Nina – 6 Fragen an unsere Mithelferin und Karmayogini

Jahr aus, Jahr ein haben wir in den Yoga-Vidya-Centern und den vier Ashram Menschen zu Gast, die uns Sevakas helfen, ‚alles am Laufen‘ zu halten. In den Centern erhalten sie dafür meist Vidya = Wissen, in den Ashrams zusätzlich Kost & Logis. Wir haben nun ein paar von Ihnen dazu 6 Fragen gestellt. Den Anfang macht Nina. Sie teilt mit uns, was sie zu uns gebracht hat und welche Erfahrungen sie als Karmayogini-/Mithelferin gemacht hat.

Was hat dich dazu bewegt, Karmayogini/Mithelferin bei Yoga Vidya zu werden?

Ich habe den Yoga Vidya Ashram in Bad Meinberg 2013 in einer Ferienwoche besucht und kennengelernt. Viele Dinge, wie beispielsweise der Satsang, und auch die vielen Bilder der großen Lehrer:innen waren mir erst einmal fremd – was ich aber eher mit Neugier aufnahm. In meiner Ashram-Woche probierte ich alles Mögliche aus und war begeistert von diesem wunderschön gelegenen Ort mit vielfältigem Angebot.

Und so kam ich seit dem regelmäßig als Mithelferin in den Ashram. Der Impuls, als Karma-Yogini mitzuhelfen, war bei mir damals eine Mischung aus finanziellen Gründen (so konnte ich regelmäßig kommen), dem Wunsch, den Ashram von innen heraus kennen zulernen, und auch, um meinen spirituellen Weg zu vertiefen. Jeder Ashram-Besuch gab mir gesunde Impulse und unterstützte mich in meinem Fokus auf eine kontinuierliche yogische Praxis.

Was hast du dir davon erhofft und was ist daraus geworden?

Ich hatte damals einige gesundheitliche Probleme, ohne zu wissen, was mit mir los war. Den Entschluss, mein Leben zu ändern und auf Gesundheit auszurichten, war schon, bevor ich zu Yoga Vidya kam, in mir gewachsen. Durch Yoga bekam ich nun weitere Möglichkeiten an die Hand, welche mich sehr stark bei dieser Ausrichtung unterstützten. Es half mir auch dabei, Heilung und Entwicklung einmal mehr als ganzheitlichen Prozess zu begreifen, indem ich mich selbst aktiv bewege.

Yoga begleitete mich seitdem in meinem Alltag. 2020 habe ich dann die 2-jährige Yogalehrer-Ausbildung in Berlin gemacht sowie einige Weiterbildungen. Yoga Vidya wurde somit für mich zu einer Basis für diesen Weg. Insofern fühlt sich für mich der Besuch im Ashram immer auch ein Stück weit wie ein Nachhause kommen an. Das ist so geblieben.

Was war deine inspirierendste Erfahrung als Karmayogini/Mithelferin bei Yoga Vidya?

Über die Jahre habe ich vielerlei Inspiration auf unterschiedlichen Ebenen erlebt. Da ich immer im Schlafsaal eingebucht war, habe ich mit verschiedensten Menschen auf engstem Raum geschlafen und gewohnt. Das ist manchmal auch eine Herausforderung! Es hat aber auch Klassenfahrtcharakter und führt definitiv zu innerer Offenheit und Toleranz. 🙂

Ich habe im Rahmen des Karma-Yogas für einige Zeit Vorträge von Sukadev transkribiert. So lernte ich gleich zu Beginn eine ganze Menge über Yoga und seine ganzheitlichen Wirkungen. Und ja…, wo wir auch hingehen – wir haben uns selbst im Gepäck. Als ich im Sattwa-Team den Ashram geputzt habe, bin ich beispielsweise direkt meinem Perfektionismus oder auch dem inneren Gefühl von „ich muss/will etwas ganz besonders“ gut machen, um…“ begegnet. 😉

So ist das Karma-Yoga eben auch eine mögliche Lernerfahrung, um die inneren Glaubenssätze und Antreiber zu reflektieren und sich darin zu üben, sie loszulassen.

Was war deine forderndste Erfahrung?

Eine große Herausforderung war und ist es immer wieder, trotz chronischer Erkrankung und chronischer Schmerzen den Weg in meine Praxis zu finden und im Vertrauen zu bleiben: Eigene Wege zu erproben, die mir dabei helfen, meinen (Yoga)Weg trotz Einschränkungen zu gehen; und eben auch genau dies als Teil meines Weges zu begreifen.

