Der Nada Yogi Ram Vakkalanka weiht uns ein in die Bedeutung von Nada Yoga – Yoga des Klangs. Der Musiker, Lehrer und Gelehrte vermittelt uns hier gekonnt die Unterschiede im Verständnis von Klang und Schwingung im Nada Yoga und unserer westlichen Sichtweise. Und bestätigt mit einer jahrtausendealten Wissenschaft den Autor und Professor der Neurologie Oliver Sacks, der sagte: „Musik kann uns aus der Depression herausholen oder uns zu Tränen rühren – sie ist ein Heilmittel, ein Elixier, Orangensaft für die Ohren. Doch für viele meiner neurologischen Patienten ist sie sogar noch mehr als das: Sie kann einen Zugang darstellen, wo keine Medizin weiterhilft, kann Wege freilegen – zu Bewegungen, zur Sprache, zum Leben. Für sie ist Musik kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit.“
Dieser Artikel basiert auf dem Interview von Sumangala Pai mit Ram Vakkalanka (Englisches Original s.u.); Übersetzung:hu
- 1. Was ist Nada Yoga – Yoga des Klangs und worauf basiert diese Praxis?
- 2. Kann Nada Yoga als Ersatz für Meditation gesehen werden, oder gehört es zur Meditation?
- 3. Wie hängen Ragas mit Nada Yoga zusammen?
- 4. Braucht man in Nada Yoga – Yoga des Klangs immer ein Instrument, oder kann man auch nur mit der Stimme arbeiten?
- 5. Wie beeinflusst Nada Yoga – Yoga des Klangs die Chakren und deren Ausrichtung?
- 6. Welche Rolle spielt der Lebensstil im Nada Yoga – Yoga des Klangs?
- 7. Kann man Nada Yoga – Yoga des Klangs praktizieren, indem man zuhört, oder muss man aktiv teilnehmen?
- 8. Ist es notwendig, einen Guru zu haben, um Nada Yoga zu lernen?
- 9. Wie bist du zum Nada Yoga – Yoga des Klangs gekommen und wer waren deine wichtigsten Lehrer?
- Der Künstler
1. Was ist Nada Yoga – Yoga des Klangs und worauf basiert diese Praxis?
„Chaitanyam sarva bhūtānā vivruttam jagat ātmana nāda brahma tadānandam advitīyam upāsmahe.“ Dies ist eines der Gedichte oder Shlokas aus den alten Texten, das sehr effektiv zusammenfasst, worum es im Nada Yoga geht. Nada Yoga als spirituelle Disziplin ist im Vedanta, der vedischen Literatur, verwurzelt, insbesondere in der Upanishad-Literatur der Veden. Der Upanishad-Teil der Veden lehrt, dass es einen Zustand gab, in dem es nur Brahman gab – das bedeutet, es gab keine manifeste Schöpfung. Es gab weder das Weltall, noch Planeten, noch Galaxien, noch Sternenkonstellationen – es gab überhaupt nichts. Dieser Zustand ist für uns sehr schwer vorstellbar und wird deshalb achintya genannt, was „unvorstellbar“ bedeutet.
Es gab also keine manifeste Schöpfung außer Parabrahman, dem Höchsten Göttlichen Bewusstsein. In bildhafter und blumiger Sprache wird in den Upanishaden beschrieben, dass im Parabrahman eine heilige Schwingung entstand, Ekoham Vahushyama, was bedeutet: „Ich bin nur Eins. Ich möchte viele werden.“ Diese heilige Schwingung, die im Parabrahman entstand, ist als Nada Brahman bekannt. Nada bedeutet also diese allererste heilige, universelle Schwingung. Noch einmal, das ist eine blumige menschliche Art, es zu beschreiben, weil es im Parabrahman streng genommen keine Gedanken oder Schwingungen geben kann. Wie auch immer, als diese Schwingung im Nada Brahman entstand, begann die Manifestation der gesamten Schöpfung.
