Warum sich Yoga Vidya von Swami Vishnudevananda distanziert hat

Aktuelle Medienbeiträge im November 2020 (Süddeutsche Zeitung und Bayerischer Rundfunk) zu den Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs gegenüber Swami Vishnudevananda haben uns erneut tief betroffen gemacht. Sie vertiefen unser Anliegen, unseren eigenen Yogaweg in der Tradition Sri Sankaracharya und Swami Sivanandas zu gehen, der auf Transparenz statt Vertuschung setzt und dazu beizutragen, dass Machtmissbrauch und sexuelle Übergriffe keinen Platz im Yoga haben.

Der dazu notwendige Diskurs wird bei Yoga Vidya beständig fortgeführt.

Bereits am 17. und 18.12.2019 hatte der Yoga Vidya e.V. in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung beschlossen, , die Bilder von Swami Vishnudevananda von allen Altären zu entfernen, den Namen von Swami Vishnudevananda nicht mehr in Ritualen und Anrufungen zu verwenden und seine Bücher nicht mehr als Pflichtlektüre zu verwenden.

Folgendes sind die Hintergründe dazu:

Yoga Vidya wurde 1992 gegründet von Sukadev Volker Bretz (geb. 1963). Dieser lernte 1980-1991 in den von Swami Vishnudevananda gegründeten Sivananda Yoga Vedanta Zentren, war 1988 Assistent von Swami Vishnu, 1989-1991 im Vorstand (“EBM”) der Sivananda Yoga Vedanta Zentren. Nach Dissenz mit Swami Vishnudevananda, insbesondere in Bezug auf Mönchsgelübde, Sozialversicherung der Gemeinschaftsmitglieder, demokratische vs. autoritäre/willkürliche Entscheidungen trennte er sich 1991 von seinem Meister und den Sivananda Yoga Vedanta Zentren.

Nach einigen Monaten Reisen und Nachdenken und tiefen Meditationserfahrungen in Indien gründete Sukadev im Juni 1992 das erste Yoga Vidya Center in Frankfurt, um einen lebensnahen Yoga zu lehren, klassischen Yoga in seiner ganzen Bandbreite (säkular bis spirituell, körperlich bis geistig, entspannend bis sportlich). Dabei war Anliegen, Yoga zu verbinden mit humanistischer Psychologie, mit demokratischen Entscheidungsprozessen sowie klaren Regeln gegen jegliche Ausnutzung von Verantwortungsposition/Lehrerposition. Bei allen Differenzen zu Swami Vishnudevananda wollte Sukadev das Gute seiner Lehren dankbar weitergeben und behielt einen hohen Respekt zu seinem Lehrer, was ab Ende der 1990er Jahre (und nach dem Tod von Swami Vishnu) dazu führte, dass Swami Vishnus Bilder in den Yoga Vidya Zentren und Ashrams aufgehängt und sein Name in Verehrungsritualen mit einbezogen wurde. Diese Praxis wurde am 17.12.2019 aus folgenden Gründen abgeschafft:

Am 10.12.2019 hat die Assistentin von Swami Vishnudevananda auf Facebook gepostet, dass sie während ihrer 11-jährigen Assistenzzeit (1982-1993) bei Vishnudevananda 3 Jahre lang (1984-1987) sexuelle Beziehungen zu ihm hatte, was sie heute als sexuelle Übergriffe (“sexual abuse”) bezeichnet. 2 andere Frauen haben von sexuellen Beziehungen zu ihm in den 1970er Jahren berichtet, die sie heute als sexuelle Übergriffe ansehen. Dieser Post wurde viel geteilt und kommentiert. Sukadev Bretz, Gründer und 1. Vorsitzender des Yoga Vidya e.V. hatte dazu 2 Tage später ein Video-Statement veröffentlich, in dem er seine Betroffenheit zum Ausdruck gebracht hat.

Statement des Vorstands des Yoga Vidya e.V. – 18.12.2019

Hier nimmt der Vorstand des Yoga Vidya e.V. Stellung zu diesen Vorwürfen und begründet die Konsequenzen, die Yoga Vidya ergriffen hat. Anmerkung: Dieses Statement wurde im November 2020 aktualisiert.

  • Zunächst möchten wir den Menschen, die durch Swami Vishnu-devananda tiefes Leid erfahren, nochmals ausdrücklich unser Mitgefühl aussprechen. Wir haben Respekt und Hochachtung vor Juli Salter, die am 10. Dezember mutig genug geworden war, das ihr widerfahrene Leid öffentlich zu machen. Obwohl manche immer noch hoffen mögen, dass Swami Vishnu-devananda weder sie noch andere Personen sexuell missbraucht hat, erscheinen uns bei Yoga Vidya die Schilderungen glaubwürdig.
  • Als Gemeinschaft basieren wir auf grundlegenden Werten, die für uns alle gelten, egal ob als Mithelfer, Sevaka (Gemeinschaftsmitglied) oder Vereinsmitglied auf Leitungsposition. Wir müssen aufgrund der Äußerungen der Betroffenen den Eindruck gewinnen, das Vishnudevananda  einige dieser Grundwerte verletzt hat, darunter Ahimsa (Nichtverletzen), Satya (Ehrlichkeit), und Brahmacharya, das Vermeiden sexuellen Verhaltens. Dies stände dann im eklatanten Widerspruch sowohl zu seinem Mönchsgelübde als auch dem, was wir als Gemeinschaft im Umgang miteinander gut heißen können. Übergriffiges Verhalten jeglicher Art lehnen wir, egal auf welcher Ebene – entschieden ab. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei ungleichen, abhängigen Beziehungen, die durch hierarchische Strukturen, unterschiedliche Positionen zwischen Leitern, Lehrern und Lernenden, aber auch durch spirituelle Rahmenbedingungen geschaffen werden können.
  • Wie wir erfahren haben, hat die von den Sivananda Yoga Zentren beauftragte Untersuchungskommission zur Aufklärung der Vorwürfe gegen Vishnudevananda im Juni 2020 ihre Arbeit eingestellt. Dies wurde mit finanziellen Einschränkungen durch die Pandemie begründet. Da wir größtmögliche Transparenz im Themenumfeld von spirituell basierten Machtmissbrauchs und sexuellen Übergriffen für unabdingbar halten, bedauern wir die Beendigung dieser Aufklärungsarbeit. Sie wurde dankenswerterweise von dem Projekt Satya und Einzelpersonen, die unter Vishnudevananda oder Schülern von Vishnudevanda in ähnlicher Weise gelitten haben, mit eigenen Mitteln fortgeführt. Wir bei Yoga Vidya wünschen uns so viel Offenheit, Ehrlichkeit und Transparenz aller Beteiligten wie möglich.
  • Wir wünschen den Betroffenen, dass sie die vollumfängliche Unterstützung finden, die eine heilsame Verarbeitung der Geschehnisse möglich macht. Mögen Sie genug Kraft finden, die jetzt benötigt wird, um mit allem, was nun womöglich noch auf sie zukommt, umzugehen.
  • Die Bilder von Vishnu-devananda wurden in allen Ashrams und Stadtzentren von den Altären und anderen Orten der Verehrung abgehängt.
  • Sein Name wurde aus allen Mantren, Stotras und Shlokas gestrichen.
  • Sein Name wurde ebf. aus dem obgligatorischen Gruß an die Meister entfernt.
  • Seine Bücher sind nicht mehr verpflichtende Lektüre in Yogalehrerausbildungen. Alternative Bücher werden empfohlen.
  • Yoga Vidya geht seit seiner Gründung einen eigenen Weg der Yoga-Lehre. Dieser Weg gründet sich auf die Yoga Vedanta-Tradition Shankaracaryas und Swami Sivanandas. Orientiert an den zentralen Schriften des Hatha-, Jnana-, Kundalini-, Raja-, Karma- und Bhakti Yogas und am Erfahrungswissen der vorangehenden Meister, von denen auch Swami Vishnudevananda ein Teil ist, entwickelt er ursprüngliche Lehrtraditionen weiter, nimmt andere Einflüsse mit auf und grenzt sich dort ab, wo dies unserem Verständnis eines gewaltfreien, demokratisch-humanistischem, achtsamen Umgang untereinander widerspricht. Die jetzt getroffenen Entscheidungen sind auch Ausdruck unserer ganz eigenständigen Suchbewegung nach dem richtigen, guten Weg hin zu dem höchsten Ziel, nach dem wir alle streben: der Erfahrung von Einheit als allumfassendes Sein, höchstes Bewusstsein und tiefster Freude.

