Jaya Ganesha und der spirituelle Weg – Teil 5

Schritt für Schritt entwickeln wir uns weiter. Das Herz öffnet sich. Nun kommen die Aspekte von Rama und Krishna mehr und mehr ins göttliche Spiel. Das Maha Mantra bringt uns Reinheit und Freude im Herzen.

Hari = Der, der voller Liebe ist und die Herzen anzieht. Hare kommt auch von Harā und ist ein Beiname von Krishnas Geliebter Radha, durch deren Anrufung die weibliche Energie Gottes, genannt Shakti, gepriesen wird. Rama bedeutet: „Der, der voller Freude ist.“ Er steht für ein reines hochethisches Leben und für Gleichmut und Freude in jeder Lebenssituation. Krishna heißt der Geheimnisvolle. Er spielt auf einer Flöte, die symbolisiert, dass auch wir leer werden müssen (von Konditionierung, Verhaltensmustern usw.), um das Schöne, das Wahre im göttlichen Spiel hören bzw. erklingen lassen zu können.

Viele verändern ihr Leben, meistens gar nicht so bewusst, wenn sie Yoga praktizieren. Sie hören auf mit schlechten Ernährungsgewohnheiten, lassen Rauchen, Alkohol und Drogen sein. Sprache, Gedanken und Handlungen entwickeln sich zum Ethischen hin. Die Fähigkeit des Gleichmutes wächst, Freude im Herzen wird größer.

Im Jaya Ganesha folgen nun einige wesentliche Moksha Mantras.

Om Namah Shivaya heißt Ehrerbietung dem Glücksverheißenden. Der Aspekt von Shiva ist die in uns wohnende Kraft, niedere Charaktereigenschaften zu überwinden und regelmäßig in unserer spirituellen Praxis zu sein. Denn obwohl wir alle die Möglichkeit haben, jetzt in diesem Augenblick Befreiung und volle Selbsterkenntnis zu erlangen, braucht es für die meisten ein beständiges Eigenbemühen in der Praxis. Wir gehen den Weg Schritt für Schritt in unserem karmischen Tempo, aber unermüdlich.

Dabei ist für viele eine Ordnung, eine Struktur hilfreich. Dies ist der Aspekt von Narayana, ein Name für Vishnu, dem Erhalter des Universums. Es ist die in uns innewohnende Kraft, die Frieden, Güte und Gerechtigkeit schenkt. Darin steckt auch das Prinzip des Karma Yoga, des Dienens. Es geht nicht darum, sich zum Beispiel immer tiefer mit den einzelnen Asanas zu beschäftigen und immer länger und flexibler die Stellungen zu meistern, ständig neue Yogastile oder Meditationstechniken auszuprobieren oder im Jnana Yoga eine Schrift nach der anderen oder Vorträge von wechselnden Lehrern und Traditionen regelrecht zu konsumieren. Das sind Mittel zum Zweck, die bei regelmäßiger und ausgewogener Praxis gut und hilfreich sind. Wichtig ist aber auch, dass Gelernte und Erfahrene zu teilen durch den Dienst an anderen. So wird nicht nur Körper und Geist, sondern mein ganzes Wesen gereinigt, und somit der Weg zum Licht sichtbar gemacht.

Im Herzen gereinigt erkennen wir dann, dass das göttliche Licht in allen und in allem zu finden ist. Und dass dieses Licht das eine gleiche ist. Das symbolisiert Vasudeva, ein Name von Krishna und bedeutet: „Der das Licht aller Geschöpfe ist.“ Er steht für das Sehen von Gott in allem. Mit einem verstehenden Herzen gelangen wir auch zur Weisheit, einem höheren Wissen, das nicht mit den Sinnen und dem Intellekt, sondern eben nur mit reinem Herzen erfasst werden kann.

Dann wird Rama und mit ihm auch Hanuman angerufen. Rama präsentiert die Spiritualisierung aller Handlungen, besonders auch der weltlichen. Aus dem höchsten Bewusstsein heraus gibt es keine Unterscheidung in spirituell und weltlich. Und so geht es darum, die Yogapraxis auch in den Alltag zu bringen, das ganze Leben zu spiritualisieren. Yoga findet nicht nur auf der Matte statt, sondern jetzt, in jedem Moment.

Vortrag von Katyayani Ulbricht

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