„Chaitanyam sarva bhutanam vivruttam jagat ātmana. Vivruttam jagat ātmana“ bedeutet, dass es das Nada Brahman ist, das dieses gesamte Universum aus seinem eigenen Selbst heraus ins Dasein brachte. Mit anderen Worten, dieses gesamte Universum ist von einer heiligen Energie durchdrungen. Wenn wir das Wort „Schwingung“ verwenden, assoziieren wir es normalerweise mit Klang. Aber in diesem Zusammenhang müssen wir verstehen, dass Schwingung nicht nur auf Klang beschränkt ist. Es gibt Strahlung, es gibt Licht, es gibt Klang – es gibt viele Dinge. Die gesamte Schöpfung ist also als Unterströmung von einer universellen Schwingung durchdrungen.
Vom Standpunkt des Klangs aus betrachtet, fassen wir dies als Om zusammen. Om ist also Nada Brahman. Dieses Om hat die ganze Schöpfung hervorgebracht. Und in Lebewesen wie uns manifestiert sich dieses Nada Brahman als Chaitanyam – das heißt als Bewusstsein, als reines Bewusstsein, als die Schwingung des Lebens. Nada Yoga ist also, einfach ausgedrückt, eine wunderbare Mischung aus der Wissenschaft des Yoga und der Kunst der Musik.
2. Kann Nada Yoga als Ersatz für Meditation gesehen werden, oder gehört es zur Meditation?
Nada Yoga ist weder ein Ersatz für Meditation noch wird es zusammen mit Meditation praktiziert. Nada Yoga ist Meditation. Es gibt viele Techniken der Meditation, und Nada Yoga ist eine sehr wirksame Meditationstechnik, die die Klangform der Schwingung nutzt. Man kann auch rein visuell meditieren, ohne irgendeine Form der Klangmeditation zu verwenden. Nada Yoga ist also keine zusätzliche Praxis neben der Meditation, sondern eine eigene Meditationstechnik.
3. Wie hängen Ragas mit Nada Yoga zusammen?
Ich werde es von oben her erklären, auf einer etwas höheren Ebene als die der Ragas. Die Idee ist, dass diese heilige Schwingung, die wir als Nada bezeichnen, überall um uns herum im Universum vorhanden ist. Wenn es um die menschliche Erfahrung geht, nehmen wir sie mit unseren Jnanendriyas wahr, die unsere Sinne sind. Die Form der Schwingung, die wir mit unserer Haut wahrnehmen können, bezeichnen wir als Berührung. Ebenso nennen wir die Schwingung, die wir mit unseren Augen wahrnehmen können, Licht oder Farbe. Die Schwingung, die wir mit unseren Ohren wahrnehmen können, ist der Klang.
Der Gedanke ist also, dass diese fünf Dinge – Berührung, Geschmack, Geruch, Klang und Farbe – für einen gewöhnlichen Menschen sehr unterschiedlich sind. Aber in unseren Schichten des Bewusstseins gibt es einen Ort, eine Bewusstseinsebene, wo all diese fünf Dinge zusammenkommen. Diese Ebene ist als Gandharva bekannt.
Dort erleben wir das volle Potenzial von Nada, der heiligen Schwingung, die das gesamte Universum durchdringt. Von dort aus wird es zu den fünf verschiedenen Formen der Schwingung, die wir dann mit unseren Sinnen wahrnehmen. Wir konzentrieren uns hier auf die Klangform der Schwingung. Diese Klangform kann tonal sein – wie ein Mantra – oder musikalisch, was als Swara bekannt ist. Nada Yoga beinhaltet beides: Mantra und Musik.
Das ist eine besonders wichtige Eigenschaft von Nada Yoga, die man verstehen muss. Beim Nada Yoga geht es nicht nur um Musik, wie viele Menschen zu denken scheinen. Mantras sind ebenfalls ein Teil des Nada Yoga – Yoga des Klangs. Mit anderen Worten, wo immer eine Klangform der Schwingung verwendet wird, wird sie Teil des Nada Yoga. Wenn wir uns auf Mantras und Musik konzentrieren, kommen wir zu den Ragas. Die alten Rishis von Indien haben musikalische Ausdrucksformen organisiert, die als Ragas bekannt sind. Ein Raga ist ein Rezept von Klängen, eine bestimmte Formulierung von musikalischen Klängen, die eine spezifische psychosomatische Wirkung auf uns hat. Ragas gehen also über die Definitionen von Dur- und Moll-Tonleitern hinaus.
