Vedanta- Jnana Yoga- Meditation – Ein Wochenende im Haus Yoga Vidya Westerwald

Mein persönlicher Erfahrungsbericht (von Isabelle Mukti Devi) |

Vedanta – Ende des Wissens, und Jnana Yoga – der Yoga Weg der Erkenntnis. Da stehen wahrlich große Begriffe auf dem Unterrichtsplan unserer Yogalehrerausbildung. Dazu kommen noch Meditation und gemeinsames Schweigen im Ashram! Ich sah mich auf meinem ganz eigenen Weg einer weiteren, großen Herausforderung gegenübergestellt und habe mich voller Vorfreude, Spannung aber auch sehr kritisch, begleitetet von einigen Gedanken des Zweifels, auf den Weg zu Yoga Vidya in den Westerwald  gemacht.

Innere Fragen  tauchten immer wieder in meinem Kopf auf, wie: „Bin ich dem gewachsen?“ Was passiert mit mir,wenn ich so viel meditiere, von welcher Energie wird die Gruppe getragen, und was trägt mich, wenn es schwierig wird in der Meditation? Halte ich es körperlich aus, solange zu sitzen? Wie gehe ich mit inneren Prozessen, Emotionen um, wenn ich sie im Außen zunächst mit niemandem teilen, also darüber sprechen darf? Und letztlich, das war das Spannende, erfüllte mich bereits im Vorfeld eine große Freude auf die Stille, herausgehend aus dem Alltag in unserer Welt, die den Mund nicht mehr hält. Auftakt unseres Wochendendes bildeten 3 essentielle Sätze von Shankaracharya: 

Brahman Satyam
Jagan Mithyam
Jivo Brahmaiva Napara

was zusammengefasst übersetzt folgendermaßen ausgedrückt werden kann:

Brahman ist wirklich, die Welt ist Schein. Das Selbst ist nichts als Brahman allein.

Welch ungeheure Beutung in der Vedanta Philosophie hinter diesen Worten steckt! .“ Das Selbst ist nichts als Brahman allein.“  Da bäumte sich zunächst mein Ego auf, protestierte heftig im Innern. „Wie, das Selbst soll nichts sein?“, „Also gar nichts? Nun, was oder wer bin ich dann überhaupt, was bedeutet das Alles?“

Zum Glück geht der Satz über das Selbst ja weiter: „…ist nichts, als Brahman allein!“ Hier steckt die Essenz des Vedanta, die Essenz hinter all den Fragen (Wer bin ich, was macht mein Selbst aus – ich bin nicht dieser Körper, ich bin auch nicht der Geist, aber was bin ich dann?)

Zum Schluß all dieser Überlegungen steht im Vedanta die Antwort: Das Selbst ist Brahman. Atman ist Brahman. Eine gewichtige Aussage, die mich persönlich zunächst nur erahnen lässt, was es nun auf sich hat mit dem Selbst, und die mit weniger mit dem Verstand begriffen werden als vielmehr erfahren werden kann.

Swami Divyananda begleitete uns durch das Seminar und führte uns in ihrer präsenten, sehr aufmerksamen und liebevollen Art durch „zahlreiche“ Meditationssitzungen (jeweils unterbrochen von 5 minütigen Geh-Meditationen, aber für meinen Körper, der noch weiter durch Asanas gestärkt werden darf, stellten die Meditationssitzungen eine Herausforderung dar! Gleichsam durfte ich eine tiefe Stille erfahren, nicht bloß im Äußeren des Shiva Raumes, in dem wir gemeinsam meditierten. Ja, ganz tief im Innen spürte ich eine stille, aber große Freude, einige wenige Momente einer tiefgehenden, sehr heilsamen Stille.
Dies ließ mich vermutlich in Ansätzen ein wenig von dem erspüren, was hinter Sat chid ananda swarupoham“ steckt – „Sein, Wissen, Wonne, das ist meine wahre Natur“. Der fünfte große vedantische Ausspruch, zusätzlich zu den vier großen Ausspüchen aus den Veden, den Mahavakyas, die da lauten:

Prajnam brahman – Bewusstsein ist Brahman
Tat twam asi – Das bist Du
Aham brahmasmi – Ich bin Brahman
Ayam atma brahman – Das Selbst ist Brahman

Und, darüber meditierten wir, mit unterschiedlichen Techniken, sorgsam angeleitet und begleitet von Swami Divyananda, sodass zur eigenen Meditationspraxis neue Impulse kamen, die innerhalb des Seminars ausprobiert werden durften und ich eine weitere Bereicherung in der eigenen Übung erfahren, und mit nach Hause nehmen konnte.

Und so möchte ich meinen Bericht auch schließen – mit Dankbarkeit im Herzen über ein spannendes und erfahrungsreiches Wochenende, Freude im gemeinsamen Praktizieren, stark energetisierende Yogastunden und reich beschenkt in der Stille.

Om shanti.
Hari om!

Isabelle Mukti Devi

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