Die erste Sannyas-Weihe bei Yoga Vidya

Heute ist Guru Purnima – der Vollmondtag des Guru. Und dies ist auch der Tag, an dem traditioneller Weise ein Brahmachari die Sannyas-Weihe erhält.

Suguna wurde zwar noch nie komplett in gelb gesehen, lebte jedoch die letzten 14 Jahre, seit ihrer Yogalehrerausbildung, wie ein Brahmachari. Sie verzichtete auf Familie und weltliche Annhaftungen und widmete sich ganz der Yoga Praxis und ihrem spirituellen Dienst bei Yoga Vidya, um Yoga und somit Frieden in der Welt zu verbreiten.

Schon seit längerer Zeit hat sie darüber nachgedacht, sich zum Swami weihen zu lassen, und in ihrem letzten Retreat nahm dieser Gedanke konkrete Formen an. Es ist also eine gereifte Entscheidung. Jetzt wo die richtige Zeit gekommen ist, fügt sich endlich alles zusammen. Auch das Retreatzentrum, das Suguna hier im Ashram gründen möchte  entsteht mit dieser Energie und passt wunderbar zu dieser wichtigen Entscheidung.

Das Gelübde eines Swami und das Opfer der Entsagung sind das Höchste, was ein Mensch in seinem Leben geben kann, erklärte Swami Atma, der mit Sukadev gemeinsam die Zeremonie leitete. Die Götter zittern und weinen vor Freude über diese große Entscheidung.

Sehr wenige spirituelle Aspiranten haben wirklich den Mut, alles aufzugeben um die Wahrheit zu finden. Das Leben ist eine Reise, und ihr Ziel ist die glückselige Einheit mit Gott. Alle Menschen spüren diese Sehnsucht nach Freude und Glück. Doch die meisten suchen in der materiellen Welt danach und brauchen dadurch viele Lebensspannen, um ihrem Ziel näher zu kommen.

Ein Swami geht den direkten Weg zur Befreiung, mit so wenigen Umwegen wie möglich. Er entsagt der Welt und geht durch die Meditation auf inneren Pfaden vorwärts, auf denen er seine ganze Persönlichkeit zurück lässt.

So ist Suguna heute von uns gegangen, denn ein Swami existiert nicht mehr als getrenntes Wesen. Sie wurde symbolisch verbrannt und der Ganga übergeben und erhielt nach dieser Transformation einen neuen Namen:

Swami Nirgunananda Saraswati

Unsere Glück- und Segenswünsche begleiten dich, Swami Nirgunananda!

Möge dein Weg zu Einheit und Befreiung führen!

19 Kommentare zu “Die erste Sannyas-Weihe bei Yoga Vidya

  1. Lieber Erich,
    ich habe deinen Kommentar erst jetzt gesehen.
    Ja, da hast du vollig recht, das was Vera schreibt ist real.
    Mein Kommentar bezog sich allein auf Suguna, Jetzt Swami Nirgunananda, da ich Sie viele Jahre kenne, und ich kenne sie auch als authentische Persönlichkeit.

    Habt alle einen schönen Tag.
    🙂

  2. Sannyas hatte einen ‘Eingang’, aber der ‘Ausgang’ fehlte. Man konnte hinein gehen, aber man konnte nicht heraus kommen. Aber auch wenn es der Himmel ist – ohne einen Ausgang wird er zur Hölle – es wird eine Fessel, eine Gefängniszelle.

    Du kannst zwar sagen, ‘Das stimmt nicht, wenn ein Sannyasin wirklich gehen wollte, wie könnte ihn jemand daran hindern? Er könnte weggehen.’ Aber du würdest ihn verurteilen, ihn beschimpfen – es wäre eine verurteilende Haltung dahinter. Deswegen haben wir uns einen Trick ausgedacht: Immer wenn jemand Sannyas nimmt, machen wir viel Publicity, Pomp und Aufwand. Wenn jemand Sannyas nimmt, wird viel zeremonielle Musik gespielt. Wenn jemand Sannyas nimmt, schmücken wir ihn mit Blumen und Girlanden, wir loben und ehren ihn und zeigen ihm großen Respekt. Wir schwelgen in diesem Schauspiel, als ob ein großes Ereignis stattfände. Aber dieses Schauspiel hat eine Kehrseite. Dieser Sannyasin weiß eines nicht: Sollte er sich morgen von Sannyas zurückziehen, dann würde er, genauso wie er heute mit Girlanden geschmückt wird, morgen mit Schuhen und Steinen beworfen. Und das wird niemand anderes tun als dieselben Leute. In der Tat warnen ihn diese Leute durch das Zeremoniell, sich ja niemals zurückzuziehen. Sonst wirst du, genauso wie du jetzt geehrt wirst, morgen missachtet.

    Dies ist eine sehr gefährliche Situation. Wer weiß, wie vielen Leute dadurch die Freude an Sannyas versagt geblieben ist. Sie können so etwas niemals für ihr ganzes Leben entscheiden … Der Entschluss, ein lebenslanges Versprechen abzulegen, ist zu groß, eine zu schwierige Angelegenheit. Außerdem haben wir gar kein Recht, zu entscheiden.”

    Osho, Krishna: The Man and His Philosophy, Talk #22

  3. liebe rafaela,

    ich finde die geschichte vom könig und dem zen-meister sehr schön und auch die darauffolgenden ausführungen !
    das was du schreibst empfinde ich als völlig richtig und es ist eine möglichkeit wie sich “mönchstum” darstellen kann.
    als ein gereifter prozess von innen heraus.
    das was vera beschreibt ist allerdings auch eine reale möglichkeit.
    nichtsdestoweniger wünsche ich swami nirgunananda alles alles gute und gratuliere ihr zu diesem schritt!
    so wie ich sie kennengelernt habe ist sie eine authentische persönlichkeit !

    om shanti !

  4. Jemand (ihr bleibt wie ich sehe verdeckt) kann so was nur senden, der dies im eigenen geiste trägt, und auf andere abzielt.