Die alten Nada-Yogis Indiens haben außergewöhnliches Wissen darüber erlangt, welche Kombinationen von Musiktönen eine besondere Bedeutung und energetische Wirkung haben. Diese haben sie in Familien von Ragas organisiert. Es gab männliche, weibliche und Kinder-Ragas, die in Familienclustern eingeteilt wurden. In der modernen Musik ist das heutzutage schwer zu erkennen, da es langsam verschwindet, aber traditionell waren Ragas in Familien organisiert – ähnlich wie die Strukturen des Universums. So wie menschliche Seelen in Clustern erschaffen werden, wurden auch Ragas von den alten Rishis in Familienclustern organisiert.
4. Braucht man in Nada Yoga – Yoga des Klangs immer ein Instrument, oder kann man auch nur mit der Stimme arbeiten?
Für Nada Yoga gibt es keine Regel, dass man ein Instrument benutzen muss. Auch mit dem Gesang können wir Nada Yoga praktizieren. Unsere menschliche Stimme gilt als das beste Musikinstrument, weil sie von Gott gemacht ist. Die übrigen Musikinstrumente, die wir selbst herstellen, sind von Menschen erschaffen. Aber der springende Punkt ist, dass Nada Yoga mit jedem Musikinstrument praktiziert werden kann, einschließlich der menschlichen Stimme, unseren Stimmbändern.
Wir können singen, und das wird immer als das beste Musikinstrument angesehen. Jede Art von Musikinstrument – sei es ein Saiteninstrument, ein Blasinstrument oder ein Zupfinstrument – spielt keine Rolle. Wir können Nada Yoga mit jeder Art von Musikinstrument üben. Aber das Wichtigste ist die Fähigkeit, Ragas zu präsentieren. Das ist das Entscheidende, denn wie ich bereits erwähnt habe, haben uns die alten Rishis Indiens spezifische Klangformulierungen gegeben, die als Ragas bekannt sind. Solange wir einen Raga ausdrücken können, kann jedes Musikinstrument, einschließlich der Stimme, für das Üben von Nada Yoga verwendet werden.
5. Wie beeinflusst Nada Yoga – Yoga des Klangs die Chakren und deren Ausrichtung?
Chakras sind, wie Sie wissen, Energiezentren, subtile Energiezentren, die in unserer pranamaya kosha, in der yogischen Terminologie, existieren. Jedes Chakra hat eine bestimmte Schwingungsfrequenz, die mit unserem Atemzyklus verbunden ist. Ein Atemzyklus umfasst eine vollständige Einatmung und eine vollständige Ausatmung. Natürlich ändert sich die Dauer dieses Atemzyklus von Mensch zu Mensch. Nada Yoga lehrt uns also viel über Chakren, die subtilen Schwingungen der Chakren und die Energien in ihnen. Viele alte musische Schriften, wie z.B. das Sangeetha Ratnakara, enthalten viele Informationen über diese heiligen Weisheiten.
Wenn wir zum Beispiel das Wurzelchakra betrachten, schwingt dieses 600 Mal pro Atemzyklus. Nochmals, dies wird nicht in Sekunden, Minuten oder Stunden gemessen, denn diese Einheiten werden von den Menschen geschaffen. Das Universum misst die Zeit anders, als wir Menschen es tun. Der Atemzyklus ist hier der entscheidende Punkt. Pro Atemzyklus schwingt zum Beispiel das Wurzelchakra 600 Mal, oder es soll 600 Mal schwingen.
In der heutigen Zeit atmen wir aus verschiedenen Gründen – wie Stress oder Umweltverschmutzung – nicht mehr mit der vollen Kapazität unserer Lunge. Unsere Atemzyklen werden also immer kürzer. Das bringt natürlich ein wenig Disharmonie mit der Schwingungsfrequenz jedes Chakras mit sich. Das ist dann der Fall, wenn wir sagen, dass die Chakren aus dem Gleichgewicht geraten sind.
