Interview mit Mantra Tribe – neue musikalische Wege

Mantra Tribe vereint auf einzigartige Weise das ekstatische Singen der alten indischen Mantras mit mitreißend tanzbaren, modernen Sounds! Ruth Gaßmann, langjährige Mitarbeiterin von Yoga Vidya hat die vier Bandmitglieder interviewen dürfen.

Das Ensemble von rechts nach links: Flora Amor (Gesang, Harmonium, schamanische Trommel), Jasmin Aynacioglu (Gesang, Harmonium, Shaker, Clapsticks), Danilo Ananda Steinert (Gitarre, Drums), Marc Miethe ist einer der ersten Didgeri-doo-Gurus Deutschlands

Möchtet ihr euch erst einmal vorstellen und erzählen, welche Rolle jeder Einzelne in der Band spielt?

Jasmin: Von Flora kommen viele Texte und Melodien. Marc und Danilo steuern musikalisch sehr viel bei. Marc ist auch zuständig für Administratives und ich übernehme viele Manager-Tätigkeiten. Danilo ist mit seinem Label „Anandamusic“ auch unser CD-Produzent.

Danilo: Ich werde als „musikalisches Gehirn“ bezeichnet. Ich spiele viele Instrumente, live und auch gleichzeitig, wie Drums, Gitarre und auch Gesang. Außerdem arrangiere ich Songideen und produziere sie in meinem Tonstudio „Anandamusic“.

Marc: Ich spiele Didgeridoos, mit denen ich unter anderem die Bass-Funktion übernehme. Gerade in den freieren treibenden Phasen bringe ich viele spontane Impulse ein. Und ich singe mit Inbrunst dritte und vierte Stimmen.

Flora: Mein Job ist klar: Ausflippen. Dadurch entsteht für mich ein vollkommenes Bhakti-Ballett. Da wir ja auch irgendwann in der Musik zur Ruhe kommen, ist dann klar, wie breit das Spektrum sein kann.

Wie seid ihr zu Mantras gekommen, durch Indienreisen?

Jasmin: Natürlich durch Yoga – genau genommen durch Yoga Vidya. Während meiner 2-jährigen Yogalehrer Ausbildung habe ich einen tiefen Zugang dazu bekommen, bis letztendlich der Funke bei einem Satsang im Ananda-Saal übergesprungen ist.

Danilo: Ich war tatsächlich schon mit 19 Jahren für sechs Monate im Himalaya, vor allem im buddhistischen Kloster, aber die Mantras habe ich schon vorher in Berlin durch Sri Chinmoy kennengelernt.

Marc: Ich singe, solange ich denken kann. Als Kind sang ich im Chor und ins Rohr, das Didgeridoo ist ein Artikulations-Instrument. Das macht es so besonders. Ich spreche und singe passende Worte hinein.

Flora: Ich habe bei Sivananda Yoga angefangen und kann mich an den Moment erinnern, an dem ich das Gajananam zum ersten Mal am Anfang der Yoga-Stunde gehört habe. Von Anfang an kam mir Sanskrit innerlich sehr vertraut vor und ich konnte genau spüren, wie ich die Mantras aussprechen sollte.

Wie habt ihr als Bandmitglieder zusammengefunden und seit wann musiziert ihr gemeinsam?

Jasmin: Ich habe Danilo 2014 in Bad Meinberg kennengelernt, er wurde mir quasi vom Universum auf dem Silbertablett serviert.

Danilo: Marc und ich hatten schon einige Projekte zusammen. Vormals KlangGezeiten, mit der wir auch zum Yoga Vidya Musikfestival schon gespielt haben. Es war aber mehr schamanisch. Dann habe ich Flora auf einem musical get together in Berlin Mantras singen hören und sprach sie sofort an… Jasmin habe ich auf einer Tour mit M. Govinda Roth in Bad Meinberg kennengelernt.

Eure Musik ist mitreißend und voller Energie. Was hat euch dazu bewegt, die klassischen Mantras mit modernen Sounds zu verbinden?

