7 Pflanzendrinks, die du ganz einfach selber machen kannst

Pflanzendrink

Pflanzendrinks sind eine gute, leckere und vegane Alternative zur Kuhmilch. Es gibt so viele Möglichkeiten, sie herzustellen: Aus Nüssen, Getreide oder auch aus Pseudogetreide. Erbsenmilch schmeckt gut in deftigen Gerichten, Haselnussmilch macht sich wunderbar in Müsli und Hafermilch ist sowieso der Allrounder unter den Pflanzendrinks. Welche ist deine Lieblings-Pflanzenmilch und hast du sie schon einmal selbst gemacht?

Pflanzenmilch selber herzustellen ist einfach und preisgünstig. Zusätzlich zu den Nüssen, dem Getreide oder dem Pseudogetreide, aus dem du deinen Drink herstellen möchtest, brauchst du nur Wasser sowie eventuell noch Salz und eine Zuckeralternative.

Wir haben für dich 7 Rezepte für leckere vegane Milch-Alternativen zusammengestellt. So sparst du nicht nur Geld, sondern auch einiges an Müll. Und das Beste: du weißt ganz genau, was drin ist.

Da ein selbstgemachter Pflanzendrink im Gegensatz zu einem gekauften eine geringere Haltbarkeit hat, achte darauf, nicht viel mehr herzustellen, als du auch verbrauchen kannst. Du kannst meist alles von dem Herstellungsprozess der Pflanzenmilch verwenden und verwerten. So produzierst du noch weniger Müll.

Wenn du keinen sogenannten Nussmilchbeutel besitzt und dir ein normales Sieb nicht engmaschig genug für dein gewünschtes Ergebnis ist, dann kannst du auch ein feines Wäschenetz, oder ein einfaches Tuch verwenden. Falls du noch Stoffreste hast, kannst du dir auch deinen ganz eigenen Nussmilchbeutel nähen.

Übrigens: Alle Rezepte sind für je 1 Liter Pflanzenmilch!

1. Haferdrink: vielseitiger & regionaler Klassiker

Dass Hafer richtig gesund ist, wird wohl keine Neuigkeit für dich sein: Das gut verträgliche Korn enthält ungesättigte Fettsäuren für deine Zellen und das Gehirn, Ballaststoffe, die dich lange satt machen, Proteine, damit du auch ohne tierische Produkte mit Eiweiß versorgt bist, essentielle Aminosäuren, Kalzium, Magnesium, Zink und Eisen. Darüber hinaus wird Hafer auch in vielen Teilen Deutschlands angebaut.

Schnelle Variante aus Haferflocken

Zarte Haferflocken kannst du sofort verarbeiten, während du kernige Flocken zuerst für 15 Minuten in Wasser einweichen solltest.

Zutaten

  • 1 L kaltes Wasser
  • 100 g Haferflocken
  • 1 Prise Salz
  • eventuell 2-4 Datteln oder andere Zuckeralternative für die Süße

Zubereitung

  1. Gib das Wasser, die Haferflocken, eine Prise Salz und bei Bedarf eine Zuckeralternative in einen Mixer und mixe alles für ein paar Minuten auf höchster Stufe. Falls dein Mixer schnell erhitzt, gib etwas weniger Wasser und dafür noch einige Eiswürfel mit in den Mixer – das verhindert, dass dein Haferdrink schleimig wird.
  2. Seihe die Masse dann durch ein Tuch oder einen Nussmilchbeutel ab und drücke die Reste fest aus. Wenn du die Hafermilch nur für Müsli oder Ähnliches verwenden möchtest, reicht auch ein feines Sieb. Ein paar Hafer-Stückchen machen sich im Müsli doch ganz gut.
  3. Zuletzt fülle es in saubere Flaschen oder Schraubgläser. Der fertige Pflanzendrink hält sich gekühlt ca. 3-4 Tage.

Variante aus ganzen Körnern

Zutaten

  • 1 L kaltes Wasser
  • 100 g Haferkörner
  • eventuell 2-4 Datteln oder andere Zuckeralternative für die Süße

Zubereitung

  • Weiche die Haferkörner am besten über Nacht, mindestens jedoch für 5-7 Stunden in 200 ml Wasser ein.
  • Danach die Körner in ein Sieb schütten und gut abspülen.
  • Zusammen mit einem Liter frischem Wasser (und bei Bedarf noch deiner Zuckeralternative) in einen leistungsstarken Mixer geben.
  • Dann gehe genauso vor wie ab Schritt 2 der ersten Variante.