Musikstück auf der Sitar zur Harmonisierung des Wurzelchakras
Ich persönlich empfehle die Chakrenreinigung, die eher ein Chakra Shodhana als eine Chakrenausrichtung ist. Aber solange die Menschen das Konzept verstehen, ist es ein wenig zweitrangig, welche Worte man benutzt. Ob es nun Chakra-Reinigung, Chakra-Ausrichtung oder was auch immer ist, die Idee ist, sicherzustellen, dass jedes Chakra die natürliche Frequenz hat, die es haben sollte. Das wird in der Nada Yoga Tradition durch die richtige Anwendung von Musik, musikalischen Tönen und Raga ermöglicht.
6. Welche Rolle spielt der Lebensstil im Nada Yoga – Yoga des Klangs?
Yoga ist ein Lebensstil, wie er von den alten Rishis Indiens angestrebt wurde. Wenn wir also von Lebensstil sprechen, kommen all diese Elemente ins Spiel. All diese Elemente fließen in den Lebensstil ein. Denn was ist unser Lebensstil? Der Lebensstil besteht aus vielen Elementen: Welche Lebensmittel essen wir? Wie bereiten wir das Essen zu? Wann konsumieren wir? Wie viel konsumieren wir? Und wie kleiden wir uns? Wie sprechen wir? All diese Dinge sind Teil des Lebensstils.
Yoga ist eine wunderbare Wissenschaft. Sie gibt uns ausgezeichnete Empfehlungen, wie wir unser Leben auf gesunde und optimale Weise führen können. So lehrt uns Yoga, welche Art von Nahrung wir zu uns nehmen sollten. Ähnlich verhält es sich mit der Gestaltung der Wohnungen, in denen wir leben. Das sind also alles verschiedene Teile des Yoga. Es ist offensichtlich, dass Nada Yoga als einer der Pfade des Yogas auch all diese Dinge in sich vereint. Nada Yogis müssen also im Grunde auch dem Lebensstil des Yoga folgen, dem yogischen Lebensstil, einem sehr sattvischen Lebensstil, was die Nahrung angeht, die sie zu sich nehmen, die Art und Weise, wie sie sich verhalten, die Art und Weise, wie sie sprechen und all diese Dinge.
Das ist essentiell für jede Yogapraxis, jeden Yogaweg. Das ist also besonders wichtig für Nada Yogis, denn vor der Musik kann man sozusagen nichts verbergen. Die Musik bringt die Essenz eines jeden in einer nackten Weise zum Vorschein. Vor der Musik gibt es keine Maskierung. Deshalb muss der Nada Yogi innerlich rein sein, damit seine Musik wirken kann. Damit der Nada wirken kann. Damit die Nada-Yoga-Form der Heilung funktioniert. Deshalb ist die eigene Reinheit für jeden Nada Yogi immer sehr wichtig – sei es durch die Wahl der Nahrungsmittel oder durch andere Lebensstilfaktoren. Innere Reinheit ist extrem wichtig in jeder Form von Yoga, einschließlich Nada Yoga.
7. Kann man Nada Yoga – Yoga des Klangs praktizieren, indem man zuhört, oder muss man aktiv teilnehmen?
Absolut, denn Shravana – also das Zuhören mit viel Aufmerksamkeit, Konzentration und einem meditativen Geist – ist genauso effektiv wie das Praktizieren selbst. Also pathana und shravana – beides ist gleichermaßen wirksam, wenn es mit Hingabe, Konzentration und Ekagrata (vollständige Konzentration) ausgeführt wird. Man muss also kein Musiker sein, um Nada Yoga zu praktizieren oder von Nada Yoga zu profitieren. Selbst wenn man dem Nada Yoga aufmerksam zuhört, wird man definitiv eine Menge Nutzen daraus ziehen.