    Statement von Sukadev vom 14.12.2019

    Hier Auszüge aus der Transkription des ersten Video Statements von Sukadev:

    “Ich bin tief getroffen und weiß noch nicht, wie ich innerlich damit umgehen soll. Die Vorwürfe nach 30 beziehungsweise 40 Jahren sind nicht auf Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Allerdings steht zu befürchten, dass mindestens die Vorwürfe seiner Assistentin korrekt sind. Ich kannte Julie recht gut und schätzte sie sehr. So lange wie ich Swami Vishnudevananda kannte, war sie Assistentin bei ihm. Mein Bild von ihm wurde entscheidend vorn ihren Aussagen geprägt. Nachdem Swami Vishnudevananda durch einen Schlaganfall (1990) zum Pflegefall geworden war, pflegte sie ihn mit großer Hingabe 3 Jahre lang. 1990- 1999 war sie im Vorstand der International Sivananda Yoga Vedanta Centers, von 1993 eine der Nachfolgerinnen von Swami Vishnudevananda und Leiterin des Hauptsitzes, Sivananda Yoga Vedanta Camp. Mein Mitgefühl geht zu den Frauen, die fast 30 beziehungsweise über 40 Jahre gebraucht haben, um genügend Mut zu bekommen, damit an die Öffentlichkeit zu gehen.

    “Ich selbst wusste von diesen Vorfällen nichts während meiner Zeit bei Sivananda Yoga Vedanta. Es gab Gerüchte, dass Vishnudevananda in den 1970er Jahren sich nicht an sein Swami-Brahmacharya-Gelübde (Zöilbats-Gelübde) gehalten hätte. Es wurden auch Namen angedeutet. Allerdings haben die Frauen, die ich dann gefragt hatte, verneint. Auch andere, die ich aus der damaligen Zeit kannte, darunter damalige Vorstandskollegen, sagten mir, sie hätten nichts davon gewusst.

    “Yoga Vidya ist ja ursprünglich in Abgrenzung von Swami Vishnudevananda gegründet worden. Die ersten Jahre war er auch nicht auf dem Altar, wurde auch nicht besungen. Gründe waren damals nicht sexuelle Übergriffe sondern andere Enttäuschungen, die ich im Nachhinein für mich innerlich relativiert habe. So habe ich im Lauf von 26 Jahren meine eigene Bhakti (Ehrerbietung) zu Vishnudevananda schrittweise erhöht  und vermehrt dazu angeleitet, ihn zu verehren. Ich muss mir heute vorwerfen, dass ich andere dazu veranlasst haben, einen Menschen zu verehren, dem die Yoga Bewegung auf der einen Seite viel verdankt, der aber auf der anderen Seite menschliche Schwächen hatte, die Leid erzeugt haben. Dafür bitte ich aus tiefstem Herzen um Entschuldigung.”

Auszüge Rede Sukadevs auf der Sevaka Versammlung am 17.12.2019

“Swami Vishnu sagte immer wieder, dass er kein Heiliger sei, dass er jeden Tag darum betet, ein besserer Mensch zu werden.

Eventuell sind die vielen Retreats, die er ab Mitte der 1970er Jahre machte, auch als Sühne zu verstehen bzw. als Versuch, über seine Verfehlungen hinauszuwachsen. Hier nur ein paar Beispiele: 1981 ging Swami Vishnu Mai-Dezember allein in eine Höhle in Gangotri, 1985 (oder 1986) wollte er den ganzen Winter in der Höhle verbringen (ihm froren dabei die Zehen ab). 1986 und 1987 verbrachte er jeweils 2-3 Monate im Schweigen, 1988 ein ganzes Jahr (im Juli/August unterbrach er sein Schweigen täglich für 1 Stunde). Das sind nur einige der Retreatzeiten, die er machte. Im christlich geprägten Westen macht man nach Verfehlungen öffentliches Bekenntnis, spricht seine Reue aus und nimmt dann Bestrafung an. In diesem Sinn hätte Swami Vishnu seine Fehler bekennen müssen, seine Gelübde ablegen müssen, eventuell heiraten sollen, eventuell Therapie suchen müssen. Und er hätte es nicht erlauben dürfen, dass sein Bild auf den Altar gestellt und sein Name im Jaya Ganesha erwähnt wird.
Im indischen Kontext übt man Tapas (Askese), Dana (Wohltätigkeit, Yajna (u.a. Sühnerituale), um Paapas (Sünden) zu sühnen.

Nach ziemlichem Gefühlschaos habe ich weiterhin eine gewisse Hochachtung vor Swami Vishnu, der sein Leben der Verbreitung des Yoga gewidmet hat. Ohne ihn gäbe es die weltweite Yoga Bewegung nicht so wie sie ist – und Yoga Vidya überhaupt nicht.

  1. Verdienste von Swami Vishnudevananda

Unabhängig von seinen Verfehlungen und dem Leid, dass Swami Vishnudevananda einzelnen zugefügt hat, bleiben auch seine Verdienste:

Verbreitung des Yoga: Swami Vishnu widmete sein Leben der Verbreitung von Yoga. Er war in vielerlei Hinsicht Pionier und ermöglichte überhaupt die große Verbreitung des Yoga, die wir heute kennen, auch weil Lehrende anderer Traditionen seine Konzepte übernahmen. Hier ein paar Beispiele:

