Yoga Vidya Statement zum Urteil des BAG Erfurt

Ihr Lieben: Viele haben aus den Medienberichten zum Urteil des Bundesarbeitsgerichts (BAG) vom 25. April schon gehört, dass auf uns eine sehr schwierige Zeit zukommt. Das BAG hat der Mindestlohnklage zweier ehemaliger langjähriger Sevakas stattgegeben.

Das kann weitreichende, existenzbedrohende Folgen für den Verein, unsere Gemeinschaft und damit für jede*n haben, die oder der durch Yoga Vidya inspiriert wird. Möglicherweise erwarten uns sehr hohe Nachzahlungen, deren finanzielle Folgen noch nicht absehbar sind.

Es gibt so viele, für die Yoga Vidya eine zweite oder gar die erste Heimat geworden ist. Und für uns ist Yoga Vidya nicht nur das:

  • Dies ist der Ort, wo wir unser Verständnis von Gott und unseren spirituellen Weg aktiv leben und vertiefen.
  • Dies ist der Ort, an dem wir unserem Leben einen tieferen Sinn geben, in dem wir euch mit unserem Seva dienen.
  • Dies ist der Ort, an dem sich Gemeinschaftsmitglieder für tiefe Religiosität entscheiden.
  • Dies ist der Ort, an dem unsere Kinder groß werden, Ältere in Gemeinschaft alt werden können und nicht vereinsamen, sich Singles nicht verkehrt vorkommen.
  • Dies ist der Ort, an dem wir unsere eigene Glaubensrichtung, Yoga Vedanta, aus tiefstem Herzen leben und gleichzeitig keine andere Glaubensrichtung ausschließen.
  • Dies ist der Ort, an dem wir tiefe Gotteserfahrungen machen und uns zum Purohita (Hindu Priester) und zum Acharya (spiritueller Lehrer) ausbilden lassen können.
  • Dies ist der Ort, an dem wir spirituelle Praktiken üben, hinduistische Rituale zelebrieren, heilige Schriften der Yoga Vedanta Tradition lesen und lehren.

Wir sind schockiert, dass all dies durch die Klage zweier ehemaliger Sevakas droht zerstört zu werden.

Unserem Selbstverständnis nach sind wir eine spirituell-religiöse Weltanschauungsgemeinschaft. Wir leben die damit verbundenen Aspekte täglich. Entsprechend bauen wir auf die grundgesetzlich verbrieften Rechte der Selbstverwaltung der Religionsgesellschaften (§140 GG) und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses (§4 GG).

Eine Beschwerde vor dem Bundesverfassungsgericht könnte dies klarstellen, wobei wir nichts über unsere Erfolgsaussichten wissen. Ob die Beantragung einer einstweiligen Anordnung beim Bundesverfassungsgericht eine aufschiebende Wirkung hinsichtlich der eventuell anfallenden Nachzahlungen haben wird, müssen wir prüfen.

Das Bundesarbeitsgericht hatte unsere Offenheit für andere Glaubensrichtungen moniert. Das erstaunt uns, denn der Hinduismus, in den der Yoga Vedanta eingebettet ist, ist eine durch Offenheit und Respekt gegenüber unterschiedlichen Glaubensvorstellungen geprägte Tradition. Yoga Vedanta, wie wir ihn leben, ist integrierend und nicht trennend. Das macht das Besondere dieser Richtung des Hinduismus aus.

Als Sevakas haben wir uns bewusst für dieses Leben entschieden – dies taten übrigens auch die beiden Frauen, die nun so folgenreich geklagt und Recht bekommen haben. Jede und jeder Einzelne hat zu Beginn der Mitgliedschaft gesagt:

  • Ja, ich will in einer demokratischen Grundsätzen verpflichteten, yogischen Lebensgemeinschaft leben, die sich im Rahmen eines gemeinnützigen Vereines für die Verbreitung der Lehren, Übungen und Techniken des Yoga Vedanta einsetzt.
  • Ja, ich will in einer religiös-spirituellen Weltanschauungsgemeinschaft, die keine Erwerbsabsichten hegt, auf Basis von Ernährungsregeln des Yoga Vedanta leben (kein Fisch, Fleisch, Alkohol, Nikotin und Drogen).
  • Ja, ich weiß, dass die Tätigkeiten, die ich hier verrichte, Seva – und keine Arbeit ‑ sind und damit vorrangig ideell orientiert.
  • Ja, ich akzeptiere das Angebot einer kostenfreien Unterkunft, der Verpflegung, des Taschengelds und der sozialversicherungs­rechtlichen Absicherung als Teil der umfassenden Daseinsvorsorge für die Gemeinschaftsmitglieder. Sie sind keine Gegenleistung für das Seva.

Wir möchten euch auch weiterhin das bereitstellen, was ihr hier bislang vorfindet: einen Ort, an dem ihr wachsen, lernen, euch spirituell weiterentwickeln und das Gelernte nach außen tragen könnt. Dafür braucht es eine klare spirituelle Ausrichtung: das Yoga Vedanta. Als Commitment verbinden wir daher unser persönliches Leben eng mit

  • der Ausführung der zu dieser Tradition gehörenden religiös-weltanschaulichen Praktiken,
  • der gemeinschaftlichen Ausrichtung auf eine yogisch-vedantische Lebensbetrachtung und
  • auf yogisch-ethische Werte.

Aus unserem Zusammenleben nach alt-indischer Ashram-Tradition, den Lehren des Yoga Vedanta nach Swami Sivananda und unserer spirituell-religiösen Praxis schöpfen wir Kraft, das zu tun, was wir für sinnvoll erachten: Euch im Sinne eines größeren Ganzen zu dienen.  

Wir bleiben im Vertrauen. Wir glauben, Yoga Vidya ist aus Inspiration und göttlicher Führung entstanden. Swami Sivanandas Segen wirkt durch Yoga Vidya. Alles wird einen Sinn haben. Und es wird geschehen, was das Göttliche will. Auf einer weltlichen Ebene überlegen wir uns Modelle, die eine Fortführung von Yoga Vidya ermöglichen könnten. Ihr seid herzlich zum Mitdenken eingeladen.


Welche Form braucht es, damit wir nicht mehr so angreifbar sind, wie es jetzt offenbar der Fall ist?

Wie wäre das umzusetzen und was bräuchte es dazu?

Kennt ihr geeignete Profis und (Rechts-) Expert*innen mit entsprechendem Know-how oder seid gar selbst solche?

Wenn ihr seriöse Vorschläge und Ideen habt, die in dieser Notsituation zielführend sein können, schreibt uns eine E-Mail an:

Von Herzen

Euer Yoga Vidya Team

77 Kommentare zu “Yoga Vidya Statement zum Urteil des BAG Erfurt

  1. Vinzenz Maria Hoppe

    Entschuldigung?
    Aber wer es immer noch nicht begriffen hat oder immer noch nicht akzeptieren will, lebt wohl auf einem anderen Planeten: YOGA und SPIRITUALITÄT und Yoga Vidya sind keinesfalls dasselbe und Yoga Vidya handelt wie ein stark fokussiertes massenabfertigendes Unternehmen mit (in der Werbebranche sogenanntem) “agressivem”Marketing und starkem Expansionsdrang sowie einer auf Marktoptimierung und damit (erfahrungsgemäß) auf “Ausgrenzung” orientierten Führungsstruktur: alles was nicht zu Yoga Vidya passt, findet bei Yoga Vidya (erfahrungsgemäß) auch keine Heimat.
    Dies ist umso schlimmer für all jene, die Yoga Vidya vertraut haben und bei Yoga Vidya eine Heimat finden wollten.

    Außerdem liebe Leute: wer heute noch immer nicht begriffen und verinnerlicht hat dass im Esoterik- und Spiritualitätssektor -stellenweise unhinterfragt – noch heute eine Menge Unsinn erzählt und verbreitet wird (“während die Kasse klingelt”), der ist eben noch nicht “aufgewacht” aus dem Mainstream-Dilemma unserer Zeit.

