Earth Overshoot Day: Umweltschutz aus yogischer Sicht

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In den Medien ist das Thema Klimaschutz allgegenwärtig. Schlagzeilen wie die Abholzung von Regenwäldern, Artensterben oder das Abschmelzen der Polkappen verunsichern mich. Nun ereignete sich kürzlich, am 5. Mai, der Earth Overshoot Day erneut und stimmt mich seither nachdenklich.

Als Yogini frage ich mich: Gibt es einen Zusammenhang zwischen Yoga und Umweltschutz? Was kann mein Beitrag für eine positive Zukunft sein? Aber fangen wir von vorne an …

ein Gastbeitrag von Eva Rubein

Was ist der Earth Overshoot Day?

In Deutschland fiel der Earth Overshoot Day (auch Welterschöpfungstag oder Erdüberlastungstag genannt) dieses Jahr auf den 05. Mai 2021. Der Earth Overshoot Day bezeichnet den Tag im Jahr, ab dem wir mehr natürliche Ressourcen verbrauchen, als uns die Erde zur Verfügung stellen kann. Fakt ist, dass wir aus ökologischer Sicht seit Anfang der 1970er-Jahren über unseren Verhältnissen leben. Kalendarisch fiel dieser Tag 1971 noch auf den 21. Dezember. Im Jahr 2010 war es der 21. August. Und 2021 fand der Earth Overshoot Day, wie eingangs erwähnt, bereits am 05. Mai statt, also schon in der ersten Jahreshälfte.

Auf wie vielen Erden wir leben

In Deutschland leben wir ökologisch betrachtet auf drei Erden. Weltweit verbraucht die Menschheit 1,75 Erden. Prognosen zufolge werden es 2050 bereits kontinentübergreifend drei Erden sein. Eine Folge davon ist der Klimawandel. Durch die Fridays-For-Future-Bewegung gab es ein weltweites Auf- und Wachrütteln. Wenn wir uns und die Welt, auf der wir leben, langfristig erhalten möchten, ist jede/r Einzelne gefragt. Doch wie ist das umsetzbar, wo doch Gewohnheiten und Lebensstile so prägend und oftmals schwer zu ändern sind?

Gemeinsam den Earth Overshoot Day verschieben

Vielfach wird dazu aufgerufen, den eigenen ökologischen Fußabdruck zu verringern, Ressourcen zu schonen sowie eine minimalistische, nachhaltige und naturbezogene Lebensweise zu führen. Nur wie kann das aussehen?

Indem man sich vegetarisch oder vegan ernährt. Regionale, saisonale und biologisch angebaute Lebensmitteln kauft. Repariert oder Secondhand kauft, statt gedankenlos wegwirft und neu kauft. Zu Fuß geht oder sich aufs Rad schwingt und das Auto stehen lässt oder verkauft. Aufs Fliegen verzichtet und Urlaub auf Balkonien oder in hiesigen Gefilden macht. Das alles sind nur Beispiele. Bereits kleine Schritte sind Schritte in die richtige Richtung.

Es gibt viele Gründe für ein bewussteres und ressourcenschonendes Leben. Für dich selbst, unsere Mitmenschen, die Natur und die Tiere. Was sind deine Gründe? Welche kleinen und großen Schritte gehst du bereits in die richtige Richtung? Teile sie mir gerne in den Kommentaren mit!

Umweltschutz im Yoga

“Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt”. Mahatma Gandhi wird dieses Zitat zugeschrieben. Und auch das Folgende, etwas nüchterner formulierte: „Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier.” Die Bhagavad Gita inspirierte ihn und er beschäftigte sich mit yogischen Tugenden wie Einfachheit, Bescheidenheit und Achtsamkeit.

„Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünscht für diese Welt.“

Gandhi

In der Yoga-Philosophie ist das Thema Umweltschutz tief verankert. Das Yoga Sutra gilt als zentraler Leitfaden des Yoga. Der weise Patanjali beschrieb im Yoga Sutra viele der genannten Aspekte als yogische Richtlinien.

