Puja und Alltag

Wenn man an Puja denkt, fallen einem spontan lange Satsang-Abende ein. Oder hinduistische Feiertage. Oder die Donnerstagsrituale, mit denen man den eigenen Guru ehren und wertschätzen kann. Zumindest dann, wenn man in Deutschland und bei Yoga Vidya lebt. In Indien wird das – nicht überraschend – ganz anders gesehen. Da gehören Pujas und Homas – Rituale zur Verehrung der göttlichen Macht – vielerorts  zum Alltag.

pujarosenWas für Menschen unseres Kulturkreises schon mal nach Hokuspokus klingt, ist woanders nämlich ganz selbstverständlich: Die Kraft des Göttlich-Universellen bewusst zu ehren, mit viel Zeit, Ruhe und Dankbarkeit im Kopf und Herz. Da darf man mit Mantras, Gebeten, Liedern und dem passenden Räucherwerk ruhig großzügig umgehen. Und vor allem mit der eigenen Zeit.


So eine Puja ist kein simples Glaubensbekenntnis, wie man als Außenstehender denken könnte, sondern eine Möglichkeit, tiefere innere Verbindung mit dem Leben zu spüren.
Und eine prima Methode, um mal wieder bei sich selbst anzukommen und sich danach heiter, gelassen und gestärkt wieder auf die Wellen des Lebens einzulassen. Man muß sie einmal aus vollem Herzen mitgemacht haben, um das wirklich zu spüren. Darum gibt es auch kaum etwas Besseres, als den eigenen Seva-Dienst (oder die Arbeit) hin und wieder mit einer Puja zu beleben. Man braucht ja nicht viel: Einen Altar, ein Symbol für die göttliche Energie, zum Beispiel in Form einer Statue oder eines Bildes, ein paar Blumen, Kerzen, etwas Sandelholzpaste und Prasad.

Neulich gab es bei Yoga Vidya Bad Meinberg frühmorgens eine Küchen-Puja. Ganz im Kleinen und Stillen haben die Köche und Mitköche ihr Ritual zu Ehren von Durga abgehalten, und natürlich auch für Annapurna, der Nahrung spendenden Göttin der Fülle. Wenn das Essen am Mittwoch besonders gut geschmeckt hat, dann könnte das also an der besonders positiven Puja-Schwingung liegen.

Viele Yoga Vidya Teams zelebrieren voller Hingabe ihre eigenen Pujas. Manche regelmäßig, andere spätestens dann, wenn die Ausrichtung auf das Wesentliche mal wieder aus dem Blickfeld zu rutschen droht. Oder wenn es Zeit wird, der gemeinsamen Arbeit mal wieder etwas frische Lebenskraft und Inspiration zu verpassen. Erst recht, wenn gerade alles danach aussieht, als würde es in Kürze in den Flammen von Chaos und Überforderung aufgehen. Dann braucht es dringend ein Atemholen. Und eine Erinnerung daran, dass all die Aufgaben vor unserer Nase nur dazu da sind, damit wir Zug um Zug zurück ins Licht allumfassenden Bewusstseins schwimmen können. Und dabei die anderen gleich mitnehmen.

Nichts wie los: Puja Utensilien besorgen, Platz im Terminkalender freischaufeln, das Herz wieder für die eigene Dankbarkeit öffnen. Und wer nicht bei Yoga Vidya arbeitet, der kann Ende Juli im Westerwald lernen, wie man eigene Pujas zelebriert. Oder an einem der vielen anderen Ritual-Wochenenden teilnehmen. Leise und wirkungsvolle Zeiten für Einkehr und Muße, neue Kraft und eine wieder erwachte Verbindung zur göttlichen Führung im eigenen selbst.

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Dietlind Arndt lebt und arbeitet seit Januar 2010 bei Yoga Vidya in Bad Meinberg.

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