Spirituelle Praxis zu Hause: Wie entwickelst du deine Morgenroutine?

Ist es dir bisher nicht gelungen eine eigene Praxis in deinen Alltag zu integrieren? Hier erfährst du, wie du Schritt für Schritt deine eigene Morgenroutine erschaffen kannst.

Viele der erfolgreichsten Menschen nutzen sie: Die Morgenroutine. Ein mächtiges Ritual, das mehr Fokus, Konzentration und Fröhlichkeit in dein Leben bringen kann.

Wie sieht dein Morgen aus?

Drückst mindestens zwei Mal die Snooze-Taste auf deinem Wecker, bis du hektisch ins Bad stürmst und dann ohne Frühstück das Haus verlässt? Oder nimmst du dir bewusst Zeit für dich selbst, um in den Tag zu starten und Dinge zu tun, die dir gut tun?

Warum ist eine Morgenroutine so wichtig?

Wie du deinen Morgen beginnst, entscheidet über den weiteren Verlauf deines Tages. Startest du hektisch und kopflos, wirst du diese Energie mit in deinen weiteren Tag nehmen. Eine Morgenroutine kann dir dabei helfen, besser und bewusster in den Tag zu starten. Beginnt dein Tag entspannt, wirst du fokussierter sein, bessere Laune haben und bist unempfindlicher gegen den Stress des Alltags.

Wie entwickelst du deine perfekte Morgenroutine?

Jeder Mensch ist anders und hat andere Bedürfnisse, deshalb gibt es nicht DIE perfekte Morgenroutine.

Diese kannst du dir nach deinen Vorlieben zusammenstellen und jederzeit anpassen. Denn deine Morgenroutine sollte vor allem motivierend, machbar und nützlich sein.

Frau erstellt Liste in einem Planer

Vorbereitungen

  1. Schaffe einen Ort für deine Praxis: Diesen Platz solltest du nicht für etwas anderes nutzen, immer ordentlich und sauber halten. Deine Umgebung wirkt sich auf dein Innenleben aus. Mach dir das zu Nutze und schaffe einen schönen, sattwigen Raum nur für dich.
  2. Stelle einen kleinen Altar auf: Dazu kannst du einen kleinen Tisch oder Schrank nutzen und auf diesem Bilder deiner Meister und von Menschen aufstellen, die dich inspirieren. Dort kannst du deine Glücksbringer, Murtis, Räucherwerk, Blumen, Edelsteine und alles, was dir Kraft und Inspiration gibt, aufstellen.
  3. Etabliere feste Schlafenszeiten: Eine erfolgreiche Morgenroutine beginnt damit ausreichend Schlaf zu bekommen. Am besten sind regelmäßige Aufstehens- und Schlafenszeiten. Aus ayurvedischer Sicht empfiehlt es sich um spätestens 22 Uhr zu schlafen (nicht ins Bett zu gehen) und um spätestens 6 Uhr wieder aufzustehen. So kannst du deinen Biorhythmus als zusätzlichen Push nutzen.
  4. Setze eine feste Zeit und Umfang für deine tägliche Praxis: Eine feste Zeit, am besten ziemlich direkt nach dem Aufstehen, hilft dir schnell in eine Routine zu kommen. Der Umfang deiner Praxis kann flexibel sein, einen Rahmen solltest du aber vorab festlegen. Dann kannst du in diesen, je nach aktuellen Bedürfnissen, variieren. Es ist auf jeden Fall sinnvoll die Bestandteile regelmäßig zu reflektieren und ggf. zu verändern. Bleibe im Fluss!

