Unwissenheit und Leid ist die Bestimmung der Hölle BG XVI 21

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Kurzvortrag über die Bhagavad Gita von Sukadev von Yoga Vidya Bad Meinberg. Hier klicken für weitere Infos zu: Seminare bei Yoga Vidya, Meditation, Ayurveda, Yogalehrer Ausbildung . Alle täglichen Inspirationen mp3 mit Player zum Anhören

2 Kommentare zu “Unwissenheit und Leid ist die Bestimmung der Hölle BG XVI 21

  1. Rafaela

    D A N K E S C H Ö N ! ! !

  2. Premajyoti

    In der buddhistischen Literatur werden Gier, Hass und Verblendung oft als die drei geistigen Gifte bezeichnet, die den Nährboden für alle unheilsamen Handlungen auf geistiger, verbaler und körperlicher Ebene in unserem Leben bereiten.
    Wenn man dies liest, erzeugen die Begriffe eine gewisse Schwere und wecken eher negative Assoziationen. Es nährt die nach wie vor in einigen Kreisen verbreitete Ansicht, der Buddhismus sei eine Philosophie von und für Pessimisten.

    Was steckt hinter den Begriffen Gier, Hass und Verblendung?

    Jeder Mensch trägt Aspekte dieser drei in sich – jedoch ist es abhängig vom Persönlichkeitstyp und von der jeweiligen Lebenssituation, welches Thema im Vordergrund steht. Jeder der drei Kategorien liegt ein Mangel an etwas zugrunde. Erkennen wir die Dynamik zwischen Mangel und Kompensation, betrachten wir die entstehenden „Symptome” also als Überlebensmechanismus, können wir Gier, Hass und Verblendung in unserem Alltag besser verstehen und konstruktiver damit umgehen.

    1. Gier (Unsicherheit)

    Mit Hilfe der Gier versuchen wir einen inneren Mangel an Sicherheit durch das Greifen nach Objekten im Außen zu kompensieren – wir halten uns an ihnen fest, sie geben uns Halt und füllen die innere Leere. Der Schwerpunkt der Kompensation liegt häufig auf der materiellen Ebene in Form der Anhäufung von Besitz oder übermäßigem Gebrauch von Genuss- und Suchtmitteln. Er kann sich aber auch auf der geistigen Ebene, beispielsweise als Gier nach Anerkennung oder Wissen, manifestieren.

    Ganze Industriezweige profitieren von dem Spiel mit der Unsicherheit. In der Lebens- und Genussmittelbranche ist es sehr offensichtlich, ebenso in der Pharmaindustrie, zum Beispiel über das Schüren von Ängsten vor Infektionskrankheiten und gleichzeitigem Anpreisen von teuren Impfstoffen.
    Subtiler läuft das Geschäft mit der Unsicherheit in der Versicherungsbranche: Durch gezieltes Erzeugen von Angst vor der Zukunft mit gleichzeitigem Apell an das Verantwortungsgefühl. „Was soll aus Ihrer Frau werden, wenn Sie eines plötzlichen Todes sterben?” Auf diese Weise werden viele Lebensversicherungen erfolgreich an den Mann gebracht.

    Abgesehen von objektiv lebensbedrohlichen Situationen, wie z.B. in Kriegszeiten oder bei Naturkatastrophen, entwickelt sich das Gefühl der Unsicherheit meist aufgrund von Angst vor Veränderungen. Sobald wir mit Veränderungen in für uns wichtigen Lebensbereichen konfrontiert werden, stellen wir fest, dass Dinge, Menschen oder Umstände, auf die wir uns zuvor verlassen haben, nicht mehr in gleicher Weise vorhanden sind. Da wir die Quelle für unser Gefühl der Sicherheit in das Außen verlagert haben, sind wir davon abhängig. Bricht dieses Fundament weg, schwimmen wir und verlieren die Kontrolle.

    Oft ist das Gefühl der Unsicherheit so stark ausgeprägt, dass es von einer Generation zur nächsten weitergegeben wird. Dies ist besonders bei so genannten Nachkriegsgenerationen der Fall. Mit Hilfe von Generationsaufstellungen und Stammbaumanalysen kann man die Weitergabe an die Nachkommen sichtbar machen. Es ist wichtig, dass wir diese Samen von Ängsten und Unsicherheiten erkennen und uns immer wieder vergegenwärtigen: Es sind nicht unsere Ängste, wir haben sie lediglich „adoptiert”. Wenn wir eigene Kinder haben, sollten wir darauf achten, die Samen der Angst nicht an sie weiterzugeben. Es liegt in unserer Verantwortung als Praktizierende, die Kette der Angst in unserer Generation zu unterbrechen. Niemand sonst kann dies für uns tun.