Jasmin: Das hat sich so entwickelt über einen längeren Zeitraum. Anfangs war der Sound noch ein bisschen ruhiger und traditioneller. Aber man konnte irgendwie die Lunte schon riechen… hihi.

Danilo: Ich war zuvor Rock und Pop Musiker und liebe einfach das Tanzen. Außerdem habe ich ja gesehen, wie auch in Indien die Mantras viel freudiger gesungen und gefeiert werden.

Marc: Das hat sich aus unseren musikalischen Interessen ganz natürlich entwickelt. Mantras bieten sich schon rein musikalischmit ihrer immer wiederholenden Einfachheit für eine moderne Rhythmik an.

Man sagt allgemein, ein Mantra habe eine bestimmte Schwingung, wird diese durch den neuen Sound nicht verändert bzw. behält das Mantra seine Kraft?

Jasmin: Wenn ich während des Konzertes unser Publikum beobachte, sehe ich offene Herzen, lachende Gesichter, singende Menschen, die ausgelassen sind und wirken, als würden sie sich gerade frei und unglaublich gut fühlen. Allein das zeigt mir, dass die Kraft der Mantras und der Musik auf positive Weise wirkt. Ich selbst empfinde ja auch viel Spaß dabei und vor allem Verbundenheit zu meinen Bandkollegen, zum Publikum, zum Klang und zu mir selbst.

Alles ist im Wandel, immer und ständig. Ich glaube, die Art und Weise, Mantras zu singen, darf sich verändern…

Danilo: Das Mantra kann man nicht entkräften, das ist unmöglich. Man kann es lediglich ohne Hingabe singen, so dass kein großer Effekt entsteht.

Marc: Wir feiern die Mantras schlicht so, dass alle möglichst viel Freude daran haben. Wie könnte Freude einem Wort seine Kraft nehmen? Wir verwenden die Mantras mit der gleichen Sorgfalt, mit der wir auch unseren modernen Sound kreieren, um ihnen einen angemessenen Ausdruck zu geben.

Flora: Könnte es irgendetwas geben, was diese Schwingungen “zerstören” kann? Das wäre paradox.

Was ist die Botschaft eurer Musik?

Jasmin: Das darf jeder für sich selbst rausfinden. Für mich persönlich steht unsere Musik dafür, Neues zu schaffen, sich zu verbinden, den Wandel der Zeit anzuerkennen und die Dualität zu feiern.

Danilo: Das Leben feiern mit all seinen Seiten. Auch mit den sogenannten Schattenseiten, die in uns wohnen.

Marc: Als Botschaft würde ich es nicht bezeichnen, aber vielen Menschen öffnen wir die ersten Türen zu den Mantras, da wir sie mit unserer musikalischen Vielfältigkeit und Energie überzeugen.

Seit wann seid ihr mit Yoga Vidya verbunden?

Jasmin: 2013 habe ich meine Yoga-Lehrer-Ausbildung begonnen, seitdem bin ich immer wieder in Bad Meinberg und seit letztem Jahr auch im Westerwald.

Danilo: Seit über 10 Jahren. Im Jahre 2013 habe ich auch mit Klaus Heitz die CD „Yogitownrecords“ produziert.

Marc: Ich habe zum ersten Mal 2013 mit Danilo und KlangGezeiten beim 9. Yoga Vidya Musikfestival gespielt. Seitdem bin ich fast jedes Jahr in verschiedenen Konstellationen bei euch.

Zu welchen Events spielt ihr bei Yoga Vidya?

Jasmin: 2019 waren wir fast eine ganze Woche im Westerwald beim Mantra Yoga Sommercamp.

Danilo: Ich habe schon auf vielen Musikfestivals in Bad Meinberg und im Westerwald gespielt. Mit Mantra Tribe bisher jeweils zweimal beim Xperience Festival und auf dem Sommerfest im Westerwald.

Wir hoffen, euch noch oft bei uns zu Gast zu haben und wünschen euch alles Gute.

Die neue CD ist u.a. in den Yoga Vidya Shops Bad Meinberg und Westerwald erhältlich.

Dieser Artikel ist erschienen im Yoga Vidya Journal – Ausgabe Nr. 39, S. 20-21
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