    Beweist das Gegenteil mit seriösen Aussagen und nicht mit esoterisch-spirituellen Ausflüchten oder fügt Euch einfach bescheiden in Euer Schicksal. Es ist schlicht und ergreifend Eure Entscheidung, aber: Je mehr Ihr “um Euch hauen werdet”, um so mehr werdet Ihr Eure Lektion ernten, das ist meine Meinung und Erwartungshaltung an die Situation im spirituellen Sinne.

    Ich war früher sehr gerne bei Yoga Vidya. Nicht wegen der patriarchalischen und umsatzorientierten Führungsstruktur, sondern wegen der Menschen, denen man “dazwischen” begegnen konnte (wenn sie mit ihren ganz eigenen und nicht gefiltertern und gelenkten Ansichten und Universalitätsansprüchen nicht gerade genervt haben): wegen all der interessanten Gespräche und Meinungen und all der interessanten Menschen (die nicht automatisch Yoga Vidya sind und sich nicht automatisch drohnenartigem Verhalten fügen) war ich zeitweise bei Yoga Vidya. Das Eine und das Andere sind aber zwei völlig verschiedene Paar Schuh´.
    Früher wollte Yoga Vidya “realtiv neutral” Yoga (und Yoga Vidya) verbreiten. Nun wo Yoga Vidya in der Kritik steht, ist Yoga Vidya “plötzlich” eine Glaubensgemeinschaft, die sich in ihren Grundrechten angegriffen fühlt (weil man dann möglicherweise einen unanfechtbaren Ausnahmestatus erhält?) Also was denn nun?
    Ich kann spirituell auch alles schönreden den lieben langen Tag lang und mich in meiner Glaubensfreiheit angegriffen fühlen. Das ändert aber nichts daran dass Yoga Vidya sich meiner Erfahrung nach die wohl größten überhaupt vorstellbaren Scheuklappen der Geschichte der Spiritualität zugelegt hat.

    “Auch wenn Du kritisiert wirst (zu Recht oder zu Unrecht: gehe erhobenen Hauptes aber ohne Ausrede in die Klausur und lerne was und wo Du versagt hast.”

    Im Formulieren von Ausreden aber ist Yoga Vidya meines Erachtens ser groß und stark. Wie passt diese Mentalität zum Bescheidenheitsaspekt des Yoga?: meines Erachtens gar nicht.

  2. Gunter Schild

    Hallo Hu,

    ja, ich kann das so annehmen. Danke!

    Lieber Gruß

    Gunter

  3. Das tut mir so unendlich leid für euch! Ich schätze eure Arbeit, euer Angebot wirklich sehr! Ich bin dankbar und froh, dass es diesen einmaligen Ashram in Europa gibt. Ich wünsche euch aus tiefstem Herzen dass sich dieser Schlamm legen möge und ein wunderschöner Lotus aus dieser Situation erblühen möge!

  4. Maria Scholten-Reintjes

    Ich denke es ist eine Aufschlüsselung in die geltende Rechtsstruktur erforderlich, um künftige Nachzahlungsfälle zu vermeiden:

    ● Vertrag über Kost und Logis mit Kündigungsregelung
    Bedingungen um diesen Vertrag zu schließen, wie Teilnahme an bestimmten Veranstaltungen..
    ● Arbeitsvertrag mit Vergütung, Wochenarbeitszeit, Urlaub, Kündigung….
    Das bedeutet, dass jeder Seveka seine eigene Steuererklärung abgeben muss.

    • Danke für diese wertvollen Hinweise, Maria!

    • Gunter Schild

      Hallo,

      was gibt es in dieser Sache für Neuigkeiten? (Wie) Ging es gerichtlich weiter? Wie seid ihr mit den beiden Klägerinnen weiter umgegangen? Was habt ihr aus den ganzen Tipps, die hier an euch gingen, gemacht? Was ist die Strategie von YV?

      Bitte um etwas mehr Transparenz/Offenheit/Aktualisierung.

      Lieber Gruß

      Gunter

      • Hallo Gunther! Leider gibt es nicht viel Neues, da uns das Urteil schriftlich noch nicht vorliegt und damit auch nicht die Details… somit ist es mit Strategie auch nicht weit her. Was aber in den letzten Wochen ein wichtiges Thema war, war die Selbstreflektion: Wie stark ist mein Sadhana, wie leben wir unsere Spiritualität, was davon scheint nach außen… Wenn es wirklich Neues gibt wird upgedated!

        • Gunter Schild

          Hallo,

          Gunter immer noch ohne h 😉

          Ein guter Anfang bei der Selbstreflexion sollte mMn auch euer Umgang untereinander sein. Z.B. bin ich aus der Mithilfe rausgeschmissen worden, ohne dass sich jemand zuvor die Mühe gemacht hätte, mit mir ein klärendes Gespräch zu führen. Dass das jetzt eine rein auf euch bedachte Aktion war, die wahrscheinlich euch irgendwie schützen sollte, verstehe ich. Dennoch wirkt ihr mit dem Rausschmiss aber auch in anderer Weise und ihr ward nicht in der Lage, das auch mit zu bedenken. Euer Sadhana hat also nicht mich mit einbezogen. Z.B. konnte bzw. wollte ich dann meine YLA nicht zu Ende machen. Damit habt ihr die Verbreitung von Yoga erschwert. Auch habt ihr mir so eine ganze Sabbatzeit zerschossen. Euer Sadhana hätte sich hier also auch auf meine Lebenswirklichkeit ausdehnen können und die damit verbundenen Folgen beachten können. Ihr habt euer Sadhana aber auf euch beschränkt. Die Folge ist, dass es Interviews von Zeitungen mit mir gab und dass ich nun hier sehr viel, wahrscheinlich durch eine echte hingebende spirituelle Kommunikation gut vermeidbaren, eher kritischen Input von mir gibt.

        • Lieber Gunter, ich bitte hiermit demütig um Entschuldigung für den Unbill, die Unachtsamkeit und die Unwilligkeit die dir bei Yoga Vidya widerfahren ist. Da ich Teil des Ganzen bin, hoffe ich du kannst das annehmen. Karma entsteht aus der Handlung, bei allen Beteiligten, im großen Ganzen. Wir haben Gott sei’s gedankt immer die Möglichkeit innezuhalten und zu transformieren. Ich hoffe du kannst das so annehmen, zusammen mit einem Om Tryambakam:
          ॐ त्र्यम्बकं यजामहे सुगन्धिंम् पुष्टिवर्धनम्।
          उर्वारुकमिव बन्धनान् मृत्योर्मुक्षीय मामृतात् ।।

  5. Fang Martin

    Ich war gerade in einem kleinen Ashram in Portugal. Da muss man für 40 Tage Retreat 500 Eur zahlen und täglich 5 Stunden arbeiten. Das heißt, man muss hierfür noch dazu bezahlen.
    Ich überlege mir trotzdem, vielleicht irgendwann mal 40 Tage Retreat dort zu machen.
    Vielleicht kann Yoga Vidya künftig verschiedene Sevaka/Retreats Modelle zur Auswahl anbieten.

    • Gunter Schild

      Hallo Martin,

      ja, es gibt vieles auf der Welt. Nur befinden wir uns hier nicht im Vergleich mit Anderen. Sondern in einer juristischen Bewertung, inwieweit Mindestlohn gezahlt werden muss. Dabei geht es nicht darum, dass man sagt, dass man anderswo sogar bezahlen muss, sondern es geht darum, inwieweit normale kapitalistische Arbeitsstrukturen vorliegen oder nicht und inwieweit das Unternehmen auch gleichzeitig eine Religions- und Weltanschauungsgemeinschaft ist oder nicht bzw. was dann nun überwiegt.

