es für ökologisch wie ethisch richtig, keine Tiere und deren Produkte zu essen, aber das ist kein Grund, dieses Denken von deinem Umfeld zu erwarten. Viele möchten sich nicht damit beschäftigen oder möchten auch nicht, dass jemand anderes sie auf diese Sachen hinweist. Viel besser ist es, wenn gefragt wird, ruhig und sachlich seine Gründe zu erklären ohne große Euphorie von dem Gegenüber zu erwarten. Be Cool!
  7. Werde kein Junkfood-Veganer. Sojapudding, Seitanschnitzel und zuckrige Shakes sind zwar lecker, setzen aber genauso an wie normales Fastfood. Das ganze ist sicherlich interessant, wenn du in einer Anfangsphase mal alles ausprobieren möchtest, was es so auf dem Markt gibt. Du vermisst die Schweine-Bratwurst? Gut, dafür gibt’s einen Ersatz aus Tofu! Du mochtest Omis Vanillepudding früher so gern? Klar, auch dafür gibt’s eine Alternative. Aber langfristig ist das nichts Gesundes!
  8. Setz auf frische Zutaten: kauf am besten beim Biodealer frisches Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Nüsse und kaltgepresste Öle. Darauf sollte eine ausgewogene vegane Ernährung basieren.
  9. Lass dein B12 alle paar Monate checken. Das Vitamin kommt nicht in Pflanzen vor. Am besten alle paar Monate ein B12 haltiges Präparat nehmen.
  10. Hab Spaß bei dem was du tust. Vegan ist für mich richtig und fühlt sich gut an. Ich freue mich aufs Essen und liebe die vegane Küche. Ich hab mich jahrelang mit den ganzen Massentierhaltungs-Videos vollgepumpt, doch ändern konnte ich es nicht, nur weil ich diese Videos angucke. Wir können es nur durch unseren Konsum ändern und der sollte uns auch Freude machen.

Copyright Eat Smarter GmbH & Co. KG
Wir danken für die freundliche Genehmigung, diesen Artikel abdrucken zu dürfen.

 

3 Kommentare zu “Die 10 besten Tipps für (werdende) Veganer

  1. Isabella Frandsen

    Sehr gute Beratung!

  2. Nathalie Teihmann

    Hallo zusammen,

    ich habe auch noch einen Tipp. Als neuer Veganer muss man zwar nicht gleich von 0 auf 100 vegn sein, aber es ist gut zu wissen, das Vegan sein ein Lifestyle und Lebenseinstellung ist und dies nicht nur beim Essen wieder zu finden ist.
    Z.B. sollte man auch bei Kosmetikartikeln achten, das sie nicht mit Tierversuchen hergestellt wurden. Neben Dr. Bronners, Weleda und Co. gibt es eine Liste von PETA mit Herstellern die ohne Tierversuchen Komsetikprodukte verkaufen: http://kosmetik.peta.de/

    Gruss
    Nathalie

  3. Attila Hildmann
    „Der Zustand unserer Erde ist – betrachten wir es objektiv – katastrophal: Regenwaldabholzung, Klimawandel und Polkappenschmelzen, ein explosionsartiges Bevölkerungswachstum, Politiker, die nichts oder nur sehr wenig unternehmen, Wasser- und Ressourcenknappheit, eine Kosmetik- und Pharmaindustrie, die Tiere quält, ein Siebtel der Weltbevölkerung hat nichts zu essen, Müllberge wachsen, Tierarten sterben aus, Kinderarbeit ist an der Tagesordnung, Haupttodesursachen in den reichen Ländern sind ernährungsbedingte Krankheiten usw. Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass wir am Arsch sind! Dabei ist es doch eigentlich so einfach, dieses System zu kippen, wenn wir begreifen, welche Macht wir alle besitzen: die Macht des Konsums. Ich habe lange gebraucht, um darauf zu kommen. Aber heute bin ich mehr als zuvor davon überzeugt, dass wir mit jedem Kauf, den wir tätigen, die Welt ein Stückchen schlechter oder besser machen können. Auf der anderen Seite haben wir gigantische Konzerne, die Wasser privatisieren möchten – und das in einer Welt, in der Trinkwasser ohnehin knapp ist – und Produkte für noch mehr Profit so designen, dass mehr Menschen hungern, von schlechter Nahrung krank werden und immer mehr Tiere in den Massentierhaltungsanlagen leiden müssen. Nun ist es aber so, dass diese Firmen nur deshalb erfolgreich geworden sind, weil wir ihnen unser Geld zustecken. Diesen Zusammenhang müssen wir uns bewusst machen. Die große Frage, die wir uns stellen müssen, ist: Wie wollen wir unsere Welt erleben und hinterlassen? Aufgeräumt, vielfältig und bewohnbar – oder grau, zerstört und grausam? Mal ehrlich: Eigentlich wissen wir doch alle, was zu tun ist! Und wenn jeder ein bisschen macht, ist der Zustand unserer Welt morgen schon viel besser. Denn es bringt gar nichts, wenn einer zu 150 Prozent korrekt ist, aber alle anderen nichts tun. Ich glaube an das Prinzip der Masse und bin der festen Überzeugung,
    dass ganz viele mit einer kleinen Änderung richtig viel bewirken können. Also: Warten wir nicht länger! Packen wir es an, gehen wir raus und verändern die Welt, indem wir mit unserem Geld
    abstimmen – und es einfach nicht mehr denen geben, für die nur der Profit Einzelner zählt.“

    ~VEGAN FOR FIT „Jeder Einzelne zählt!“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.