Danke, Yoga Vidya!

Vor ungefähr 11 Jahren hatte mir jemand in einem der Stadtcenter von Yoga Vidya vom Ashram in Bad Meinberg vorgeschwärmt, von der Chakra-Pyramide, dem Sivananda-Saal mit den allabendlichen Satsangs und den schönen Yogastunden.

So dauerte es nicht lange und ich machte mich auf, das große Yoga-Haus im Grünen kennenzulernen. Als ich dort ankam, wusste ich noch nichts von all den Dingen, die in den darauf folgenden Jahren auf mich zukommen würden.

Damals war der Ayurveda meine große Passion und hauptsächlich aus diesem Grunde war ich angereist. Neben der interessanten Ausbildung standen auch zweimal am Tag ein Satsang, Yogastunden und Karma-Yoga auf dem Programm.

Meine Tage waren ausgefüllt und die Zeit verging wie im Fluge. Im Satsang sangen wir das Jaya-Ganesha und nachts klangen die Mantras in mir nach. Es war, als hätten sie ein Eigenleben in mir entwickelt und flüsterten mir ihre Geheimnisse ins Ohr.

Nach einer Woche fuhr ich ab, glücklich, ein wenig aufgedreht und um vielfaches klüger, was den Ayurveda anging.  Und ich hatte ein Kirtanheft mit einer entsprechenden CD in meinem Gepäck, was für mich damals wohl das Wichtigste war.

Die Zuflucht der Mantras

Warum sage ich jetzt, dass das Kirtanheft das Wichtigste war? Weil es mir später den Weg zum Herzen des Yoga wies. Ich glaubte damals nicht an Gott, gehörte keiner Religion an und war mir auch nicht wirklich bewusst, dass ich mit dem Jaya-Ganesha Götter anrief.

Ich hatte zwar die deutschen Erklärungen unter den Anrufungen gelesen, aber sie bedeuteten mir nichts, denn…ich glaubte ja nicht an Gott… Dennoch wurde Kirtansingen weiterhin ein unverzichtbarer Teil meines Lebens und auch die Gebete im Kirtanheft übernahm ich mit der Zeit in meinen Alltag, wie zum Beispiel das „Allumfassende Gebet“ von Swami Sivananda.

Die Monate und Jahre vergingen und etwas passierte mit mir, erst ganz sacht und fast unmerklich, aber dann nicht mehr zu übersehen. Mein Bewusstsein erweiterte sich zusehends.

Und gerade in Zeiten, die seelisch sehr anstrengend für mich waren, nahm ich Zuflucht im Beten und Kirtansingen – ich sang und betete morgens, mittags und abends – für mich und andere. Meine Meditations- und Asanapraxis setzte ich natürlich auch fort und so begannen sich zu meiner Verblüffung eines Tages die Schleier, die zwischen mir und den anderen Welten waren, zu lichten.

Eine völlig neue Welt

Erst nur kurz, aber dann immer mehr und ich erkannte, dass die Welt, in der ich zu leben glaubte, tatsächliche eine Illusion war – Maya. Das Materielle war zeitlebens meine Wirklichkeit gewesen. Das Konzept Gott hatte ich verneint, nie wirklich verstanden, mich ihm nie konkret angenähert, noch nicht einmal den Versuch unternommen.

Und jetzt – jetzt reiste ich mit meiner Seele durch andere Welten, tauschte mich mit Lichtwesen aus, erfuhr in einer Intensität das Licht und die Liebe Gottes wie nie zuvor. All das führte dazu, dass meine damalige Weltanschauung vollkommen ins Wanken geriet. Heute hat die materielle Welt ihren Reiz für mich weitgehend verloren.

Und damit meine ich nicht, dass ich sie nicht immer noch schön finde, die Natur, einen Sonnenuntergang, leckeres Essen…, aber ich weiß in meinem Herzen, ohne Zweifel, dass sie eine Illusion ist und dass sie nur ein Widerschein einer Wirklichkeit ist, die von so unglaublicher Schönheit, Güte und Weisheit ist, dass sie unser gewöhnliches Vorstellungsvermögen schlichtweg übersteigt.

Und diese anderen Welten sind unsere wahre Heimat. Die materielle Welt ist einfach nur darin eingebettet. Ich bin nicht  mein Körper – Neti Neti. Ich bin unendliches Bewusstsein – Sat Cit Ananda – das Licht des Universums.

Vertrauen in die Welt

Diese Theorie, von der man in den Yogaphilosophien und natürlich auch im Yogalehrerhandbuch lesen kann, erfuhr ich zunehmend selbst als Mensch an Körper, Seele und Geist und das ist eine außerordentlich tiefgreifende Erfahrung, die auch Veränderungen im Leben mit sich bringt: Vertrauen, Verstehen der größeren Zusammenhänge, ein Gefühl der Dankbarkeit, die allmähliche Reduzierung der Lebensangst und eine immer intensivere Hin- und Zuwendung zum Göttlichen.

Es erwächst einfach der Wunsch im Herzen, den lichten Welten zu dienen, ihr Licht zur Erde zu bringen und dafür ist man auch bereit, sein Leben zu verändern, Opfer zu bringen, die einem selbst gar nicht mehr als Opfer vorkommen, weil man in seinem Herzen belohnt wird mit einem immer mehr durchdringenden Gefühl der Liebe.

Ging es so Swami Sivananda, als er sich um Arme und Kranke kümmerte, sie versorgte und unterstützte, wo immer er konnte, als er seiner vielversprechenden Karriere entsagte und sich immer mehr dem Studium von Philosophie und Religion widmete, intensiv Sadhana praktizierte  und spirituelles Wissen und den Yoga zunehmend verbreitete?