      • Ich bin gespannt, wie man versuchen wird das auseinander zu klabüstern. Klöster und Ashrams müssen und mussten sich immer auch wirtschaftlich betätigen. Wer im Kloster oder Ashram lebt, verrichtet die ihr/ihm aufgetragenen Tätigkeiten als Teil der spirituellen Praxis und trägt dabei gleichzeitig zur Wirtschaftlichkeit der Gemeinschaft bei…

        • Gunter Schild

          Hallo Hu

          es geht darum, ob die Arbeitsorganisation einem kapitalistischen Unternehmen gleicht oder nicht. Da spielen Faktoren wie Fremdbestimmung, Hierarchien und Abarbeiten im eigentlichel nicht von einem selbst geplanten, sondern eher aufdoktrinierten Sinn eine Rolle. Und sicherlich auch, inwiefern ein klassisch kapitalistisches Gewinnstreben der Treiber der Aktivität ist. Das kann man ganz sicher einfach bewerten.

          Bei der Bewertung, ob eine Weltanschauungs- und Religionsgemeinschaft vorliegt, geht es sicherlich vorrangig darum, inwieweit es eine einheitlich geltende und erkennbar den roten Faden der Organisation bildende spirituelle Lehre gibt, die eben als Weltanschauung oder Religion bezeichnet werden kann.

          Liebe Grüße

          Gunter

        • Hallo Gunter, danke für diesen Diskurs. Durch das Erinnern und Überprüfen, kommen allerhand Erkenntnisse. Wie an anderer Stelle gesagt noch einmal deutlichh: das Klosterleben/Ashramleben ist üblicherweise deutlich von Hierarchien geprägt, Fremdbestimmung und Abarbeiten an der Tagesordnung. Ora et labora. Man tut was ansteht. Was ansteht wird von den Höhergestellten entschieden. Das ein Abt, Lehrender Meister bei wichtigen Entscheidungen sich die Meinungen der Gemeinschaft anhört und dann seine Entscheidung trifft ist was ich kenne. Er bestimmt die Doktrin. Bhaktiyoga ist nicht romantisch – da geht es ans Eingemachte. Das Diskutieren und Abstimmen hier bei Yoga Vidya ist m. E.das Ungewöhnliche.
          Ja es gibt bei uns unterschiedlich gefärbte Seminare, Meditationen, etc.. Aber wer bei 21x Satsang, 7x Homa, 24x Pujas, Aratis + Hanuman Chalisa, 32x Bhagavad Gita und Stotra Rezitationen und 13x Mantrasingen jede Woche (regulär) allein in Bad Meinberg keinen roten Faden sieht, ernsthaft. da weiß ich auch nicht… Die Mantra-Singkreise, Akhanda-Singen und große und kleine Festivitäten gar nicht mitgezählt. Nichts davon ist kapitalistisch wirtschaftlich. Nur spirituell wirtschaftlich.:) Siehste, dank dir hab ich mal nachgezählt! Om Shanti

      • Ehemalige Karmayogi

        Tja Karma schläft zurück, Yoga Vidya hat und tut immernoch viele Menschen wie Dreck behandeln ausnutzen und dann wieder rausschmeissen, die echten Opfer sind nichtmal die Sevakas die ja immerhin noch Taschengeld kriegen aber soooo viele Karmayogis die Monate oder wie ich selbst auch mal Jahre verschwenden mit harter Arbeit und unmenschlichen Wohnbedingungen, verschimmelten Gebäuden und schimmeligem vergiftetem Essen, am Ende gehen einem die Augen auf was da wirklich abläuft… Versklavung unter Vorgaukeln von Spiritualität, wird höchste Zeit dass da sich mal gross was ändert!!!

        • Liebe Ehemalige Karmayogi! Es tut mir leid dass du auf deine Zeit bei Yoga Vidya so zurückschaust. Auch dass du dein Karmayoga als verschwendete Zeit siehst. Ich kenne deine Geschichte nicht, aber ein Karmayogi kann jederzeit den Ashram verlassen. Manche planen hier länger zu sein und bleiben nur für kurze Zeit, andere wollten nur eine Woche bleiben und sind seit Monaten, Jahren hier. Wenn etwas sich nicht richtig anfühlt gibt es Stellen an die man sich wenden kann, wegen Teamwechsel oder einer anderen Unterbringung. Es ist und bleibt deine Wahl wie und ob du deine Zeit hier gestaltest. Niemand wird gezwungen Karmayogi zu sein – der Vergleich zur Versklavung hinkt natürlich nicht nur deshalb. Der Entschluß Karmayoga zu praktizieren ist der Entschluss sich im selbstlosen Handeln zu üben: https://www.yoga-vidya.de/yoga-buch/sivananda/karma-yoga/kapitel-1-der-yoga-des-dienens/#c119456 Ich hoffe du findest Frieden mit uns, mit dir. Mit liebem Gruß & Om Shanti!

    • Hallo Martin! Ich habe mich noch einmal erkundigt, bislang gibt es den Karmayoga-Aufenthalt nur als Individualgast. Aber ich hab deine Idee weitergegeben, vielleicht hast du damit ja was Neues angestoßen!

  6. Trinität

    Hallo,

    ich finde toll, wie hier unterschiedliche Meinungen geltend gemacht werden dürfen. Danke für diese Offenheit an Yoga Vidya.

    Ich kann zum Rechtlichen leider nicht viel sagen, frage mich aber schon, was überhaupt dafür spricht, Wege zu finden, dass Yoga Vidya keinen Mindestlohn zahlen muss? Es muss heute ja sogar für Praktikanten Mindestlohn gezahlt werden. Sind das nicht einfach die Regeln unserer Gesellschaft?

    Und ich verstehe auch leider nicht, warum genau Yoga Vidya kein Unternehmen ist. Da werden doch viele Dienstleistungen, Seminare etc. verkauft.

    Liebe Grüße

    • Hallo!
      ich habe in diversen klosterähnlichen Gemeinschaften anderer Traditionen im In- und Ausland gelebt… Da war es so, dass ich trotz Mitarbeit (wie Karmayogi) und strengen Regeln für die Praxis und Lebensführung für die Unterkunft bezahlt habe. Nur ordinierte Nonnen oder Mönche waren krankenversichert und davon befreit. Davon hatten manche Nebenjobs und/oder lebten von Spenden. Dennoch gab es regelmäßig Retreats und Seminare zu denen viele Gäste ins Haus kamen. Ein Taschengeld ist mitnichten selbstverständlich, auch nicht der Aufenthalt als Karmayogi nur gegen Kost und Logis. Für ein Kloster, einen Ashram gelten andere Regelungen – das ist eben auch was beim Bundesarbeitsgerichts Urteil in Absprache gestellt wurde: unsere Eigenschaft als spirituell-religiöse Weltanschauungsgemeinschaft und die damit einhergehenden anderen Rechte und Pflichten… Das könnte das Bundesverfassungsgericht (auf der Rechtsebene) final entscheiden. Hari om tat sat!

    • Trinität

      Hallo!

      Ich glaube, dass der Unterschied darin besteht, dass bei YV sehr viele verschiedene Strömungen, die dem Thema Spiritualität zugeordnet werden können, vertreten sind, während sonst sehr häufig nur eine Kernrichtung vertreten ist.

      • Genau das ist der Punkt. Aber das ist eben auch das schöne an unserer Tradition. Wir sind inklusiv. Deshalb finden im Arati auch Jesus, Mohammad, Buddha und Lao-Tse ihren Platz. Deshalb gibt es hier auch Seminare für Naturspiritualität. Alles ist Brahman.

        • Gunter Schild

          Keine Ahnung, ob meine andere Nachricht durchkam. Deshalb zur Sicherheit nochmal. Das, was du, Hu, schreibst, ergibt aus einem Blickwinkel, der meiner Meinung nach AUCH sehr wichtig ist, keinen Sinn. Denn das Inklududieren vieler Traditionen, z. B. Buddhismus, kann auch als Eklektizismus gesehen werden oder in anderen Worten als Schaffung von einer neuen Tradition, in dem man viele alte Traditionen zusammenwürfelt. Ob das so aus allem Möglichen Zusammenlngewürfelte, dann aber noch was Eigenes ist, ist fraglich, da es ja in Realität aus etwas besteht, was davor schon da war.

