Energie des Anfangs nutzen und beginnen loszulegen – Yoga Unterrichten bei Yoga Vidya. Als Ashram Karmayoga Tätigkeit kannst du als Yogalehrer/in auch Yoga Unterrichten. „Es öffneten sich für mich Türen an Möglichkeiten, die ich im Vorfeld nicht für möglich gehalten habe.“ Ein Beitrag von Hridaya Annett Kugler.
Unterrichten bei Yoga Vidya – Ein geschützer Rahmen!
Frisch fertig mit meiner 4-wöchigen Yogalehrer Ausbildung war ich Ende 2019 voll motiviert intensiv Yoga in Bad Meinberg zu unterrichten. Damit ich Erfahrungen sammeln konnte, mehr Selbstvertrauen entwickeln und um gut in die Lehrerinnenrolle hineinzuwachsen, bevor ich mein eigenes Business aufbauen würde. Doch mein Leben hatte in Folge der Coronazeit etwas Anderes mit mir vor, sodass dieser Schritt ausblieb. Mein Herz jedoch sehnte sich immer noch danach, Yoga in Bad Meinberg zu unterrichten und eine längere Zeit im Ashram zu leben und lernen. Also entschloss ich mich, diesen Schritt nachzuholen. Im Winter 22/23 war ich dann für 6 Monate als Ashram Karma-Yogini in Bad Meinberg.
Der Ablauf war mir gut vertraut, durch meine Mithilfe schon während meiner Yogalehrer Ausbildung. Frisch im Ashram angekommen, hatte ich viele Ideen und Inspirationen. Mein Herz brannte vor Begeisterung. Ich wollte alles möglichst schnell umsetzen. Ich bin sehr dankbar für den Raum sowie die Möglichkeiten, die ich bekommen habe, mich weiterzuentwickeln und auszuprobieren. Heute weiß ich durch meine Selbstständigkeit um die tägliche Herausforderung Menschen zu erreichen und für Yoga zu begeistern. Es benötigt viel Vorarbeit und Vorleistung. Als Teilnehmerin oder Außenstehende habe ich dies kaum wahrgenommen. Nun weiß ich es besser, wie wertvoll es ist einen geschützten Raum mit einem vorgegebenen Rahmen zu bekommen. Ich brauchte diesen lediglich ausfüllen und mit meiner Energie gestalten. Menschen, die Yoga erfahren wollten, waren da!
Meine ersten Yogastunden und neue Möglichkeiten
Ich konnte es also kaum abwarten, endlich zu starten. Mein Enthusiasmus wurde von der Seminarplanung voll unterstützt, sodass ich in kurzer Zeit neben Assistenzen viele verschiedene Yogastunden unterrichten durfte. Die Assistenzen haben mir geholfen, an Selbstvertrauen und Selbstsicherheit zu gewinnen. Ich konnte mit den Teilnehmern arbeiten, ohne gleich die komplette Verantwortung einer Yogastunde zu tragen. Als Yogalehrerin bist du 90 Minuten lang 100% präsent und hältst den kompletten Raum. Ich fand es schön, mir diese Verantwortung mit dem Yogalehrer zu teilen. Probiere es selbst mal aus! Sobald du dein gelbes Yoga Vidya T-Shirt und die erste Lehrprobe in deiner Ausbildung gemacht hast, ist dies hier möglich!
Parallel dazu habe ich angefangen Yoga zu unterrichten: Anfänger- und Mittelstufe und meine eigene entwickelte Fortgeschrittene Yogastunde „Hand und Fuß“. Vielleicht erinnert sich die ein oder andere noch daran? Puh, war ich nervös und aufgeregt! Meine 10 Assistenzstunden und eine Supervision hatte ich bereits vor zwei Jahren gemacht. Und ich bekam sogar meinen ersten 10-wöchigen Abendyogakurs, da ich länger im Ashram bleiben wollte. Wow, das war ein tolles Gefühl, so viel Vertrauen und Unterstützung zu bekommen!

Ich hatte in meinen ersten Gesprächen erwähnt, dass ich gern eine Mantra Yogastunde anleiten würde, selbst das hat sich erfüllt. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle war das. Meinen ersten eigenen Workshop „Anfang und Neubeginn mithilfe der Bauchatmung“ konnte ich zu Silvester als Themenwochenende anbieten. Kennst du das Gefühl, wenn du dich lange auf etwas vorbereitest? Du wünschst, dass es endlich umgesetzt werden kann und plötzlich ist es DA! Wow, ein Hammergefühl, sage ich dir! Vielleicht warst du ja an dem Wochenende dabei und hast genau diese Energie des Anfangs gespürt.
