Swami Sivanandas Leben – Dia-Show

Im Sivananda Museum neben dem Gurudev Kutir in Rishikesh werden lebensgroß Szenen aus dem Leben von Swami Sivananda nachgestellt. Bei seinem Indien-Aufenthalt im Februar 2011 hat Sukadev diese abfotografiert. Schaue dir die Bilder an – und lass dich inspirieren.
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Om Namah Shivaya
Liebe Devaki,
das mit der westlichen Kleidung ist mir auch aufgefallen, da habe ich wirklich gestaund, aber auch geschmunselt und mich gefreud über diese echten Bilder.
In deinem Beitrag hast du es schön erwähnt, dieses mühelose uns selbstverständliche zusammensein der verschiedenen Kulturen.
Schönes Wochenende!
Om Namah Shivaya
Wunderschöne Bilder, farbenprächtig, und einige Szenen sind so rührend, vielen Dank!! Es ist interessant zu sehen, wie Swami Sivananda aus indischer spiritueller Sicht dargestellt wird, etwa u.a. mit der westlichen Bekleidung. So vereinigt sich in seiner Person ganz mühelos und selbstverständlich und durch und durch authentisch die östliche und westliche Kultur ganz schlicht in humanitärem Handeln. – Dir, liebe Rafaela, Dank für den Abdruck von Swami Sivanandas Biografie, es ist immer wieder schön, sie zu lesen, da strahlt doch gleich ganz viel ab von dem so liebevollen Großmeister des Yoga hinein in diesen Tag. Hari Om!
Die wunderschön künstlerisch gemahlten und gefertigten Bilder über das heilige Leben von Swami Sivananda zeigt die tiefe Liebe und Dankbarkeit der Menschen.
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Biographie von Swami Sivananda
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Frühe Kindheit
Sri Swami Sivananda, der bekannte Meister des 20. Jahrhunderts, wurde am 8. September 1887 in Pattamadai im Bezirk Tirunelveli in Tamil Nadu, Südindien, geboren. Er trug den Namen Kuppuswami. Sein Vater Vengu Iyer war fromm, ein Anhänger Shivas und Nachkomme von Appayya Dikshitar, einem Heiligen und Gelehrten des 16. Jh. Seine Mutter war Parvatiammal.
Bereits in früher Kindheit zeigte sich seine Neigung zur Freigebigkeit, zum rückhaltlosen Teilen. Swami Shuddhananda Bharati, ein Jugendfreund, erinnerte sich, wie Kuppuswami als kleiner Junge eines Tages mit seinem Essensteller auf die Straße hinausrannte, als er draußen einen Bettler hörte.
Der intelligente Junge hatte schon damals die Gabe göttlicher Einsicht. Wenn sein Vater ihn zum Einkaufen von Früchten für den täglichen Gottesdienst schickte, verteilte er die Früchte oft unterwegs an Arme und Bedürftige und erklärte seinem Vater dann zu Hause, daß er Gott bereits in Gestalt der Armen verehrt habe. Was für eine großartige Vision!
Meister Sivananda sagte, als Kind sei er sehr mutwillig gewesen. Aber es war nicht die Art von Mutwillen, die wir heutzutage bei Kindern beobachten können. Zum Beispiel sprang er einmal wagemutig in einen trockenen Brunnen, um seine Familie zu verblüffen und zu erschrecken.
Schul- und Studentenzeit
Während seiner Schulzeit zeichnete sich Meister Sivananda sowohl im Unterricht als auch im Sport aus. Er war immer Klassenerster. Er war mutig und fröhlich. Bei einer Aufführung von Shakespeares Mittsommernachtstraum spielte er die Rolle Helenas!
Gute Gesundheit war ihm genauso wichtig wie Lernen. Er praktizierte Gymnastik und Fechten. Er stand schon morgens um drei Uhr auf, um seine Übungen zu machen. Bevor er sein Zimmer verließ, arrangierte er Decken und Kissen in einem unschuldigen, spielerischen Täuschungsmanöver so, daß seine Mutter glauben sollte, er liege noch im Bett!