        • Lieber Gunter, ich werde dir hier eine kleine Seva-Anekdote zum Besten geben: einmal als ich im Sattva-Team Seva gemacht habe, war ich im Team mit einem Karmayogi, einem Herrn in den besten Jahren. Wir hatten einige Zimmer zu kontrollieren und ‘nachzureinigen’. Währendessen kamen wir ins Gespräch. Mit betrübter Miene, sagte er mir, dies sei sein letzter Aufenthalt bei Yoga Vidya und ich fragte ihn ob etwas passiert sei, was ihm nicht gefallen hätte. Er sagte, dass ihm die Aufenthalte eigentlich gut täten, er würde hier immer auftanken und würde seinen Alltag besser geregelt kriegen. Aber zurück zu Hause würden sich dann nach und nach die alten, ungesunden Gepflogenheiten einstellen. Was ihm Probleme machte, war sein schlechtes Gewissen, wegen seinem Glauben, er würde sich deshalb auch wenn er hier ist mehr und mehr zurückziehen. Er ist gläubiger Katholik und da gibt es nur einen Gott. Da hab ich gelacht und im zugestimmt es gibt nur einen Gott. Ich erklärte ihm, dass ich selbst katholisch getauft, aber aus der Kirche ausgetreten bin. Was für die katholische Kirche keinen Unterschied macht, weil man nicht aus eigenen Stücken wirklich austreten kann, man kann nur ausgetreten werden. All die Götterbilder, all die Vorstellungen und Namen sind Facetten des einen, das wir Brahman nennen. Es hängt nur von der Perspektive und dem Focus ab, ob du dich mit Gott, Elohim, Allah, der Quelle verbunden und bestätigt fühlst. Dieses ist aber nicht nur von deiner ‘Kirche’ sondern auch von deiner Prägung zu deinen Eltern abhängig. Als ich das sagte, stutzte der Mann: er stolperte fast über seine Worte – sein Verhältnis zu Gott sei ja dasselbe, wie sein Verhältnis zu seinem Vater gewesen war. Immer Angst etwas falsch zu machen, immer Angst abgewiesen zu werden. Als ich ihn das letzte Mal hier aus der Ferne sah, sah er ganz entspannt und fidel aus. Es geht im Vedanta nicht darum, Menschen zu einem anderen Glauben zu bringen. Wenn sie durch das was wir hier praktizieren näher zu (ihrem) Gott kommen, ist das schon eine feine Sache. Wie auch immer der dann gerade heißt. Asato ma sat gamaya. Om Shanti!

        • Gunter Schild

          Ja, da reden wir dann offenbar krass aneinander vorbei. Wie gesagt sind andere Glazbebsrichtungen auch offen für anderen Glauben. So dürfen z. B. Vipassanameditationskurs im Stil von Goenka mit genau der von dir vorgebrachteb Begründung von Mitgliedern aller Glaubensricgtubgeb besucht werden und man zeigt sich gegenüber allem offen. Man inkorperuert aber nicht bspw. Yoga asanas in den Alltag oder das System, sondern bleibt bei der aus Sicht dieser Tradition urreinen Lehre der Sattipattana Sutta, während es trotz Bezug auf Sivananda neben Yoga auch Naturspiritualität uvm. gibt, was ihr unter dem Label Yoga Vidya nach außen als Yoga Vidya vermarktet.

          Ich hoffe, dass du nun verstehst.

        • Reden wir aneinander vorbei? Mein spiritueller Weg ist bislang ziemlich abwechslungsreich. Werde ich bald Erleuchtung erlangen? Keine Ahnung. Hab ich Karma abgebaut? Sicher. Und das durch die Hilfe vieler unterschiedlicher Traditionen, aber auch durch grauslige Erfahrungen. Reine Lehren schränken ein, unreine verwirren. Wer Recht hat? Das erleuchtete Wesen. Und das geht durch verschiedene Inkarnationen, in verschiedenen Heimaten, mit verschiedenen Göttern, mit verschiedenen sich wandelnden Traditionen. Meine Perspektive und mein Focus unterscheiden sich von deinem. Mit meiner Perspektive und meinem Focus bin ich momentan gut bei Yoga Vidya aufgehoben. Für dich ist hier momentan wohl nicht der richtige Ort. Ich verstehe was du meinst. Der Buddhismus kam von Indien nach China, dort hieß er Chan und veränderte sich, passte sich an. Der Chan Buddhismus breitete sich aus z.B. nach Japan, in wieder veränderter Form war es hier nun Zen. Es ist wie stille Post. Übertragungen reißen ab, mit Flickwerk geht es weiter. Was hieraus entsteht? Machen wir alles kaputt? Wird ein wichtiger neuer Same gesetzt? Ich weiß es nicht. Aham brahmāsmi.

  7. Gunter Schild

    Auch ich musste verschiedentlich die Erfahrung machen dürfeb, dass YV nicht kritikoffen ist. Letztlich führte meine Kritik an YV, die sich auf arbeitsrechtliche Themen bezog und während meines 3monatigen Mithelferzeitraums von mir geäußert wurde, zum bis heute nicht begründeten Rausschmiss durch YV.

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass in YV ein sehr starker, sogar übertriebener Protektionismus vorherrscht und Meinungen, die Kritik beinhalten, mit eventuell Mobbing oder sogar Rausschmiss geahndet werden.

    Meine Erfahrungen vor Ort sind überdies auch derart, dass es sich sehr wohl eindeutig um ein kapitalistische handelnde spirituelles Unternehmen mit Hierarchien und Fremdbestimmung handelt. Dass auch das Arbeitsrecht gelten muss, ist für mich logisch.

    Eine sehr einfache Lösung besteht darin, sich an das gesamte Arbeitsrecht zu halten. Das heißt z.B. auch, dass auch Mithelfer Urlaubsanpruch haben, nicht “rausgeschmissen” werden, wenn sie krank werden, sozial versichert werden und einen Mindestlohn erhalten. Die dadurch entstandenen Mehrkosten kann man dann ja wiederum einfach in Rechnung stellen und somit hat man sich sowohl an das Arbeitsrecht gehalten, als auch die Finanzen abgesichert.

    • Hallo Gunther, es tut mir leid das dies deine Erfahrung bei Yoga Vidya war. Eine Gemeinschaft braucht den Zusammenhalt, aber auch Regeln. Leider ist selten alles in Balance. Menschen! Yoga Vidya wird an dieser Erfahrung wachsen, sowie du an deiner Erfahrung mit Yoga Vidya gewachsen bist. Om Shanti!

      • Gunter Schild

        Hallo Hu,

        ich werde ohne h geschrieben. Kein Problem.

        Schade, dass du nicht auf meinen Lösungsvorschlag für unser aktuelles Problem (wegen des Urteils) eingehst.

        An meiner eigenen Geschichte warst du mMn nicht beteiligt. Insofern brauch dir das nicht leid tun. Trotzdem hier mein Vorschlag in dieser Sache: Es könnte sehr hilfreich sein, wenn ihr in YV aufhört, Feindbilder aufzubauen. Weder ich war oder bin in der betreffenden Sache gegen euch oder euer Feund, noch sind die beiden Klägerinnen eure Feinde. Wenn wir wirklich alle eins sind, als Brahman, warum agiert ihr dann nicht so? Warum brandmarkt ihr z. B. in der Öffentlichkeit die Klägerinnen? Brandmarkt ihr damit nicht eigentlich euch selbst? Ich habe das Gefühl, dass euer Verständnis von Brahman da aufhört, wo ihr euer eigenes System, das ja auch nur Teil von Brahman sein dürfte, in Gefahr seht.