    2. Hass (Mangel an Liebe)

    Destruktive Emotionen wie Unzufriedenheit, Hass und Wut entstehen, weil man etwas, was man sich gewünscht hat, nicht bekommen hat. In den meisten Fällen ist die Ursache fehlende Liebe. Wenn wir in unserer Kindheit keine Liebe erfahren konnten, wachsen in uns Hass und andere negative Emotionen, wie Neid auf diejenigen, die bekommen, was uns vorenthalten wurde. Wir entwickeln eine andauernde Unzufriedenheit und können unser Leben nicht mehr unvoreingenommen genießen.

    Es ist sehr schwierig, fehlende Liebe nachträglich zu ersetzen. Der Ratschlag, doch die Selbstliebe zu entwickeln, um unabhängig von der Liebe anderer zu werden, ist für viele Menschen so nicht umsetzbar. Daher ist es hilfreich, zunächst Verständnis und Mitgefühl für unsere Eltern zu entwickeln. Warum konnten sie uns keine oder nicht genügend Liebe geben? War ihr eigenes Leben vielleicht durch Krieg, familiäre Zerwürfnisse und Krankheit geprägt, so dass es ihnen unmöglich war, selbst Liebe zu erfahren?

    Wenn wir sie aus der Tiefe unseres Herzens verstehen können, vergehen der Hass und die Wut auf unsere Eltern. Erst auf dieser Basis können wir nach und nach die Liebe für uns selbst entwickeln.

    3. Verblendung (Unwissenheit)

    Die Unwissenheit wird als Grundlage für die Entstehung aller anderen „Übel” gesehen. Nur im „verblendeten Geisteszustand” verbinden wir uns mit Gier und Hass und nähren sie. Ein klarer Geist erkennt die destruktiven geistigen Faktoren, nimmt sie wahr, aber „lässt sie dann sitzen”, d.h. man identifiziert sich nicht mit ihnen und springt nicht hinein.

    Im geistigen Zustand der Unwissenheit blenden wir (meist unbewusst) Faktoren, die wir nicht sehen wollen, aus. Das führt dazu, dass uns „Stücke der Realität” fehlen. Die Verblendung entsteht, weil wir zu sehr um uns selbst rotieren. Wir nehmen uns selbst zu wichtig, fokussieren zu sehr auf unsere eigenen Schwächen oder auch Stärken und gestehen anderen nicht die gleiche Wertigkeit zu. Unsere eigene Realität ist mehr wert als die der anderen. Deshalb ist es uns nicht möglich, das ganze Bild mit all seinen Facetten wahrzunehmen. Wir sprechen daher in der buddhistischen Psychologie auch manchmal von „Ich-Wahn”, anstelle von Verblendung. Wir erzeugen in der Konstellation von Befriedigung oder Nicht-Befriedigung ein Gefühl von Ich-Identität, z.B. wertig oder nicht-wertig. Aber wir sind viel mehr als dieses Gefühl – dennoch nehmen wir es als Wirklichkeit wahr und verbinden es mit der Vorstellung eines Ichs.

    Egal ob der Schwerpunkt in unserem subjektiven Erleben auf der Gier (Unsicherheit), den destruktiven Emotionen wie Hass und Unzufriedenheit oder der Verblendung (Unwissenheit, Ich-Wahn) basiert, wir erzeugen uns durch das Verstärken der Dualität eine Ich-Identität und fühlen uns dadurch vermeintlich sicher. Wenn wir in uns häufig Gefühle von Frieden und Harmonie verspüren, ist die Notwendigkeit zur Abgrenzung von anderen und damit die Anhaftung an das Ich nicht so stark ausgeprägt. Wir leben im Einklang mit unseren Mitmenschen und mit uns selbst, daher benötigen wir keine Schutz- und Abwehrmechanismen. Wir müssen nicht mehr unterscheiden zwischen Du und Ich und können die Gleich-Gültigkeit allen Seins in der Tiefe unseres Herzens erfahren.

    …das habe ich im Internet gefunden, da ich mal genau wissen wollte, was Verblendung eigentlich ist,

    auch sehr heilsam fand ich unter dem Begriff: Wut/Hass,
    das es aus einem Mangel an Liebe begründet ist.

    Lokah samaste sukhino bavanthu.
    DANKE Sukadevji

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