  • Gruppenunterricht: Traditionellerweise wird Yoga im Einzelunterricht weitergegeben. Swami Vishnu erkannte, dass für die Verbreitung des Yoga Yogastunden und Kurse in Gruppen wichtig sein würde
  • Verbindung des Hatha Yoga mit Karma Yoga Konzepten: Kein britischer Militärdrillstil, wie es andere Yogalehrer seit den 1940er/1950er Jahren lehrten, sondern: Hören auf seinen Körper, so weit gehen wie angenehm, dabei Konzentration auf Atmung, Entspannung und Bewusstheit
  • Entwicklung von systematisch aufgebauten Yogakursen, in denen Yoga Anfänger gut Fortschritte machen können
  • Gründung von Yogazentren, in denen Yoga in Abendkursen gelehrt wird (traditionellerweise mussten Schüler beim Yogameister einige Monate leben, um Unterricht zu bekommen)
  • Konzept von Yoga Ashrams im Westen
  • Yoga Lehrbuch mit vielen Fotos zum Selbstüben: “Complete Illustrated Book of Yoga”, Millionenauflage in den 1960er/1970er Jahren
  • Entwicklung von systematischen Yogalehrer Intensivkursen (erst 6 Wochen, später 4 Wochen): Bis heute bildet keine Institution jedes Jahr so viele Yogalehrer aus wie Sivananda Yoga Vedanta. Gerade weil Swami Vishnu das Unterrichtswissen so frei weitergab, konnte sich Yoga so entwickeln – auch weil es viele “Nachahmer” gegeben hat, die eigenständige Ausbildungen in ihrer Yoga Tradition entwickeln. Vor Swami Vishnu gab es kein Konzept, wie man systematisch Menschen zum Yoga Unterrichten qualifizieren kann

Gleichbehandlung von Geschlechtern, Kulturen, Religionen: In den Zentren und Ashrams von Swami Vishnu gab (und gibt) es vollständige Gleichberechtigung von Männern und Frauen: Männer und Frauen leiten Yoga Zentren, Yoga Ashrams, Yoga Ausbildungen, können Swami (Mönch/Nonne) werden. Im Vorstand waren und sind in etwa gleich viele Männder und Frauen. Im Vorstand gibt es große Diversität: katholisch Aufgewachsene, protestantisch, jüdisch, hinduistisch oder atheistisch aufgewachsene. Menschen aus einfachen Verhältnissen mit einfacher Schulbildung und Universitätsabsolventen, aus armen Verhältnissen und wohlhabendem Elternhaus. In den Ashrams erlebte und erlebt man “United Nations”, Menschen aus den verschiedenen Ländern und Kulturen, harmonisch zusammen.

Einsatz für den Weltfrieden: Bekannt sind Swami Vishnudevanandas Missionen für den Weltfrieden: Friedensflüge von Israel nach Ägypten (ca. 1972), Friedensmarsch durch “No-Go-Areas” in Belfast mit dem Schauspieler Peter Sellers (1970er Jahre), Friedensflüge im Indo-pakistanischen Krieg 1971, Mediationsversuche in den Hindu-Sikh-Unruhen 1984, Kopfstände für den Frieden vor vielen Parlaments- und Regierungsgebäuden vieler Staaten. In Deutschland am bekanntesten sein Flug über die Berliner Mauer 1983. Swami Vishnu setzte immer wieder sein Leben für Friedensaktionen auf’s Spiel.

Einsatz für Ökologie, Vegetarismus: Swami Vishnudevananda organisierte schon in den 1970er und 1980er Jahren Kongresse für Ökologie, propagierte vegetarische Ernährung und nachhaltigen Lebensstil.

Interreligiöser Dialog: Swami Vishnu hatte Freunde bzw. enge Bekannte unter jüdischen Rabbis und christlichen Priestern. Sein Credo findet sich in einem seiner Lieblingslieder: Namen sind viele, aber Gott ist eins, liebe deinen Nächsten wie dich selbst. (“Names are many but God is one. Love Thy neighbour as thyself”). Angehörige verschiedenster Traditionen hielten Reden, Vorträge und Gottesdienste auf Kongressen und an Feiertagen.

Verbindung von Komplementärmedizin mit Schulmedizin, Naturwissenschaft, Ayurveda und Yoga: Swami Vishnu förderte die empirische Untersuchung der Wirkungen des Yoga. Ihm war die wissenschaftliche Überprüfung von klassischen Aussagen wichtig. Er sah in der Verbindung von Komplementärmedizin mit Schulmedizin, Naturwissenschaft, Ayurveda und Yoga die Gesundheitswissenschaft der Zukunft.

Letztlich stand Swami Vishnudevananda für Verbindung von Yoga mit Gleichberechtigung, Völkerverständigung, Friedfertigkeit unter den Religionen, Pazifismus, Ökologie, sozialem Ausgleich, Wissenschaft, Medizin, Psychologie, andere soziale, spirituelle und ökologische Bewegungen. Er lehrte Ahimsa (Nichtverletzen) und Satya (Wahrhaftigkeit) als Grundlage aller Ethik und yogischem Verhalten.

Umso tragischer ist es, dass Swami Vishnudevananda seinen eigenen Ansprüchen nicht gerecht wurde, wahrscheinlich Schülerinnen gegenüber sexuell übergriffig wurde.

Gerade weil er so ein charismatischer Mensch war, muss das Leiden der Opfer umso größer gewesen sein. Ihnen gilt unser Mitgefühl. Mögen sie Heilung erfahren. Möge dieser Prozess des Offenlegens der Verfehlungen von Swami Vishnudevananda nach all diesen Jahrzehnten ihnen helfen.

Yoga Vidya und Sivananda Yoga Vedanta

Yoga Vidya ist in Abgrenzung von Sivananda Yoga Vedanta entstanden. Gerade Sivananda Yoga Vedanta lehnte eine Zusammenarbeit mit Yoga Vidya seit 1992, von kurzen Versuchen ca. 2003-2009 abgesehen, immer wieder ab.

Yoga Vidya würde sich wünschen, dass die von Swami Vishnudevananda gegründete Organisation “Sivananda Yoga Vedanta International” offen und ehrlich das Fehlverhalten von Swami Vishnudevananda benennen und so das Leiden der Opfer anerkennen und zu ihrer Heilung beitragen würde. Allerdings erkennt Yoga Vidya auch an, dass Sivananda Yoga Vedanta, welches sich so sehr auf Swami Vishnudevananda bezieht, da ganz andere Identitätsprobleme hat als Yoga Vidya. Deckung sexuellen Missbrauchs darf jedoch nicht stattfinden.

Viele Yoga Vidyaner haben tiefen Respekt und Dankbarkeit gegenüber Swami Sivananda (1887-1963). Das klare Benennen der Fehlverhalten von Swami Vishnudevananda und dessen Nichtanerkennung durch den Vorstands der von ihm gegründeten “Sivananda Yoga Vedanta International” mindert nicht die Ehrerbietung gegenüber Swami Sivananda selbst. Swami Vishnu hatte sich ja bewusst 1957 von dessen Ashram und Gemeinschaft (“Divine Life Society”) abgesetzt und mit Gründung der “International Sivananda Yoga Vedanta Centers” unabhängig gemacht.

Demokratische und ethische Prinzipien bei Yoga Vidya

Yoga Vidya lehrt klassisches Yoga in all seinen Aspekten, für Gesundheit, Wohlbefinden, mehr Energie, Persönlichkeitsentwicklung und spirituelle Entwicklung. Uralte bewährte Prinzipien werden kombiniert mit modernen Erkenntnissen, Einsichten und Techniken.

Klassische indische Ashramprinzipien und traditionelle Yoga Didaktik werden mit modernen demokratischen, humanistischen, modern-berufsethischen Prinzipien sowie Techniken aus der gewaltfreien Kommunikation ergänzt. Insbesondere werden traditionelle hierarchische Strukturen durch basisdemokratische Elemente ersetzt soweit praktikabel und sinnvoll.