        Und nehmen wir mal ab, es wäre eine Umstrukturierung in YV nötig, könnte man das nicht dankend als shivaesken Prozess ansehen, auf den Brahma folgt und etwas neues erschafft. Vielleicht will Vishnu gerade nicht mehr erhalten und Shiva ist dran. Eure Lehre muss doch auch für euch selbst gelten dürfen.

        • Hallo Gunter,
          sorry, ich habe auch einen Burgunderkönig in der Familie, nur eben mit ‘h’. Die Urteilsverkündung ist ja noch recht frisch… Die Emotionen sprudeln noch hoch, allerhand wird getriggert. Das muss sich jetzt erst mal beruhigen, abkühlen. Erst dann fängt der Auseinandersetzungsprozeß wirklich an, auf allen Ebenen. Yoga Vidya ist in erster Linie ein Verein. Dieser setzt sich zusammen aus Menschen. Das wollte ich mit meiner ersten Antwort ausdrücken. Jeder geht durch das Urteil erstmal durch seine eigenen Emotionen – ob mit Freundbild oder Feindbild. Mit Abstand sieht man dann erst was, warum, wie geschah und in welcher Form der Prozess Wachstum für den Seelenprozess gebracht hat. Genau wie du sagst, alles ist Brahman! Om Shanti!

        • Kathrin Perron

          Hallo Günter, ich komme seit Jahren regelmäßig zu Yoga vidya und fände es sehr schade und finde es klasse, dass ich so die Gelegenheit habe kostenfrei meine Zeit dort verbringen. Auf eine Bewerbung dieses Angebots nach Kriterien des Arbeitsmarktes verzichte ich gerne. An anderen Orten der Welt muss man für “volunteering” teuer bezahlen. Bei yogavidya kann ich ein Kind kostenlos mitbringen und das darf sogar kostenfrei mit ins Kinderseminar. Seit diesem Jahr muss man zwar 15 Euro fürs Doppelzimmer draufzahlen… Und trotzdem: für mich als Alleinerziehende ist das so eine tolle Sache. Meine Befürchtung ist, dass diese juristischen Scherereien dazu führen werden, dass Yoga vidya weniger inklusiv wird und dass es deutlich schwieriger werden wird dort als Mithelfer*in einzuchecken und die Angebote in der Folge deutlich teurer werden. Was wünschst du dir?

      • Gunter Schild

        Also,

        ich würde für mich gerne wie folgt mit dem Ganzen abschließen:

        1. Ihr zieht noch vors Bundesverfassungsgericht. Damit ist wieder alles offen.

        2. Ich kann beide möglichen Entscheidungen nachvollziehen. Es ist nachvollziehbar, dass das Arbeitsrecht gelten muss, wenn man die unternehmerischen Aspekte von YV beachtet. Es ist auch das Gegenteil nachvollziehbar, falls YV tatsächlich als Weltanschauungs- und Religionsgemeinschaft gelten darf.

        3. Für mich ist YV beides: ein Unternehmen und ein Ashram. Anscheinend geht es jetzt nur darum, was davon mehr auf YV zutrifft und was weniger, ob die Waage in Richtung kapitalistisches Unternehmen oder Weltanschauungs- und Religionsgemeinschaft ausschlägt.

        Hari Om Tat Tsat

  8. Bhavani

    Als ich Idee für die Gestaltung in die Zukunft gebe ich mal das “freiwillige soziale Jahr” und “Praktikum” in den Raum.

    Wird denn für die Zukunft eine Anerkennung als Glaubensgemeinschaft angestrebt? Kann das von einem anderen bzw höheren Gericht entschieden werden? War das BAG die richtige Stelle für diesen Entscheid?

    • Gute Ideen. Praktika kann man übrigens bereits bei Yoga Vidya machen. Und obwohl wir nicht als solche anerkannt sind, habe ich hier bereits dargelegt, dass ein Jahr als Sevaka ja quasi ein spiritueller Freiwilligendienst ist.

      Wir setzen uns darüber hinaus natürlich weiterhin für die Anerkennung als Glaubensgemeinschaft ein. Der nächste Schritt ist die Beschwerde beim Bunderverfassungsgericht!

      • Dagmar Krenz

        Liebe Lisa,
        ich bin zwar keine Juristin, aber beim Lesen des Blogs und der Kommentare verstehe ich, dass es momentan darauf ankommt, den Wert Yoga Vidyas als spirituelle Gemeinschaft gegenüber dem Bundesverfassungsgericht zu beweisen. Wäre es da nicht gut, so viele “Zeugenaussagen” wie möglich zu haben von uns, die belegen, wie viel Yoga Vidya in unserem Leben verändert und bewirkt? Vielleicht können wir einen Aufruf starten, damit möglichst viele
        Yogis und Yoginis sich dazu äußern? Om Shanti, Dagmar

        • Hallo liebe Dagmar. Ich denke, wenn sich die Community uns supportet, kann das ein starkes Zeichen nach Außen sein. Ich werde die Idee in die Runde geben und überlegen, wie man das ganze aufziehen kann.

  9. ein Yogini

    Liebes Team von Yoga Vidya,

    es ist mir unbegreiflich, was in den beiden Frauen vor geht. Worüber haben sie sich so geärgert, dass sie diesen Weg gegangen sind?
    Aber könntet ihr nicht vielleicht alles, was in den Jahren bei euch an Kosten entstanden sind (wie z.B. Lebensmittel, Unterkunft, Strom- und Wasserkosten, Fortbildungen, Ausbildungen, etc.) zusammenrechnen und dann gegen die aktuell geforderte Summe abgleichen? Mir ist klar, dass das eigentlich gegen die yogischen Regeln ist, aber ihr könnt das auch nicht einfach mit euch machen lassen.

    Mich würde jedoch interessieren, warum diese Schritte von den ehemaligen Sevakas eingeleitet wurden. Dazu habe ich bisher noch nichts gefunden.

    • Über die Motivation können wir letztlich nur mutmaßen. Keine Sorge, wir stecken nicht den Kopf in den Sand, sondern fechten alles weitere über den Rechtsweg aus 🙂

  10. Babette

    Liebe Yogis macht es Sinn das Urteil anzufechten? Ich war vor vielen Jahren im Ashram – es ist mein freier Wille und keine Arbeit in dem Sinne – wie in einer WG habe ich meinen Platz und arbeite für mein und das Wohlbefinden der Anderen. Ich habe das als meine Freiheit gesehen- dort zu leben. Schade wenn man das anders sieht- Geld und Neid und Unzufriedenheit – schade das die zwei das so erleben – schade das nun die Gemeinschaft noch mehr kapitalistisches Unternehmen werden muss – schade

    • Für uns macht es absolut Sinn weiter dafür einzustehen, dass wir eine spirituell-religiöse Weltanschauungsgemeinschaft sind. Davon werden wir nicht abrücken!

      • Ja, das würde ich auch so sehen, ich war 4 Wochen als Mithelferin in einem Karma Yoga Aufenthalt und habe Yoga Vidya und das Leben im Ashram kennengelernt

  11. Sylvia

    Wenn die Klägerinnen einen Mindestlohn erhalten, scheint es mir im Gegenzug nur angemessen, wenn sie rückwirkend die erhaltene Unterkunft, Verpflegung und die Weiterbildungskosten finanziell abgelten.
    Viel Glück, Yoga Vidya!

  12. Cornelia L.

    Wurden denn für die Sevakas die Sozialleistungen in Höhe des Mindestlohns entrichtet? Denn wenn das nicht der Fall ist, muss der Staat für die fehlenden Leistungen aufkommen, sprich also die Steuergemeinschaft. Das lässt sich der Staat nicht gefallen und fordert wohl die Entrichtung der Sozialleistungen nach langen Jahren noch ein. Die Sevakas selber haben im deutschen Sozialstaat Anspruch auf eine angemessene Altersversorgung.
    Oder ist das gar nicht der Grund, hat Yoga Vidya die Sozialleistungen in Mindestlohn-Höhe entrichtet?