Die Reste im Sieb, Tuch oder Beutel werden auch Trester (Pressrückstände) genannt. Trester von der Herstellung des Haferdrinks eignen sich wunderbar für Haferkekse, Brot, Müsliriegel, Kuchen, Bananenbrot, vegane Bratlinge und noch viel mehr. Probiere einfach aus und versuche, so viel wie möglich zu verwerten. 

Auch für deine Haut ist der Trester oft noch eine wahre Wohltat: als Peeling oder Maske regt er die Regeneration der Haut an, versorgt sie mit Feuchtigkeit und bringt sie zum Strahlen! Äußerlich angewendet hilft Hafer nachgewiesenermaßen bei Schuppenflechte, Neurodermitis und sensibler Haut.

Pflanzendrink Hafer
Du hast Hafermilch gemacht – wie wäre es dazu noch mit leckeren Haferkeksen?

2. Pflanzendrink aus Dinkelkörnern

Dinkel enthält viele B-Vitamine, Magnesium und Phosphor. Zink, Eisen und Mangan, welches gut für das Immunsystem, die Knochen und die Konzentration ist, stecken ebenfalls in diesen kleinen Kraftpaketen. Ausreichend viele Ballaststoffe machen lange satt und fördern außerdem deine Verdauung. Dinkel erhältst du ebenfalls auch aus deutschem Anbau.

Zutaten

  • 1 L kaltes Wasser
  • 100 g Dinkelkörner
  • eventuell 2-4 Datteln oder andere Zuckeralternative für die Süße

Zubereitung

Um einen super-leckeren Dinkel-Drink herzustellen, kannst du die exakt gleiche Vorgehensweise nutzen wie bei der Variante mit den ganzen Haferkörnern. Dieser Drink hält sich gekühlt bis zu einer Woche und schmeckt besonders gut in Getränken, Müsli, Frühstücksbrei und Desserts. Der Trester schmeckt besonders gut in Brot und Keksen.

3. Wunderbar nussig: Haselnussdrink

Haselnüsse sind gut für die Nerven, enthalten gesunde Fette, viele Proteine und reichlich Ballaststoffe. Haselnuss-Sträucher gibt es bei uns zu Genüge – vielleicht weißt auch du, wo du die nächste Möglichkeit hast, Haselnüsse zu sammeln. So ist die leckere Haselnussmilch sogar regional. Und was macht mehr Spaß, als die Zutaten auch noch selbst zu ernten?

Zutaten

  • 1 L kaltes Wasser
  • 90 g Haselnusskerne
  • eventuell 2-4 Datteln oder andere Zuckeralternative für die Süße

Zubereitung

  1. Weiche die Nüsse am besten für ein paar Stunden in Wasser ein. Das Einweichwasser kannst du dann auch für deinen Drink verwenden.
  2. Fülle das Wasser bei Bedarf auf, bis du einen Liter hast und gib alle Zutaten in den Mixer, um sie für 2-3 Minuten auf höchster Stufe zu mixen.
  3. Seihe die Masse dann durch ein Tuch oder einen Nussmilchbeutel ab und drücke die Reste fest aus. Wenn du die Nussmilch nur für Müsli oder Ähnliches verwenden möchtest, reicht auch ein feines Sieb. Ein paar Haselnuss-Stückchen machen sich da ganz gut und so schmeckt das Ganze auch noch viel nussiger.
  4. Zuletzt fülle den Pflanzendrink in saubere Flaschen oder Schraubgläser. Der fertige Drink hält sich gekühlt ca. 3 Tage.

Der Trester von Haselnussmilch lässt sich gut für einen süßen Schokoladen-Nuss-Aufstrich verwerten oder ebenfalls zu Keksen, Kuchen, Müsliriegel oder -beilage verarbeiten.

