Vegane Ayurvedische Ernährung

Die Ernährung ist nach der ayurvedischen Philosophie die wichtigste Säule für eine gute Gesundheit. Als vegane ayurvedische Ernährung entspricht sie nicht nur den ayurvedischen Prinzip der Vielfalt der Geschmacksrichtungen, sondern kann auch in wunderbarer Balance mal in gekochter, mal in roher Form zu sich genommen werden. Dabei versorgt sie uns mit allen essenziellen Nährstoffen.

Doch vegane ayurvedische Ernährung ist vor allen Dingen auch Nahrung für das Herz, die uns, unserer Umwelt und vor allen Dingen den Tieren unnötigen Stress erspart, die Seele beruhigt und so Frieden und Glück spendet.

Vegane Ayurvedische Ernährung ist besonders tierfreundlich

Es stellt sich die Frage, warum vegane Ernährung? Die Antwort ist, dass jede Tierart auf dieser Welt ein Recht darauf hat, friedlich zu leben, ohne Angst zu haben, oder als Nahrung benutzt zu werden. Als Mensch, das am weitesten entwickelte aller Tiere, haben wir so viele Optionen. Warum sollten wir dann unnötig Leid verbreiten und die negativen Stresshormone der Tiere zu uns nehmen?

Die Menschen leiden bereits unter so viel Stress im täglichen Leben, warum dann noch mehr durch die Nahrung aufnehmen? Nahrung sollte uns Glück und Seelenfrieden geben, keinen Stress. Daneben gibt es gibt es viele Krankheiten, die direkt oder indirekt mit tierischen Lebensmitteln in Verbindung stehen. 

Vegane Ayurvedische Ernährung und ihre Prinzipien

Was genau ist also das ayurvedische Prinzip der veganen Ernährung?

Vielfalt der Geschmacksrichtungen

Dieses kann in den folgenden Punkten beschrieben werden: Gemäß Ayurveda sollte unsere Nahrung alle sechs Geschmacksrichtungen haben, nämlich süß, sauer, salzig, bitter, scharf und adstringierend. Wenn wir in der Lage sind, sie alle regelmäßig in unsere Mahlzeiten aufzunehmen, dann versorgen wir unseren Körper ganz natürlich mit den benötigten Nährstoffen.

Balance zwischen Rohkost und gekochter Nahrung

Weiterhin sind alle pflanzlichen Nahrungsmittel am besten, wenn sie in ihrer natürlichen Form eingenommen werden, z.B. ganze Körner, nicht fein verarbeitete Körner. Ein weiteres spezielles Konzept ist die Verarbeitung oder Zubereitung von Lebensmitteln. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Ashita (gekocht)
  • Pita (trinkbar)
  • Lehya (Pastenform oder leckbar)
  • Khadit (kaubar)

Diese Klassifizierung von Lebensmitteln ist auch deshalb sehr interessant, weil sie die Lebensmittel in verschiedene Kategorien einteilt. Es bedeutet auch, dass wir für eine ausgewogene Ernährung ein Gleichgewicht zwischen gekochten und rohen Lebensmitteln brauchen.

Macht Vegane Ayurvedische Ernährung denn satt?

Es stellt sich die Frage, ob vegane Lebensmittel uns genügend Proteine, Kohlenhydrate, Fette, Mineralien etc. liefern. Die Antwort ist ja, wenn man sie bewusst zu sich nimmt.

Protein

Zum Beispiel brauchen wir eine gute Proteinquelle zu Beginn des Tages als Frühstück, damit wir genug Energie für den ganzen Tag haben. Wir können unseren Tag beginnen, indem wir einen gesunden, proteinreichen Porridge mit Quinoa, Amaranth, Hirse, Hafer und Gerste zu uns nehmen.

Speisekarte in Bad Meinberg

All dies sind gute Quellen für Eiweiß, Ballaststoffe und Mineralien. Wir können sie zusammen mit Nüssen und einem Löffel Flexsamenöl (Anmerkung des Herausgebers: Leinsamenöl) servieren. Eine Portion dieses Breis liefert uns genug Nährstoffe, um den Tag mit voller Energie zu beginnen. Im Sommer können wir viele Smoothies mit frischem Obst und Gemüse zubereiten, die uns zusätzlich mit den erforderlichen Vitaminen, Mineralien und Ballaststoffen versorgen. 