  13. Kaum zu glauben aber wahr, es gibt sie immer und überall. Menschen die alles zu ihrem eigenen Vorteil erzwingen möchten.
    Persönlich habe ich einige Menschen aus der Yoga Vidya Community kennenlernen dürfen, die mir voller Freude und Dankbarkeit erzählt haben wie sehr sich ihr Leben durch Yoga Vidya verändert und bereichert hat und das sie heute mit Sicherheit nicht da wären wo sie sich gerade befinden.
    Selbständig mit eigenem Yogastudio, insgesamt physisch und psychisch gestärkt um sich den Herausforderungen unserer Gesellschaft zu stellen.
    Habe selbst oft hin und her überlegt als Seva zu arbeiten und zu leben, konnte mich aber auf Grund der Bedingungen nicht dafür entscheiden und das ist für mich der wichtigste Punkt. Eine Entscheidung zu treffen mit der ich zufrieden bin und die mich erfüllt.
    Die Gefahr das bei Zahlung von Mindestlohn das gesamte durchdachte Konzept von Yoga Vidya aufs Spiel gesetzt wird finde ich sehr bedauerlich.
    Ich bin mir sicher, dass sich viele Menschen einen Yoga Urlaub, ein Yogawochenende oder einen sonstigen Aufenthalt ohne Yoga Vidya überhaupt nicht mehr leisten können.
    Ich wünsche Yoga Vidya die besten Rechtsberater und Sevakas die sich ganz bewusst für diesen Weg und die dazugehörigen Bedingungen entscheiden konnten und können.
    Om Shanti-Om Frieden

    • Wir tun unser Bestes, um unser aller spirituelles Zuhause zu schützen. Om shanti 🙂

  14. Gabriele

    Lieber Sukadev, liebes Team,

    Mir fehlen die Worte. Was sind die wirklichen Gründe dieser beiden Frauen, Yoga Vidya zerstören zu wollen? Geldgier? Unbegreiflich sowas. Buddha sagt: Die drei unheilvollen Wurzeln des Menschen sind Gier, Hass und Verblendung. Leider!! Ich hoffe, dass sich für euch alles noch zum Guten wendet. Yoga Vidya ist mein spiritueller Kraftort und darf nicht verschwinden. Gerade in diesen schwierigen Zeiten.
    OM Shanti

    • Gut dich an unserer Seite zu wissen 🙂 Wir bleiben optimistisch und machen weiter!

  15. Hans Peter Schmöckel

    Ich bin der Meinung, wenn die beiden meinen, dass Yoga Vidya keine Spirituelle Gemeinschaft ist, der Rest des Sevaka Vertrages auch für ungültig erklärt werden müsste. Mit anderen Worten, jeder Tag des Aufenthaltes muss bezahlt werden, genau wie das gute Essen. Jede aus und weiterbildung hat ihren Preis. Ich schätze, wenn man das zusammen rechnet, dürften die beiden noch etwas Geld an Yoga Vidya zahlen, auch wenn man den Mindestlohn abzieht.

  16. Anne Ulbrich

    Namaste, ich bin keine Anwältin oder ähnliches..ich habe mir ein paar Gedanken gemacht…
    Kost und Unterkunft waren bisher frei , was wäre wenn man diese in Zukunft in Rechnung stellen würde? Auch den beiden ehemaligen Sevakas 🙏
    Dann würde sicherlich weniger oder genau so viel vom Mindestlohn bleiben wie jetzt auch.
    Auf jeden Fall dran bleiben und dann ggf. die Gemeinschaft überdenken…Veränderungen geschehen auf allen Ebenen 🌸 Sat Nam

    • Danke für deine Vorschläge, wir sammeln gerade selbst mit Feuereifer neue Ideen, wie es vorab weitergeht!

  17. Danke, dass ihr hier darüber berichtet. Das Thema ist in jedem Fall spannend.

    Ich persönlich finde das Argument mit der “weisungsgebundenen, fremdbestimmten Arbeit” mit vereinbarten 42h nicht ganz unbegründet. Der Seminarhausbetrieb fordert professionellen Arbeitseinsatz wie jedes andere Unternehmen auch, unabhängig davon, ob man diesen als spirituellen Dienst auslegt oder nicht.

    Der Vergleich mit einem christlichen Kloster hinkt vielleicht auch etwas, da die meisten Sevaka doch eher kurze Zeit im Ashram leben und die Motivation, Sevaka zu werden, vielfältiger sein kann.

    Für mich ist es Dienst, wenn ich täglich meiner Freude, Begeisterung und Intuition folgen darf ohne von äußeren Erwartungen oder straffen Strukturen daran gehindert zu werden. Ich sehe da auch keinen Widerspruch zu einer fairen Entlohnung.

    Wünsche euch, dass ihr hier eine tolle Lösung im Sinne aller Beteiligten findet.

  18. Yogasiddhi

    Liebes Yoga Vidya Team, es ist für mich unverständlich wie man diese Klage führen kann, als ehemalige-er Sevaka. In einem Ashram zu leben hat einen spirituellen Grund, ist sicher nicht immer einfach, aber es ist der freie Wille und das Wissen um die Bedingungen.
    Ich bin so dankbar das es diese Ashrams gibt, in denen ich Kraft, Energie tanken und schon viele schöne Begegnugen hatte. Om Shanti🙏

    • Danke, wir sind auch verwirrt und traurig, und setzen jetzt alles daran, diese wunderbaren Ashrams zu erhalten!

  19. Daniela Beyerlein-luy

    Hallo ihr Lieben,
    Das ist so unglaublich hart, wie sich Menschen verhalten können….. bin mit meinen Gedanken bei der Yoga Vidya Family und schicke euch Licht und Frieden. Mir tut der Sukratev auch echt leid, aber sein Vertrauen hilft bestimmt.
    Namaste von Herzen Daniela

    • Danke dir, Lichtenergie ist immer eine gute Idee! Auch Sukadev ist weiterhin mit Vertrauen, Herz und Engagement weiter bei der Sache 🙂

  20. Facettenauge

    Ich hoffe, dass Yoga vidya vor dem Bundesverfassungsgericht Recht erhält. Niemand wird Sevaka um Arbeitslohn zu erzielen, seinen Lebensunterhalt zu sichern. Man wird Sevaka, weil man auch mit Unterstützung von Yoga spirituell leben will in einer spirituellen Gemeinschaft. Oder war dies im Falle der Klägerin anders?Hat diese sich um eine ausgeschriebene Stelle beworben um dort arbeitslohn zu erzielen?Leider ist es vor dem Bundesarbeitsgericht nicht gelungen, dies zu vermitteln. Das BAG hat anscheinend nur verstanden, dass es halt um die Ausbreitung von Yoga geht. Art 4 GG schützt nicht nur die althergebrachten Religions und Weltanschauungsgemeinschaften.

    • Wir hoffen auch, das es klappt und legen unsere ganze Kraft und Engagement dort hinein!

  21. Lakyrsta

    Ich bin tief enttäuscht und es macht mich unfassbar traurig. Eine sehr dunkle Zeit, aber wir wissen es wird wieder hell .
    Erst hat die C Politik polarisiert und gespaltet, jetzt das.
    Ich finde es erschreckend und traurig zugleich, das die zwei Damen recht bekamen, sie wussten ja was sie erwartet.
    Wunderbare YogaStunden Ausbildungen die für sie kostenlos waren, biologische Vollwertkost wunderbar zubereitet und ein Dach über dem Kopf…. ein Ashram halt….
    Ich hoffe es bleibt bei den zweien, und bezweifle das sie mit ihren paar Euro’s glücklich werden
    sie haben sich wohl wie so viele verirrt in diesen merkwürdigen Zeiten

    Auch das geht vorbei und es wird vieleicht besser als vorher
    Denkt auch nochmal nach wie sich all die Menschen gefühlt habe die auch ausgestoßen wurden vor einem Jahr.
    Yoga Vidya hat mein Leben geformt und dafür werde ich immer dankbar sein,

    Om namah shivaja
    Und god bless

    …Kirsten aus Irland

  22. Sabine Ehmanns Kramp

    Es ist unglaublich. Ich liebe und lebe Yoga Vidya für das was es ist Eine religiöse Gemeinschaft, die jedem einzelnen die Freiheit gibt einzelne philosophische Facetten auszuleben und sich auszuprobieren.
    Ein wunderbarer Ort ,den ich im Herzen trage wenn ich in meinen Alltag zurückkehre.
    Om shanti
    Sabine/Saraswati

    • Danke Sabine,

      und solange wir dazu in der Lage sind, tun wir alles um diese lebendige Gemeinschaft zu erhalten!