Dabei ist Yoga Vidya e.V. einem humanistisch-spirituellen Welt- und Menschenbild verpflichtet, das von Respekt zu allen Menschen unabhängig ihrer religiösen, kulturellen, ethnischen Herkunft geprägt ist und steht auf der Basis des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland und der freiheitlich-demokratischen Grundordnung.

Traditionelles Yoga mit modernen Prinzipien

Bei Yoga Vidya werden Yoga Übungen und Praktiken angepasst gemäß medizinischen, sportwissenschaftlichen und psychologischen Studien sowie ergänzt mit Techniken aus anderen Traditionen.

Anders als rein traditionelle Yoga Bewegungen geht Yoga Vidya nicht davon aus, dass bei Konflikten und Problemen das Ego des Schülers die Ursache ist, sondern dass Konflikte zum Leben dazu gehören, Wachstumschancen für alle bieten und im Zweifelsfall die diversen Bedürfnisse des Yoga Übenden besondere Wichtigkeit haben.

Hier einige Beispiele dafür:

Demokratische Organe und Rechtsprinzipien

Yoga Vidya e.V. hat über 4000 Mitglieder aller Altersgruppen. Der Vorstand wird von der Mitgliederversammlung für 3 Jahre gewählt. Sie beschließt über Satzungsänderungen, große Projekte etc.

Die Gemeinschaftsmitglieder, die in den Ashrams und Zentren leben, treffen sich wöchentlich zur Sevaka-Versammlung, in der alle wichtigen Beschlüsse für das Gemeinschaftsleben per Stimm-Votum gefasst werden.

Mitglieder in Verantwortungspositionen werden von allen Sevakas oder den Team-, Center-, Ashram, Bereichsleiter*innen des betreffenden Teams gewählt bzw. abgewählt. In Schulungen durch externe Coaches werden sie u.a. in gewaltfreier Kommunikation geschult und können Supervision in Anspruch nehmen. Neue Mitglieder in der Gemeinschaft werden von der Sevaka-Versammlung gewählt bzw. ausgeschlossen.

Gewaltprävention

Zur Gewalt-/Missbrauchsprävention wählen die Gemeinschaftsmitglieder entsprechend geschulte Vertrauenspersonen. Schriftliche Richtlinien erleichtern den Umgang mit Konflikten. Verbale, physische, psychische oder sexuelle Gewalt, die schwerwiegend gegen die allgemein geltenden Gesetze verstoßen, werden zur Anzeige gebracht. Dazu gehören alle Formen von körperlichen Misshandlungen, mutwillige oder gezielte Zerstörung von Gegenständen und der Übergriff auf Tiere.

Auch Fälle psychischer Gewalt in Form von emotionaler Schädigung, verbalen Drohungen, Beleidigungen, Ausnutzung einer Machtposition oder einschüchterndes kontrollierendes Verhalten werden geahndet. Gleiches gilt für nicht einvernehmliche sexuelle Handlungen, wie Belästigung, unerwünschte Berührungen und wiederholt anzügliche Bemerkungen.

Jede Form von Gewalt gegen Kinder wird als besonders schwerwiegend betrachtet, dem Jugendamt gemeldet und ggf. angezeigt. Bei Gewaltausübung gegen Tiere wird der Tierschutz hinzugezogen.

Zur Gewaltprävention werden für alle Sevakas und Angestellte in Verantwortungspositionen regelmäßige Schulungen zum Thema Ahimsa/Himsa und Konfliktlösung durchgeführt. Die Teilnahme ist für alle Gemeinschaftsmitglieder verpflichtend.

Verhaltensempfehlungen bei Vorstufen von Gewalt

Den Gemeinschaftsmitgliedern empfiehlt Yoga Vidya eine klare Kommunikation, was als unerwünscht bzw. als Regelverstoß empfunden wird. Jeder ist in der Verantwortung, seine Grenzen freundlich, aber unmissverständlich aufzuzeigen.

Für aufklärungsbedürftige Situationen sollte eine Person, die das Vertrauen des/der Betroffenen genießt, hinzugezogen oder sich an die offiziell gewählten Vertrauenspersonen gewandt werden.

Scheitern Aufklärung oder Schlichtung, sollte sich die/der Betroffene an das Sevabüro, Team-, Bereichs-, Ashramleiter*innen, die dafür bestimmte externe Ahimsa-Beauftragte und/oder Polizei/Staatsanwaltschaft wenden.

Die Ahimsa-Beauftragte ist im Umgang mit allen Formen von körperlicher, psychischer oder sexualisierter Gewalt geschult und kann jederzeit angerufen werden.

Der Shanti-Rat

Der alle 2 Jahre neu gewählte Shanti-Rat ist eine Berufungsinstanz für Sevakas, die mit einer Entscheidung nicht einverstanden sind. Dies können Entscheidungen zur Unterstützungskasse, Konsequenzen bei Gewaltausübung, Ausschluss aus der Gemeinschaft, Hausverbote, ungerechte Behandlung durch Team- oder Bereichsleiter*innen u.a. sein.

Dabei wählt der Shanti-Rat – nachgeschaltet zu den unmittelbar zuständigen Gremien ‑  Mittel der Schlichtung/Anhörung. Er ist nicht zuständig für Beschwerden von Gästen und Teilnehmer*innen.

Berufsethische Prinzipien des BYV

Der Berufsverband für Yogalehrende (BYV) ist von der Mitgliederzahl her der zweitgrößte YogalehrerInnen-Verband Deutschlands und bildet jährlich um die 1000 YogalehrerInnen aus.

Hier Auszüge aus den Ethikrichtlinien des BYV:

Verhältnis LehrerIn/AnbieterIn – SchülerIn/ NachfragerIn

Die Mitglieder des BYV sind sich ihrer Verantwortung gegenüber ihren SchülerInnen/ TeilnehmerInnen bewusst und verpflichten sich:

  • 7. die Würde, Entscheidungsfreiheit, Eigenverantwortung und Persönlichkeit der SchülerInnen/- TeilnehmerInnen zu achten und zu respektieren;
  • 8. zur Gleichbehandlung aller Personen ungeachtet ihres Geschlechts, ethnischen Ursprungs oder nationaler Zugehörigkeit
  • 9. alle Techniken zu unterlassen, die auf eine manipulative Beeinflussung des Willens anderer abzielen
  • 10. auf jede Art von materieller, psychischer oder sozialer Ausnutzung zu verzichten
  • 11. das Wissen über die SchülerInnen/TeilnehmerInnen vertraulich zu behandeln und nicht an Dritte weiterzugeben
  • 12. zur Toleranz gegenüber anderen Lebens- und Weltanschauungen, politischen oder religiösen Überzeugungen

Tätigkeits- und Selbstverständnis

Die Mitglieder des BYV sind sich ihrer Verantwortung gegenüber ihrem Berufsstand bzw. ihrer Arbeitsmethode bewusst und verpflichten sich

  • 13. sich fortzubilden und für ihre Weiterentwicklung zu sorgen
  • 14. nur solche Strategien und Methoden anzuwenden und anzubieten, in denen sie Kompetenz und/oder berufliche Qualifikation erworben haben
  • 15. andere Methoden und Arbeitsansätze zu achten, sowie ihren Kollegen mit Respekt und Aufrichtigkeit zu begegnen
  • 16. die Freiheit, Eigenverantwortlichkeit und Gesundheit des Einzelnen zu fördern und zu erhalten
  • 17. zur Ausrichtung auf Gewaltfreiheit

Die Mitglieder des BYV grenzen sich von allen totalitären, autoritären und solchen Tendenzen ab, die die Entfaltungsfreiheit oder die Würde des Menschen bedrohen oder verletzen. Sie teilen eine ganzheitliche Sichtweise.