Ich persönlich erhalte viele Kommentare und Zeugnisse von Menschen, die meine CDs oder meine Musik hören, oder die an meinen Live-Nada-Yoga-Sitzungen teilnehmen. Sie berichten von Linderung und Heilung, die in ihnen geschehen ist. Ein Beispiel: Jemand aus Toronto in Kanada schrieb mir, dass er versuchte, eine Tulasi-Pflanze zu züchten, die normalerweise nur in tropischen Ländern wie Indien wächst. Er hatte viele Versuche unternommen, aber alle sind gescheitert. Dann hat er meine Musik ununterbrochen gespielt, und die Pflanze begann zu wachsen.
So bekomme ich viele persönliche Nachrichten von Menschen auf der ganzen Welt über die Vorteile des Musikhörens, das ich im Nada-Yoga-Stil aufgenommen habe. Man muss also definitiv kein Musiker sein, um Nada Yoga zu praktizieren und davon zu profitieren. Man kann Musik hören, die im Nada-Yoga-Stil dargeboten wird, und kann davon ebenso profitieren.
8. Ist es notwendig, einen Guru zu haben, um Nada Yoga zu lernen?
Schau, die Frage nach einem Guru bezieht sich nicht nur auf Nada Yoga. Sie gilt für den gesamten yogischen Bereich. Der Gedanke ist, ob man einen Guru braucht? Die knallharte Antwort ist: Nein. Jeder entwickelte Guru weiß das. Deshalb sorgen sie immer dafür, dass ihre Schüler unabhängig von ihnen werden. Ein Guru sorgt dafür, dass die Schüler in der Lage sind, auf eigenen Füßen zu stehen. Wenn man es also genau nimmt, brauchen wir einen Guru? Nein, wir brauchen keinen Guru. Aber ein Guru kann eine Menge Licht in unser Leben bringen.
In gewisser Weise ist das Göttliche unser Guru. Es gibt einen wunderschönen Text namens Guru Gita: Gukaras Chandhakarasthu Rukaras Tannirodhakaha Andhakara Vinashitvat Gururityabhidhiyate. Was bedeutet das? Ein Guru, Gu, der erste Laut, die erste Silbe „Gu“ steht für Dunkelheit. Rukara, der Klang von „Ru“, steht für die Zerstörung der Dunkelheit. Weil der Guru also die Dunkelheit der Unwissenheit in uns zerstört, wird eine solche Person Guru genannt.
Der Guru ist Licht. Der Guru ist keine Persönlichkeit. Oft denken wir, der Guru sei eine Person oder eine Persönlichkeit, aber in Wirklichkeit ist der Guru das Licht. Dasselbe göttliche Licht leuchtet in verschiedenen Personen oder Persönlichkeiten zu verschiedenen Zeitpunkten. Diejenigen, die das erkennen, werden den Guru jenseits der Person oder der Persönlichkeit sehen und erkennen, dass es das göttliche Licht ist, das in dieser besonderen physischen Form zu ihnen kommt, um sie zu lehren, ihnen zu helfen, sie zu erheben und sie zu führen. In diesem Sinne ist ein Guru unvermeidlich. Guru – wir alle brauchen Guru.
Wir erhalten immer etwas von unseren Mitmenschen. Unser erster Guru ist immer unsere Mutter. Unsere Mutter lehrt uns jede Kleinigkeit – wie man isst, wie man eine Gabel hält, wie man das Besteck hält. Unsere Mutter ist also unser erster Guru, der Vater ist unser zweiter Guru, und dann haben wir Gurus, die uns beibringen, wie man seinen Lebensunterhalt verdient, Gurus, die uns in der Schule unterrichten, verschiedene Bereiche, und so weiter. In der spirituellen Tradition ist es der Guru, der uns das Mantra gibt und uns zur Erleuchtung führt. Eine solche Person ist unser wahrer Guru. Das ist immer ein Licht, und wir alle brauchen Licht.
In diesem Sinne, ja, wir alle brauchen einen Guru. Wir können sehr davon profitieren, einen Guru in unserem Leben zu haben. Das Gleiche gilt auch für Nada Yoga. Einen Guru zu haben, bringt uns viele praktische Vorteile und spirituelle Weisheit. Ein Guru kann uns den Weg erleichtern, uns richtig führen, Zeitverschwendung und Fehlschläge verhindern und uns schließlich zum Nada Yoga und zur Selbstverwirklichung führen.
