In diesem persönlichen und inspirierenden Beitrag beschreibt Diana Helen Fegert, wie Yoga ihr Leben bereichert und ihr hilft, Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen. Mit einfühlsamen Worten teilt sie ihre Erfahrungen und lädt dazu ein, die transformative Kraft der täglichen Yogapraxis zu entdecken. Eine Liebeserklärung an den Yogaweg und die Liebe, die er in ihr entfacht hat.
Warum Yoga eine tägliche Liebeserklärung an mich selbst ist
Kennst Du das auch? Du liegst im Bett und es ist draußen noch dunkel. Du spürst in Dich hinein. So richtig gut fühlst Du Dich nicht. Hier ist ein Zwicken, dort eine Verspannung und deine Stimmung ist so ähnlich wie der Tagesanbruch im Dunkeln. Du setzt Dich auf und meditierst eine Weile, ziehst Dich an, gehst ins Bad, erledigst noch ein paar kleine Sachen und dann zieht es Dich zu Deiner Yogamatte.
Hoffnungsvoll legst Du Dich darauf und atmest ein paar Mal tief durch. Du spürst Deinen Körper, Deinen Herzschlag, Deine Atmung. Eine Asana fließt ins nächste, als ob Dich eine unsichtbare Hand führt, und mit jedem Atemzug, mit jeder Dehnung und Streckung fühlst Du Dich ein klein wenig besser. Es ist ein bisschen wie ein Tanz, der zur Harmonie führt. Dein Tanzpartner ist Dein Körper und Deine Yogamatte, der Tänzer ist Deine Seele und die Tanzfläche, das ist Dein Leben.
Mein Leben verläuft besser, wenn ich den Tag mit Yoga beginne, denn dann finden Körper, Seele und Geist wieder zur Einheit – so als ob sie über Nacht in alle Himmelsrichtungen verstreut wurden. Mit meiner Yogapraxis sammele ich sie wieder ein und fühle mich danach mit mir im Reinen, verbunden mit etwas Höherem, und mein Herz pulsiert Glück anstelle Dunkelheit. Ist Dir einmal aufgefallen, dass auf einer Yogamatte ein kleiner heiliger Raum entsteht, wenn ein Menschenherz darauf Yoga praktiziert?
Gehe einmal ganz bewusst über Deine Matte, nachdem Du eine Yogastunde beendet hast, und spüre nach. Auf wundersame Weise kannst Du Liebe spüren. Unser Herz strömt sie aus, wenn wir Yoga machen. „Und warum ist das so?“, habe ich mich schon oft gefragt, auch wenn ich unterrichte.
Wie Yoga zur täglichen Liebeserklärung an das Göttliche wird
Wenn Du Yoga praktizierst, verbindest Du Dich unbewusst mit Deinem Ursprung, Deinem wahren Selbst. In diesem jahrtausendealten, sehr ausgeklügelten System, das letztendlich von Gott stammt, da es von den weisen Sehern vergangener Zeiten, den Rishis, zum Nutzen der Menschheit erkannt und kanalisiert wurde, zielen alle Yogaübungen – sei es Karma Yoga, Kirtansingen, Hatha Yoga oder Meditation – darauf ab, deine Seele, deinen inneren Kern, zu reinigen und das göttliche Licht darin zu entzünden.

Deshalb fühlt man sich wunderbar nach einer Yogastunde oder nach einem Satsang, vorausgesetzt, man schenkt dem Yoga wirklich seine Aufmerksamkeit und achtet beim Praktizieren auf die Atmung und nutzt den Körper als Anker, um sich von aufkommenden Gedankenketten – Chitta Vrittis – nicht „forttragen“ zu lassen. Ich liebe den Yoga genau aus diesem Grund: Er trägt Liebe in mein Herz und schenkt mir Ruhe und Stille im Geist.
Lange habe ich nicht wirklich erkannt, was für ein unglaubliches Potenzial im Yoga liegt, um zu Gesundheit, Glück und einem Gefühl der Einheit zu finden, aber jetzt weiß ich es und möchte aus Dankbarkeit nun dem Yoga dienen, über ihn berichten und Menschen darauf aufmerksam zu machen, die ihn noch nicht kennen oder gerade erst begonnen haben zu praktizieren. Und was ist mit Dir?