Auszüge aus „Richtlinien für Seminarleiter/innen und Yogalehrer/innen in den Yoga Vidya Zentren und Ashrams

Der Yoga Vidya e.V. ist einem humanistisch-spirituellen Welt- und Menschenbild verpflichtet, das von Respekt zu allen Menschen unabhängig ihrer religiösen, kulturellen, ethnischen Herkunft und sexuellen Orientierung geprägt ist und steht auf der Basis des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland und der freiheitlich-demokratischen Grundordnung.

In Umsetzung der Präambel der Satzung des Yoga Vidya e.V. halte dich bitte bei deiner Unterrichtstätigkeit in einem der Yoga Vidya Ashrams und Center folgende Richtlinien:

  • Keine sexuellen Annährungsversuche und sexuelle Beziehungen zu Schülern/-innen, Teilnehmern/-innen
    Wir möchten dich bitten, keine sexuellen Annährungsversuche und sexuelle Beziehungen zu Schülern/-innen, Teilnehmern/-innen während der Seminare/Ausbildungen anzustreben oder aufzunehmen. Belästige eine/n Seminarteilnehmer/in niemals sexuell.
  • Ein sexuell intendiertes Verhalten hat nach unserem Verständnis im Rahmen eines Seminars zwischen Seminarleitung und Teilnehmern keinen Platz. Insofern bitten wir um die konsequente Umsetzung von Brahmacharya im engeren Sinne zwischen Seminarleitung und den Teilnehmer*innen. Wir bitten von gegenseitigen Besuchen auf den Zimmern abzusehen. Ausnahme ist Fürsorge bei Krankheit.
  • Wir bitten, von unüblichen Berührungen, auch bei den Asana Hilfestellungen, abzusehen.

Die aktuellen Medienbeiträge im November 2020 sowie die Ergebnisse der Untersuchungen von Projekt S.A.T.Y.A. bekräftigen uns in unserem Vorgehen, zwischen Lehrenden und Teilnehmenden größtmögliche Klarheit bezüglich des Umgangs miteinander zu schaffen.

9 Kommentare zu “Warum sich Yoga Vidya von Swami Vishnudevananda distanziert hat

  1. Volker Brattig

    Ich habe vor vielen Jahren bei Yoga Vidya Yoga praktizieren gelernt und eine Yoga-Lehrer-Ausbildung gemacht. Ich unterstütze die klare Ablehnung der sexualisierten Gewalt und die Verurteilung der in diesem Sinne erfolgten Handlungen. Mir fehlt eine ausreichende Auseinandersetzung damit, daß Swami Vishnudevanada nicht in der Lage war, sein Fehlverhalten offenzulegen und deren Ursachen anzugehen. Mir fehlt auch eine kritische Erforschung der Grundlagen in den Yogaschriften und auch Ritualen. Nach meinem Verständnis, daß durch mangelnde Sprachkenntnis eingeschränkt ist, Aussagen in den Upanischaden die männlich-do,imanten Denken und Handeln Vorschub leisten. Oberflächlich haben Korrekturen stattgefunden, aber es mangelt noch an Tiefe. Herzliche Grüße Volker

  2. Fabienne L.

    Ich finde es gut, dass Yoga Vidya gleich reagiert hat, die Bilder von Swami Vishnu abgenommen und die Grüße aus dem Satsang etc. entfernt hat. Auf der Homepage wäre es toll, wenn auf den folgenden Seiten deutlich zu Beginn auf die Missbrauchsvorwürfe hingewiesen würde. Sonst nimmt man Neulingen in der Szene die Chance, über die Kontroversen zu erfahren und es wirkt so, als wolle man diese verschleiern.

    https://www.yoga-vidya.de/goetter-und-meister/meister-heilige-und-avatare/swami-vishnu-devananda/?gclid=EAIaIQobChMIpuKfvbLq-gIVCNtRCh2pbw1TEAAYASAAEgIWKPD_BwE

    https://wiki.yoga-vidya.de/Swami_Vishnudevananda

    https://www.yoga-vidya.de/center/haus-bad-meinberg/yoga/tradition/swami-vishnu-devananda/

    https://mein.yoga-vidya.de/video/swami-vishnu-devananda

    https://wiki.yoga-vidya.de/Swami_Vishnudevananda

    • Yoga Vidya Team

      Danke für diese Hinweise.
      Da sind anscheinend noch eine Reihe von Seiten, die überarbeitet werden müssen.
      Wir werden uns bemühen…
      Om Shanti

  3. Andreas Block

    Ich finde die Darstellung und Stellungnahme von Sukadev Bretz angemessen und fair. Ich habe Yoga aus den Anleitungsbüchern von Swami Vishnu Devananda gelernt. Auch ein Buch von seiner Schirmherrschaft war sehr gut brauchbar für mich. Mit einer eher sekulären Grundeinstellung bin ich ohnehin nicht so empfänglich für Anbetung und Anrufung in vedantischer Tradition. Verstehen kann ich das aber schon, denke ich. SVD konnte anscheinend hinsichtlich seiner eigenen Ansprüche nicht konsequent sein. Ein keuscher Mönch konnte er wohl nicht sein. Er hat m. E. großes geleistet und viel gegeben. Zugleich war er wohl anscheinend überfordert. Eine Zeit lang (einige Jahre) hatte ich das auch ausprobiert mit der sexuellen Enthaltsamkeit. Alle paar Monate kam es zu einer Pollution im Traum. Einen endgültigen Mönchsanspruch hatte ich aber nicht. Aktuell habe ich eine sexuelle Beziehung zu einer Frau und lass es einfach so laufen, ohne natürlich übergriffig zu sein. Das wäre mir peinlich. Kurzum, Sexualität ist glaube ich eine starke Naturkraft. Da passiert das schon mal, dass mein bester Freund mit mir spazieren geht. Solange ich dabei nicht belästige, nötige oder gar vergewaltige, ist das schon in Ordnung (auch das mit der Selbstbefriedigung). Annahme finde ich da wichtig und richtig. Vermeidungswürdige Tat gibt es auf jeden Fall. Nur ist es m. E. missglückt, betreffenden Missetäter mit erhobenem Zeigefinger zu verurteilen. Was mit Swami Vishnu Devananda und seinen Opfern geschah, empfinde ich als Tragödie. Viele Grüße Andreas

  4. Barbara Lehmann

    Tatsächlich habe ich erst in diesen Wochen im Oktober 21 von den öffentlich gemachten Verfehlungen erfahren. Dass wir Menschen verehren, die besonders mitreißend und charismatisch sind, ist normal. Ebenso, dass wir Verhaltensweisen ausblenden, die nicht zu dem Bild passen. Wenn sich hinterher das Bild wie ein Puzzle zusammen setzt, entsteht Neues, in diesem Fall gepaart mit Entsetzen.
    Ich glaube, das Ausnutzen von Macht und Missbrauch von Anhängern ist weit verbreitet. Mit der Diskussion um SVD ist hier ein wichtiger Schritt zur Transformation von solchen Machtstrukturen erfolgt. Sich gegenseitig beschimpfen und Bedingungen für zukünftiges Verhalten einzufordern, schwächt und ist nicht zielführend.

