Kundalini-Shakti: Was Pfingsten und Tantra gemeinsam haben

Mohini
Von Mohini
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Midjourney Mohini

Pfingsten ist ein bedeutungsvolles Fest, das im christlichen Glauben die Ankunft des Heiligen Geistes feiert. Doch auch für alle, die sich mit anderen Glaubensrichtungen oder Traditionen verbunden fühlen, birgt dieses Fest eine tiefgründige spirituelle Bedeutung. Die Kundalini-Shakti zum Beispiel hat mit dem Heiligen Geist viel mehr gemeinsam, als es scheint.

Für Christen ist Pfingsten eine Zeit, den Heiligen Geist zu feiern und seine transformative Kraft wahrzunehmen. Gleichzeitig bietet es uns allen die Gelegenheit, unsere spirituelle Praxis zu vertiefen, mehr zu meditieren, um letztlich zur Erfahrung der göttlichen Wirklichkeit zu gelangen.

Ich habe das Pfingstfest dieses Jahr als Einladung gesehen, tiefer in die vielschichtige Welt des Hinduismus einzutauchen. Eine Tradition, in der ich eine tiefgreifende Parallele zur Botschaft von Pfingsten finde, ist die Shiva-Shakti-Philosophie, auch Tantra-Philosophie genannt.

Diese Philosophie betont das untrennbare Zusammenspiel der zwei absoluten Prinzipien – Shiva, der unveränderlichen Realität, dem Statischen; und Shakti, die schöpferische, dynamische Kraft.

Shakti – transformative Energie

Shakti wird oft als die dynamische Manifestation der universellen Energie betrachtet, die die Welt zum Leben erweckt und durchdringt. Für mich verkörpert Shakti eine überaus kraftvolle und transformative Energie, die uns mit unserer inneren göttlichen Essenz verbindet und spirituelles Wachstum fördert – ähnlich wie der Heilige Geist im christlichen Glauben.

Die Kundalini-Shakti, die schlafende Energie in deinem Inneren, wartet darauf, erweckt zu werden. Durch Hingabe, Yoga und Meditation kannst du diesen göttlichen Funken entzünden und eine tiefgreifende spirituelle Transformation erleben.

Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass die Erweckung der Kundalini-Shakti ein individueller Prozess ist, der Geduld, Hingabe und Achtsamkeit erfordert. Wenn du dich auf diesen Weg begibst, sei offen für die Zeichen und Symbole, die dir begegnen, und vertraue darauf, dass das Universum dich auf deiner spirituellen Reise führt.

Der Heilige Geist – verbindend und durchdringend

In der christlichen Theologie ist der Heilige Geist Teil der Dreieinigkeit Gottes und wird häufig als Taube symbolisiert, manchmal auch als Wasser oder Feuer. Er war schon vor der Schöpfung da, er verbindet uns alle und erfüllt alles Leben.

Im Alten Testament wird für den Heiligen Geist das hebräische Wort ruach verwendet, das wörtlich so viel wie “Heiliger Atem” heißt. Auch das im Neuen Testament zu findende griechische Wort pneuma bedeutet übersetzt “Hauch” oder “Atem”.

In den aramäischen Texten und bei den frühen Christen war der Heilige Geist weiblich. Erst in der griechischen Übersetzung wurde er männlich (pneuma). Ebenso weiblich ist er in der hebräischen Übersetzung (ruach).

Die Stoiker entwickelten diesen Begriff des pneuma aber weiter und verwendeten ihn, um damit alle Funktionen jedes lebenden Organismus zu erklären. Durch dieses pneuma entsteht eine Verbindung aller Dinge miteinander und somit auch die Fähigkeit zur Kommunikation.

Pfingsten: Jenseits der Dualität

Die Einheit von Heiligem Geist und Gott (und letztendlich von allem) ist ein zentrales Konzept mehrerer spiritueller Traditionen. Sie erinnert uns daran, dass wir bereits Teil des Göttlichen sind, und dass unsere spirituelle Reise darin besteht, diese bestehende, schlafende Verbindung zu aktivieren und zu vertiefen.

Hier sehe ich eine der Parallelen zur Shiva-Shakti-Philosophie, die das Zusammenspiel von Shiva und Shakti betont. Ähnlich wie die Einheit von Heiligem Geist und Gott erinnert uns das Zusammenspiel von Shiva und Shakti daran, dass die Dualität eine vorübergehende Illusion ist und dass alles letztendlich in einer einzigen, unveränderlichen Realität gründet.

Indem wir unsere spirituelle Praxis vertiefen, sei es durch Yoga, Meditation oder Gebet, können wir diese tiefen Wahrheiten in unser eigenes Leben integrieren und die transformative Kraft dieser Erkenntnisse erfahren.

Verschiedene Wege führen zum gleichen Ziel

Selbst in einer vergleichenden Studie einer polnischen Universität über spirituelle Manifestationen bei christlichen Charismatikern und Kundalinierfahrungen ist das Fazit, dass bei denjenigen, die in Verbindung mit der übernatürlichen Entität treten wollen, unabhängig von der Wahl ihres spirituellen Weges, eine erhöhte Wahrscheinlichkeit besteht, die Anwesenheit desselben Geistes zu erleben.


Ich glaube fest daran, dass der Heilige Geist, in welcher Form auch immer wir ihn interpretieren, eine lebendige und kraftvolle Gegenwart ist, die in jedem von uns wirkt und uns daran erinnert, dass wir stets verbunden und niemals alleine sind.

Möge dieses Pfingstfest uns dazu inspirieren, das Zusammenspiel von Shiva und Shakti zu erkennen, hinter die Illusion der Dualität zu schauen und die transformative Kraft der göttlichen Einheit in unserem eigenen Leben zu erfahren.

Begib dich auf eine Reise – erwecke deine Kundalini-Shakti

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