80 Wege zur Gelassenheit – Schwerpunkt Spiritualität

Gelassenheit Entwickeln - Podcast für mehr Gelassenheit im Alltag

Die Essenz der Tipps von Sukadev zur Entwicklung von Gelassenheit – mit besonderem Schwerpunkt auf Spiritualität: Sukadev fasst nochmal alles zusammen, was er im Seminar “Gelassenheit entwickeln” an Vorschlägen, Denkanstößen und Übungen gegeben hat. Besondere Betonung liegt dabei auf spirituellen Prinzipien: Eine tief verankerte spirituelle Erfahrung hilft dir zu tiefer Gelassenheit. Hier die Essenz des Vortrags: Laut Jnana Yoga bist du jetzt schon vollkommen – eins mit der Weltenseele. Du brauchst dich nicht unter Stress zu setzen. Laut Bhakti Yoga macht alles Gott – du bist nur Instrument, Gott macht alles, er hat daher auch die Verantwortung. Laut Raja Yoga kannst du dich von der Identifikation mit deinen Emotionen lösen – und dich als Führungspersönlichkeit, als Raja, als König etablieren – und den Ratschlägen deiner Ministern lauschen. Im Karma Yoga tust du deine Aufgaben und lässt los. Kundalini Yoga hilft dir, über ein gutes Energieniveau Gelassenheit und Stärke zu spüren. Hatha Yoga hilft dir über Körperübungen einen gelassenen Gemütszustand zu erreichen. Letztlich ist Gelassenheit ein Mittel zur Erleuchtung. Letztlich kann aber auch nur die Erleuchtung dir die vollste Gelassenheit bei vollem Engagement geben.

80. Folge des Yoga Vidya Yoga Vidya Gelassenheits-Podcast. Ja, es ist tatsächlich die 80. Folge, nicht wie Sukadev versehentlich im Podcast sagt, die 79. – Letzte Folge der Mitschnitte aus dem Seminar “Gelassenheit entwickeln“.

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Heute eine Zusammenfassung verschiedener Wege zur Gelassenheit. Eine spirituelle Lebenseinstellung und eine tief verankerte spirituelle Erfahrung hilft dir zu tiefer Gelassenheit. Laut Jnana Yoga bist du jetzt schon vollkommen, eins mit der Weltenseele. Du brauchst dich nicht unter Stress zu setzen. Laut Bhakti Yoga macht alles Gott. Du bist nur Instrument, Gott macht alles. Er hat daher auch die Verantwortung. Laut Raja Yoga kannst du dich von der Identifikation mit deinen Emotionen lösen und dich als Führungspersönlichkeit, als Raja, als König etablieren und den Ratschlägen deiner Minister lauschen. Im Karma Yoga verrichtest du deine Aufgaben und lässt los. Kundalini Yoga hilft dir über ein gutes Energieniveau, Gelassenheit und Stärke zu erreichen. Und Kundalini Yoga hilft dir auch, höhere Bewusstseinsebenen zu erreichen. Hatha Yoga hilft dir, über Körperübungen einen gelassenen Gemütszustand zu erreichen. Letztlich ist Gelassenheit ein Mittel zur Erleuchtung. Und letztlich kann nur die Erleuchtung dir die vollste Gelassenheit bei vollem Engagement geben.

Ich möchte das Ganze nochmal in einen kleinen spirituellen Kontext stellen. Ich hatte gesagt, Samatva ist der yogische Ausdruck für Gelassenheit. Krishna definiert Yoga unter anderem als „Yoga Samatvam ucyate. Yoga heißt Gelassenheit.“ Aber auch „Yoga karmasu kausalam. Yoga heißt Geschick im Handeln.“ Ihr habt eine Menge Anregungen bekommen in diesen Texten und ich hoffe, dass ihr etwas habt, was ihr sofort umsetzen könnt, dass ihr manches habt, was euch vielleicht zum Nachdenken bringt und es ist ganz ok, wenn ihr feststellt, einiges ist für euch nicht anwendbar. Und der kluge, gelassene Mensch ist der, der sagt: „Das, was sofort umsetzbar ist, das setze ich sofort um. Das, worüber ich nachdenken sollte, darüber denke ich nach. Und das andere muss ja jetzt erst mal nicht sein.“