Seminare zum Thema Umwelt und Yoga

Falls du dich intensiver mit Umweltschutz aus yogischer Sicht beschäftigen möchtest, lege ich dir meinen Workshop „Yoga und Achtsamkeit mit sich und der Umwelt“ am Samstag, 22. Mai sowie Samstag, 18. September ans Herz.

Hierbei tauchen wir in verständlicher Weise in einige Aspekte der Yoga-Philosophie tiefer ein und widmen uns den Gemeinsamkeiten zur Umweltbildung. Anschließend gehen wir in eine fließende Yogapraxis über.

Ich freue mich auf dich und den Austausch mit dir! Lokah Samastah Sukhino Bhavantu. Mögen alle Wesen in allen Welten glücklich sein.

Eva Rubein

Eva-Rubein

Über Eva

Eva Rubein verbindet mit viel Freude und Hingabe ihre Berufe als Sozialpädagogin, Yogalehrerin und Achtsamkeitstrainerin. Neben regulären Yogastunden und Yogaklassen für ältere Menschen auf dem Stuhl/im Rollstuhl, hat sie sich auf das Unterrichten von Schwangerschaftsyoga und Mama-Baby-Yoga spezialisiert. Eva ist selbst Mama und bietet Achstamkeitstraining für Eltern an. Daneben runden Workshops aus der Umweltpädagogik ihr Angebot ab.

7 Kommentare zu “Earth Overshoot Day: Umweltschutz aus yogischer Sicht

  1. Vielen Dank für diesen Artikel!
    Ich beschäftige mich schon länger intensiv mit Nachhaltigkeit und spüre, wie ich mich immer weiter entwickeln und mir , auch oder gerade, durch Yoga viele Dinge immer bewusster werden.
    Mein Freund und ich probieren uns darin, viele Dinge selber zu machen. Wir bemühen uns, einfacher zu leben. Unseren Konsum zu hinterfragen, bewusster zu konsumieren. Das, was wir uns gerne gönnen möchten, gebraucht oder aus fairen Quellen zu beziehen.
    Lieber nur ein gutes, faires Shirt statt 4 Fast Fashion Stücke zu kaufen…
    Wir sind beide Vegetarier, teilen uns einen Kleinwagen für längere Strecken – sind in der Stadt aber meist zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs.
    Je intensiver ich mich aber mit dem Thema beschäftige, desto machtloser fühle ich mich angesichts dessen, was um uns herum geschieht.
    Ich habe das Gefühl, mein Einfluss reicht nicht weit genug und ich tue nicht genug, um tatsächlich etwas zu ändern. Während wir auf Plastik verzichten und gebraucht kaufen, geht der besinnungslose Konsum um uns herum weiter wie zuvor. Insbesondere auf meiner Arbeitsstelle merke ich, dass Menschen wie wir leider immer noch die Minderheit sind. Das Ego ist uns allen noch zu oft im Weg, um auch auf größerer Ebene im Sinne unseres Planeten zu handeln.
    Es braucht mehr Menschen, die etwas bewegen möchten. Und es ist ermutigend, immer wieder zu sehen, dass es diese Menschen gibt und sich in mir und vielen, die ich kenne, das Bedürfnis regt, selber mehr beizutragen.

    Laura

  2. Vielen Dank für diesen Interessanten und treffenden Artikel. Leider ist das Wachstum und somit der Ressourcenverbrauch immer schneller geworden. Es wird Zeit umzudenken und andere Werte in den Mittelpunkt zu stellen. Aber ja, da kann jede/r nur bei sich selbst beginnen und vielleicht anderen ein gutes Beispiel sein, so dass wir vielleicht den oder die ein oder andere/n zum Nachdenken anregen. Wichtig finde ich dabei besonders die Achtsamkeit. Sowohl mit uns selbst, als auch mit unserer belebten und unbelebten Umwelt. Und dazu gehört auch eine Toleranz für die Aspekte, mit denen wir nicht einverstanden sind. Nur wer etwas wirklich möchte, wird sich ändern können. Wir können es niemandem überstülpen sich bewusst und rücksichtsvoll zu verhalten, aber wir können zum Nachdenken anregen, im Gespräch und durch Vorleben unserer Ideale. Mir selbst ist dieses Thema sehr wichtig und ich habe mein Leben in den letzten 15 Jahren deutlich verändert, z.B. durch bewussten Konsum (ökologisch, wenn möglich regional und saisonal, Reparatur und Wiederverwendung, Fairtrade oder Second-hand Einkauf, Fahrradfahren (gut für mich und die Umwelt ;)), selber machen vieler Dinge und sparen von Verpackungen… aber auch einem reflektierten Handeln und dem Üben von Unvoreingenommenheit und Toleranz.