Da der Wunsch, anderen zu dienen, in der Natur des Meisters lag, war es mehr als natürlich, daß er sich für eine medizinische Laufbahn entschied. Obwohl seine Eltern von ihm erwarteten, eine andere Richtung einzuschlagen, blieb er fest bei seinem Wunsch, Arzt zu werden. Nach seiner Immatrikulation studierte er am Tanjore Medical Institute.
Meister Sivananda war bemerkenswert intelligent und besaß auch ein unglaubliches Gedächtnis. Er war ausgesprochen fleißig und ging während der Ferien nie nach Hause. Stattdessen verbrachte er seine Zeit im Krankenhaus und versuchte, noch mehr zu lernen. Alles was er las, behielt er sofort – so großartig war sein Gedächtnis. Bereits im ersten Studienjahr konnte er die Prüfungsfragen des 5. Jahres beantworten.
Nach Abschluß seines Studiums arbeitete Meister Sivananda eine Weile in Indien und gab eine medizinische Zeitschrift mit dem Namen Ambrosia heraus.
Als Arzt in Malaya
Aber die Arbeit in Indien befriedigte den Meister nicht. Sein anspruchsvoller Charakter trieb ihn nach Malaya, um dort Beschäftigung zu suchen. Er erinnerte sich an seine Ankunft:
“Sobald ich von Bord gegangen war, suchte ich Dr. Iyengar auf, der mich einem Bekannten, Dr. Harold Parsons, vorstellte. Ich rechnete zuversichtlich damit, eine Stelle zu finden. Dr. Parsons selbst brauchte keinen Assistenten, aber es gelang mir, ihn so zu beeindrucken, daß er mich bei Herrn A.G. Robins, dem Direktor einer Gummiplantage mit einem eigenen Krankenhaus, einführte.
Glücklicherweise suchte Herr Robins damals gerade einen Assistenten für das Krankenhaus. Er war ein schrecklicher Mensch mit einem hitzigen Temperament, ein Riese von einem Mann, groß und stark. Er fragte mich: ‘Können Sie ein Krankenhaus ganz allein führen?’
Ohne zu zögern antwortete ich: ‘Ja, ich kann sogar drei führen!’ Er stellte mich sofort ein.”
Seine ausgesprochen freundliche, liebevolle Art war bald weitherum bekannt. Er war für die Plantagenarbeiter und die Einwohner gleichermaßen ein liebevoller Freund.
Neben der Arbeit im Krankenhaus betrieb er seine eigene Praxis. Er verlangte niemals irgendwelche Honorare von seinen Patienten. Oft gab er ihnen sogar Geld aus seiner eigenen Tasche für ihre Diät. In Ernstfällen wachte er nachts bei den Patienten.
Er liebte den Sport. Seine Lieblingsbeschäftigung in der Freizeit war Radfahren. Er las viele Bücher über westliche Sportarten und nahm an Turnieren teil. Eine Zeitlang betätigte er sich sogar als Sportberichterstatter der Malaya Tribune.
In Malaya führte Meister Sivananda ein luxuriöses Leben. Er legte Wert auf elegante Kleidung und baute eine Sammlung merkwürdiger, phantastischer Gebilde aus Sandelholz, Gold und Silber auf. Er pflegte verschiedenste goldene Ringe und Halsketten zu kaufen und alle gleichzeitig zu tragen! Er besaß viele Hüte, die er aber selten aufsetzte.
Weltliche Entsagung
Sein Lebensstil hielt den Meister jedoch nicht davon ab, seine täglichen spirituellen Praktiken auszuüben und die Gesellschaft Heiliger zu suchen. Als sein Geist allmählich Unterscheidungsvermögen entwickelte, begann er nachzudenken:
“Gibt es kein höheres Ziel im Leben als den täglichen Kreislauf von Arbeit, Essen und Trinken? Gibt es keine höhere Form von ewigem Frieden und Glück als all diese vergänglichen, illusorischen Vergnügungen? Wie ungewiß ist doch das Dasein auf dieser Erde, voller Furcht, Sorgen, Ängste, Krankheiten und Enttäuschungen. Die Welt der Namen und Formen verändert sich ständig. Die Zeit ist vergänglich. Alle Hoffnungen auf Frieden und Glück in dieser Welt enden in Schmerz, Verzweiflung und Leid.”