  5. Michael und Daniela

    Liebe Yogainteressierte, sehr geehrte Damen und Herren,

    wir möchten Sie auf ein schwieriges Thema im Zusammenhang mit Yoga-Vidya hinweisen: Den mutmaßlichen sexuellen Mißbrauch durch Guru “Vishnu-Devananda” an Mitarbeiterinnen und Yoga-Lernenden und den Umgang von Yoga-Vidya damit.

    Yoga-Vidya gründet sich wesentlich auf Person und Lehren von Guru “Sivananda” sowie seines von ihm entsandten “Vishnu-Devananda”. Der Gründer und Leiter von Yoga-Vidya, Volker Bretz (“Sukadev”) ist nach eigenen Angaben 10 Jahre lang in “Vishnu-Devanandas” Organisation ausgebildet worden und hat jahrelang für die von “Vishnu-Devananda” geleiteten Yoga- Zentren gearbeitet. Er war jahrelang persönlicher Assistent von “Vishnu-Devananda”, bevor er Yoga-Vidya gegründet hat. Nach initialem Streit mit “Vishnu-Devananda” wurde und wird dieser dann viele Jahre lang im Rahmen von Yoga-Vidya als
    “Meister” verehrt. Seine Bilder wurden in den Yoga-Vidya-Räumen aufgehängt, seine Lehren und Schriften von Yoga-Vidya verbreitet; auf Yoga-Vidya-Internet-Publikationen wurde und wird dargestellt, was für ein großartiger Mensch “Vishnu-Devananda” gewesen sei. Er wird häufig zitiert und wurde z. B. in von Herrn Bretz (“Sukadev”) geleiteten Ritualen angebetet und zwar in denselben Formulierungen, mit der die Unterstützung indischer Gottheiten erbeten wurde, d. h. er wurde von Yoga-Vidya den Göttern oder göttlichen Kräften gleichgestellt.

    Im Dezember 2019 hat die Kanadierin Julie Salter, lange Zeit Assistentin von “Vishnu-Devananda”, auf Facebook berichtet, daß sie durch “Vishnu-Devananda” jahrelang sexuell mißbraucht wurde. Seither haben sich zahlreiche weitere Opfer gemeldet, zur Zeit sind es unseres Wissens über dreißig. Über diese Vorfälle berichtete der Bayerische Rundfunk (*01) und die Süddeutsche Zeitung im November 2020. Die BBC hat vor Kurzem ausführlich über die Ereignisse berichtet.(*02) [*: Quellen für alle Angaben finden Sie am Ende des Briefes.]

    Die Leiter der Sivananda-Organisation (sivananda.org) wußten schon sehr lange von den Übergriffen. Man hatte nun versprochen, die Vorfälle endlich zu untersuchen, die Untersuchung aber 2020 unter offensichtlichen Vorwänden abgebrochen. Die Opfer versuchen ihrerseits, eine unabhängige Untersuchung der sexuellen und anderer Mißbräuche zu finanzieren (“Project Satya”). (* 03)

    Yoga-Vidya und Herr Volker Bretz (“Sukadev”) haben offenbar bereits Ende 2019 von den Mißbrauchs- und Vergewaltigungs-Vorwürfen Kenntnis erhalten und sie für glaubhaft befunden. Herr Bretz (“Sukadev”) hat ein “erstes Statement” dazu auf YouTube veröffentlicht, das über die YouTube-Suche nicht gefunden werden kann (“nicht gelistet”; den Link erhielten wir erst nach unserer empörten Beschwerde).

    Der Yoga-Vidya-Verein habe am 17. und 18.12.2019 in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung beschlossen, “die Bilder von Swami Vishnudevananda von allen Altären zu entfernen, den Namen von Swami Vishnudevananda nicht mehr in Ritualen und Anrufungen zu verwenden und seine Bücher nicht mehr als Pflichtlektüre zu verwenden.” (* 04). Damit scheint der Fall für Herrn Bretz (“Sukadev”) und die Yoga-Vidya-Organisation erledigt zu sein, obwohl man nach eigener Aussage “erschüttert” sei.

    Die Mitglieder der Yoga-Vidya-Organisationen und die Kunden wurden über die glaubhaften Vorwürfe offenbar nicht systematisch informiert. Zu der o.g. Mitgliederversammlung haben wir weder eine Einladung mit Tagesordnungspunkt “Vorwürfe sexuellen Mißbrauches gegen “Vishnu-Devananda”” erhalten noch hinterher ein entsprechendes Protokoll. Es gab offenbar keine Informations-Rund-Mail. Es erschien auch kein Artikel zu den Ereignissen in der Zeitschrift “Yoga-Vidya-Journal”.

    Nur wer auf der Website “wiki.yoga-vidya.de” gezielt “Vishnudevananda” aufruft, erfährt dort, daß es eine “Kontroverse” über den sexuellen Mißbrauch “Vishnu-Devanandas” gebe mit u. E. verharmlosenden Formulierungen. Dort ist ein Hinweis auf die Seite “blog.yoga-vidya.de/warum-sich-yoga-vidya-von-swami-vishnudevananda-distanziert-hat”, in denen Herr Bretz (“Sukadev”) mitteilt, daß er von allem nichts gewußt hat. Wie auf der wiki-yoga-Seite werden die verwerflichen Taten des “Meisters” gegenübergestellt den angeblichen großartigen Taten, insbesondere den spektakulären Aktionen und teilweise sogar offenbar entschuldigt. Auf der Website yoga-vidya.de findet sich keine Information zu den Vorgängen, wohl aber
    nach wie vor Lob und Verehrung, z.B. “www.yoga-vidya.de/center/schwerte/einfuehrung/swami-sivananda-sw-Vishnu-Devananda/”. Im “Yoga-Vidya Journal” werden weiterhin Zitate von und Lob des “Vishnu-Devananda” veröffentlicht. Herr Bretz (“Sukadev”) lobt ihn weiterhin online als “einen der ganz Großen”, “…dem ich alles zu verdanken habe…” (* 05)

    Als Arzt und Sozialpädagogin haben sich uns professionell und privat Mißbrauchsopfer anvertraut; vereinzelt hatten wir auch mit den Tätern direkt zu tun. Die Verhaltensweisen von Yoga-Vidya und Herrn Bretz (“Sukadev”) persönlich erscheinen dabei völlig unzureichend und dienen u. E. eher der Verschleierung und des Verheimlichens, als der Verarbeitung und dem Ziehen von Lehren und Konsequenzen. Die Ähnlichkeiten zum Umgang der Katholischen Kirche mit deren Mißbrauchsskandalen sind frappierend.