Er hatte erkannt, wie wundervoll dieser Weg war und wie sehr er anderen Menschen, der Welt damit helfen konnte. Und auch ich erkenne das jeden Tag ein bisschen mehr. Jeden Tag werde ich ein wenig mutiger, möchte zunehmend meinem Leben einen göttlicheren Sinn geben, dieser Welt ein bisschen mehr Licht schenken durch das, was ich mache.

Ich weiß in meinem Herzen, dass ich schon viele Male hier auf Erden gewirkt habe, leider nicht immer ausschließlich im göttlichen Sinne, und ich weiß, dass dieses Leben auch eine unglaubliche Chance ist, Karma wieder gutzumachen.

Und das empfinde ich zunehmend als meine Aufgabe. Wir sterben und kommen wieder und bekommen aufs Neue eine Chance, Gott zu finden, zu dienen und uns zu transformieren, Unwissenheit und Zweifel durch unsere tägliche Praxis nach und nach hinter uns zu lassen und, vertrauensvoll von unseren Lehrern und den Gurus in unserem Herzen geleitet, durch den Yoga das „Vidya“ zu finden – das Wissen um die wahren Zusammenhänge, unsere wahre Natur, um Gott, der in unserem Herzen weilt.

Mein Dank geht an Swami Sivananda und seine unglaubliche Güte und Weitsicht, den Yoga in die Welt zu bringen und an Sukadev, denn ohne ihn, ohne all das, was er mit so viel Mühe, Hingabe, Liebe und Durchhaltevermögen in guten und auch sehr schwierigen Zeiten geschaffen hat, wäre ich den Weg der Spiritualität vermutlich nie so konsequent gegangen.

Meine damalige Hatha-Yoga- und Meditations-Praxis wurde so kostbar ergänzt durch all das Wissen, dass ich über die Jahre bei Yoga Vidya erworben und intensiviert habe, zu dem ich teilweise mit sanfter Hand geführt wurde, wie zum Beispiel dem Kirtan-Singen.

Das Herz sprechen lassen

Ich weiß, dass Gott durch unsere Herzen wirkt und uns auf unserem Weg begleitet. Swami Sivananda und Sukadev hat er mit Kraft, Mut, Wissen und Weitsicht sehr reich beschenkt und ihnen Energie verliehen, den Yoga-Traum in unserer Gesellschaft weit über die Grenzen Indiens hinaus wahr werden zu lassen.

Und auch ich möchte meinen Teil dafür tun, genauso wie viele andere unter den weiten Flügeln von Yoga Vidya. Ihnen allen danke ich, denn ohne sie wäre ich nicht geworden, was ich heute bin und ich wünsche mir für mich, dass ich immer die Kraft und Energie haben werde, den Yoga-Weg für mich und andere weiterzugehen, mich zu entwickeln, das Licht und die Wonne in mir zum Erblühen zu bringen.

Als ich vor einigen Jahren in dem Film „Der Doktor aus Indien“ den Ayurveda-Arzt Dr. Vasant Lad sagen hörte, er wäre ein Instrument in den Händen Gottes, der durch ihn wirkt, ihm Kraft und Liebe für seinen Weg gibt und ihn auf diese Weise gesund und am Leben erhält, verhallte das Gesagte in mir.

Vergessen habe ich es aber nicht und heute glaube ich es, ohne Zweifel. Gott hält mich am Leben, führt meine Wege und schenkt mir immer wieder Liebe, Heilung und Mut, um durch mich wirken zu können, hier auf Erden, auf dass mein Herz sein Tempel wird, mehr und mehr.

Verbindung zum Göttlichen aufbauen

Im Bhakti Yoga geht es um Liebe, Hingabe und die Erweckung deiner Beziehung zu einer höheren Kraft. Traditionelle Bhakti Yoga Praktiken umfassen dabei Mantra-Singen, Japa oder auch Rituale wie Arati, Homa oder Puja. Dabei wird deine geistig-emotionale Hülle gereinigt und das Herz geöffnet.

Auf diese Weise wird die Erfahrung von Verbundenheit, Frieden und Einheit sehr einfach möglich. Du möchtest tiefer eintauchen in den Bhakti Yoga? Vielleicht hilft dir dabei eines dieser Seminare:

Über die Autorin

Diana Helen Fegert ist seit Kindesbeinen mit dem Yoga verbunden. Über lange Jahre hinweg hat sie intensiv meditiert, bis sich die Grenzen zwischen diesen und den Lichtwelten begannen aufzulösen. Schamanische Praktiken haben es ihr außerdem später erleichtert, noch intensiver in Kontakt mit diesen Welten, die im Alltag oft verborgen scheinen, zu treten.

Bei Yoga Vidya hat sie ihr Wissen durch Seminare und Ausbildungen in den Bereichen Yoga, Meditation, Schamanismus und Ayurveda erweitert. Seit einigen Jahren begleiten sie intensiv auch jene Lehrer, die in ihrem Herzen residieren. Das Herz ist der Ort, der uns an unseren inneren Guru verweist, an das göttliche Licht, das uns lehrt, begleitet und durch unser Leben führt.

Dieses göttliche Licht zu finden, ist unsere wichtigste Aufgabe im Leben und wenn wir es gefunden haben, dann strahlt es durch uns hinaus in die Welt. Auf diesem Wege hat Diana ihr Dharma gefunden und möchte die Welt bereichern, mit ihren Texten, Bildern, Meditationen und dem Wissen, das die geistige Welt ihr schenkt.

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