Das Rezept für die Liebeserklärung an das Leben: Die vier großen S
Wie praktizierst Du das Yoga? Was ist Dir wichtig? Glaubst Du, dass es wichtig ist, genau zu wissen, wo Du Dich auf dem spirituellen Pfad befindest, welche der Stufen der 7 Bhumikas Du gerade erklommen hast, oder ob Deine Kundalini bereits erwacht und am Steigen ist? Ich glaube das nicht. Grundsätzlich ist es sicher interessant zu denken, „Ah, meine Kundalini steigt.“ Man fühlt sich belohnt und bestätigt auf seinem Yogaweg, aber wirklich weiter bringen uns meiner Meinung nach die „vier großen S“: Sadhana, Satsang, Seva und Sattwa.
Und das jeden Tag, über Jahre, noch besser, über ein ganzes Leben, ohne zu murren, einfach weitergehen, auch wenn wir mal keine Lust haben, auch wenn es uns mal nicht gut geht, auch wenn wir uns zurückgeworfen fühlen auf unserem spirituellen Pfad. Gerade dann brauchen wir die tägliche Praxis umso mehr, denn auf dem Yogaweg wird viel Staub aufgewirbelt: Gefühle kommen an die Oberfläche, Karma zeigt sich und will angenommen werden. Nur mit einer kontinuierlichen Praxis kann man das bewältigen.
Eine Liebeserklärung an den Meister!
Ich denke oft an unseren Meister Shri Swami Sivananda. Er arbeitete als Arzt und kümmerte sich um Kranke und Arme, oft ohne etwas von denen, die ohnehin nichts hatten, zurückzufordern. Er pilgerte und durchquerte Indien zu Fuß und baute den Sivananda Ashram Rishikesh auf. Kam Swami Sivananda schon als Heiliger zur Welt oder wurde er gerade heilig, weil er sein ganzes Leben dem Yoga und der Spiritualität widmete und auf diese Weise jeden Tag praktizierte, vor allem Karma-Yoga – selbstloses Dienen –, und auf diese Weise Unsterblichkeit realisierte?

In meinem Herzen lebt er weiter und praktiziert mit mir und allen anderen, die ihm nachfolgen. Er ist für mich ein greifbarer Weiser, ein Vorbild, nach dem ich strebe. Ich bin von seinem Handeln noch weit entfernt. Viel zu viel Angst ist in mir, das zu realisieren, was er aufgebaut und auch Tag für Tag losgelassen hat, um der Menschheit zu dienen.
Aber ich arbeite an mir, praktiziere jeden Tag die „vier großen S“ und gebe nicht auf, dem Licht am Ende des Tunnels entgegenzugehen. Und neben mir laufen Swami Sivananda, und hält aufmunternd meine Hand, und auch viele andere Menschen, denen ich auf meinem Yoga-Pfad begegnet bin. Zusammen läuft es sich im Dunkeln besser, dem Licht und der Liebe entgegen …
Über die Autorin

Diana Helen Fegert ist seit Kindesbeinen mit dem Yoga verbunden. Über lange Jahre hinweg hat sie intensiv meditiert, bis sich die Grenzen zwischen diesen und den Lichtwelten begannen aufzulösen. Schamanische Praktiken haben es ihr außerdem später erleichtert, noch intensiver in Kontakt mit diesen Welten, die im Alltag oft verborgen scheinen, zu treten.
Bei Yoga Vidya hat sie ihr Wissen durch Seminare und Ausbildungen in den Bereichen Yoga, Meditation, Schamanismus und Ayurveda erweitert. Seit einigen Jahren begleiten sie intensiv auch jene Lehrer, die in ihrem Herzen residieren. Das Herz ist der Ort, der uns an unseren inneren Guru verweist, an das göttliche Licht, das uns lehrt, begleitet und durch unser Leben führt.
Dieses göttliche Licht zu finden, ist unsere wichtigste Aufgabe im Leben und wenn wir es gefunden haben, dann strahlt es durch uns hinaus in die Welt. Auf diesem Wege hat Diana ihr Dharma gefunden und möchte die Welt bereichern, mit ihren Texten, Bildern, Meditationen und dem Wissen, das die geistige Welt ihr schenkt.
Kontakt zu Diana Helen Fegert:
Du möchtest deine Yogapraxis vertiefen? Ein guter Weg ist da eine Ausbildung für Yogalehrende bei Yoga Vidya! Ob intensiv oder langfristig und regelmäßig in der Gruppe: Alle Informationen dazu findest du hier:
Liebe Diana
so wie dir geht es mir nicht.
Ja ich wache morgens verspannt auf ,drehe mich noch eine Zeitlang von einer Seite zur anderen.