  23. Andreas Luder

    Religiöser gehts fast gar nicht

    Man sollte das Gericht dazu verpflichten das selbst als Seva zu andienen ich glaube nach kurzer Zeit hätten sie es verstanden

    Ich versteh Echt Nüsse die 2 Frauen dazu gebracht hat so zu handeln
    Die haben noch kein Wort verstanden was Yoga heißt

    Macht Bitte weiter so

    • Danke Andreas,

      wir sind auch traurig und irritiert über das Urteil! Wir bleiben natürlich weiterhin stark und versuchen Klarheit über den Rechtsweg zu erreichen!

  24. Möchte ich nicht nennen

    Annehmen was ist….ist dies nicht eine der yogischen Tugenden. Jeder hat das recht, in einem Rechtsstaat Dinge überprüfen zu lassen.

  25. Das klingt ja beängstigend! Könntet Ihr nicht ein paar Links für völlig unkundige hinzufügen, worum es da eigentlich genau geht? Oder ein Aktenzeichen?

    Ich wünsche Euch von tiefstem Herzen das Beste und das sich hier Wege finden lassen.

    • Lieber Jörg,
      es bedeutet konkret, dass diese zwei ehemaligen Sevakas rückwirkend Nachzahlungen gemäß des Mindestlohnes bekommen. Außerdem bedeutet es, dass die Sozialversicherung dieses Urteil als Basis nehmen könnte, den Mindestlohn als Grundlage der Rentenversicherungsbeiträge für Sevakas zu beziehen und das nicht ab sofort sondern rückwirkend. Möglicherweise erwarten uns sehr hohe Nachzahlungen, deren finanzielle Folgen noch nicht absehbar sind.

  26. Ananta Heussler

    Eine fortschrittliche Religion sollte tolerant und vielfältig sein. Intoleranz ist rückschrittlich und kann auch zu Religionskriegen führen. Toleranz führt zu Weltfrieden und innerem Frieden. Östliche Religionen sind eher vielfältig und tolerant. Das wird im Westen teilweise nicht verstanden, obwohl es im Westen auch eine gewissen Vielfalt gibt. Wieviele christliche Strömungen gibt es? Doch sehr viele. Also warum nicht im Hinduismus-Yoga-Vedanta ? Einheit in Verschiedenheit. Schon Ramakrishna sagte: Namen gibt es viele aber Gott ist eins, Wege gibt es viele aber das Ziel ist eins.

  27. Ich schlage vor, dass ihr einfach künftig den gerechten Mindestlohn bezahlt und entsprechend eure Kalkulationen anpasst. Das wird dann wohl eine Verkleinerung des Betriebes mitbringen, aber womöglich auch viele der bestehenden Probleme lösen. Die Art wie ihr die sozialen Standards des deutschen Arbeitsrechtes umgangen seid, ist jedenfalls nicht OK, nun auch juristisch bestätigt. Wird eigentlich Herr Brez dafür intern auch kritisiert? Soweit berichtet wird, war es ja seine Idee die Leute in Armut zu halten. Statt die Klägerinnen schuldig zu machen, überlegt mal wer wohl getrickst hat um “Sevaks” in die Armutsfalle zu locken. Wenn ihr dann die Preise anpasst, wird das sicher auch die Qualität verbessern. Und insgesamt dem Yogamarkt im Lande guttun, denn ihr unterbietet alle und macht dadurch vieles Kaputt.

    • Lieber Werner,

      ich sehe das wirklich komplett anders. Und das obwohl ich Alt-Stipendiatin der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung sowie Sozialarbeiterin bin.
      Yoga Vidya bietet so vielen Menschen mit unterschiedlichen finanziellen Möglichkeiten einen Raum sich weiterzubilden, spirituell zu wachsen und darüberhinaus auch vielen Menschen die Möglichkeit, in einer spirituellen Gemeinschaft zu leben.
      Bei der Aufnahme als Sevaka weiß man, worauf man sich einlässt. Abgesehen davon zahlt man keine Miete und kein Essen, was man ja beides gestellt bekommt (verwunderlich dass das vom Gericht nicht berücksichtigt wird).

      Dass sich jemand also auf klar definierte Bedingungen einlässt -das 8! Jahre durchzieht, um dann festzustellen, dass es nicht ok ist… das finde ich schon sehr erstaunlich und nicht fair.

      Ich finde, die Klägerinnen hätten den Ashram zu einem Zeitpunkt verlassen können, wo das Leben dort nicht mehr stimmig für sie war, um eben frei das Leben nach eigenen Bedürfnissen zu gestalten.

      Ich drücke unserer großen tollen vielfältigen Gemeinschaft die Daumen und hoffe, dass wir alle mit Yoga Vidya durch diese erneut herausfordernde Zeit gehen und weiterhin diesen wundervollen Ort halten und gestalten können.

      Om Shanti und beste Grüße
      Nina

    • Du bringst die Zusammenhänge sehr gut auf den Punkt, Werner.
      Kritik gegen Yoga Vidya ist jedoch wie ein Blatt im Herbstwind: Es wird viel Gegenwind ertragen müssen.
      Kritikoffen und dazu in der Lage mit berechtigter Kritik konstruktiv umzugehen ist YV nach meinen Erfahrungen nicht.
      Kritik an YV macht somit vermutlich i.d.R. keinen Sinn. Deshalb ist es richtig, dass Yoga Vidya nun auf dem Rechtsweg in die Schranken gewiesen wurde.
      Es ist nicht zu übersehen und auch nicht wegzuargumentieren oder wegzumeditieren dass Yoga Vidya im Sinne einer “Unternehmung” ein am Markt extrem agressiv auftretendes Gebilde ist.
      Schon vor 20 Jahren gab es bei YV die “ganz normalen” zwischenmenschlichen Auseinandersetzungen und die wurden stellenweise beobachtbar autoritär und von Oben herab mit viel Statusgeplänkel unterdrückt (wie in einem ganz normalen Großunternehmen).
      Nun ist aufgrund einer in meinen Augen fahrlässigen und sehr egozentrischen und egoistischen Vorgehensweise und Grundhaltung Yoga Vidyas für viele Beteiligte eine große Problematik entstanden, weil sie nun tatsächlich vor großen sozialen Problemen stehen dürften.
      Ist eine Unternehmung schließlich nicht tragfähig, sind diese Gründe an der Basis einer Unternehmung (und in deren Durchwinken) zu suchen und nicht in der Schuld zweier die Aufbegehrten.
      Schönreden durch geschulte Mitarbeiter und quasi “Pressesprecher” bringt da auch nichts.
      Aufgabe einer durchdachten Unternehmung ist, Mitarbeiter so abzusichern, dass sie im Rahmen der Gesetze des Landes in dem sie Leben tragfähig sind.
      Hier wurde bei Yoga Vidya offensichtlich einiges versäumt und nun sucht man die Schuld bei anderen wobei das Ganze hier beinahe schon wie eine “Hexenjagd” inszeniert auf mich wirkt (und manche hier lassen sich dafür instrumentalisieren).
      Wenn ehemalige Mitarbeiter von Yoga Vidya nun öffentlich “gebrandmarkt” werden weil sie den Mut hatten gegen Missstände anzugehen – obwohl die Rechtssprechung auf ihrer Seite steht, ist das in meinen Augen Unterdrückung andersartiger Meinungen und verschleierndes Schönreden.
      Außerdem: Was hat die Mitarbeiterinnen schließlich dazu bewegt, diese Schritte zu gehen, wenn bei Yoga Vidya alles “ach so toll” ist?
      Ich habe darauf meine eigene Antwort: Bei Yoga Vidya ist (und war) nicht alles so wie es erscheint oder immer wieder dargestellt wird (und wurde) und die Schuld ist nicht immer automatisch bei denen zu suchen, die Yoga Vidya kritisieren (im Gegenteil).
      Bloß weil es eine Weile gedauert hat dass die Mitarbeiterinnen aufbegehrten heißt das nicht, dass die Grundlage für ihr Aufbegehren vom Grundsatze her falsch war.
      Hier wird es nur wieder einmal so dargestellt, dass Yoga Vidya unfehlbar ist, alles richtig macht, sich selbst einen großen Wert beimisst und alles was gegen Yoga Vidya ist, im yogischen Sinne “vernichten” will (negative Energien eliminieren durch positives Shakti).
      Liebe Leute! Werdet doch endlich erwachsen und nehmt die an Euch gestellten Bedingungen als Herausforderung an, es endlich besser zu machen!
      Was ich hier erlebe ist in meinen Augen spirituelle Überheblichkeit und jammern auf hohem Niveau.

