Grundgereinigt ins neue Jahr

Eine segensreiche Art, das Jahr zu verabschieden, versprach Sukadev seinen Gästen und Sevakas im rappelvollen Sivananda-Saal. In guter Yoga Vidya-Silvestertradition standen mit Puja und Homa gleich zwei energetische Höhepunkte bevor. Beides sind, wie Sukadev vorab erklärte, Verehrungsrituale an Gottheiten; sie öffnen Geist und Herz für die Aufnahme göttlicher Energien; und beides sind tiefe Reinigungserfahrungen, die nach festgelegten Ritualen ablaufen.

Vor der Zeremonie nutzten wir zunächst die meditative Stille, um uns wichtige Ereignisse des Jahres 2013 zu vergegenwärtigen. Was passierte in den Bereichen Gesundheit, Beruf, nahestehender Menschen und Spiritualität? Was fiel uns leicht, was schwer? Welche Lektion bleibt? Wofür möchten wir danken – für Erfülltes wie Unerfülltes?

Dann begann die Puja: Über Glocken- und Muschelhornklänge, Reinigungs- und Anrufungsmantren, Gaben an die Götter sowie Auftragen der heiligen drei Pulver schuf Sukadev gemeinsam mit vier Zeremoniehelfern ein Kraftfeld. Begleitet von Vedengesängen traten wir sodann in Vierergruppen an den Altar – um den Gottheiten Opfer darzubringen.

Gedanklich dankten wir überflüssige Altlasten ab, während wir die aufgebahrten Gottheiten/Murtis wie Ganesha, Krishna, Lakshmi mit je einem Löffel Reismilch übergossen. Im zweiten Teil des Rituals brachten wir den Göttern unsere Wünsche für 2014 dar, während wir sie mit Rosenblüten überhäuften. Mit der Anrufung des Lichtes (Arati) bedankten wir uns sodann bei den Göttern und bekundeten unseren Willen, uns für die kosmische Kraft offenzuhalten.

Nach einer Stärkung mit Chai und veganem Kuchen, fanden wir uns um 23 h wieder im Sivananda Saal zur Homa und der Mitternachtsmeditation ein. Auch diesmal folgte auf die meditative Einstimmung die Anrufung der Gottheiten. Ihr Ablauf war ähnlich aufgebaut wie bei der Puja. Nur diesmal brachten wir die Opfergaben in Form kleiner Zettel dem Feuer dar. Wir hatten sie zuvor mit den Dingen beschriftet, die wir fürs neue Jahr transformiert wissen wollten. Dabei war es immer wieder schön zu sehen, wie sich die Menschen andächtig vorm Altar verneigten, ihre Anliegen dem Feuer überließen und sich nach der Danksagung auf ihrem Platz zurück begaben. Als dann draußen die Feuerwerkskörper über Bad Meinberg zu knallen begannen, verharrten wir in innerer Stille, bis der äußere Lärm verebbt war. Erneut riefen wir das Licht an und machten gute Wünsche, dass unser Ego sich durch die göttlichen Funken zur reinen Liebe wandeln würde. Erst dann brach im Saal ein segenreiches Geherzte und Umarmen aus.

Statt mit einem schweren Kopf, wachte ich am nächsten Morgen mit diesem wunderbaren Gefühl innerer Frische und Aufgeräumtheit auf – so schön kann Silvester ohne Alkohol sein!!!

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