Dann stehe ich auf, dusche (kalt) und nehme ein leichtes Frühstück zu mir.
Auf die Yogamatte gehe ich auch, täglich eine halbe Stunde ,aber mich „zieht“ es dort nicht hin ich gebe zu ,ich muss mich manchmal dazu durchringen. Wenn ich aber auf der Matte bin,(ich übe mit Videos von Yoga Vidya ) tut mir das sehr gut und ich habe manchmal Probleme damit Schluss zu machen.
Ich merke wie gut mir das tut und wie beschwingt ich in den Tag gehe, wie locker ich den Stau in Auto wegstecke oder das Geremple im Supermarkt..
Anders ausgedrückt, auch für mich ist Yoga trotz Überwindung ein tägliches Ritual geworden, das mir hilft locker und beschwingt durch mein Leben zu gehen.
Nur stelle ich fest,das es sehr schwierig ist, anderen das zu übermitteln, man wird da schon eher für etwas (ich sage mal) verrückt gehalten.
Ich habe gelernt damit zu leben und gehe unbeirrt meinen Weg der mir sehr gut tut.
Alles Liebe und Gute für dich
Johanna
Liebe Johanna, vielen Dank für die Schilderung deiner Beziehung zu Yoga (so kenne ich das auch:). Danke für deine Praxis! Wir wünschen dir und deinen Lieben ein gesegnetes Weihnachtsfest 🎄!
Danke, liebe Johanna, für Dein Feedback! Freut mich, dass der Yoga dich auch durch den Tag begleitet. Auch ich gehe unbeirrt meinen ganz persönlichen Yoga-Weg immer weiter…. Ich glaube, wenn andere Menschen mit der Zeit sehen, was für kleine und große Wunder der Yoga in uns bewirkt, dann folgen sie uns irgendwann auch nach, wenn die Zeit dafür reif ist. Alles Liebe für dich und alle Yogis und Yoginis. 🙏💕🧘🪽
Liebe Diane Helen ,
Du hast mir sehr aus dem Herzen gesprochen !!!! Tausend Dank !!!! Dieses göttliche Wissen braucht die Menschen heute ganz
besonders !! Ich gehe diesen Weg schon lange u. wünsche mir Austausch mit Seelen wie dich in meiner Nähe .
Liebste Grüße
Maria
Om Namo Narayanaya
Liebe Maria,
danke für deinen berührenden Kommentar! Schön, wie sehr dich der Artikel von Diana Helen inspiriert und wie tief du mit dem Yogaweg verbunden bist. Dein Wunsch nach Austausch mit Gleichgesinnten ist absolut nachvollziehbar – oft stellt sich dieses Bedürfnis ganz natürlich ein, wenn wir tiefer in unsere spirituelle Praxis eintauchen. Das Streben nach Verbindung mit anderen Seelen entspringt der tiefen Sehnsucht nach Einheit und Harmonie, die Yoga in uns weckt. 💗
In unseren Ashrams legen wir großen Wert darauf, eine Gemeinschaft zu schaffen, die von Spiritualität, gegenseitiger Unterstützung und einem gemeinsamen Streben nach innerem Wachstum geprägt ist. Falls du den Wunsch hast, dich stärker mit Menschen zu verbinden, die ebenfalls diesen Weg gehen, gibt es, vor allem in Bad Meinberg, viele verschiedene Möglichkeiten, Teil unserer Gemeinschaft zu sein:
Gekommen um zu bleiben: Wohnen im Ashram oder in einer spirituellen WG
Dein Wunsch nach Austausch ist bei uns herzlich willkommen, denn gemeinsam können wir uns gegenseitig inspirieren und stützen. Wenn dich eines dieser Modelle anspricht, melde dich gern bei uns, damit wir gemeinsam herausfinden, was am besten zu dir passt.
Liebste Grüße und viel inspirierenden Austausch mit wundervollen Seelen wünscht dir
Mohini 🧚♀️
Liebe Maria,
vielen Dank für Deinen lieben Kommentar. Ich freue mich immer, wenn meine Liebe zum Yoga aus meinem Herzen strahlt zu anderen Menschen und auch den göttlichen Funken in ihnen berührt. Viel Freude bei der Yoga-Praxis! Jeden Tag verbinden sich alle Yogis und Yoginis auf ihrer Yogamatte über ihre Herzen miteinander 🥰💖
Alles Liebe,
Diana Helen Fegert