4. Schnell zubereitet & gesund: Pflanzendrink aus Hanfsamen

Die leckere und richtig gesunde Hanfmilch ist nicht nur super schnell herzustellen, da sie ohne Einweichzeit auskommt – sie ist zudem auch noch glutenfrei, reich an Omega-3-Fettsäuren und macht lange satt. Wer Wert auf Regionalität legt, kann auch Hanfsamen aus Deutschland verwenden. Es lohnt sich also defintiv, dieses einfache Rezept einmal auszuprobieren.

Zutaten

  • 1 L kaltes Wasser
  • 100 g ungeschälte Hanfsamen
  • eventuell 2-4 Datteln oder andere Zuckeralternative für die Süße

Zubereitung

  1. Mixe die Samen zunächst alleine im Mixer fein.
  2. Füge 500 ml Wasser hinzu und mixe alles zusammen nochmals für 2-3 min auf höchster Stufe.
  3. Seihe die Masse dann durch ein Tuch oder einen Nussmilchbeutel ab und drücke die Reste fest aus.
  4. Gib die abgeseihte Hanfmilch zurück in den Mixbehälter, füge nochmals 500ml Wasser hinzu und mixe noch mal alles gut durch.
  5. Zuletzt fülle die Hanfmilch in saubere Flaschen oder Schraubgläser. Der fertige Drink hält sich gekühlt ca. 6-7 Tage.

Hanfmilch schmeckt pur, als Kakao oder im Tee und lässt sich auch gut zum Backen und Kochen nutzen. Aus dem Trester lassen sich leckere Hanfaufstriche zaubern. Auch zum Backen lässt er sich verwenden und in Müsli und Smoothies schmeckt er hervorragend.

5. Ungefilterter Genuss: Erbsendrink

Erbsen sind eine prima glutenfreie und pflanzliche Proteinquelle. Sie enthalten viele Vitamine, besonders viel Vitamin B1 (Thiamin), welches gut für die Zellen sowie das Nerven- und Herzmuskelgewebe ist. Auch Folsäure, Magnesium, Kalium und ungesättigte Fettsäuren liefert dieses tolle Gemüse. Auch Erbsen werden in Deutschland angebaut.

Zutaten

  • 1 L kaltes Wasser
  • 120 g Schälerbsen
  • 1 Prise Salz
  • eventuell 2-4 Datteln oder andere Zuckeralternative für die Süße

Zubereitung

  1. Lasse zunächst die Erbsen über Nacht, mindestens jedenfalls für 12 Stunden, einweichen und gieße sie nach der Einweichzeit ab.
  2. Gib sie in einen Topf mit Wasser und koche sie ca. ein halbe Stunde lang gar.
  3. Gieße sie erneut ab und gib sie mit den anderen Zutaten in einen Mixer.
  4. Mixe alles für mindestens 3 Minuten.
  5. Diese Milch-Alternative solltest du bestenfalls nicht abseihen, da sie sonst sehr wässrig wird. Erbsenmlich eignet sich besonders gut zum Kochen oder in Müsli – und da sind Stückchen nicht so schlimm.
  6. Zuletzt fülle den Pflanzendrink in saubere Flaschen oder Schraubgläser.

Besonders in deftigen Gerichten, wie Currys, macht sich dieser Drink richtig gut! Sie hält sich gekühlt mindestens 4 Tage. Du erkennst jedoch schnell am Geruch, ob Erbsenmilch noch gut ist. Diese Milch-Alternative solltest du vor jedem Gebraucht kräftig schütteln, da sich schnell ihre Bestandteile trennen.

6. Pflanzendrink aus Sonnenblumenkernen

Sonnenblumenkerne haben einen leicht nussigen Geschmack und sind reich an Eiweiß, Folsäure, Magnesium, Eisen und ungestättigten Fettsäuren. Ihr Geschmack passt außerdem zu fast allem. Die Sonnenblumenmilch kann zudem regional sein, denn im Internet findest du auch deutsche Sonnenblumenkerne.

