Fest verwurzelt – Erdung in der Natur

Herbst

Auch wenn wir es oft vergessen, sind wir ein Teil der Natur und immer mit ihr verbunden. Die Kraft eines imposanten Baumes, der würzige Geruch von Gräsern, Blumen und Blättern – dies sind ganz natürliche Mittel, unsere Erdung zu stärken. Und es kostet uns nichts, vielmehr schenken wir uns einen schönen Spaziergang.

Wie Yoga und Ayurveda dabei helfen können, sich besser zu erden, was Erdung eigentlich ist und warum so viele Menschen ein Problem mit mangelnder Erdung haben, beschreibt Yoga- und Ayurvedatherapeut Raphael Mousa in dieser Artikelserie.

Erdung in der Natur

Neben den Techniken aus Ayurveda und Yogatherapie, die ich in den vorhergehenden Blogartikeln beschreibe, gibt es noch viele weitere Methoden sich zu erden. Zu den effektivsten zählt es sicherlich, viel Zeit in der Natur zu verbringen, am besten barfuß im Wald spazierend oder auch mit den Händen in der Erde grabend, etwa im eigenen Garten. Dabei kann man hervorragend Wildkräuter (oft auch als “Unkraut” bezeichnet) sammeln, die nicht nur extrem gesund sind, sondern uns sowohl durch ihre Einnahme als auch durch das Sammeln selbst mit der Natur verbinden.

Es lohnt sich herauszufinden, wo es in der Nähe des eigenen Wohnortes natürliche Orte gibt, die ein besondere Anziehung auf uns ausüben und eine Beziehung zu diesen Orten und vielleicht auch einzelnen Bäumen aufzubauen. Bäume haben eine sehr erdende Wirkung auf Menschen und wir können uns leicht mit ihnen verbinden, wenn wir achtsam unter ihnen spazieren, bei ihnen sitzen oder sie berühren. Besonders ihre Wurzeln können wir uns sehr bewusst machen und uns vorstellen wie tief diese in die Erde reichen.

Unsere Verbindung mit der Erde stärken

Wenn wir der Natur bewusst Gutes tun, etwa indem wir Müll aufsammeln, eine vertrocknende Pflanze gießen, oder auch dankende und liebevolle Worte oder Opfergaben darbringen, stärken wir unsere Verbindung zur Erde und bekommen Energie von ihr zurück.

Herbst
Ein Herbstspaziergang wirkt wunderbar erdend!

Jede Form von Naturspiritualität, die psychologische Arbeit mit unseren Ängsten, Traumata und Verhaltensmustern und auch die Auseinandersetzung mit unseren Wurzeln, etwa in Form von Ahnenarbeit, kann die Erdung stärken. Von den fünf Sinnen ist der Geruchssinn besonders mit dem Erdelement verbunden. So ist es auch besonders effektiv, die Erde bewusst zu riechen, oder sich mit dem Duft von Hölzern, Harzen und Wurzeln in Form von Räuchermitteln oder ätherischen Ölen zu umgeben.

Ein gemütliches Zuhause

Das eigene Heim sollte immer ein Ort der Ruhe und des Rückzugs sein können. Dafür ist es wichtig es sich dort wirklich gemütlich zu machen. Sich mit warmen und erdigen Farben und Naturmaterialien zu umgeben kann sehr dabei helfen. Auch Balkon- oder Zimmerpflanzen können uns die Natur näher in unseren Alltag bringen, besonders wenn wir eine bewusste Beziehung zu ihnen pflegen und z. B. Kräuter die wir hochziehen in unserer Nahrung verwenden.

Selbst Bilder von Bäumen haben einen messbar beruhigenden Effekt auf Menschen. In der indischen Raumlehre des Vastu ist der Südwesten dem Erdelement zugeordnet und gilt daher auch als bester Bereich des Heims für erdende Aktivitäten und Gegenstände.

Generell können wir unsere Verwurzelung stärken, indem wir uns mit dem Ort, an dem wir leben – ob Haus, Wohnung, Zimmer, Stadt oder Land – bewusst verbinden und uns die Mühe machen, da, wo wir sind, bewusst anzukommen und zumindest für den Moment ganz da zu sein und zu bleiben.


Wie Yoga und Ayurveda dabei helfen können, sich besser zu erden, was Erdung eigentlich ist und warum so viele Menschen ein Problem mit mangelnder Erdung haben, beschreibt Yoga- und Ayurvedatherapeut Raphael Mousa in der zweiteiligen Artikelserie “Fest verwurzelt”:

Seminare für mehr Erdung

Hast du das Gefühl, du brauchst mehr Erdung? Fühlst du dich oft gestresst, nervös und flatterig, oder willst anderen Menschen helfen, denen es so geht? Dann sind diese Workshops und Seminare genau das Richtige für dich!

Viele Menschen praktizieren regelmäßig Yoga, vor allem wegen der gesteigerten Ausgeglichenheit und tiefen Entspanntheit, die sich nach kurzer Zeit einstellen. Stress macht krank und diesen zu “managen” und Entspannungsimpulse zu setzen ist essentiell für Gesundheit und Wohlbefinden:

Der Autor

Raphael Mousa

Raphael Mousa ist Yogalehrer, Yogatherapeut und Ayurveda Gesundheitsberater und schreibt seine Doktorarbeit über den Austausch von Yoga und Psychotherapie. Er wurde in Indien und Deutschland in den Yoga-Traditionen von Sivananda, Satyananda und Iyengar ausgebildet. In Indien war er außerdem in der Yoga-Klinik Arogyadham tätig und hat in zahlreichen Ashrams und heiligen Stätten gelernt und praktiziert.

Für seinen Bachelor in Ethnologie und Psychologie und seinen Master in Medizinanthropologie hat er in Nepal über Schamanismus geforscht. Weiterhin hat er Kurse und Retreats, u. a. in Klangtherapie, Vipassana, Tantra, tibetischem Buddhismus, Ayurveda, traumasensiblen Yoga, psychologischer Yogatherapie, Reiki und Kundalini Yoga absolviert.

Bei Yoga Vidya Bad Meinberg ist Raphael Sevaka in den Abteilungen für Yogatherapie und Ayurveda tätig und gibt u. a. yogatherapeutische Einzelsitzungen, Yogastunden, Pranayama, ayurvedische Konsultationen und Massagen.

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