Als Herzstück deiner spirituellen Praxis kann dein Mantra dich in unvorhergesehenen Tiefen der Meditation führen. Falls bei der Frage, welches Mantra zu dir passt, noch große Fragezeichen bestehen, gebe ich dir heute wichtige Hinweise zur Auswahl deines Mantras mit an die Hand.
Im Einklang mit dem Geist
Es ist kein Zufall, dass die Mantrameditation der Liebling der Meditationstechniken ist. Viele Menschen fühlen sich wie magisch zu Klängen hingezogen. Klang bewegt, trägt uns, bringt uns zum Lachen, Tanzen oder Weinen: Die unglaublich starke Wirkung von Klang auf unsere Gefühlswelt und Gedanken ist offensichtlich.
Je nach Mantra spürt man mal eine Woge der Gelassenheit, Ruhe, Geborgenseins oder auch Enthusiasmus – folgt man alten Schriften, so liegt das nicht zuletzt an der mystischen Klangstruktur der Mantras. Spricht man sie korrekt aus, aktiviert sich demnach auch die Macht des Mantras.
Nicht zuletzt wirkt die Wiederholung des Mantras, wie eine Rinnsal für den Geist: Seine vorgegebene Spur lenkt die Gedanken gleichbleibend in eine Richtung, anstatt dass sie wild durcheinander fließen. Hand in Hand mit dem gleichmäßigen Gedankenstrom gewinnt man in der Meditation so Klarheit und Fokus.
So findest du heraus, welches Mantra zu dir passt!
Es gibt keinen Masterplan für dein Mantra, aber einige wichtige Anhaltspunkte, welche dir die Auswahl deines Mantras erleichtern.
1. Der Klang zieht dich magisch an
Bei der Frage nach deinem Mantra sollte zuallererst deine dir ureigene Intuition im Vordergrund stehen. Hörst du die Rezitation unterschiedlicher Mantras an, wirst du schnell feststellen, dass es dich immer wieder zu einem bestimmten Mantra zieht.
2. Eine Hilfe für deinen Geist
Mantra Rezitation ist ein mächtiges Werkzeug in der Meditation, denn es sammelt und fokussiert den Geist. Bevor du dich also für dein Mantra entscheidest, solltest du es für dich in der Meditation erprobt haben – fallen dir Rhythmik, Klang und Aussprache leicht oder „stolperst“ du über das Mantra?
3. Das Symbol des Mantras spricht dich an
Die mächtige Urmutter, die auf einem Tiger reitet. Der meditierende Asket auf dem Tigerfell – Mantras sind oft mit ganz bestimmten Bildern, Symbolen sowie Göttern und ihren Geschichten verbunden. „Om aim sarasvatyai namaha“ ist beispielsweise ein Saraswati Mantra.
Was siehst du, wenn du ihr Bild betrachtest: Eine weise Gelehrte, eine geschickte Musikerin, eine lebensfrohe junge Frau? Lasse das Bild ebenso unvoreingenommen auf dich einfließen, wie zuvor den Klang und vertraue deiner Intuition.
4. Das Mantra passt zu deinen Stärken
Ich stand mal vor der Frage, ob ich ein Mantra nach einer Eigenschaft wähle, für die ich auch selber stehe, oder eben einer, die ich verwirklichen möchte – eine richtige Zwickmühle. Für gewöhnlich wird geraten, sich bei seinem Mediationsmantra auf seine Stärken zu besinnen.
Mutige und herzenswarme Menschen fühlen sich mit Durga verbunden, fröhliche Zeitgenossen zieht es eher zu Krishna und besonders verantwortungsvolle und idealistische Persönlichkeiten finden sich in Vishnu wieder. Damit du dein Mantra findest, ist es deswegen sinnvoll, dich mit der Bedeutung und Symbolik hinduistischer Götter vertraut zu machen.
Passt für dich ein Mantra aus der Yoga Vidya Tradition?