Zu Beginn war ich nervös und hatte einen großen Respekt vor vollen Yoga-Räumen und der ganzen Technik. Selbstzweifel, Ängste oder viele diverse private Themen kamen in den ungünstigsten Momenten hoch. Täglich waren neue Herausforderungen zu überwinden, wie z. B. die Angst den Erwartungen der Teilnehmer nicht zu genügen, vor einem Blackout, Fehler zu machen oder mich zu blamieren. Vielleicht habe ich mich ja mal blamiert oder konnte nicht allen Erwartungen gerecht werden. Ja, dann ist das so. Niemand kann dauerhaft perfekt sein. Ich bin drangeblieben und habe weitergemacht.
Ich bin immer wieder froh, Hindernis für Hindernis überwunden zu haben, dadurch wurde ich gefestigter in mir selbst. Wie gelang es mir, weiterzumachen? Ein gut vorbereitetes Skript gab mir Sicherheit. Die stillen Pausen habe ich für Bauchatmung genutzt, um mich selbst zu regulieren, mich ruhig zu halten und meine Gedanken, Unsicherheiten sowie alte Dramen, die während der Yogastunde hochkamen, zu sortieren. So konnte ich mich auf das wesentliche, die Yogastunde und die Teilnehmer fokussieren.
Hilfreich war auch der Austausch mit anderen Yogalehrern, mit der Seminarplanung, meinen Teamleitern wie auch meiner Patin und noch einigen anderen lieben Menschen hier im Ashram, die zur genau richtigen Zeit für mich da waren. Ein wahres Geschenk.
Ich habe viel Unterstützung erfahren
Sie haben mich bestärkt und motiviert weiterzumachen, haben sich Zeit genommen und mich immer wieder unterstützt. Auch mein Entschluss, was ich hier für mich erreichen wollte, half mir zusätzlich, meine Unsicherheiten zu überwinden und Mut zu Fehlern und Lücken aufzubringen. So konnte ich innerlich wachsen und an Souveränität gewinnen.



Es gab auch eine Zeit wo es mir schlecht ging, da wurde ich von der Gemeinschaft aufgefangen. Es war schön zu spüren, nicht alleine zu sein. Lösungen wurden gesucht und gefunden. Im Sattwa Team (Reinigungsteam) tat mir die körperliche Betätigung und die damit einhergehende Erdung als Ausgleich fürs Unterrichten anfangs gut.
Irgendwann passte es nicht mehr zu mir. Also begab ich mich auf die Suche nach einem anderen Team. Dabei habe ich Unterstützung erfahren, die so anders war als das, was ich in so vielen Bereichen meines bisherigen Lebens erlebt habe, wenn ich mal nicht so 100% funktionsfähig war. So konnte ich auf vielen verschiedenen Ebenen Heilung erfahren und gestärkt aus diesen Erlebnissen herausgehen. Dafür bin ich sehr dankbar.
Natürlich kam auch der Gedanke eher abzureisen. Doch ich hatte mir einen bestimmten Zeitrahmen gesetzt, den ich im Ashram verbringen wollte. Diese Momente zu durchlaufen sind genau die wichtigen Prozesse im Leben und sehr kraftvoll.
Etwas Neues beginnt
Mein neues Team im Café Maya hat mich mit offenen Armen empfangen. Hier konnte ich durch einen regelmäßigen Arbeitsablauf und ein seit längerem bestehendes herzliches Team gut wieder an Stabilität gewinnen. Stabilität im Ashram zu haben ist sehr wichtig und sollte nicht unterschätzt werden.
Selbst jetzt, nachdem ich den Ashram verlassen habe, begann etwas Neues für mich. Die gesammelten Erfahrungen helfen mir für die Yoga Ferienwochen weiter, welche ich immer mal im Allgäu leite sowie für meine eigenen Workshops und Seminare. Ich möchte dir Mut machen, selbst anzufangen und dich auszuprobieren. Yoga Vidya ist ein wundervoller Platz dafür.
Quelle: yoga-vidya.de/fileadmin/download/pdf/Yoga_Vidya_Journale/Journal_48_interaktiv.pdf
Über die Autorin Hridaya Annett Kugler
Ihre Neugier, zusammen mit schönen erfüllenden Erlebnissen beim Mantra-Singen und Rezitieren in der Gemeinschaft haben sie zum Yoga geführt. Dabei faszinieren sie immer wieder die heilsamen Wirkungen der Klänge und des Atems. Als Yogalehrerin freut sie sich, ihre Erfahrungen weiterzugeben. Kontakt über Instagram: Hridaya_Annett
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