Gedanken dieser Art beschäftigten ihn ununterbrochen. Sein Beruf als Arzt führte ihm genügend Beweise für die Leiden dieser Welt vor Augen. Es wurde ihm klar, daß Wohlstand allein kein wahres, dauerhaftes Glück bringen kann. Mit fortschreitender Reinigung des Herzens durch selbstlosen Dienst hatte er eine neue Vision. Er war zutiefst davon überzeugt, daß es einen Ort unbedingter Sicherheit, vollkommenen Friedens und dauerhafter Glückseligkeit geben müsse – eine liebliche Wohnstätte voll von göttlichem Glanz, Reinheit und ungetrübter Herrlichkeit.
Folgerichtig gab er sein angenehmes, bequemes Leben auf und kehrte nach Indien zurück auf der Suche nach einem idealen Ort für Gebet, Meditation, Studium und eine höhere Form des Dienstes an der ganzen Welt.
Als Meister Sivananda nach vielen Jahren nach Hause zurückkehrte, wurde er von seinen Eltern und den Familienmitgliedern liebevoll empfangen. Man erzählt, daß seine Familie ihn plötzlich vermißte, während der Fuhrmann sein Gepäck ablud. Er hatte das Haus noch nicht einmal betreten. Seine Familie dachte, er sei vielleicht Freunde besuchen gegangen. Aber in Wirklichkeit war Meister Sivananda auf der Stelle davongestürzt! So groß waren seine Leidenschaftslosigkeit und sein glühendes Verlangen, Gott zu suchen, daß er mit einem Schlag der ganzen Welt des Wohlstands und der Familie entsagte.
Als Mönch in Rishikesh
1924 kam Meister Sivananda in Rishikesh in Nordindien an. Eines Tages saß er am Ufer des heiligen Ganges, nachdem sich das Armenhaus geweigert hatte, ihm Essen zu geben. Swami Vishwananda, ein ehrwürdiger Heiliger, warf zufällig einen Blick auf ihn. Die ungewöhnliche spirituelle Aura des jungen Mannes zog seine Aufmerksamkeit auf sich und bewegte ihn dazu, ihn sogleich in den Orden der Sannyas einzuweihen. Am 1. Juni 1924 trat Meister Sivananda als Swami Sivananda in diesen Heiligen Orden ein und ließ sich im Swarg Ashram nieder.
Sein Zugang zur Spiritualität war einzigartig und ursprünglich. Er ahmte nichts nach. Er gestattete einfach seinen natürlichen, angeborenen Neigungen, sich zu entfalten und ihren süßen Duft an alle um ihn herum zu verströmen.
Im Dienst an Mönchen
Trotz strengster Askesepraktiken und verlängerter Meditationszeiten fand Meister Sivananda Zeit, kranken Mönchen und Pilgern zu dienen. Er reinigte die Räume der Kranken und hielt in ernsthaften Fällen manchmal die ganze Nacht Wache. Einmal trug er Lek, einen Mönch aus Europa, zum Krankenhaus. Die orthodoxen Mönche von Rishikesh glaubten nicht an irgendeine Art von selbstlosem Dienst. Daher machten sie sich über Swami Sivanandas Tätigkeiten lustig.
Viele Mönche waren durch Fehlernährung und die extreme Winterkälte geschwächt. Die meisten litten an häufigen Fieberanfällen und Ruhr. Meister Sivananda konnte es nicht ertragen, die hilflose Notlage dieser heiligen Mönche zu sehen. Er wollte ihnen helfen, aber er brauchte Arzneimittel und Medikamente, für die erst Geld beschafft werden mußte.
Er erinnerte sich an seine Rücklagen bei einer malayischen Versicherungsgesellschaft und es gelang ihm, 5.000 Rupien zu beziehen. Diesen Betrag hinterlegte er beim Postamt und nutzte die Zinsen für Medikamente und Nahrungsmittel für die leidenden Mönche.
Innerhalb einiger Monate