Zutaten

  • 1 L kaltes Wasser
  • 200 g Sonnenblumenkerne
  • eventuell 2-4 Datteln oder andere Zuckeralternative für die Süße

Zubereitung

  1. Lasse die Kerne am besten über Nacht, mindestens jedoch für 6 Stunden, in Wasser einweichen.
  2. Gieße und spüle die Sonnenblumenkerne danach gut ab.
  3. Gib die Kerne zusammen mit einem Liter frischem Wasser in den Mixer und mixe alles auf höchster Stufe für einige Minuten.
  4. Seihe die Masse dann durch ein Tuch oder einen Nussmilchbeutel ab und drücke die Reste fest aus.
  5. Zuletzt fülle die Sonnenblumenmilch in saubere Flaschen oder Schraubgläser. Der fertige Drink hält sich gekühlt ca. 3 Tage. Wie bei Erbsenmilch auch, solltest du den Drink vor dem Gebraucht einmal kräftig schütteln, da sich ihre Bestandteile schnell trennen.

Der Trester von Sonnenblumenmilch eignet sich ganz fantastisch, um ihn zu einem deftigen Brotaufstrich weiterzuverarbeiten oder damit dein Müsli oder Smoothie zu verfeinern.

7. Glutenfreier Buchweizendrink

Buchweizen ist ein Pseudogetreide, welches ebenfalls regional zu bekommen ist. Es hat viele Vitamine, Kalium, Kalzium, Eisen und Magnesium und ist außerdem ein guter Eiweiß-Lieferant. Auch Buchweizen hat einen nussigen Geschmack, weshalb die Buchweizenmilch für Nussallergiker oder als günstige Alternative zu einigen Nussmilch-Sorten besonders empehlenswert ist.

Zutaten

  • 1 L kaltes Wasser
  • 150 g Buchweizen
  • eventuell 2-4 Datteln oder andere Zuckeralternative für die Süße

Zubereitung

  1. Weiche den Buchweizen am besten über Nacht, mindestens jedoch für 5-6 Stunden in Wasser ein.
  2. Gieße und spüle den Buchweizen danach in einem Sieb ab.
  3. Mixe ihn mit einem Liter frischem Wasser und optional den Datteln oder einer anderen Zuckeralternative im Mixer auf höchster Stufe für einige Minuten.
  4. Seihe die Masse dann durch ein Tuch oder einen Nussmilchbeutel ab und drücke die Reste fest aus.
  5. Zuletzt fülle die Buchweizenmilch in saubere Flaschen oder Schraubgläser. Im Kühlschrank hält sich der Drink ca. 3-4 Tage.

Den Trester deiner Buchweizendrink-Herstellung kannst du zum Backen von Brot oder Pfannkuchen (wie Buchweizenmehl), für Müsli oder auch als Maske und Peeling weiterverwenden.


Auch wenn du eine Nussallergie oder eine Gluten-Unverträglichkeit hast, unter diesen Rezepten findest sicherlich auch du das Richtige. Vielleicht spricht dich das ein oder andere Rezept ja an und du möchtest es gleich ausprobieren. So tust du dir selbst und der Umwelt etwas Gutes.

Plätzchen, Brot, süße und herzhafte Brotaufstriche, Müsli, Smoothies, Kuchen, Bratlinge, Müsliriegel und sogar Peelings und Masken – du kannst noch so vieles mit den Resten deiner Pflanzenmilch-Produktion machen. Experimentiere doch einfach mal ein bisschen und hinterlasse gerne einen Kommentar mit deinen Erfahrungen und Tipps.

Lerne mehr über vegane Ernährung

Die sattwige Ernährung ist eine der fünf Säulen des Hatha-Yoga und somit essentiell für das Gelingen einer intensiven spirituellen Praxis. Für den Körper sollte die Nahrung dazu leicht und schmackhaft sein, Geist und Emotionen hingegen sollen ausgeglichen und geerdet werden. Deswegen empfehlen wir grundsätzlich eine überwiegend pflanzliche Kost.

Wenn du gern mehr über vegane Ernährung wissen oder gleich vegan kochen lernen möchtest, findest du bei Yoga Vidya eine große Auswahl an Seminaren und Workshops zum Thema vegane Ernährung. Du wirst staunen, welche Köstlichkeiten sich in der pflanzlichen Küche zaubern lassen!

2 Kommentare zu “7 Pflanzendrinks, die du ganz einfach selber machen kannst

  1. Ich nutze neben geschältem Soja auch Kicherbsen (über Nacht eingeweicht und aufgekocht, damit sie genießbar sind) auch sehr gerne Erdmandeln (gehobelt) und Kokosflocken (super für Milchreis).

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