  3. Aida Eroy

    Liebe Eva, danke für den Beitrag und Infos über kommende Seminare. Freue mich schon drauf. 🙏😊
    Es gibt tatsächlich vieles, wie wir die Umwelt schützen können. Dinge, die ich in meinem Alltag für die Umwelt tue : mit dem Rad fahren, Wasser sparen (beim Zähneputzen oder Händewaschen Hahn abdrehen und nicht unnötig Wasser laufen lassen), Kurz Duschen statt Baden, Einmaltüte vermeiden, Elektrogeräte abschalten, den im Standby Modus verbrauchen sie sonst weiter Strom, beim Kochen Töpfe mit passendem Deckel verwenden, Waseerkocher statt Herdplatte, weniger Mühl verursachen, Dinge und Materialien wiederverwenden, Nachhaltiger essen,( regional und saisonal einkaufen) weniger Lebensmittel wegwerfen, für Obst und Gemüse Stoffsäckchen mit zum Einkauf nehmen, Wäsche auf natürliche Weise trocknen, auf To – Go Becher verzichten, Leitungswasser trinken, unterstütze Bio und Fair – Trade, Sag NEIN zu Palmöl, das sind so paar Dinge mit denen wir unsere Umwelt effizient schützen können und wenn wir uns alle ein wenig Mühe geben würden, dann würden schon die kleinen Umweltschutz Tipps für den Alltag unsere Welt um einiges besser machen. Liebe Grüße und Namaste Lokah Samastah sukhino bahvantu
    Aida Eroy

  4. Ein kluger Text zu einem sehr wichtigen Thema. Danke dafür! Seit ich Mama geworden bin, fühle ich eine noch stärkere Verantwortung, den nachfolgenden Generationen einen lebenswerten Planeten zu hinterlassen. Ich versuche meinen Kindern im Alltag ein gutes Beispiel zu geben. Müll recyclen, ein respektvoller Umgang mit Lebensmitteln und Ressourcen, ein achtsamer Umgang mit Mensch, Tier und Umwelt u.v.m sollen Selbstverständlichkeiten für sie sein.
    Ab und zu ein Vollbad, ein Überraschungsei an der Kasse oder die heißersehnten Filzstifte gibts bei uns trotzdem 😉
    Ich bin schon sehr gespannt auf das Seminar und freue mich darauf!

  5. Om Shanti 💕 Es gibt so viel, was jeder einzelne tun kann. Und es ist so wichtig. Ich hoffe sehr, es ist noch nicht zu spät. 🪲🦔🌷🌳 Ein paar Beispiele, die ich bereits umgesetzt habe: Den Boden fegen mit einem Besen statt saugen o. wischen, Home-Office, d.h. keine Autofahrt zur Arbeit, kein Haarefärben, Wasser, mit welchem ich Obst und Gemüse wasche, zur Bewässerung von Pflanzen nehmen, ich töte kein Insekt (d.h. Fliegen und Mücken etc. sind bei mir herzlich willkommen)., keine Getränke in Plastikflaschen, gebrauchtes Handy etc. Ich hätte großes Interesse an dem Seminar im September, ich muß mich nur noch technisch besser ausstatten, (Kopfhörer…beim letzten Seminar konnte ich nur schlecht verstehen, das war schade) Aber ich kümmer mich darum, wenn ich wieder in ein Geschäft gehen darf. Namaste 🙏 und alles Gute. Sylke

    • Hey Sylke. Schön zu hören das du dich so fleißig für unsere Umwelt engagierst! Om Shanti.

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