Yoga, und hier meine ich natürlich einen ganzheitlichen Weg, der über die Asana-Praxis hinausgeht, hilft mir seit langer Zeit kontinuierlich dabei, immer wieder ins Vertrauen zu kommen und erinnert mich daran, wer wir im Wesentlichen sind.

Dabei ist Yoga wie eine Landkarte, mit der ich mich immer wieder auf den Weg mache: zu mir selbst.

Yoga Vidya wird ja in erster Linie von Sevakas geführt, ist deshalb weniger eine gut geölte Maschine und mehr ein lebendiger Organismus, der konstant in Veränderung und am Lernen ist. Hast Du Ideen, Änderungsvorschläge für uns?

Als studierte Sozialarbeiterin aber auch als Betroffene sind die Themen Inklusion und Barrierefreiheit für mich schon lange wichtig. In einer Hinsicht gibt es im Ashram schon große Barrierefreiheit: In finanzieller Hinsicht ist der Aufenthalt bei Yoga Vidya wirklich niedrigschwellig und im Rahmen von Mithilfe für nahezu alle machbar.

Ingesamt würde ich mir im Ashram eine noch stärkere strukturelle und sichtbare Umsetzung der Themen Barrierefreiheit und Inklusion wünschen.„Yoga ist für alle da“ – was bedeutet Barrierefreiheit in einem großen Ashram? Hilfreich wäre es, die Antworten darauf vor allem bei den „Expert:innen“ zu suchen: bei den Betroffenen selbst. Da gibt es viel Potential!

Kommst du wieder?

Ich komme auf jeden Fall wieder. Ich war bisher in allen Ashrams außer im Allgäu. Die Bilder aus den Bergen locken mich sehr und ich freue mich, hier perspektivisch auch einmal hinzufahren.

Liebe Nina, wir danken dir sehr fürs Teilen!

❤ Bis bald! ❤


Du möchtest auch Mithelfer oder Karmayogi in einem Center oder in einem der Ashrams sein? Alle Informationen die du dazu brauchst findest du hier:

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5 Kommentare zu “Nina – 6 Fragen an unsere Mithelferin und Karmayogini

  1. annelies berger

    Danke an Yoga Yidya für die über 10jährige Begleitung, Weiterbildungen und den Spirit. Yoga Yidya hat einen sehr großen Anteil an meiner beruflichen Entwicklung als Yogalehrerin, obwohl ich vor 23 Jahren meine 4Jährige Ausbildung bei Satya Yoga mit viel Freude absolviert habe. Dafür möchte ich mich auch bedanken.. Durch meinen Freundeskreis kam ich später zu Yoga Vidya und habe dort viele Weiterbildungen belegen können.
    Jede/er Sevaka war zur Einstellung von den Gegebenheiten informiert und kann jederzeit wieder gehen. Sie sind versichert, haben eine kleine Summe zum Eigenverbrauch, Kost und Logie frei..
    Was mich angesprochen hat, war das Geben, Dienen in den Vordergrund stand und steht, und nicht das Geld. Wann begreifen die Menschen endlich, dass uns der Wohlstand mehr schadet als von Nutzen ist .Und ja Geld benötigen wir für unsere Grundbedürfnisse und wenn Yoga Vidya diese Einnahmen für die Menschen und nicht für den eigenen Reichtum einsetzt, ist das etwas, was ich mir für die Welt wünsche. Wir sollten nicht nur miteinander leben sondern füreinander da sein.
    Yoga Vidya kann uns den Weg zeigen, wenn wir nicht den Medien glauben sondern unseren Herzen.
    Dieser Ashram hat so vielen Menschen geholfen, sich wieder zu finden, ein Stück weit etwas Heimat zu spüren, in der Gemeinschaft gesehen zu werden.
    Ich wünsche Sukadev weiterhin gute Freunde und Gottes Segen und möchte meine Hochachtung für Yoga Vidya aussprechen.

    • Danke für das ausführliche Teilen deiner Erfahrung bei Yoga Vidya! und deine Sicht auf Seva. Gutes Neues Jahr!

  2. Danke für den schönen Bericht! Ich komme auch immer wieder gerne zu Yoga Vidya. Es ist wirklich toll, was hier in den letzten 20 Jahren geschaffen wurde. Würde mir wünschen, dass die „kritische“ Medienwelt nicht nur oberflächlich und materialistisch recherchiert und berichtet, sondern konstruktiv nachfragt. Danke an alle Mitgestalter von Yoga Vidya!

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