Definiere deine Routine

  1. Beginne den Tag sattwig: putze dir die Zähne und trinke ein Glas warmes Wasser oder Kräutertee. Empfehlenswert ist es vor der Praxis einen nüchternen Magen zu behalten, ansonsten verwendet dein Körper viel Energie für die Verdauung und ein voller Magen ist vor allem beim Prayanama und Praktizieren von Asanas hinderlich bis unangenehm.
  2. Minimiere alle Ablenkungen: bleibe offline, lass dein Handy erst mal links liegen und lass das Radio aus. So kannst du mit einem klaren Kopf beginnen.
  3. Erhöhe dein Prana: Die regelmäßige Praxis von Pranayama kann dir dabei helfen, deine Lebensenergie zu erhöhen. So kannst du z.B. mit Kapalabhati deine Atemwege reinigen und mit der Wechselatmung deinen Geist ausgleichen. Versuche jeden Morgen 15 bis 45 Minuten Atemübungen zu praktizieren und wähle hier die Übungen, die am besten zu deiner aktuellen Tagesform passen.
  4. Finde deine Mitte: Das Pranayama hat deinen Körper und Geist nun bestens für die Meditation vorbereitet. Empfehlenswert sind 20 Minuten täglich. Du kannst mit (d)einem Mantra meditieren oder eine dir bekannte Meditationstechnik wählen. Auch hier wähle die Form, die am besten zu deiner Tagesverfassung passt.
  5. Bewege deine Körper: Wärme deinen Körper mit 6 Runden Sonnengruß auf. Bevor du eine Asana praktizierst, sorge dafür, dass du die Theorie über ihre Ausführung verstehst. Arbeite mit dem, was dir zur Verfügung steht und sei großzügig mit dir. Denke daran, je mehr Energie du in deine Übung steckst, desto mehr wirst du davon zurückbekommen. Verwende deinen Atem um zu entspannen und versuche in jeder Pose zu entspannen. In unserem Asana-Portal findest du eine Übersicht über die gängigsten Asanas. Es empfiehlt sich auf jeden Fall diese von einem qualifizierten Yogalehrer zu lernen.
  6. Entspanne: Du solltest deine Yogapraxis mit einer Tiefenentspannung beenden, auch wenn es nur wenige Minuten sind. Dadurch können sich die frei gesetzten Energien gleichmäßig in deinem Körper verteilen.
  7. Arbeite mit Affirmationen: Inkludiere ein Sankalpa, das du am Anfang und am Ende deiner Praxis miteinbeziehst. Dieses kannst du mit in den weiteren Tag nehmen und so einfacher deinen Intentionen treu bleiben.
  8. Lass dich inspirieren: Versuche jeden Tag etwas spirituelles zu lesen oder zu hören. Dazu findest du auf den Yoga Vidya Internetseiten eine Vielzahl an kostenlosen Hörsendungen, Podcasts, Videos und Vorträgen.
  9. Reflektiere – schreibe deine Gedanken auf: Wenn du ein tägliches Morgenritual etabliert hast, wirst du schnell merken, wie du dadurch eine gute Innensicht deiner Verfassung entwickelst. Du siehst deine aktuelle Themen und was deinen Geist und Körper beschäftigt. Mache dir Notizen oder führe ein Gedankenbuch oder (spirituelles) Tagebuch.
  10. Belohne dich! Auch wenn die Praxis an sich eigentlich Belohnung genug ist, bietet es sich für viele Menschen an, ihr Morgenritual mit einem bewussten, sattwigen Frühstück zu beenden. Lass das Handy noch aus, bleibe bei dir und nimm jeden Bissen ganz bewusst wahr. Spüre die Dankbarkeit, Freude und Energie und nimm diese mit in deinen weiteren Tag!

Kerze, Edelstein, Räucherwerk und Tee auf einer Oberfläche

Fazit

Eine Morgenroutine ist nichts anderes als eine Gewohnheit. Das bedeutet, sie festigt sich immer mehr, je öfters du sie ausführst. Laut einer Studie vom University Collage London dauert es 66 Tage bis wir eine Gewohnheit automatisiert durchführen. Also bleib dran! Auch wenn es anfangs einiges an Willensstärke fordern mag, die vielen positiven Auswirkungen sind es allemal wert! 


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12 Kommentare zu “Spirituelle Praxis zu Hause: Wie entwickelst du deine Morgenroutine?

  1. Lieben Dank für diesen tollen Artikel. Zeigt er mir doch- ich bin doch schon ein Stück auf dem richtigen Weg.
    Auch ich stehe seit 2 Jahren dafür morgens extra früher auf- inzwischen 5:00 und praktiziere 2 Min Stille- dann Kapalabhati, Anuloma – Viloma, bleibe ca 5-10 Min in Stille sitzen und schließlich mache ich 4-6 Sonnengrüsse und einen zügigen Durchgang der 12 Grundstellungen. Zum Abschluß verweile ich nochmal 2-3 Min – manchmal auch in Savasana – aber das ist eher am WE und dann auch länger. Es bereichert den Tag und macht stabil. vor allem im Berufsleben.
    🙏😊

  2. Laxmi Sabine Passler

    Lieber Karfried, liebe Manisha,

    ich kenne aus meiner nun 30jährigen Yogapraxis beide Seiten. Als Single und jung habe ich ich so gemacht wie Manisha es vorschlägt und damals viel davon profitiert! Später mit Kind und Kegel gab es dafür keine Zeit mehr. Dafür habe ich mich damals oft schlecht gefühlt. Heute denke ich: es ist nicht wichtig WAS du tust an jedem Morgen oder den ganzen Tag, wichtig ist bei allem was wir tun immer das WIE. Auch wenn du z. B. Karmayoga im Ahram machst, kannst du deine Morgenroutine nicht immer aufrecht erhalten. Lasst uns bei allem mit ganzem Herzen dabei sein und immer im Augenblick, im Hier und Jetzt. Wenn wir uns darin üben, gewinnen wir eine ganze Menge an spiritueller Entwicklung. Lass auch deinen Ärger und deine Frustration zu, schau dir an was du fühlst, beurteile es nicht: “aha, so fühle ich mich, interessant! Was gibt es noch?” In diesem Sinne unterrichte ich auch meine Schüler.
    om shanti,
    Laxmi

  3. Karfried Kessler

    Hm,

    gibt es einen Grund, warum mein Kommentar nicht veröffentlicht wird?

