Yogisch grüßen – Zum Neujahr gibt es für gewöhnlich viele Neujahrsgrüße aus allen möglichen Richtungen. Aber bereits zur Mitte des Monats sind die lieben Worte zu neuen Jahr fast vergessen. Dies ist ein guter Zeitpunkt, um die eigenen Grußgewohnheiten yogisch (um) zu strukturieren. Ein Beitrag von Isabelle.
Om Namah Shivaya, ein Gruß der Ehrerbietung
Wenn man im Ashram in Bad Meinberg durch die Gänge läuft, hört man oft den Gruß „Om Namah Shivaya“. Er setzt sich zusammen aus drei einzelnen Wörtern bzw. Silben.
„Om“ ist das nicht Beschreibbare, das Absolute oder auch das Unendliche, der Klang der Einheit. Es ist der Klang, aus dem im Hinduismus die Welt entstanden ist. Om steht symbolisch ebenso für die Dreieinigkeit und wer es lang genug rezitiert, so die Upanishaden, findet die Erleuchtung. Also ein perfekter Einstieg für den Anfang eines Gesprächs.
Das zweite Wort ist „Namah“ und bedeutet so viel wie Ehrerbietung. „Shivayah“ kommt von Shiva. Shiva ist nicht nur ein Gott, sondern bedeutet wörtlich übersetzt „der Liebevolle, der Gütige“.
Begrüßen wir also jemanden mit den Worten „Om Namah Shivaya“ sagen wir so etwas wie „Ehrerbietung an die Liebe oder die Güte“. Man kann diese wunderbar wohlwollenden Worte somit sowohl als Begrüßung als auch zum Abschied verwenden.

Ehre das Göttliche im Menschen – Im Yoga und Vedanta glaubt man an das Menschenbild des Göttlichen in uns. Hier ist jeder Mensch in seinem Herzen gut und trägt einen göttlichen Kern. Beim Gruß „Om Namah Shivayah“ wenden wir uns genau an diesen Kern. Wir verbinden uns mit diesem göttlichen Teil im Gegenüber. Ganz egal wie das Äußere erscheinen mag – wir machen uns selbst und unserem Gegenüber bei der Begegnung bewusst, dass wir göttlich sind.
Begrüßung des Göttlichen in anderen Sprachen
Die Inder sind nicht die einzigen, die Gott in ihre Begrüßung mit einbinden. Früher war es in Deutschland gang und gäbe, dem anderen ein freundliches „Grüß Gott“ entgegenzubringen.
Im Englischen sieht es ähnlich aus. Hier betont man die Gottverbundenheit am Ende eines Gesprächs. Das allseits bekannte „Good bye“ kommt von „God be with you“ (Gott möge mit dir sein).
In verschiedenen Sprachen fangen wir also nicht nur mit dem Gruß an das Göttliche an, sondern hören auch damit auf. Ganz egal wie das Gespräch selbst verlaufen ist – wir gehen so wohlwollend und mit reiner Absicht aus der Verabschiedung.
Dein ehrliches Herzens Wohlwollen
Wer nicht unbedingt Gott mit in seine Grüße einbeziehen mag, kann die Tradition des Wohlwollend dennoch aufrecht halten. Ein ehrliches und aus tiefstem Herzen kommendes „Ich wünsche dir einen schönen guten Tag“ kann jeder zwischenmenschlichen Beziehung eine andere Tiefe geben.
Es sind doch immer wieder die Kleinigkeiten im Leben, die uns verbinden. Kleine Aufmerksamkeiten lassen uns den Tag, oder in diesem Fall das Gespräch, mit einem Lächeln beginnen und beenden.
In diesem Sinne, Om Namah Shivaya <3
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Noch eine nette Ergänzung. Im Bayrischen gibt es nicht nur Grüß Gott sondern als Abschied auch „Pfiati“. Kommt von „(Gott) behüte Dich“.
🙂
„Yogisch grüßen“ ist eine wunderbare Einleitung für den Tag und ich werde versuchen ab heute diesen Satz jeden Tag zu benutzen. Er hilft uns, unsere Seele in dieser schweren Zeit zu stärken, das wir gut durch diese Zeit kommen. Ich bin froh, vor einiger Zeit diesen wunderbaren Newsletter aboniert zu haben. Es sind gute Themen die mich oft in meiner Lebenssituation weiter helfen.
Ich werde auch heute noch etwas spenden, um weiterhin hieraus viel Trost zu finden.
OM NAMAH SHIVAYA
Ihre treue Leserin
Desto mehr man von innen heraus strahlt und sanft lächelt, desto häufiger wird man gegrüßt😉
Gerade im Ashram in Bad Meinberg grüßen die wenigsten Sevekas oder Seminar Leiter!!!
Dann musst du die Initiative ergreifen und nicht müde werden, weiter zu grüßen! Dein Gruß wird erwidert werden. Du darfst es nur nicht erwarten.
Außerdem darf man nicht vergessen, dass sie im Job sind und nicht wie wir, als Aspiranten unterwegs und im Urlaubsmodus sind.