9. Wie bist du zum Nada Yoga – Yoga des Klangs gekommen und wer waren deine wichtigsten Lehrer?
Ich habe als Teenager angefangen, Musik zu studieren – ich glaube, ich war 14 Jahre alt. Meine Einführung in die klassische indische Musik war die Sitar, und ich habe sieben Jahre lang Sitar in Indien studiert, bei einem Guru, Pandit Atmaramji, der jetzt im Himmel weilt. Dann zog ich nach Kanada, und das Leben nahm seinen Lauf. Zu dieser Zeit lernte ich weitere sieben Jahre lang Musik von Professor Shambhu Dasji. Er ist einer der ältesten Schüler von Pandit Ravi Shankar, der ein sehr bekannter Sitarspieler ist. Diese beiden großen Lehrer haben mein musikalisches Wissen gestärkt und ein großes Fundament gelegt.
Als ich schließlich meinem spirituellen Guru, Sri Ganapati Satchitananda Swamiji, begegnete, war das wie mein Eintritt in den echten Nada Yoga. Er kann als der Vater des Nada Yoga in der modernen Zeit betrachtet werden. In den 1970er Jahren war er derjenige, der den Ausdruck „Musik für Heilung und Meditation“ prägte. Und er hat tatsächlich die Verbindung zwischen der Astrologie – den Nakshatras, der vedischen Astrologie, auf die ich mich hier beziehe – und den Ragas und den verschiedenen Lebensformen erforscht. Er hat die Verbindung zwischen Ragas und Pflanzen, Ragas und Halbedelsteinen, Edelsteinen untersucht.
So hat er auf diesem ganzen Gebiet eine sehr umfangreiche Forschung betrieben, und als Anerkennung für all das wurde ihm sogar ein Ehrendoktor verliehen. Er erhielt die Ehrendoktorwürde von einer der angesehensten Universitäten Südindiens. Er ist also mein Guru im Nada Yoga. Ich habe viel von dieser Weisheit erhalten, indem ich ihm zugehört und seine Musikkonzerte besucht habe. Und ich habe verstanden, wie umfangreich und tief diese Wissenschaft ist.
🙏🧡 🙏 Lieber Ram Vakkalanka, danke dass du deine Erkenntnisse mit uns teilst! 🙏🧡 🙏
Das Interview mit Ram Vakkalanka geführt von Sumangala Pai auf Englisch :
Der Künstler

Ram Vakkalanka wurde in Indien geboren und ist mit der traditionellen yogischen Lebensweise aufgewachsen, umgeben von Sanskrit, Mantras, heiligen Texten und Musik. Er ist Nada Yogi, Sanskrit Experte, Yoga Philosoph, Kirtan Künstler und spielt Sitar. Ram reist um die Welt und teilt sein Wissen über heilende Musik, Mantras und Yoga Philosophie mit Suchenden und unterrichtet zahlreiche Yogalehrer Aus- und weiterbildungen weltweit. Bisher hat Ram über 20 CDs, eine DVD und einen Online Videokurs über den Ursprung und die Entwicklung des Yoga veröffentlicht.
Auf Rams Internetplatform findest du seine Musik zum Download
Du möchtest jetzt auch lernen, heilsam zu klingen und zu schwingen? Vielleicht findest du ein Seminar für dich unter der Rubrik ‚Mantras & Musik‘:
Ram Vakkalanka ist ein großer Gelehrter und Musiker. Die Klänge des Nada Yoga, die er mit seiner Sitar erzeugt, schienen mir zuerst eigentümlich und fremd. Wenn ich mich jedoch vollkommen einlasse und konzentriere, tauche ich ein in einen meditativen Heilzustand.
In Seminaren und Themenwochen ist Ram Vakkalanka für jede Frage zu haben und manchmal ist die Antwort verwirrend, manchmal klärend, aber immer erhebend. I love.
Danke für deine schönen Worte! Ich durfte bei einem seiner Seminare übersetzen. An nur einem Wochende, hat sich meine Wahrnehmung von Musik, Klang, Schwingung vertieft und verfeinert. Wirklich etwas ganz besonderes!