    Grüße
    Karfried

  4. Karfried Kessler

    Schöner Beitrag, ja.
    Aber welche „normale” Mensch hat morgens 15 bis 45 Minuten Zeit für Pranayama, 20 Minuten Meditation, 6 Runden Sonnengruß, mehrere Asanas, eine schöne Tiefenentspannung und zur Krönung ein sattwiges und bewusst genossenes Frühstück?
    Solche Empfehlungen sind für im Berufsalltag stehende Single-Menschen schon kaum durchzuführen. Wenn dann noch Familie und Kinder hinzukommen… vergiss es! Wenn ich das meinen Yoga-Schülern vorschlagen würde, würde ich frustrierte Blicke ernten nach dem Motto “Träum weiter, lieber Yoga-Lehrer!”. Viele mühen sich ab (und sind glücklich), einen Abend in der Woche zu mir in den Yoga-Unterricht zu kommen, weil mehr einfach nicht geht.

    Ich schlage ihnen regelmäßig kleine Übungseinheiten vor, die nicht länger als 10 bis maximal 15 Minuten dauern. Und selbst das setzen nur wenige Schüler um. Ja Manisha, ich stimme dir voll und ganz zu, was die große Bedeutung einer täglichen Yoga-Routine angeht. Du hast viele schöne Ideen formuliert, aber gleichzeitig eine enorme Hürde eingebaut…

    Danke für deinen Beitrag (das meine ich ernst), auch wenn ich viel gemeckert habe. Du hast mich inspiriert und ich werde das Thema in meinem nächsten Newsletter aufgreifen.

    Viele Grüße
    Karfried Kessler

    • Hallo lieber Karfried, vielen Dank für dein ausführliches Feedback. Deine Kritik kann ich gut nachvollziehen, deshalb erwähne ich im Artikel mehrfach, dass jeder sich seine EIGENE Morgenroutine zusammenstellen sollte und diese flexibel anpassen kann. Es soll ja eine Bereicherung sein und kein Abmühen! Die Reaktionen kenne ich selbst gut, aber es ist teilweise sicherlich auch eine Frage der Priorisierung. Ich bin über 2 Jahre lang jeden Morgen um 5 Uhr für meine Praxis aufgestanden und das mit großer Freude. Mit Kindern ist das sicherlich eine andere Sache. Hier würde es für die meisten mehr Sinn machen, ihre tägliche Praxis über den Tag zu verteilen. Vielleicht kannst du auch noch ein paar Tipps teilen. Om Shanti, Manisha

  5. sturmwetter

    Nun bin ich motiviert, gleich morgen früh zu beginnen, denn vieles von den Tipps wie genügend Schlaf und kein Handy praktiziere ich schon seit Jahren. Ich habe auch schon genaue Vorstellungen von dem Ort, den ich gestalte. Ein Teppich mit einem kleinen Tisch ist meine Insel, denn einen Raum habe ich nicht für mich alleine.

    • Das freut mich sehr zu hören! Probiere, was dich in deiner aktuellen Situation am besten unterstützt und dir am meisten Freude macht. Es kann schnell zu deiner liebsten Zeit des Tages werden. Ganz viel Freude beim Praktizieren! Om Shanti, Manisha

  6. Danke für diesen Artikel, der exakt das Thema aufgreift, was mich nach jedem Aufenthalt bei Yoda Vidya beschäftigt: Alltagstauglichkeit. Zu schnell falle ich in alte Routinen (das menschliche Gehirn benötigt schließlich ungefähr 30 Tage, um neue Gewohnheiten zu etablieren), und die im Beitrag aufgezeigten Maßnahmen können sicher helfen, einen geeigneten Rahmen für die Neustrukturierung zu schaffen.

    • Liebe Britta, ich wünsche dir viel Freude dabei deine eigene Morgenpraxis zu finden und diese immer wieder entsprechend deiner aktuellen Bedürfnissen anzupassen! Wenn man Freude daran hat, gewöhnt man sich ganz schnell um. Om Shanti, Manisha

  7. Ich kann die Ausführung aus eigenem Erleben bestätigen. Ich praktiziere inzwischen seit zwei Jahren jeden Morgen meine Yogaroutine. Zu Anfang war es eine Überwindung, dafür bereits um 5 Uhr aufzustehen, inzwischen genieße ich diese Art des Tagesbeginns und schöpfe daraus Kraft und Motivation für alles, was der Tag bringt und von mir verlangt. Also, die Überwindung wird reichlich belohnt😍!

    • Liebe Mareia, vielen Dank für dein Feedback und dafür, dass du deine Erfahrung teilst. Bleibe im Fluss deiner Bedürfnisse und genieße deine Paxis weiterhin! Om Shanti, Manisha

  8. Krishnapriya

    Schöner Beitrag 😃

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