      Ihr solltet Euch schämen.

      Wenn mancher Obdachloser oder ein in seiner Wohnung frierender Rentner oder mancher Alleinerziehender in Deutschland sich besser in sein Schicksal ergibt als offensichtlich mancher bei Yoga Vidya, dann muss man sich fragen, was es mit den ach so hohen Idealen auf sich hat, die durch Yoga Vidya massentauglich in die Lande gestreut werden.

      Was Yoga Vidya hier und Anderortern von sich gibt, hat im Gesamtauftritt für mich rein gar nichts mit Yoga und yogischen Idealen zu tun, aber Yoga Vidya beansprucht für sich seit ich YV kenne, einen “Sonderstatus”.

      • Yoga Vidya Infos

        Bei uns gibt es, genau wie überall, wo Menschen zusammenkommen, Emotionen, Konflikte und auch mal Streitigkeiten. Ich lebe bereits seit 3 Jahren im Ashram und habe sowohl durch meine Mitbewohner als auch durch meine Teamleitung und Bereichsleitung große Unterstützung bei verschiedenen Unstimmigkeiten, hochkochenden Gefühlen und Problemen erhalten. Ich durfte mit meiner manchmal konträren Meinung da sein, fühlte mich damit gesehen und gehört. Vorschläge von Sevakas finden und fanden auch in der Vergangenheit aus meiner Erfahrung immer dann Gehör, wenn jemand leidenschaftlich für sein Projekt brannte und nicht die Flinte ins Korn geworfen hat, wenn nicht alle sofort applaudiert haben. Wir sind eine großen Gemeinschaft und da gibt es immer viele Meinungen, die teils auch konträr ausgetragen werden. Bei allen zentralen Anliegen, die alle angehen, entscheidet die Sevakaversammlung (also die gesamte Gemeinschaft).

        Der Yoga Vidya e.V. ist ein gemeinnütziger Verein (kein Unternehmen), mit dem Ziel Yoga zu verbreiten. All unsere Aktivitäten fließen in dieses Ziel. Yoga Vidyas Einnahmen werden direkt reinvestiert, fließen also zurück in den Verein, damit wir im Sinne des Allgemeinwohls weiterhin Yoga verbreiten können. Wir lehren Yoga, Meditation, Ayurveda und andere Praktiken für Gesundheit, Heilung und persönliche Entwicklung und bieten dafür Yoga-Kurse, Ayurveda-Seminare und andere Workshops an, die mit dem hinduistischen Yoga-Vedanta-Glauben vereinbar sind und den Menschen zu seiner Entwicklung dienen sollen. Unsere Tätigkeit sehen wir als Dienst, den wir mit einem religiösen Verständnis ausführen.

        Wir verstehen die Yoga-Vedanta-Tradition als unsere religiöse Überzeugung und Weltanschauung. Sie schließt andere Traditionen und Wege nicht aus. Stattdessen erkennt sie an, dass es eine einzige göttliche Wirklichkeit gibt und dass es viele Wege zu ihr gibt. Die Yoga-Vedanta-Tradition ist sehr offen und pluralistisch und erhebt keinen Anspruch auf Exklusivität. Daher ist es möglich, Yoga-Vedantist zu sein und gleichzeitig Buddhist, Christ, Muslim, Sufi oder Anhänger anderer Religionen. Yoga-Vedanta respektiert die unterschiedlichen Auffassungen der anderen Religionen in dieser Frage. Wir sind damit im Hinduismus verwurzelt, fühlen uns aber einer humanistisch-spirituellen Weltanschauung verpflichtet, die auf dem Respekt vor allen Menschen beruht, unabhängig von ihrer religiösen, kulturellen, ethnischen oder sexuellen Orientierung. Wir bekennen uns zu den Grundsätzen des Grundgesetzes und der freiheitlichen demokratischen Grundordnung.

    • Ich glaube, hier liegt ein Missverständnis vor. Die Idee von Yoga Vidya ist, Yoga zu verbreiten, nicht einen Wirtschaftsbetrieb zu führen. Träger ist ein GEMEINNÜTZIGER Verein – das heisst OHNE Gewinnerzielungsabsicht.

      Ihre Aussage, eine Preissteigerung bei Yoga Vidya würde dem YogaMARKT guttun, ist entlarvend. Wer Yoga als Markt begreift, hat mit Yoga soviel zu tun wie ein Verkäufer von Ablassbriefen mit Jesus Christus.

      Ich bin dankbar, dass Yoga Vidya mir ermöglicht hat, für geringes Geld den Yoga in seiner ganzen Bandbreite kennenzulernen. In eins dieser hippen Großstadt-Studios, wo den Lehrern selbst das OM zu Beginn schon zu perinlich ist, da hätten mich keine zehn Pferde hineingekriegt. Yoga Vidya ist eben kein Fitnesstudio-Ersatz für gestresste Selbstoptimierer, die zwischen Starbucks und Sushi noch schnell ein paar Turnübungen einschieben wollen. Es ist ein ASHRAM – ein Ort des spirituellen Wachstums – wo man den Lehrer trifft (oder mehrere). Ja, hier wird auch geturnt – aber eben nicht für dich selbst. SEVA ist Dienst. Selbstloser Dienst. Klar, dass das ein Arbeitsgericht nicht versteht.

      Und im (wahrscheinlich gut gemeinten) Bestreben, die Rechte der Sevakas zu schützen, droht dieses Gericht nun nebenbei eine der wenigen Inseln des Wissens, der Vernunft, der Heilung zu zerstören, die klarsichtigen Menschen in diesem Meer aus selbstzertörerischer Selbsttäuschung und kapitalistischer Gier noch Hoffnung und Glauben geben. Wahrlich, traurige Zeiten. Kali-Yuga eben – warum nur hatte ich auch etwas anderes erwartet 😀

      Serve, Love, Give – Fremdworte für manche – Einziger Lebensgrund für andere

      LOKAH SAMASTAH SUKHINO BHAVANTU

      P.S.: Yoga Vidya wird einen Weg finden, mit dem Urteil umzugehen. Leider aber ist nicht auszuschließen, dass manchem, dem die finanziellen Mittel fehlen, in Zukunft der Weg zum Yoga (ich wiederhole: NICHT Turnübungen) erschwert wird.

      HARI OM TAT SAT

      • Lieber Andi, vielen Dank. Du hast in deinem Kommentar schön dargestellt, wie die 2 Welten im Gerichtssaal aufeinander treffen. Und auch hier in der Kommentarsektion.
        Mögen alle Wesen Glück und Harmonie erfahren.

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