Mantra Yogastunden: Warum sie wirken und wie wir diese Wirkung erzielen können

Bei Yoga Vidya Bad Meinberg finden jede Woche regelmäßig mehrere Mantra-Yoga-Stunden statt. Wer so eine schon einmal besucht und es geschafft hat, einen Platz in der Menge zu ergattern, weiß: Mantra-Yoga liegt voll im Trend. Es gibt kaum andere Yoga-Stunden, die so gut besucht sind, wie diese. Erfahre, was ihre Wirkung ausmacht und wie du diese für deine Yogastunden nutzen kannst.
Woran liegt es, dass Mantra Yogastunden so beliebt sind? Natürlich unter anderem daran, dass die Sängerinnen und Sänger wunderschöne Musik machen. Dadurch lassen sich die Asanas leichter halten und er Geist hat einen Anker, was ihn vom Umherschweifen abhält.
Gleichzeitig können die Mantras sehr berührend sein und Emotionen an die Oberfläche holen, die sonst im Verborgenen schlummern. Dann fließen möglicherweise einige Tränen und man geht um ein Päckchen leichter aus der Mantra-Yoga-Stunde hinaus.
Warum berühren uns Mantra-Yoga-Stunden so in der Tiefe?
Mantras sind Klangschwingungen, die Jahrtausende alt sind. Sie wurden nicht komponiert, sondern von weisen Menschen in tiefer Meditation empfangen. Jedes Mantra enthält ein Devata, eine kosmische Energie, eine Gottheit, die die Klangstruktur bewohnt und sich durch sie manifestiert.
Jeder physischen Form, egal ob Mensch, Tier, Pflanze oder Stein liegt eine Schwingung zu Grunde. Das bedeutet, wenn man z.B. ein Stück Holz anschaut und mit einem Mikroskop immer feiner schaut bis zu den Atomen, Elektronen, Neutronen und noch kleiner, findet man irgendwann nichts weiter als Schwingung.
«So wie Schwingung Materie formt, formt sie auch unseren Geist.»
Wenn wir ein Mantra über einen längeren Zeitraum wiederholen, formt es unseren Geist. Eine göttliche Bewusstseinsform entsteht. Formen des Egos wie Angst, Neid, Hass, Gier, Eifersucht usw. zerfallen. Somit reinigt die Mantra-Wiederholung unseren Geist und richtet ihn auf das Göttliche aus.
Ein weiterer Punkt ist, dass wir Menschen zu über 70 Prozent aus Wasser bestehen. Unser Gehirn sogar zu über 90 Prozent! Wasser ist sehr empfänglich für Schwingungen und kann ihre Informationen speichern.
Somit nehmen alle unsere Zellen die Schwingung des Mantras auf und speichern seine Information.
Dies könnte ein weiterer Grund sein, warum Mantras so heilsam auf uns wirken und sogar unser körperliches Wohlbefinden und unsere Gesundheit spürbar steigern.
Wie kann ich als YogalehrerIn eine Mantra-Yoga-Stunde sinnvoll gestalten?
Wenn wir uns fragen, wie wir eine Mantra-Yoga-Stunde aufbauen sollen, ist es gut, sich vor Augen zu halten, wie ein Mantra funktioniert. Jedes Mantra hat ein Devata – eine göttliche Bewusstseinsform, die ihm innewohnt.
Weiterhin hat es eine Shakti – das ist die Energie, die die göttliche Form entstehen lässt und ein Kilaka – den Verschluss, der diese Form hinter dem Klang einschließt. Der Verschluss kann durch fortgesetzte Wiederholung des Mantras entfernt werden und die göttliche Form manifestiert sich.
Das bedeutet, dass es Sinn macht, sich auf eine Gottheit zu beschränken und deren Namen die ganze Yoga-Stunde lang zu wiederholen, damit die Möglichkeit besteht, dass sich die göttliche Form in uns manifestiert.
Das heißt nicht, dass wir tatsächlich nur ein einziges Mantra singen dürfen (auch wenn das sicherlich die größte Kraft hätte). Jedoch können wir Mantras und Kirtans auswählen, die alle die gleiche kosmische Energie, die gleiche Gottheit wie z.B. Shiva, anrufen.
Richte die Stunde auf die Energie des Mantras aus
Es kann auch passend sein Mantras für verwandte Energien zu singen. So können in einer Mantra-Yoga-Stunde, die auf Shiva ausgerichtet ist, auch Mantras an Ganesha, Parvati oder Durga gesungen werden. Eine Yoga-Stunde für die Form von Vishnu kann auch Mantras an Krishna, Radha oder Jesus enthalten usw.
Ein weiterer Punkt ist das Gebet zu Beginn der Yoga-Stunde. Vor dem Japa (Mantrameditaion) wird empfohlen ein Gebet zu sprechen. Diesen Moment kannst du in deiner Mantra-Stunde dazu nutzen, um eine Intension zu setzen, das Thema und das Ziel der Yoga-Stunde zu nennen.
So wissen die TeilnehmerInnen, um was es geht und können ihren Geist darauf ausrichten.
Stimme Thema und Gottheit der Yogastunde ab
Gleichzeitig sagst du der Gottheit, warum du sie rufst und um was du sie bittest. Natürlich sollten das Thema der Yoga-Stunde und die angerufene Gottheit zusammen passen. Typische Shiva-Themen wären z.B. Transformation oder Loslassen.
Liebe und Lebensfreude könnten Themen für Krishna sein. Die Devi steht für Befreiung und Dankbarkeit sowie mütterlichen Schutz, Ganesha für Neubeginn, Rama für Gerechtigkeit usw.
«Lass dich bei der Auswahl aber nicht nur vom Kopf leiten, sondern vor allem von deinem Gefühl und deiner Erfahrung.»
Das Wichtigste ist, dass du authentisch bist und den TeilnehmerInnen in deiner Mantra-Yoga-Stunde das vermittelst, was du selbst fühlst und erfahren hast.
Wie wählst du passende Asanas aus?
Bei der Vorbereitung der Mantra-Stunde kannst du dir überlegen, mit welchem Chakra die Gottheit, die für dein Thema steht, verbunden ist. Das wird dir helfen, entsprechende Asanas auszuwählen, die den Schwerpunkt deiner Yoga-Stunde ausmachen.
So hat z.B. Shiva seinen Sitz im Stirnzentrum, Ganesha im Wurzel- und Krisna im Herzzentrum. Die Devi wird meist mit dem Kreuzbeinzentrum in Verbindung gebracht. Aber auch hier kannst du dich im Zweifel auf deine Intuition verlassen.
«Deine Intension hat größere Wirkung als das, was in irgendeinem Buch steht.»
Es ist auch nicht nötig, sich auf ein Chakra zu beschränken. So gehe ich mich in meinen Shiva-Stunden nicht nu