Review: Das 1. Jahr meiner 2jg. Yogalehrerausbildung – Teil 2

Teil 2: Wenn man merkt, wie gut einem Meditation tut, ein wirklicher Segen, wie gut einem die Yogastunden und das achtsamer geführte Leben tun, dann fällt es einem sehr leicht, sich immer weiter zu öffnen und mehr und mehr von den Lehren der alten Yogis und Gurus anzunehmen. Es wird dich stärken und dich mehr zu dir selbst bringen. Ist das nicht fantastisch, all die Fremdbestimmungen nach und nach ablegen zu können, und mehr du selbst zu werden?

Ganz deutlich merkt man das bei den „Ashram-Wochenenden“, an denen die gesamte Ausbildungsgruppe nach Bad Meinberg in den großen Ashram, Europas größtes Ausbildungs- und Seminarzentrum für Yoga und Ayurveda, fährt, um ganz in den Kontakt mit Yoga zu kommen. Jeden Tag 2x Satsang, also Meditieren, Mantra singen und ein Vortrag zu einem spirituellen Thema, jeden Tag ein bisschen Karma Yoga und zusätzlich Workshops.

Hui. Das hört sich intensiv an – und das ist es auch. Und was wir hier als “Pflichtbestandteil” unserer Ausbildung erleben, das buchen Andere, um Urlaub vom Job zu machen, spirituell zu praktizieren, vom Alltag richtig runter zu kommen und schnell und effektiv Kraft zu tanken.

Auch Lehrgruppen aus anderen Städten sind an den Ausbildungsochenenden im Ashram, und so trifft sich aus großen Teilen Deutschlands ein bunter Mix von Aspiranten, jung und alt, groß und klein, aus jeder gesellschaftlichen Schicht.

Bei meinem ersten Ashram-Wochenende spürte ich noch diese Zurückhaltung, eine leichte Skepsis, vielleicht auch Reserviertheit, gegenüber dem Neuen und Unbekanntem bei vielen Teilnehmern. Die meisten chanten schüchtern das OM mit, auch die anderen Mantren werden eher mitgesprochen oder nur gelesen. Für einige ist das erste Ashram-Wochenende wirklich anstrengend. Was auch verständlich ist, bei all dem vielen Neuen, dem hohen Energielevel, bei all den vielen Menschen und hunderten neuer Eindrücke an wenigen Tagen in so kurzer Zeit.

Die Zeit verstreicht, das Jahr geht dahin und man öffnet sich, man spürt die Veränderung in sich selbst und man nimmt wahr, wie sich die anderen verändern. Als Teil der zweijährigen Yogalehrerausbildung kommt man öfter in den Ashram zu den Intensiv-Wochenenden. Jedes dieser Wochenenden behandelt ein bestimmtes Thema. Zum Beispiel “Der spirituelle Weg”, ein anderes mal Sanskrit, mal ein Meditations- und Schweige-Wochenende.

Wir lernten verschiedene Mantras auswendig – und man spürt, dass tatsächlich etwas in einem passiert. Die Selbstwahrnehmung verfeinert sich, du bekommst neue Lösungsansätze zur Hand, erhältst vielleicht auch neue Einsichten in deine Persönlichkeit und beginnst dich ganz langsam zu transformieren. Menschen gehen plötzlich öfter raus in die Natur, verbringen mehr Zeit mit ihren Freunden und weniger vor dem Fernseher, machen mehr Sport, ernähren sich gesünder, werden offener, selbstsicherer, hilfsbereiter, empathischer. All diese Veränderungen kann man wahrnehmen und auch bei sich selbst feststellen.

Voraussetzung ist natürlich, dass man wirklich eine eigene, regelmäßige Praxis entwickelt. Am besten jeden Tag, zumindest ein bisschen. Asanas, Pranayama, Meditation. Irgendwann möchte man das gar nicht mehr missen, diese Zeit, in der du ganz zur Ruhe kommen kannst, um deinen Frieden zu spüren.