Jede Tradition nutzt andere Mantras für Mantra Yoga Praxis, wie Mantrameditation oder auch Japa. Alle Mantras der Yoga Vidya Tradition findest du übrigens im kleinen Yoga Vidya Kirtanheft unter der Nr. 699. Neben wertvollen Hinweisen zur Aussprache werden dort auch die wichtigsten Aspekte der Meditationsmantras erläutert.
Viel Spaß bei der Reise zu deinem Mantra! Fühlst du dich dann irgendwann ganz besonders wohl mit deinem Mantra, kannst du übrigens gerne zu einer Mantraweihe vorbeikommen. Dabei schulen dich erfahrende Meditations- oder Yogalehrer nochmals in der korrekten Aussprache deines Mantras und geben dir hilfreiche Hinweise für deine tägliche Meditationspraxis!
Die sanfte Kraft der Mantras
Sicher hast auch du schon einmal die Erfahrung der tröstlichen Wirkung von Musik gemacht. Ungleich stärker wirkt Musik jedoch in Verbindung mit Jahrtausende alten Mantras, deren geheimnisvolle Klangstrukturen große Kraft entfalten.
Mantra Yoga ist ein unabdingbares Element der Yoga Praxis in den Yoga Vidya Ashrams. Wir lehren Mantra-Singen und Rezitation sowie Seminare, wie beispielsweise Mantra-Retreats, Nada Yoga, Harmonium Lehre oder auch Vinyasa Mantra Flow. Daneben werden regelmäßig Mantra-Konzerte und sogar Mantra Festivals veranstaltet!
Wie kann man das persönliche Mantra finden, wenn man sich zu mehreren Mantras gleichermaßen hingezogen fühlt? Und wie geht man in der Meditation richtig damit um, wenn man zuvor ein Mantra priorisiert hat und der Geist in der Meditation plötzlich ein anderes auswählt und oftmals sogar zu weiteren wechselt?
Das macht es für mich sehr schwierig in die Tiefe der Meditation zu kommen und erst recht zu bleiben. Mein Inneres treibt mich aber immer mehr dazu an, entweder das persönliche Mantra oder endlich den Weg für den angemessenen Umgang damit zu finden. Letzteres ist eine Aufgabe, die mich vor einer Herausforderung stellt, für die ich noch keine Lösung gefunden habe. Zumal ich sehr gerne bei dem einen Mantra bleiben möchte, ohne hin und her gerissen zu sein, die anderen notwendigen Aspekte vernachlässigt zu haben.
Wie kann man das persönliche Mantra finden, wenn man sich zu mehreren Mantras gleichermaßen hingezogen fühlt? Und wie geht man in der Meditation richtig damit um, wenn man zuvor ein Mantra priorisiert hat und der Geist in der Meditation plötzlich ein anderes auswählt und oftmals sogar zu weiteren wechselt?
Das macht es für mich sehr schwierig in die Tiefe der Meditation zu kommen und erst recht zu bleiben. Meine Inneres treibt mich aber immer mehr dazu an, entweder das persönliche Mantra oder endlich den Weg für den angemessenen Umgang damit zu finden. Letzteres ist eine Aufgabe, die mich vor einer Herausforderung stellt, für die ich noch keine Lösung gefunden habe. Zumal ich sehr gerne bei DEM einen Mantra bleiben möchte, ohne hin und her gerissen zu sein, die anderen notwendigen Aspekte vernachlässigt zu haben.
Hallo Legatus,
deine Unentschiedenheit kann ich gut nachvollziehen! Es gibt so viele unterschiedliche schöne Mantras, da fällt es manchmal schwer sich festzulegen. Es klingt als wärst du gerade noch am Ausprobieren, was zu dir passt. Das darf ruhig seine Zeit dauern. Genieße all das Neue, was währenddessen zu dir kommt.
Vielleicht hilft dir folgender Gedanke: Alle Mantras sind im Kern gleich, ähnlich wie alle Aspekte, Symbole und Gottheiten, letztlich Spielarten der Schöpfung sind. Es gibt kein richtig oder falsch und du vernachlässigst oder verpasst nichts, wenn du einen Mantra dem anderen vorziehst. Egal, welches Mantra du wählst: Alles ist in allem enthalten.