140 Nimm Lob und Entschuldigung an – 15. Minimax Gelassenheits-Tipp für den Alltag

Omkara
Von Omkara
Lesezeit: 5 Min

Entschuldigung und Lob anzunehmen ist auch nicht so einfach. Wenn du das ungeschickt machst, fühlst du dich komisch und der andere auch. Auch ein Lob anzunehmen ist eine Kunst, die viele Menschen nicht beherrschen. Wenn dich jemand lobt, sage einfach: „Danke“ – und schaue dem Menschen in die Augen. Zeige dein Lächeln. Zeige deine Freude. Eventuell sage noch: „Danke. Es freut mich, dass ich helfen konnte“. Mehr nicht. Fange kein Gespräch an. Erkläre nicht, warum nicht du es bist, der das Lob verdient. Erkläre auch nicht, wie viel Mühe es dich gekostet hat, das zu machen. Sage einfach: „Danke. Ich freue mich, dass das so gut geklappt hat“. Dann wirst du künftig häufiger Lob bekommen. Menschen wollen gerne andere loben. Sie wollen es aber kurz machen. Sie wollen Anerkennung aussprechen, die Freude des anderen genießen – und nicht mehr. Daher: Sei kurz, freue dich.

Dies ist der 15. Minimax Gelassenheits-Tipp für den Alltag und die 140. Folge des des Yoga Vidya Gelassenheits-Podcast von und mit Sukadev Bretz, Gründer und Leiter von Yoga Vidya.

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Entschuldigung und Lob anzunehmen, ist gar nicht so einfach. Wenn du das ungeschickt machst, fühlst du dich komisch und der andere auch. Der andere wird dir weniger Lob schenken und wird größere Hemmungen haben, sich bei dir zu entschuldigen. Vielleicht wird er deshalb Fehler mehr kaschieren, vielleicht wird er sich weniger risikoreich verhalten und damit viele Chancen nicht zur Verfügung haben. Aber häufiger noch, vieles wirst du nicht mitbekommen. Wichtig ist, dass du lernst, Entschuldigungen und Lob auf die richtige Art anzunehmen. Angenommen, jemand bittet dich um Entschuldigung. Dann sage ihm nicht, er hätte sich nicht entschuldigen sollen. Wenn jemand um Entschuldigung bittet oder auch wenn er sagt, „ich entschuldige mich“, dann meint er, er hätte Gründe dafür. Wenn du sagst, „es ist nicht nötig, dich zu entschuldigen“, dann nimmst du ihn nicht ernst. Du nimmst sein Gefühl nicht ernst, er fühlt sich zurückgewiesen. Du meinst es gut, aber er denkt: „Ah, er versteht mich nicht.“ Also, wenn dich jemand um Entschuldigung bittet, wenn jemand diesen großen Aufwand betreibt und es ist für jeden ein emotionaler Aufwand, um Entschuldigung zu bitten, dann sage: „Ja, das hast du nicht richtig gemacht. Ja, das hat uns Probleme gebracht. Ja, ich nehme deine Entschuldigung an.“ Wenn du natürlich meinst, es wäre gar nicht nötig gewesen, dass er sich entschuldigt, lass den Anfang weg, dann sage einfach: „Ja, danke für deine Entschuldigung, ich nehme sie an.“ Selbst wenn der andere einen größeren Fehler gemacht hat, dann sage nicht, „aber das darf nicht mehr vorkommen“ oder, „das ist jetzt aber das letzte Mal“, auch nicht, „dafür hättest du dich nicht entschuldigen dürfen, sondern es besser machen müssen“. Sage einfach: „Ich nehme deine Entschuldigung an.“ Eventuell wiederhole einige der Worte: „Ja, was du da und da geschildert hast, das war nicht richtig. Ja, das hat uns die Probleme gebracht, die du dort gesehen hast. Ja, ich freue mich, dass du das auch so gesehen hast. Und ja, ich nehme deine Entschuldigung an.“ Das sind nur dreißig Sekunden, mehr braucht es nicht. In einem weiteren Gespräch am nächsten oder übernächsten Tag kannst du ja nochmal darüber sprechen, wie man verhindern kann, dass so etwas nochmals passiert. Aber in dem Gespräch sage einfach nur: „Ich nehme deine Entschuldigung an.“

Auch ein Lob anzunehmen ist eine Kunst, die viele Menschen nicht beherrschen. Wenn dich jemand lobt, sage einfach „danke“ und schaue dem Menschen in die Augen. Zeige dein Lächeln, zeige deine Freude. Evtl. sage noch: „Danke, es freut mich, dass ich helfen konnte.“ Mehr nicht. Fange kein Gespräch an. Erkläre nicht, warum nicht du es bist, der das Lob verdient. Erkläre auch nicht, wie viel Mühe es dich gekostet hat, das zu machen. Erkläre auch nicht, was alles so gewesen ist. Sage einfach: „Danke, ich freue mich, dass es so gut geklappt hat.“ Oder: „Danke, ich freue mich, dass dir das so gut gefallen hat.“ Oder: „Danke, ich freue mich, dass das so viel bewirkt hat.“ Dann wirst du künftig häufiger Lob bekommen. Menschen wollen eigentlich gerne andere loben. Sie wollen es aber kurz machen. Sie wollen Anerkennung aussprechen, die Freude des anderen genießen und nicht mehr. Daher, sei kurz und freue dich.

Omkara ist Sevaka im Social Media Team bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Er betreut (in technischer Hinsicht) die Yoga Vidya Communities www.kinder-yoga.cc sowie www.ayurveda-community.net sowie www.my.yoga-vidya.org und www.mein.yoga-vidya.de - An Yoga liebt er vor allem Bhakti-Yoga, Meditation und Kirtansingen. Er ist leidenschaftlicher Obertonsänger und Maultrommelspieler. So liegt es nahe, dass er im Yoga Vidya Hauptblog den Mantra Podcast fortführt und mit neuen Beiträgen aus Mantra- und Kirtan Gesangsaufnahmen aus dem Haus Yoga Vidya in Bad Meinberg bereichert.
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