Ihr habt einige Tipps aus dem Jnana Yoga bekommen. Und wenn ihr Jnana Yoga tief verstanden habt, dann habt ihr wirklich eine heitere Gelassenheit. Wenn ihr wirklich wisst, selbst wenn es nur intellektuelle Überzeugung ist, die vielleicht genährt wird durch die ein oder andere meditative Erfahrung: „Ich bin unsterbliches Selbst. Ich bin verbunden mit der Weltenseele. Ich bin verbunden mit allen Wesen und die ganze Welt ist ein Ausdruck davon. Und die ganze Welt ist mehr oder weniger wie ein Schauspiel Gottes oder wie ein Traum Gottes mit großem Drama und vielen Ungerechtigkeiten und Leid im Leben.“ Aber vor dem Hintergrund, dass die Seele durch viele Inkarnationen hindurchgeht – wenn man das als Möglichkeit in Betracht ziehen will – kann auch ein schmerzhaftes und leidendes Leben nur eine Episode sein. Angenommen, ihr hättet Gedächtnisschwund und wüsstet nicht mehr, was gestern war, dann ist das, was diesen Tag war, so wichtig. Wenn man aber sagt, so viele Inkarnationen, dann mag das eine Leben viele schlimme Erfahrungen bringen, aber bei allem bleibt eins gleich: „Ich war, bin und bleibe unsterbliches Selbst. Zum Leben gehört auch dazu, dass ich wachse. Leben hat einen Sinn, Schicksal ist eine Chance. Es geht darum, einiges zu bewirken. Es geht darum, zu lernen und zu wachsen. Aber das Ganze ist mehr oder weniger ein Spiel. In Wahrheit bleibe ich das Unendliche und Ewige, das unendliche und ewige Selbst, der unendliche, ewige göttliche Kern.“ Inmitten von dieser ganzen Welt – und da kommen wir zum Bhakti Yoga – gibt es eine göttliche Kraft, ob wir die Gott nennen, Göttin nennen, kosmische Energie, das Göttliche, dann können wir sagen: „Ja, auch hinter dem ganzen Universum ist diese göttliche Kraft, alles macht irgendwo einen Sinn. Auch wenn ich als kleines Menschlein diesen Sinn nicht erfahre und nicht verstehe, es wird schon einen Sinn machen. Und wenn es diesen höheren Sinn gibt und wenn Gott, Göttin, das Göttliche, dieses höhere Prinzip, all das schafft, dann muss Er, Sie, Es sich auch etwas dabei gedacht haben. Und dann muss ich auch so ok sein, wie ich bin, da muss auch das Universum so ok sein, wie es ist, und dann mag auch ich eine Aufgabe haben im Teil dieses göttlichen Dramas, aber ich kann gelassen herangehen.“

So wie Swami Vishnu uns gerne gesagt hat: „Gott wirkt auch durch deine Fehler.“ Oder auch etwas, was mir eine Schülerin vom Swami Vishnu mal gesagt hatte, als ich aufgefordert wurde, etwas zu machen, nämlich als Neunzehnjähriger einen Meditationskurs zu geben, wo das durchschnittliche Alter der Teilnehmer doppelt so alt war wie meins, die zum Teil Yoga erheblich länger geübt hatten als ich. Dann hat sie so gesagt: „Wenn Gott gewollt hätte, dass dort jemand wäre, der besser ist als du, dann hätte er jemand anderes dafür gefunden. Er hat dich dorthin gestellt und deshalb bist du der Beste.“ In dem Fall, es gab tatsächlich niemand anderes, es wäre entweder ich gewesen oder der Kurs wäre ausgefallen. Ich habe mich nicht danach gedrängt. Das hat mir seitdem immer wieder geholfen, wenn ich in Situationen hineingeführt wurde, wo ich gedacht habe, jemand anderes könnte die besser meistern. Ich bin nämlich keiner, der von Natur aus zu Überheblichkeit neigt, ich bin von Natur aus einer, der eher etwas schüchtern ist und eher abwartend ist, aber gelernt hat, damit gut umzugehen. Und ich brauche nicht vollkommen zu sein, denn wenn Gott gewollt hätte, dass jemand Besseres das macht, was ich mache, dann hätte er ihn oder sie in die Situation hineingestellt. Und genauso auch, wenn irgendjemand gesucht wird für etwas und dann denkt man sich ja manchmal, „der muss so und so sein“, und dann sucht man nach dem oder der Idealen und nachher kommt gar niemand. Dann kann man davon ausgehen, Gott schickt dir ihn, sie oder ihn, und er oder sie ist genau der oder die Richtige, denn wenn es jemand Besseres gegeben hätte in der Situation, dann hätte Gott ihn oder sie auch geschickt. Und manchmal wird man auch überrascht, dann kriegt man jemanden geschickt, wo man gedacht hat, hätte ja nicht besser kommen können. Und natürlich, manchmal muss man auch mal abwarten, man darf bei manchen Situationen nicht die erstbeste Entscheidung treffen, sondern manchmal gilt es abzuwarten, aber in mancherlei Situationen ist auch die erstbeste die beste Entscheidung. Das war die Perspektive Bhakti Yoga.

Karma Yoga sagt uns, das Leben hat Aufgaben, Schicksal ist Chance, wir wachsen, wir machen Erfahrungen, wir können einiges beitragen und wir brauchen nicht vollkommen zu sein. Einiges aus dem Raja Yoga im Sinne von geschickter Umgang mit euren Ministern, Familienmitgliedern, inner