Manchmal geht man auch in eine offene Yogastunde im Yogacenter und wenn man mag, dann kann man die alten Lehren und Yogatexte lesen, die auch heutzutage nicht an Bedeutung verloren haben. Eine besagt zum Beispiel, dass wenn du anderen ohne Erwartung von Dank oder Gegenleistung hilfst, du dich ganz einfach besser fühlen wirst. Und wirklich, da ist doch was dran, oder? Liegt doch auf der Hand. Dein Selbstbild verbessert sich, deine Selbstannahme steigert sich, und vieles mehr. So simpel sind die Grundsätze – ganz einfach – und sie wirken… bei jedem. Das ist Karma Yoga.

Nach einem Jahr haben einige nicht nur das Mantrasingen für sich gefunden. Ich selbst bin zwischenzeitig in den Ashram nach Bad Meinberg gezogen, um noch intensiver die Welt des Yoga zu entdecken und darin einzutauchen. Hier findet schnelle Entwicklung auf allen Ebenen statt.

Wie schaut es aus, wenn ich jetzt zurückblicke?

Im Gesamtrückblick muss ich sagen, dass die Teilnahme an der Yogalehrerausbildung wirklich eine super Entscheidung für mich war. Ich fühlte mich von Anfang gut aufgenommen, integriert, dann inspiriert, motiviert und mitgenommen. Ich habe neue Einsichten in mein Leben und meine Persönlichkeit erhalten, neue Fähigkeiten erlernt und ich gehe mittlerweile richtig im Yoga auf.

Das Wissen, welches wir vermittelt bekommen können wir in den Yogastunden auch praktisch erfahren und die Ashram-Wochenenden sind ein schönes Gathering von Yogalehrer-Auszubildenen, bei denen eine interessante Atmosphäre herrscht. Gut, wir sind alle unterschiedlich weit, und ich habe mich einfach darauf eingelassen und praktiziere intensiv (hier im Ashram fällt das auch nicht wirklich schwer), ich gebe Mantra Konzerte, meine ersten Yogastunden, ich meditiere lange und ich mache sehr regelmäßig Yoga. Es gibt einige, die noch hier und da mit Hindernisse zu tun haben, doch bei allen nimmt man eine Veränderung wahr. Hin zum Positiven natürlich.

Wer Yoga liebt, dem kann ich nur empfehlen, die Yogalehrerausbildung mitzumachen, tiefer einzutauchen in diese wundervoll farbenfrohe Welt des Yoga. Diese mit all ihren Facetten kennen zu lernen, deine spirituelle Ader zum Leben zu erwecken und dich so selbst neu zu entdecken und deinem Leben eine neue Tiefe zu geben. Deine Persönlichkeit wird sich entwickeln, du wirst auch die hinduistische Weltanschauung nach und nach besser verstehen und wenn du magst ein Konzept vom Leben, vom Universum und dem ganzen Rest, welches Jahrtausende alt ist, erkunden können.

Dieses Konzept ist heute, und das ist so erstaunlich, ebenso gültig, wie eh und je. Die alten Weisen haben es entdeckt, in dem sie aufmerksam und achtsam waren, beobachteten, sich die große Fragen stellten und in die Stille nach innen lauschten.

Am Anfang meiner Yoga-Laufbahn dachte ich nicht, dass ich im Pflug jemals mit den Füßen auf den Boden kommen würde. Und dann, nach zwölf Monaten Yogalehrerausbildung und einiger Praxis, klappt sogar der Skorpion.

Ich wünsche allen, die sich diese intensive und wundervolle Lebenserfahrung einer Yogalehrerausbildung vornehmen, und damit den Weg von Licht und Liebe beschreiten, von Herzen alles Liebe, alles Gute dieser Welt.

Namaste, Simon.

Hier findest du den 1. Teil von Simons Erfahrungsbericht: 

Bist du auch interessiert an einer Yogalehrerausbildung? 

Weitere Erfahrungsberichte von Teilnehmern der 2-jg. Yogalehrerausbildung: 

1 Kommentar zu “Review: Das 1. Jahr meiner 2jg. Yogalehrerausbildung – Teil 2

  1. Dieter Jahnke

    >>Wenn man merkt, wie gut einem Meditation tut, ein wirklicher Segen, wie gut yoga einem das achtsamer geführte Leben tun.<< Das ist wahr, jedoch entscheidend ist, sein ganzes leben lang dabei zu bleiben.

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