Der Herbst – eine wohlige Betrachtung
Im Herbst kehrt die Natur zurück – Schritt für Schritt – nach innen, zu sich selbst. Der Schauer sommerlicher Energie verwandelt sich in Frische. Mal sanft, mal herb. Doch schwindet nichts von jener tollen Kraft, das Leben zu betören. Hörst du?
Anmutig wechselt Grün ins Gelb, ins Rot, ins Ocker und ins Braun hinein. Käfer krabbeln, Fliegen fliegen, Mäuse huschen… als wollten sie sich vorbereiten auf eine wohlverdiente Ruhezeit. Äpfel fallen. Vögel stimmen sich ein, manche unter ihnen Abschied nehmend, auf eine Zeit der langen, kühlen Nächte.
Im Sonnenschein dieser Tage pocht die Luft wie ein schlagendes Herz, und wenn es anders kommt, dann webt der graue Himmel Regenfäden in den Raum. Dichter Nebel folgt der freundlichen Einladung zum Verweilen auf Hügel und Senke, er umhüllt Berge und setzt sich, ganz ohne Scheu, hinab ins Tal.
Ist das nicht eine Glanzparade, ein Meisterwerk, ein Schauspiel voller Glück und Seligkeit?
Wer weiß, das Ganze ganz zu nehmen, der wird ein Maß an Ungemütlichkeit nicht ächten, sondern dankbar sein, spätestens im Nachhinein, wenn alles Wandelbare sich erneut gewandelt hat.
Geruhsam stimmt das Wechselspiel sich darauf ein, dem Land einen Segen der Schlichtheit anzuvertrauen. Auf bunt folgt Ton in Ton. So kommt eins nach dem anderen. Doch in der Ruhe schläft der Klang und in der Erde wartet bereits die Frucht des Samens auf ihr Kommen.
Wenn der Herbst schwillt, so intensiv indirekt, dann glüht im Gemüt hier und da die Sehnsucht nach wärmeren Tagen. So zeigt sich uns, welch kostbares Vermächtnis wir im Geiste mitzuführen fähig sind. Doch Glück liegt stets im Augenblick.
Erholung, Regulation und Ausgleich stehen an – und ohne dies wäre fürwahr kein Jahr vollkommen.
In mir klingt ein Lied aus Kindertagen, das meine Mutter für mich sang: „Bunt sind schon die Wälder“.
„Bis bald, mein Lieber“, sage ich abends zum Morgen, „Wir sehen uns“. ~dg
Fotos vom Moor Bad Meinberg, dem E1-Fernwanderweg, den Extersteinen, dem lipper Bergland und dem Silberbachtal im Herbst:
Weitere Informationen:
- Yoga Vidya Seminare: ‚Natur und Wandern‘
- Yoga Vidya Bad Meinberg – Hightlights des Lipper Landes
- www.baederweg.de
- www.freibad-badmeinberg.de
- Weitere Blog-Artikel zum Thema #Wanderunge und Ausflüge
- Fahrradtour zum Hermannsdenkmal
Siehe auch:
Blog-Artikel zu den Jahreszeiten:
- Fotoshow: Frühling in Bad Meinberg
- Fotoshow: Wanderung im August
- Fotoshow: Morgenspaziergang im Sommer
- Fotoshow: Herbst – It’s Oh So Quiet
- Fotoshow: Winter in Bad Meinberg
- Fotoshow: Wanderung zum Bellenberg
- Fotoshow: Wanderung Silberbachtal im Sommer
- Atha atah Brahma-jijnasa – Nutze die Zeit!
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Vielen Dank, liebe Nirmala, für die schönen Worte.
Der Herbst hat eben etwas ganz Besonderes. (doch steht er damit nicht allein) 🙂
Liebe Grüße
Om Shanti
Dirk
Danke lieber Dirk für die wunderschönen Bilder und den sehr schön formulierten Text.
Deine „NebelFotos“ erinnern mich an die Zeilen von Christian Morgenstern
Nebel hängt wie Rauch ums Haus,
drängt die Welt nach innen;
ohne Not geht niemand aus;
alles fällt in Sinnen.
Leiser wird die Hand, der Mund,
stiller die Gebärde.
Heimlich, wie auf Meeresgrund,
träumen Mensch und Erde.
Om Shanti
nirmala
Gewaltig endet so das Jahr
Mit goldnem Wein und Frucht der Gärten.
Rund schweigen Wälder wunderbar
Und sind des Einsamen Gefährten.
Da sagt der Landmann: Es ist gut.
Ihr Abendglocken lang und leise
Gebt noch zum Ende frohen Mut.
Ein Vogelzug grüßt auf der Reise.
Es ist der Liebe milde Zeit.
Im Kahn den blauen Fluß hinunter
Wie schön sich Bild an Bildchen reiht –
Das geht in Ruh und Schweigen unter.
Georg Trakl: Verklärter Herbst