    Es sind mindestens folgende Forderungen zu stellen:

    An die Yoga-Vidya-Organisation:

    – Alle Mitglieder, Lehrer, ehemaligen und zukünftigen Kunden sind über den Mißbrauch durch “Vishnu-Devananda” zu informieren, sowohl direkt mit Anschreiben, als auch deutlich sichtbar und auf Dauer im Internet und in den Zentren. Ein einfaches Entfernen von Bildern und Büchern, als hätte man mit all dem nichts zu tun, ist ein ungeheuerlicher Affront gegenüber den Opfern und den Yoga-Interessierten. Durch die Nicht-Erwähnung des Täters und seiner Taten werden auch die Opfer nicht mehr erwähnt.
    – Bei jeder Yoga-Vidya-Internetpräsenz gehört auf die Titelseite auf Dauer die Erwähnung der sexuellen Übergriffe “Vishnu-Devanandas”.
    – Jegliche Entschuldigung und Relativierung krimineller Taten des “Vishnu-Devananda” hat zu unterbleiben.
    – Es sind strukturelle, unbedingt extern geleitete Untersuchungen nötig, um auch die Yoga-Vidya-Organisationen zu durchleuchten, inwieweit sie – etwa durch Personenkult – sexuellem und anderem Mißbrauch Vorschub leisten. Diese sollte Yoga-Vidya umgehend einleiten, mit maximaler Transparenz, d. h. Veröffentlichung der Aufträge und komplette Veröffentlichung aller Ergebnisse.
    – Es ist eine Entschuldigung an alle Yoga-Vidya-Kunden notwendig, die man angeleitet hat, “Vishnu-Devananda” – einen mutmaßlichen Serienvergewaltiger ! – als gottähnlichen “Meister” zu verehren.
    – Eine Ansprechstelle für sexuellen Mißbrauch ist einzurichten und zwar außerhalb der Yoga-Vidya-Organisation. Die Angabe von Ansprechpartnern innerhalb der Organisation ist u. E. ein ziemlich sicheres Zeichen für Vertuschung, wie z. B. bei den Zeugen Jehovas.
    – Es sollte (über eine Mediation) von der Yoga-Vidya-Leitung Kontakt mit den Opfern aufgenommen werden und den Opfern, wenn es von ihnen gewünscht wird, ein Forum in Yoga-Vidya sowie finanzielle Unterstützung für ihre Untersuchung zur Verfügung gestellt werden.
    – Da die durch Yoga-Vidya durchgeführten Yogalehrer-Ausbildungen direkt auf “Vishnu-Devananda” zurückzuführen sind, sind diese sofort einzustellen.

    An Herrn Volker Bretz (“Sukadev”) persönlich:

    – Der von “Vishnu-Devananda” übernommene Namen “Sukadev” sollte von Herrn Bretz sofort abgelegt werden.
    – Herr Bretz hat angegeben, daß er von den Vorfällen nichts mitbekommen habe. Das sollte bei wirklicher “Erschütterung” Anlaß sein, die eigene Erkenntnisfähigkeit und Autorität infrage zu stellen. Ebenso die Autorität von “Sivananda”, der die Persönlichkeit “Vishnu-Devanandas” offenbar auch völlig falsch eingeschätzt zu haben scheint.
    – Es sollte sich bei den Opfern entschuldigt werden für Herrn Bretz’ persönlichen Teil an der Unterstützung von “Vishnu-Devanandas” Organisation und der Verehrung der Person.
    – Dies alles sollte erst der Anfang einer wirklichen kritischen Durchleuchtung der von “Vishnu-Devananda” übernommenen Lehren, Zitaten und Verhaltensweisen sein.

    Auf jeden Fall muß jedem Yoga-Vidya-Interessierten initial der Anteil “Vishnu-Devanandas” an Inhalt und Form von Yoga-Vidya dargestellt werden und – auf Dauer! – über die sexuellen Übergriffe dieses “Vorbilds” informiert werden. Bedenken wirtschaftlicher Art gegen eine solche Offenheit wären an sich schon ein Skandal.

    Liebe Yogalehrer,
    nach unserem Eindruck haben die Mehrzahl der Yoga-Vidya-Beteiligten und -Interessierten überhaupt nichts von diesen Ereignissen mitbekommen. Bitte informieren Sie sich und leiten Sie die Informationen (gerne auch diesen Brief) weiter. Information und Öffentlichkeit ist essentiell bei der Prävention und Bekämpfung von institutionellem Mißbrauch.

    Bitte überlegen Sie auch, ob Sie einverstanden sind mit dem Verhalten von Herrn Bretz (“Sukadev”) und der Yoga-Vidya-Organisation und ob Sie sie weiter unterstützen möchten. Wir persönlich wollen dies nicht und haben die Verbindung mit Yoga-Vidya beendet.

    Michael (Dr. med.)
    Daniela , Sozialpädagogin und Yogalehrerin (Yoga-Vidya)

    Quellen:
    * 01 Bayerischer Rundfunk:
    Information vom 05.11.2020: https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/missbrauchsvorwuerfe-in-der-yoga-szene,SFSCNIK
    Radiobeitrag zum Herunterladen: https://www.br.de/radio/bayern2/missbrauch-sivananda-yoga-100.html
    Manuskript zum Download:
    https://www.br.de/radio/bayern2/service/manuskripte/radiofeature/manuskriptradiofeature-334.html
    Süddeutsche Zeitungs-Artikel: http://www.projectsatya.org/Sivananda_SZ_Magazin_2020.11.06.pdf

    * 02 BBC: Artikel – https://www.bbc.com/news/world-asia-india-57400014
    Hörbeitrag: “Guru – The Documentary” (englisch): https://www.bbc.co.uk/programmes/w27vqd4z; u.a. Mißbrauch in Indien

    * 03 Project Satya: http://www.projectsatya.org/ , u.a. bisherige Untersuchungs-Berichte zum Download; Medienberichte: https://www.projectsatya.org/media/

    * 04 https://blog.yoga-vidya.de/warum-sich-yoga-vidya-von-swami-vishnudevananda-distanziert-hat/ (Stand 13.08.2021)
    nicht gelistetes Video: https://www.youtube.com/watch?app=desktop&fbclid=IwAR0_oX9uD0KVfFC6rrUaDfIyY5P-zg1qMJmatm7o_P4g_-ysZ-eA_9WKlMM&feature=youtu.be&v=65jU7s9Pu4E
    * 05 Video auf: https://wiki.yoga-vidya.de/Swami_Vishnudevananda

    • Sukadev B

      Liebe Daniela, lieber Michael,
      danke für euren ausführlichen Kommentar, den ihr ja auch als Email an zahllose Menschen geschickt habt.
      Danke für eure Hinweise bzgl. der Verfehlungen von Swami Vishnudevananda der Analyse unserer Aktivitäten in Reaktion darauf. Wir wertschätzen eure Kritik und nehmen Sie zum Anlass, zu überprüfen, inwiefern wir die bisherigen Handlungen ergänzen, verfeinern, vertiefen oder verändern müssen.
      Es hat mich etwas erstaunt, dass ihr nicht mitbekommen habt, wie intensiv Yoga Vidya im Dezember 2019 sich damit beschäftigt hat. Es wurde im Yoga Vidya Blog, auf Facebook, auf Youtube intensiv darüber berichtet. Gerade auf Facebook gab es sehr intensive Kommentare. Auf der Yoga Vidya Gruppe auf Facebook wurde über das ganze Jahr 2020 immer wieder berichtet. Die Missbrauchsvorwürfe waren Hauptthema der überörtlichen Sevaka Versammlung sowie der Mitgliederversammlung des Yoga Vidya e.V. im Dezember 2019. Da die Vorfälle bekannt wurden eine Woche vor diesen Versammlungen, war dieses Thema nicht in der lange vorher versandten Einladung der Versammlungen enthalten – nahm aber einen großen Teil der Zeit dieser Versammlungen ein.
      Die Mitgliederversammlung des Berufsverbands der Yoga Vidya Lehrer/innen fand dagegen schon im November 2019 statt – bevor die Julie an die Öffentlichkeit ging.
      Wir bei Yoga Vidya haben uns bemüht, sehr gründlich zu reagieren und Konsequenzen zu ziehen und umfassend zu informieren.
      Bei Yoga Vidya gibt es keine Bilder von SVD mehr auf den Altären. Sein Name wird nicht mehr besungen. Bei Yogalehrer Aus- und Weiterbildungen wird über die Vorwürfe der sexuellen Übergriffe berichtet (die ich persönlich für glaubwürdig halte).