Vitamin D

In einigen Untersuchungen wird erwähnt, dass der regelmäßige Verzehr von Pilzen in der Wintersaison genügend Vitamin-D liefert und im Sommer ein Sonnenbad für einige Zeit am Tag ausreicht, damit unsere Haut Vitamin-D bilden kann. (Anmerkung des Herausgebers: Im Yoga gelten Pilze nicht als sattwig, sind also nicht empfehlenswert für Aspirant/innen, die tiefer in die Meditation gehen wollen. Daher sollte man auch im Winter tagsüber mindestens 20-30 Minuten draußen sein, um ausreichend Vitamin D zu haben. Evtl. ist anzuraten, den Vitamin-D-Pegel durch einen Bluttest beim Arzt überprüfen lassen und gegebenenfalls Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen).

Vitamin B-12

Was Vitamin B-12 betrifft, so ist es eine völlig falsche Vorstellung, dass unser Körper es nicht bilden kann. Meiner Meinung nach ist es möglich, es in unserer Darm-Mikroflora selbst zu produzieren. Andere Quellen können Sauerkraut, Kimchi oder fermentierte Sojapaste sein. Wenn jemand einen extremen Bedarf an Vitamin B-12 hat, dann kann es in Form von angereicherten Nahrungsmitteln, wie Säften oder Mehl, eingenommen werden. (Anmerkung des Herausgebers: Veganer sollten alle 1-2 Jahre ihren B12Pegel durch einen Bluttest beim Arzt überpüfen lassen und gegebenenfalls Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen).

Darmreinigung zur Unterstützung der Verdauung

Das ayurvedische Konzept der veganen Ernährung richtet sich auch nach der Aufnahmegrenze unseres Darms. Zu diesem Zweck werden regelmäßige Tages- und Jahreszeitenroutine und Reinigungsmethoden im Ayurveda empfohlen, wie beispielsweise Panchakarma.

Die Anwendung all dieser Prinzipien in unserem täglichen Leben ermöglicht uns eine ausgewogene Ernährung vegane ayurvedische Ernährung.


Text von Dr. Devendra Prasad Mishra

Übersetzung aus dem Englischen von Raphael Mousa

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Panchakarma Kuren wurden vor über 5000 Jahren in Indien entwickelt, um Menschen gesund und jung zu erhalten, indem sie sowohl körperliche Unreinheiten als auch destruktive Denk- und Verhaltensmuster auflösen:

 

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Über den Autor

Dr. Devendra

Bachelor und Master in Ayurveda Medizin, mit Schwerpunkten im traditionellen Ayurveda sowie der westlichen Medizin. Im Himalaya aufgewachsen, ist er besonders der Naturheilkunde und der spirituellen Dimension ärztlichen Wirkens zugeneigt.

Dr. Devendra leitete zuletzt eine Ayurveda Praxis in Rishikesh/Indien und die Kewalya Nature Care Society. Er unterrichtete weltweit Ayurveda, Marma Therapie, Panchakarma Kuren und Phytotherapie.

Seit 2020 lebt er in Bad Meinberg, gibt Vorträge und Konsultationen und leitet Studien, Seminare und Ausbildungen im Rahmen des Centers of Excellence Ayurveda Vegan. Besucher des Bad Meinberger Ashrams können ihn in der Ayurveda Oase konsultieren und sich von ihm behandeln lassen.

4 Kommentare zu “Vegane Ayurvedische Ernährung

  1. Meint er Leinsamenöl mit Flexsamen?

    • Om liebe Nirmala,
      ich denke Dr. Devendra meinte hier Leinsamenöl (Leinsamen in Eng.-> flaxseed)

  2. Wow, schaut super gesund aus werde ich auf jeden Fall testen.

    Liebe Grüße Niklas

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