Yoga Wiki über Muladhara Chakra

Das neue Jahr stolpert die Tür hinein, schon ist der Januar fast vorbei, die erste Yogalehrer-Ausbildung für dieses Jahr ist abgeschlossen und die nächste bereits angelaufen, im Wiki stehen neue Projekte an – spannende Dinge liegen vor uns, aber kommen wir da noch zum Luft holen? Was ist mit den Zielen und Vorsätzen, die wir uns im Neujahrselan gesetzt haben? Haben wir das Wesentliche noch im Blick? Es ist vielleicht Zeit, sich das Wesentliche nochmal genauer anzuschauen, sich auf die eigenen Wurzeln zu besinnen. Verwurzelung, Gleichgewicht, Stabilität – dies sind alles Themen des Wurzel- oder Muladhara Chakras.

Die Chakrenlehre nennt für gewöhnlich sieben Hauptchakras, welche von unten nach oben entlang der Wirbelsäule liegen. Muladhara Chakra ist unser unterstes Energiezentrum und der Ort, an dem die Kundalini zusammengerollt in schlafendem Zustand ruht. Hier entspringen die Nadis Ida, Pingala und Sushumna. Muladhara Chakra ist der Sitz von Brahma Granthi, des Energieknotens, der verhindert, dass die Energie in die Sushumna hineinfließt.

Durch bestimmte Techniken des Kundalini Yoga wird versucht, Brahma Granthi zu lockern und die Kundalini durch die Sushumna entlang der Hauptchakras aufsteigen zu lassen. Jedes Chakra verkörpert dabei ein bestimmtes Bewusstseinsstadium. Je höher wir von Muladhara Chakra aus aufsteigen, desto feinstofflicher wird die Energie und kann uns zu tiefen spirituellen Erfahrungen führen. Auch wenn die Arbeit mit den oberen Chakras vielleicht zunächst spannender anmutet, ist es doch immer wieder gut, uns auf Muladhara Chakra rückzubesinnen, um nicht abzuheben oder den Bezug zu unseren physischen Bedürfnissen zu verlieren. Muladhara Chakra als unsere Energiebasis bestimmt den Zustand des gesamten Fundamentes, auf dem alle anderen Chakras aufliegen.

Muladhara Chakra liegt am unteren Ende der Wirbelsäule zwischen Anus und Genitalien. Ihm ist das Erdelement zugeordnet. Im Ayurveda zählt man es daher zum Kapha Dosha. Muladhara Chakra steuert auf körperlicher Ebene Geruchssinn, Ausscheidungsorgane und Genitalsystem und steht in Zusammenhang mit Knochenaufbau und Immunsystem.

Muladhara ChakraPassend zum Erdelement sind die emotional-seelischen Themen von Muladhara Chakra vor allem Beständigkeit, Ruhe, Ausdauer, Gleichgewicht, Realitätssinn, Prinzipientreue, Sicherheit, Stabilität, Geduld, auch Mut und gesunder Menschenverstand, Gemeinschaftssinn, Loyalität. Es steht dafür, dass wir auf unseren eigenen Beinen stehen und unseren Weg durchs Leben finden. Ist Muladhara Chakra im Ungleichgewicht, haben wir vermutlich mit Ängsten, Nervosität, Unruhe, Intoleranz, Hass, Ungeduld oder Gier zu tun. Vielleicht fühlen wir uns nicht zugehörig, haben Schwierigkeiten im Kontakt mit anderen, sind unentschlossen, müde, orientierungslos oder haben finanzielle Schwierigkeiten. Ungleichgewicht in Muladhara Chakra ist auch häufig der Grund für übertriebenen materiellen Ehrgeiz oder Workaholismus.

Um Muladhara zu harmonisieren, können wir spezielle Asanas üben, zum Beispiel die Vorwärtsbeuge oder den Drehsitz. Wir können Mula Bandha praktizieren, uns in der Meditation auf Muladhara Chakra konzentrieren, das Bija Mantra Lam oder Affirmationen wiederholen wie „Ich bin gut verwurzelt“. Von einem harmonischen Muladhara Chakra als solider Basis ausgehend können wir in diesem Jahr vielleicht spirituell nach oben wachsen und unsere Ziele und Vorsätze verwirklichen. Die Stabilität und Verwurzelung von Muladhara Chakra kann uns dabei nicht nur durch die Zeit eisglatter Wege und Straßen helfen, sondern auch dabei, das Jahr im Gleichgewicht zu beginnen und unsere Basis nicht aus dem Blick zu verlieren. (az)

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