      Es tut mir leid, dass trotz der intensiven Information Dezember 2019/2020 ihr damals davon nichts mitbekommen habt. Zugegebenermaßen wurde der Prozess der Aufarbeitung im Februar 2020 unterbrochen, weil ab da Corona im Vordergrund stand, zu Voll-Lockdowns der Yoga Vidya Ashrams und Zentren ab Mitte März 2020 führte. Seitdem kämpft Yoga Vidya um’s finanzielle Überleben. Zugegebenermaßen steht noch auf vielen Internetseiten etwas, was geändert werden muss. Allerdings sind seit Februar/März 2020 die Ressourcen von Yoga Vidya gebündelt auf sich ständig ändernde Corona Regelungen und das Bemühen Yoga auch unter diesen ständig sich ändernden Bedingungen zu lehren. Wir hoffen, dass diese vorrangige Beschäftigung mit Möglichkeiten des Lehrens unter Corona Bedingungen nächstes oder übernächstes Jahr zu Ende gehen kann.

      Welche organisatorischen/strukturellen Präventionsmaßnahmen wir bei Yoga Vidya haben, um Missbrauch vorzubeugen bzw. zügig melden zu können, ist im Blog Artikel ausgiebig beschrieben. In der letzten Mitgliederversammlung des Berufsverbands der Yoga Vidya Lehrer/innen (per Zoom) im November letzten Jahres wurde thematisiert ob es da mehr braucht, was von den Mitgliedern verneint wurde – für die als Yogalehrende im zweiten Lockdown vermutlich andere Themen mehr im Vordergrund standen.

      Die Mitglieder von Yoga Vidya sehen keine Notwendigkeit, klassische Yogalehren zu streichen nur weil jemand, der sie verbreitete, ethische Verfehlungen begangen hatte. Nichts von dem was Yoga Vidya heute lehrt, ist Erfindung von Swami Vishnudevananda. Organisationsstruktur, Entscheidungsfindung, Lehrweise bei Yoga Vidya haben sich schon immer stark unterschieden von dem was bei SVD üblich war. Ich habe meinen Namen auch nicht von SVD persönlich erhalten.
      Ich hätte es begrüßt, wenn ihr eure Anregungen in einer Mitgliederversammlung gemacht hättet. So hätten die Mitglieder darüber sprechen können, auch kontrovers, so wie es bei den vergangenen Mitgliederversammlungen gemacht wurden.

      Für meinen Mangel an Erkenntnisfähigkeit bitte ich um Entschuldigung.
      Dass ich, der ich ja die Sivananda Yoga Zentren auch aus Enttäuschung über SVD verlassen hatte 1991 verlassen hatte ihn 10 Jahre später wieder öffentlich verehrt habe bedaure ich zutiefst.

      • Michael König

        Lieber Sukadev,

        ich bewundere dein großartiges Lebens- Machwerk von Yogawiki. Gratulation, denn dadurch kann sich jeder Mensch, der sich mit Yoga beschäftigt, eingehendst und bestmöglichst informieren. Habe erst jetzt von den Vorwürfen gegen Vishnudevananda gehört. Ich finde es aus gewissen rechtlichen und moralisch ethischen Gründen, die ich hier nicht näher ausführen möchte, in Ordnung wenn Du Dich von ihm distanzierst, da er sein Swamigelübde offensichtlich gebrochen hatte. Aber ohne Vishnudevananda in Schutz nehmen zu wollen, stelle ich mit Erstaunen fest, dass alle betroffenen Frauen, die sich ja mit Yoga beschäftigt haben, anscheinend die Bhagavad Gita nicht richtig gelesen oder verstanden haben oder gar nicht gelesen haben, obwohl einige von ihnen Swamis gewesen sein sollen. Sonst müssten sie doch gewusst haben, dass jede Handlung unter anderem auch gefühlsmäßiger Natur Karma verursacht, für sich und auch für den anderen. Dass sich Karma dadurch auch in weiterer Folge auch als emotional bedrückend erweisen kann ist laut Bhagavad Gita schlüssig. Sich nach vielen Jahren darüber zu beklagen, nicht die die ständige Geliebte eines Meisters geworden zu sein und diesen auch noch anzuschwärzen, ist eigentlich das letzte was eine/ein Swami oder eine/ein Yogapraktizierende(r)im Sinne der Bhagavad Gita tun darf. Deswegen fände ich es auch überlegenswert, diesen Personen den Titel Swami abzuerkennen. Denn eines ist klar: zu sexuellen Handlungen bedarf es normalerweise zwei Personen. Und keine der betroffenen Personen hat sich zu Lebzeiten von Vishnudevananda gegen ihn rechtlich gewehrt oder irgendwelche Konsequenzen rechtlicher und privater Natur gezogen. Also dürfte es bei diesem sexuellen Akt nicht zu einer Vergewaltigung und damit strafbaren Handlung gekommen sein , sondern in beidseitigem Einverständnis und ohne bindende Versprechen( Eheversprechen etc.) passiert sein, wodurch von abuse in engerem oder weiterem Sinne nicht zu sprechen sein kann.
        Meiner Meinung sollte man also bei einer Yogalehrerausbildung die Kenntnisse über die Bhagavad Gita grundlegend in Hinblick auf allgemeines ethisches Verständnis und auf Karmayoga abfragen und den Aspiranten klar machen, dass nur Hathayoga und Pranayama für einen beginnenden Swami zu wenig sind.
        herzliche Grüße aus Wien
        Michael König

  6. Ich werde im Januar bei Yoga Vidya die zweijährige Ausbildung beginnen und war gerade sehr schockiert, als ich den folgenden Radiobeitrag hörte:
    https://www.br.de/mediathek/podcast/radiofeature/missbrauch-von-gurus-gnaden-wie-yoga-schueler-innen-fuer-aufklaerung-kaempfen/1808909
    Sofort musste ich wissen, inwieweit sich Yoga Vidya von Swami Vishnudevananda abgrenzt. Ich bin unendlich erleichtert, diesen Blogbeitrag gefunden zu haben.
    Danke dafür.
    Es ist einfach so unfassbar, was insbesondere so charismatische Menschen innerhalb ihrer Machtausübung anderen antun können. Ich hoffe sehr, dass Yoga Vidya hier einen Gegensatz zu so vielen Verfehlungen anderer Schulen darstellt und es niemals zu solchen Missbräuchen kommen wird.
    Viele Grüße,
    Astrid

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