Kalakrit Aushadha: Zeit heilt (fast) alle Wunden

Im Ayurveda werden viele verschiedene Aspekte der Heilung beschrieben. Einige wichtige therapeutische Elemente hängen eng mit Kala, der Zeit, zusammen, weswegen sie “Kalakrit Aushadha” genannt werden. Diese Therapieform fällt in die Kategorie der “Anaushadha Chikitsa”, der Therapien ohne Medizin.

Dieser Artikel befasst sich mit der Bedeutung verschiedener Zeitabschnitte und Jahreszeiten im Zusammenhang mit Krankheitsverläufen und ihrer Heilung.

Parameter der Zeittherapie Kalakrit Aushadha

Frühling, Sommer, Herbst und Winter, Tag oder Nacht: Ein richtiges Verständnis über die Lebensbedingungen in unterschiedlichen Zeitabschnitten des Jahres, kann in der Kalakrit Aushadha bei der Diagnose und Behandlung verschiedener Krankheiten sehr hilfreich sein. Zu diesen Parametern gehören:

Wetterbedingungen

  • Pravaata – Starker Wind
  • Nivaata – Kein Wind
  • Aatapa – Sonnenlicht
  • Chaaya – Schatten
  • Jyotsna – Mondlicht
  • Tama – Dunkelheit
  • Varsha – Regen

Zeitabschnitte im Jahresverlauf

  • Aahoratra – Tag und Nacht
  • Paksha – Monatshälfte
  • Masa – Monat
  • Samvatsara – Jahr

Kalakrit Aushadha zu den Wetterbedingungen

Pravaata und Nivaata -Wind

Menschen, die unter Vata-Störungen leiden, sollten sich nicht an einen Ort mit starkem Wind begeben. Das bedeutet, dass Menschen mit Vata-Störungen, wie Arthritis, drinnen bleiben sollten, wenn es draußen stark windet. Für Menschen mit Problemen die mit Atemwegserkrankungen wie Asphyxie verbunden sind, ist die Luft hingegen sehr heilsam.

Aatapa – Sonnenlicht

Sonnenlicht hat antimikrobielle Wirkung und erhöht unsere allgemeine Immunität gegen verschiedene Bakterien und Viren. Weiterhin hilft es unserer Haut auf natürliche Weise Vitamin D zu bilden.

Chaaya – Schatten

Schatten ist heilsam für Personen, die unter extremen Hitzezuständen leiden. Wenn wir also in der Wüste einen Schatten in Form eines Baumes finden, verschafft er uns Erleichterung und beruhigt uns. Schatten ist außerdem hilfreich bei Pitta-Störungen.

Jyotsna – Mondlicht

Auch dem Mondlicht werden heilende Kräfte zugeschrieben. Laut Ayurveda erhalten Kräuter beispielsweise ihre Potenz im Mondlicht. Außerdem hat die Mondlicht-Meditation eine beruhigende Wirkung auf unseren Geist.

Der Verzehr von süßem Milchreis, der einige Stunden unter Mondlicht aufbewahrt wurde, hat zudem eine heilende Wirkung bei Pitta-Erkrankungen, wie zum Beispiel bei Magengeschwüren.

Tama – Dunkelheit

Dunkelheit wird im Ayurveda als Heilmittel für aggressives Verhalten erwähnt, das in Bezug zum Pitta-Dosha steht. Dunkelheit kann zudem zur Behandlung eines unruhigen Geistes eingesetzt werden.

Varsha – Regen

Auch Regen hat heilendes Potenzial. So wirkt er beispielsweise in der Sommer- oder in der Monsunzeit sehr erfrischend. Regentropfen haben die Tendenz, mehr negative Ionen in unsere Umgebung zu bringen, welche dann die Stimmung aufhellen und uns Energie geben.

Kalakrit Aushadha zu der Wirkung von Zeitabschnitten im Jahresverlauf

Einfluss der Jahreszeiten

Verschiedene Funktionen unseres Körpers werden von unterschiedlichen Doshas gesteuert, die sich während des Tages und der Nacht, während der Monate, Jahreszeiten und sogar in den verschiedenen Jahren ändern. Zum Beispiel ist das Pitta-Dosha im Sommer und im Herbst erhöht und im Winter verringert. Daher sind Organe und Systeme, die mit dem Pitta-Dosha in Verbindung stehen, im Sommer und Herbst anfälliger für Krankheiten. Dazu gehören beispielsweise die Leber, Gallenblase, Bauchspeicheldrüse und der Magen.

Aahoratra – Tag und Nacht

Weiterhin hat der Zyklus von Tag und Nacht einen Einfluss auf die Körperorgane und -systeme. Ein gutes Verständnis dafür ist dementsprechend hilfreich bei der Behandlung bestimmter Störungen. Zum Beispiel ist es bei Kapha-Störungen besser Vamana (therapeutisches Erbrechen) zur Zeit des Kapha-Dosha durchzuführen, also morgens zwischen 6 und 10 Uhr.

Ayurveda Ausbildungen

Der Ayurveda ist eine ganzheitliche Lehre und sieht den Menschen als Einheit von Körper, Geist und Seele, als Mikrokosmos, dem die gleichen Prinzipien wie dem Makrokosmos zugrunde liegen. 

Mit einer Ausbildung in Ayurveda kannst du nicht nur die Weichen für deine eigene Gesundheit stellen, du kannst auch andere Menschen beraten und ihnen Gutes tun, sei es beruflich oder privat.

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