Maha Mantra – Über die Bedeutung eines großartigen Mantras

Lisa
Von Lisa
Lesezeit: 4 Min

Manch einer kennt sie vielleicht, die fröhlichen Leute in der Fußgängerzone, die energisch trommeln und enthusiastisch das Tambourin schwingen (eine leise Zimbel spielt dazu), stetig begleitet von „hare kṛṣṇa hare kṛṣṇa …“. Aber was singen die denn da eigentlich? Kennst du die Bedeutung des Maha Mantra, eines der wohl bekanntesten Mantras aller Zeiten?

Was wissen wir über die Bedeutung vom Maha Mantra?

Das Maha Mantra ist unter anderem so schön, weil es so simpel ist. Alle Worte sind unterschiedliche Namen Vishnus: Hari, Rama und Krishna.

Das Leben ist Überfluss

Hari, im Mantra gerufen „hare“, ist auch als der Strahlende, oder auch der Leuchtende bekannt, oder romantischer: „Derjenige, der die Herzen aller zu sich ruft“. Und das nicht ohne Grund, denn Hari bedeutet auch anziehend, ja gar bezaubernd, meint aber auch die Farben grün und gelb: Zeichen von Fülle und Fruchtbarkeit.

Und wenn wir uns umschauen, dann kann man in den hell sanft duftenden Blumen und tausendfach sprießenden zarten Blättern vielleicht Hari sehen. Hari om ruft der Frühling.

Auch Krishna gilt als Magnet, gewinnt er doch spielend leicht die Herzen der Menschen um ihn herum. Als ein Avatar Vishnus (gemäß hinduistischer Mythologie Vishnu in Form eines Menschen) tritt er mal als raffinierter Schelm, Hirte, Flötenspieler, Lehrer oder sogar König auf.

Wenn also wegen feuriger Asana Praxis nächstes mal wieder mein Knie protestiert, dann hilft wieder eine kleine Portion Krishna, nicht alles so verbohrt und festgefahren anzugehen, sondern alles mit mehr Freude und Leichtigkeit zu tun.

Hohe Ideale

Rama ist ein weiterer der vielen Avatare Vishnus. Er gilt als wahrer Held und über seine Taten wird im Epos des Ramayana berichtet. Wie kein anderer vor ihm, steht er für hohe Ideale und Tugendhaftigkeit.

Und es ist gar nicht so leicht, immer Gutes tun zu wollen, den Dingen „gerecht werden zu wollen“, denn allermal kommt unsere Bequemlichkeit (Unwissenheit ist ein Segen) dazwischen. Erinnern wir uns an Rama, erinnern wir uns also an unsere eigenen guten Absichten (und setzen sie dann vielleicht auch in die Tat um, auch wenn das Sofa lockt!).

Maha Mantra

hare kṛṣṇa hare kṛṣṇa
kṛṣṇa kṛṣṇa hare hare /
hare rāma hare rāma
rāma rāma hare hare //

Wörtliche Übersetzung

Hari, Krishna und Rama (und das, wofür sie stehen) werden abwechselnd angerufen.

Nicht nur für die Meditation gut

Bei Yoga Vidya gilt das Maha Mantra als Diksha Mantra, du kannst dich dafür also in einer Mantra-Weihe feierlich darin einweihen lassen und und dich damit fortan in deiner Mantra-Meditation berieseln. Dazu verwenden wir die ursprüngliche Reihenfolge des Maha Mantras, beginnend mit „hare rāma hare rāma“.

Einmal eingeweiht so sagt man, führt dieses Mantra bei beständiger Wiederholung irgendwann zu moksha, der Befreiung. Vor allen Dingen gilt es aber auch als ein Siddhi Mantra, das die schlummernde Freude des Singenden wecken soll.


Die Version des Maha Mantras für die Mantra Weihe findest du in unserem kleinen orangenen Kirtanheft unter der Nr. 699. 8. In dieser klassischen Form kommt es übrigens auch als Vers in dem gutem alten „Jaya ganesha“ (Nr. 2) vor, wie wir es hier jeden Tag im Satsang singen. Wer mitsingen möchte, fühlt sich bitte herzlich eingeladen:

2 Kommentare
  • Dankeschön 🙏
    Für mich ist das Mantra so schön, weil es das innere so direkt anspricht. Meist ist die Richtung der Yogapraxis von außen nach Innen (drei Körper, fünf Hüllen). Beim Chanten vom Maha Mantra ist das (für mich) andersrum. Tiefe innere Freude, jedesmal ganz konkret zu Erfahren.

    Namaste Gaurima

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