Shivaratri im Westerwald

Am vergangenen Mittwoch feierten die Sevakas und die Auszubildenden der intensiven Yogalehrerausbildung die Nacht von Shiva und Shakti. Gerade für die angehenden Yogalehrer war es ein besonderes Glück, zu dieser Zeit im Ashram die Ausbildung zu machen, weil die Zeit um Shivaratri für eine intensive Praxis sehr geeignet war! “Shiva als Mahadeva wird auch als Uryogi verehrt. Der Mythologie zufolge hat er den Hatha-Yoga zu den Menschen gebracht”, beschrieb der Pujari Maheshwara die Bedeutung von Shiva für den Hatha-Yoga und erläuterte weitere Symboliken von Shiva: “Shiva gilt auch das Prinzip des Lebens. Ohne ständigen Wandel und Transformation würde das Leben still stehen, wäre nicht existent. ” In dieser Hinsicht steht die Shivaratri-Nacht symbolisch für die Feier des Lebens, in der Shiva in mehreren Ritualen verehrt wird.”

Im Westerwald feierten wir zwei Shiva-Pujas und eine Homa. Zwischendurch gab es lange Phasen ausdruckstarken und hingebungsvollen Kirtansingens… “Eine Puja kann man vergleichen mit dem Einladen eines Gastes”, erklärte Maheshwara. Zuerst werde das göttliche angerufen, zu uns eingeladen. Nach der Anreise bekommt der Gast dann zunächst ein Bad, was der rituellen Waschung entspricht. Danach wird er in neue Gewänder gehüllt und mit Ketten und den heiligen Pulvern geschmückt. Es folgt das Festmahl, wobei z.B. Reis oder Blüterblätter geopfert werden, auch Licht und Rauch in Form von Räucherstäbchen sind wertvoll für die Darbringung. Zum Schluss wird der Gast auch wieder verabschiedet, man bedankt sich für sein kommen und nimmt die wertvolle Begegnung in seinem Herzen mit auf den weiteren Weg.” Immer wieder erinnerte der Pujari während des Rituals an die Symbolik Shivas: das Leben unter ständiger Transformation. So waren die Gäste eingeladen, Altes loszulassen und Neues zu empfangen. “Beim Blütenopfer können wir z.B. etwas von uns opfern und Shiva hingeben – egal ob es die welken Blätter sind, sozusagen unsere Schwächen, oder die schönen leuchtenden Rosenblätter, unsere Stärken. Aber wenn wir die Hand öffnen und die Blütenblätter über den Shivalingam geben, dann kann sie Neues von Shiva selbst empfangen.”

Spät in der Nacht endete Shivaratri. Einige wenige Teilnehmer der Yogalehrerausbildung haben sie mit durchgefeiert und standen pünktlich um 6h früh wieder auf der Yogamatte… der Kraft des Uryogis sei Dank!

Eure Westerwälder Yogis

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